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Ich leide schon seit ca. 3 Jahren unter Depressionen u. Angstzuständen.
Heute hat mir mein Arzt das erstemal Seroxat verschrieben.

Ich hab zwar schon viel über die ganzen Nebenwirkungen gehört, die bei der Einnahme dieses Mittels auftreten können, aber gibt es denn nicht auch positive Erfahrungsberichte über dieses Medikament.

Ich möchte selbst nicht so naiv sein, dass ich jetzt glaube die Wunderpille verschrieben bekommen zu haben, welche alle Probleme löst.

Ich wünsche mir doch nur ,dass mir mein Leben wieder etwas mehr Freude macht u. das Leid ein Ende hat.

24.11.2003 18:13 • 07.03.2004 #1


3 Antworten ↓


hallo dennis!

hab erst jetzt deinen beitrag gelesen, da ich mich erst seit 3 tagen (wieder) für dieses thema interessiere.
ich habe vor 10jahren unter extremen panikattacken gelitten (hab die wohnung kaum mehr verlassen). schnell einkaufen, dabei starb ich 1000nde tode, das studium hat sehr darunter gelitten, mein sozialleben. ich ließ mich zuerst vom praktiker durchchecken, es war alles in ordnung (das ist wichtig für die beruhigung). dieser schickte mich zum psychiater. dort fühlte ich mich sehr wohl. es war eher wie bei einem therapeut. als sich meine attacken nicht besserten schlug sie mir seroxat vor. ich nahm es ein halbes jahr, setzte es dann wieder ab (in ganz langsamen schritten, ich glaub es ging über 2-3 monate, hatte also keinerlei entzugserscheinungen). es ging mir mit seroxat einfach wunderbar. zusammen mit einer therapie hilft es , dass man mit den attacken zurecht kommt, denn die gedanken ändern sich, du bist ruhiger im kopf, denkst nicht wirr herum, was alles passieren kann...
nebenwirkungen: die ersten paar tage kopfweh. gewichtsabnahme (im halben jahr 2 kilo).

ich kann es nur empfehlen für menschen, die schon ewig unter attacke leiden und es trotz therapie und allmöglichen bücherlesen und meditationen nicht in den griff bekommen haben (sprich, damit umgehen gelernt haben).

ich hoffe ich hab dir ein wenig geholfen!
lg simi

A


Positive Erfahrungsberichte mit Seroxat

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Auch ich leide an Panikattacken und Platzaengsten und habe aus diesem Grund Seroxat verschrieben bekommen. Mein Arzt hat mir erklärt, daß mit diesem Medikament ein Botenstoff im Gehirn produziert wird, den der Körper zur Zeit nicht selbst herstellen kann und daß dies eben einige Monate dauern wird und dann nur langsam abgesetzt werden darf. Auch ich hoffe, daß ich mit dem Medikament und mit Therapiegesprächen diese Attacken in den Griff bekomme.
Mit den Nebenwirkungen (Unruhe in den Beinen und rasche Ermüdung) kann ich leben.


Hallo, Dennis

auch ich möchte dir über meine Erfahrungen mit Seroxat berichten.
1997 bekam ich es erstmals verschrieben, es ging mir so schlecht, dass ich glaubte mein Leben wäre zu Ende, nur noch Quälerei von morgens bis abends. (Auch ich leide unter Angstzuständen und Depressionen).
Die ersten 3-4 Wochen waren die Hölle, noch schwerere Angstzustände und Depressionen, wie ich sie noch nicht erlebt hatte, dazu Schwindel, Herzjagen, Kopfdruck (wie ein Bleikranz um den Kopf), Schweißausbrüche,Gefühl einer Persönlichkeitsverfremdung, Libidoverlust, selbsttätiges Muskelzittern, u.s.w.. Ich möchte dich hier nicht entmutigen, im Gegenteil, es ist meines erachtens wichtig, dass du weißt, was auf dich zukommen könnte, muss ja gar nicht sein, dass alles auch bei dir auftritt. Wichtig ist, dass plötzlich alles anders wurde, ich kann meinem Arzt nur danken, dass er mir sagte: je mehr Begleiterscheinungen ich habe, um so mehr Wirksamkeit kann ich erhoffen und ich solle ja nicht aufhören es zu nehmen.
Die Begleiterscheinungen ließen nach und ich konnte so nach und nach wieder am Leben teilhaben. 6 Monate später konnte ich sogar wieder in den Urlaub fahren, Fahrrad fahren, Fernseh gucken, einfach wieder leben und das mit Freude. Ich nahm dieses Medikament bis August 2002, also fast 6 Jahre, mir ging es so gut, dass mich schon mehr die wenigen Nebenwirkungen, die mir geblieben waren, nervten. Es traten auf einmal Hautblutungen auf den Wangen auf, also geplatzte Äderchen und der Libidoverlust war auch nicht ganz weg. Das war dann Grund genug das Medikament abzusetzen. Diese Zeit fühlte ich mich wohl, wie niemals zuvor, je weniger ich nahm, desto besser ging es mir, auch die Sexlust kam zurück. 3 Monate waren einfach super, die Kombination der noch vorhandenen Wirksamkeit und das endgültige Abklingen der Begleitsymptome. 1 Monat später fiel ich aber wieder in ein tiefes Loch, die Ängste und Depressionen sind oft schlimmer wie in den besten Zeiten, da hänge ich jetzt über 1 Jahr schon drin, die Ärzte versuchen immer neue und andere Medikamente an mir, mit weniger Nebenwirkungen, aber keines hat bisher geholfen, wie Seroxat. Wie sehr sehne ich mich danach endlich wieder Leben zu können, ich glaube ich sollte es trotz der Nebenwirkungen wieder nehmen.





Dr. Reinhard Pichler
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