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Hallo, ich habe heute eine ehemalige Kollegin auf der Straße getroffen. Ich habe sie nicht erkannt, da wir uns mindestens 10 Jahre nicht gesehen hatten, leider hat sie aber mich erkannt. Ich wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte und hatte Angst das sie anfängt Fragen zu stellen also habe ich so getan als hätte ich keine Zeit und habe sie einfach so stehen lassen. Im nachhinein finde ich das ich ziemlich blöd reagiert habe. Aber was hätte ich ihr über mich erzählen sollen? Das ich eine starke soziale Phobie entwickelt habe, beruflich dadurch nicht weiß wie es weitergehen soll, keine Freunde und Familie habe dafür aber Depressionen? Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll und mein Kopf war leer. Ist euch mal etwas ähnliches passiert? Was macht man in so einer Situation? Jetzt habe ich noch mehr Angst und werde in Zukunft noch vorsichtiger sein, damit mir niemand begegnet der mich kennt.

28.01.2016 22:11 • 18.08.2016 #1


8 Antworten ↓


Ich hatte so etwas Ähnliches auch schon einmal. Eine Ex-Kollegin aus einer anderen Abteilung hatte mich erkannt und sprach mich an: Sie haben doch einmal bei xy gearbeitet! Ich war sooo froh, dass sie es offenbar eilig hatte und keine Fragen stellte! Sonst hätte ich mich wahrscheinlich auch unter einem Vorwand aus dem Staub gemacht. Ich kann dich also gut verstehen. Aber eigentlich sollten wir uns für unsere Krankheit nicht schämen. Und man muss ja nicht die ganze Wahrheit sagen, sondern kann von einer Umorientierungsphase sprechen. Man müsste sich da was zurechtlegen, für den Fall der Fälle.

A


Peinliche Begegnung

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Zitat von Ani33:
Hallo, ich habe heute eine ehemalige Kollegin auf der Straße getroffen. Ich habe sie nicht erkannt, da wir uns mindestens 10 Jahre nicht gesehen hatten, leider hat sie aber mich erkannt. Ich wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte und hatte Angst das sie anfängt Fragen zu stellen also habe ich so getan als hätte ich keine Zeit und habe sie einfach so stehen lassen. Im nachhinein finde ich das ich ziemlich blöd reagiert habe. Aber was hätte ich ihr über mich erzählen sollen? Das ich eine starke soziale Phobie entwickelt habe, beruflich dadurch nicht weiß wie es weitergehen soll, keine Freunde und Familie habe dafür aber Depressionen? Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll und mein Kopf war leer. Ist euch mal etwas ähnliches passiert? Was macht man in so einer Situation? Jetzt habe ich noch mehr Angst und werde in Zukunft noch vorsichtiger sein, damit mir niemand begegnet der mich kennt.


Mir ist mal ähnliches passiert.
Ich wurde auf der Straße mit Namen angesprochen. Die Frau hatte ich auch über 10 Jahre nicht gesehen. Ich wußte zwar woher ich sie kannte, aber ihren Namen nicht.
Und auch ich wußte nichts zu erzählen, hatte aber das Glück dass sie erzählte.
Und da habe ich einfach Fragen gestellt. Wie es ihr geht, was sie beruflich macht usw.

Ich glaube, es kommt ja auch drauf an, wen man trifft. Wenn man ein sehr gutes Verhältnis zu der Person hatte, wird einem sicherlich immer etwas einfallen was beide vielleicht erlebt haben und was einen noch verbindet.
Und wenn man die Person nicht so gut kennt, aber man angesprochen wird, na, dann stelle ich halt Fragen, wenn der andere es nicht schon tut.
Und dann ergibt sich einiges von selbst.

Man darf sich nur nicht unter Druck setzen. Man kann das ja auch nicht vorausplanen. Und wenn man nichts zu erzählen weiß, dann ist eben so.
Das ist dann weder falsch, noch schlecht.

Liebe Ani, Du brauchst keine Angst vor solchen Situationen haben. Und glaube mir, es gibt viele Leute sind unsicher. Aber das ist normal, wenn man sich so lange nicht gesehen hat.

Sieh das mal positiv. Die Frau hat dich bestimmt positiv in Erinnerung gehabt, dass sie sich an Dich erinnerte.

LG
Mondkatze

Möglich das sie eine positive Erinnerung hatte. Bestimmt mache ich mir zu viele Gedanken aber ich denke dann immer noch lange über solche Dinge nach und ärgere mich über die Situation.
Juwi
die Idee sich für solche Fälle ein paar Sätze vorzumerken werde ich versuchen umzusetzen.

Zitat von Ani33:
Ich wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte
Das ich eine starke soziale Phobie entwickelt habe, beruflich dadurch nicht weiß wie es weitergehen soll, keine Freunde und Familie habe dafür aber Depressionen?
Jetzt habe ich noch mehr Angst und werde in Zukunft noch vorsichtiger sein, damit mir niemand begegnet der mich kennt.


Hallo Ani33 und alle anderen.
Das Gefühl kenne ich. Was soll ich den anderen über mich erzählen?! Alles wirkt so langweilig?! Zunächst muss man ja seinen Gegenüber nicht alles erzählen, macht eh kein Mensch, aber es reicht ja schon ein oder zwei Details. Meist interessieren sich die Menschen nicht für Details, worauf sie mit Kleinigkeiten abgespeist werden können. Die Menschen, die wirklich interesse haben, denen merkt man es an. Doch lass mir dir was sagen: Du bist nicht die krankheit und es sollte nicht dein Leben ausmachen. Du bist viel mehr als dies. Wenn du dich selbst (ehrlich) hinterfragst, wirst du feststellen, dass dein Fokus auf der Krankheit ist und du daher nichts anderes siehst. Wenn du aber sagst, dass du ein Hobby hast oder was anderes, ist die krankheit eher Beiwerk. Es ist eine Sache der Wahrnehmung. Natürlich ist die Krankheit da, aber wenn du dich nur auf die krankheit konzentrierst, gibt es nichts anderes.

