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Nächste Woche hat eine Freundin von meiner Frau uns zur ihren Geburtstagsparty eingeladen. Ich kenne die meisten Gästen nicht.
Nur von anderen Partys. Aber Sie sind um die vierzig. Trinken gerne. Tanzen gerne. Sprechen gerne. Ich fühle mich
immer scheußlich, einen Spaßbremse, ein verklemmter Bücherwurm. Ich kann nicht Tanzen. Ich hasse es mein Körper
holperig zu bewegen. Ich hasse es schweigend da zu sitzen, weil ich nichts Lustiges erzählen kann, und wenn ich wüsste was ich erzählen konnte,
kann ich es nicht so laut dass Menschen mich auch noch zuhören. Und wir sind so wie so nicht auf eine Welle.
Wie kann man für sich einen so furchtbaren Abend einigermaßen erträglich gestalten? Vom Trinken wird ich noch ruhiger,
und Marih. hilft mir auch nicht.

Maarten

20.09.2013 18:59 • 21.09.2013 #1


7 Antworten ↓


Hey
Ich bin auch nicht so der partytyp. Was mir immer hilft ( und ich weiß hört sich sehr banal an) ist sich gar nicht zu denken ich bin nicht mit denen auf einer Wellenlänge und was soll ich nur erzählen etc. Denk dir einfach es ist etwas tolles was ich mache und es wird Spaß machen. Einfach einreden....
Außerdem bist du doch Lehrer oder? Schulanekdoten sind immer lustig, gerade weil Schüler den schulalltag doch spannend machen.

Lg

A


Party-Angst - Hat jemanden Tipps für mich

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Aber, ich komme gar nicht dazu Anekdoten zu erzählen. Bei einer Familienfeier oder Besuch geht das.
Aber jetzt kommen echte laute Partybiester, die gerne tanzen, lachen, derbe Witze erzählen. Ich ziehe
mich dann immer mehr in mich zurück, statt aus mich raus zu kommen. Letztes Jahr bin ich immer mit den
Rauchern nach draußen gegangen weil es dort ruhiger war. Aber ich rauche nicht. Du hast natürlich recht
dass ich mich jetzt keine Gedanken machen soll. Das bringt eh nichts.

Dann bleib doch einfach zuhause. Man muss sich doch nicht etwas antun, was man hasst.

dann kannst du entweder nüchtern bleiben und hingehen....versuchen dich zu integrieren (aber schlimm ist es ja auch nicht wenn du die Gespräche verfolgst und wenig dazu beiträgst z.B lächeln und nicken und ab und zu einen Kommentar einwerfen reicht schon. So richtig blöd ist nur immer wenn man sich gar nicht daran beteiligt und wegschaut etc und jeder sieht dass man total gelangweilt ist)

oder du bleibst zu Hause. Das willst du aber scheinbar nicht

Hallo Maarten,

ich denke auch so wie die Vorredner. Entweder du tust so, als ginge dich das alles nichts an, wenn du dort hingehst oder du bleibst nach Absprache mit deiner Frau zu Hause. Sie kennt dich und wird das dann hoffentlich verstehen. Wichtig ist, daß du das machst, was dir Spaß macht. Ich gehe auch nicht so gerne auf Parties oder in Pubs o.ä.

LG

Hi Maarten,

weiß nicht, ob dir das hilft...aber ich erzähl es dir trotzdem...

Ich tanze auch nicht gern und am liebsten stehe ich mit Partygästen in einer ruhigeren Ecke. Aber der Unterschied zu dir, und das meine ich nicht abwertend, ich kommuniziere das einfach. Ich habe keine Angst vor Parties noch dazu gesagt. Wenn mich jemand zum Tanzen auffordert, dann sage ich...ne ich mag Tanzen nicht, wie wäre es mit einem Drink in der Küche, ich hätte Lust über Politik oder Fußball zu diskutieren (mit einem ironischen grinsen auf dem Gesicht). Es ist überhaupt nicht schlimm und ich wurde noch nie deswegen als Spaßbremse bezeichnet. Es gibt auf jeder Party genug Leute, die nicht ständig hoppeln wollen, sondern sich normal unterhalten wollen über ganz normale Themen des Alltags. Ja ich stelle mich auch zu Rauchern dazu, obwohl ich nicht rauche...ja und...ich stehe da, weil ich mich gerne mit Leuten unterhalte. Auch das fand noch keiner komisch.

Verstehst du, was ich sagen will? Es ist nichts dabei nicht Tanzen zu wollen. Such dir Gleichgesinnte, starte Gespräch, triff Leute in ruhigeren Ecken in der Wohnung (Küche, Flur, Raucherecke) und integriere dich dort und mach dir einen schönen Abend. Es ist nichts komische daran, dass du nicht der Tanztiger bist...viele Männer sind das.

Nicht hingehen, möchte ich nicht. Weil ich das 9 von 10 mal schon mache. Und meine Frau schon langsam traurig wird.
Krausix, das ist einer guten Tipp. Ich mache das in der Schule schon immer öfter, das ich einfach sage dass ich schüchtern bin.
Wenn eine halbnackte Schülerin mich fragt, ob man mit vierzig noch Sex hat oder schon zu alt ist, dann sage ich auch was ihre
Frage mit mir tut. Das kommt tatsächlich immer gut an, auch wenn ich dabei erröte. Ich übe damit mehr zu mir zu stehen, und Rechte und
Respekt für Schüchternen einzufordern. Das kann ich natürlich auch auf Partys machen. Daran habe ich gar nicht gedacht, weil ich immer andere
Menschen gefallen möchte, statt mir selbst. Danke.

Maarten




Dr. Reinhard Pichler
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