Zitat von juwi:
Aber eigentlich sollten wir uns für unsere Krankheit nicht schämen.
Man müsste sich da was zurechtlegen


Nicht nur eigentlich, sondern ist wirklich so. Warum sollte man sich schämen dafür?! Es geht nicht darum, was andere Leute von euch halten. An erster Stelle geht es darum, was DU von DIR hälst und das ist alles was zählt. Das Geschwätz anderer kann dir ja egal sein, weil wie oft denken wir: Was wäre wenn..., obwohl das wahrscheinlich nie..NIE... also NIIIEEE eintritt.^^ Davon ab, keiner weiß so gut, was gut für dich ist, als du selbst und (mal aus dem Nähkästchen geplaudert), keiner kann uns so hart verurteilen, als wir uns selbst. Macht euch nicht runter, wenn ihr doch mal in so ner Phase seid, wichtig ist, dass ihr auch wieder raus kommt. Alles ist ein Lernprozess. =)
Der Gedanke mit sich was zurecht legen find ich als Zwischenlösung ganz gut. Keiner kann in euren Kopf schauen und keiner kanns nachprüfen. Ihr könnt ja immer sagen: ich bin auf den Weg zu Freunden. Somit lauft ihr nicht gefahr, dass der andere sagt: Ach.. gutes Timing, da wollt ich auch grad hin. ^^ Und wenn einer fragt: Und was machst du so? Könntet ihr euch auch irgend nen Quatsch überlegen, kann eh keiner nachprüfen. Bsp: Ich plane grad ne Reise nach (hier Land/Ort) oder Ich orientiere mich grad beruflich neu./Ich suche eine neue berufliche Herausforderung./Ich bin dabei, mich selbst zu entdecken und frage mich, was ich wirklich im Leben will, um dann, meine Träume zu erfüllen. Wie gesagt, ihr könnt den Leuten nen Käse erzählen. Aber ich kenn es auch, dass man ja ehrlich ist und man vllt im Stehgreif nicht weiß, was man sagen soll. Da bietet es sich ja an zu sagen: Ich bin auf der Suche. Wonach? Nach allem. Nach nem Job, nach mir, meinen Zielen... Denke der Gedanke ist klar.

Zitat von Ani33:
Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll und mein Kopf war leer. Ist euch mal etwas ähnliches passiert? Was macht man in so einer Situation? Jetzt habe ich noch mehr Angst und werde in Zukunft noch vorsichtiger sein, damit mir niemand begegnet der mich kennt.

Damit dir niemand mehr begegnet? Das spielt deiner Krankheit aber sehr in die Karten. Und um Winnis Beitrag aufzugreifen: Du bist nicht deine Krankheit und musst auch kein Wort darüber verlieren.

Mir ist auch ab und zu jemand aus meiner Vergangenheit begegnet. Und ganz ehrlich, auf Was macht man da?, kann ich dir keine Antwort geben. Aber ich tausche die selben Wortphrasen aus, die bei einer Zufallsbegegnung erwartet werden und lüge, was meinen Gesundheitszustand angeht.

- Wie geht es dir? ( Phrase)
- Wunderbar, bin das schöne Wetter genießen und dir? (, unbekannter ehemaliger Mitschüler, dessen Nachnamen ich vergessen habe)
- Ganz gut.

Und ab da meinen die meisten sowieso, dass sie dringend weg müssen. Oder derjenige fragt noch, was man macht... Dann kann man ehrlich antworten: Eine Umschulung. Echt anstrengend, sag ich dir. Aber ich komme zurecht. Voilà. Dein Gegenüber weiß weder, was du genau machst, noch dass du krank sein könntest und beide sind zufrieden. Denn mal ehrlich, man trifft selten Menschen, die man nicht ganz absichtlich aus den Augen verloren hat, oder?

Es gibt aber auch die, die oft Langeweile haben.

Beim einkaufen z.B.

Ich halte die auf Abstand, indem ich von weitem ihren Gruss erwiedere und dann schnell weitergehe. Wenn ich keinen Bock auf ein unqualifiziertes Gespräch habe, merken die das schon.

Wenn die schon so fragend gucken, bin ich schon bedient. Mein Leben geht die garnix an.

Wollen nur ihre Schlauheit zum Besten geben. So was ist doch aetzend und total oberflächlich.

Das Problem ist das ich in solchen Situationen total unsicher und nervös bin und jeder gleich merkt da stimmt was nicht. Lügen bekomme ich nur hin, wenn ich auf Treffen vorbereitet bin aber wenn etwas wirklich völlig unerwartet ist, bekomme ich keinen vernünftigen Satz hin.

Hallo Ani,

dann gruess kurz und geh einfach weiter. Wenn ne Nachfrage kommt, sagst du, keine Zeit, ich muss weiter. Garnicht erst in eine solche Situation ziehen lassen. Meist hat man es doch eh eilig, dann ist da auch garnix gelogen.

Ein kleiner Tipp von mir, übe doch zu Haus vorm Spiegel mal ein böses Gesicht zu machen. Glaub mir, das wirkt Wunder, wenn du es in solchen dir unangenehmen Situationen dann aufsetzt. Funktioniert bei mir ganz gut.

Denn, wenn ich nicht reden will, will ich nicht und fertig.

Verstehst du?

Wenn du dich aber solchen Situationen stellen willst, hilft sicher eine Therapie.

LG





Dr. Reinhard Pichler
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