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Hallo zusammen,

ich habe 2021 bereits eine kognitive Verhaltenstherapie mit 24Sitzungen absolviert, um meine sozialen Phobien zu behandeln. Dort habe ich Inhalte kennengelernt wie Muskelentspannung, negative Selbstgedanken korrigieren, Ketten sprengen (fremde Menschen ansprechen oder mich seltsam vor Ihnen verhalten). Die Therapie hat mich etwas gefestigt, begleitend zu 10mg Escitalopram.

Mit meinem Psychiater habe ich ausgemacht, dass ich Escitalopram langsam ausschleiche, das habe ich insgesamt über 9Monate gemacht, seit 2Monaten nehme ich gar nichts mehr. Seit ca. 3Monaten bin ich wieder in Therapie bei einem Verhaltenstherapeuten. Er redet mir gebetsmühlenartig folgende Punkte ein: 1) Bauchatmung den ganzen Tag üben, 2) Angst als Dienstleistung akzeptieren, verstehen, dass die Vernunft über die Angst siegt. Dabei sagt er immer die primäre Emotion ist die Angst, die sekundäre Emotion die Verarbeitung der Angst bzw. die Gegenmaßnahmen und die Tertiäre Emotion das bewusst werden bzw. das Verknüpfen von 1) und 2). Bei mir haben diese Ansätze noch nicht so gefruchtet. Zudem fühle ich mich auch zusehends deprimierter und körperlich total schlaff, verstärkt dadurch dass die Trennung von meiner Freundin erst drei Monate her ist. Die Trennung alleine ist aber nicht das Problem.

Was könnt ihr mir empfehlen, dass es mir bald wieder besser geht?

26.03.2021 08:31 • 26.03.2021 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Mak30:
Was könnt ihr mir empfehlen, dass es mir bald wieder besser geht?

Auf deinen Therapeuten hören. Jeder hat seine Art Wissen zu vermitteln, bzw. eine Vorgehensweise / Struktur in der Therapie.
Daher ist es so eine Sache etwas dazu zu sagen, so nach dem Motto Zwei Köche verderben den Brei.

Wer hat vorgeschlagen das AD abzusetzen?

Was genau sind die Symptome weshalb Du hier schreibst?

A


Nach abgeschlossener VT wieder Therapie gegen Soziale Phobie

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Mein Psychiater hat vorgeschlagen, das AD abzusetzen, aber natürlich erst nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich nicht zufrieden bin, wie es wirkt, was ich ja auch nicht bin. DIe Symptome und Angstzustände haben zugenommen, obwohl ich noch auf dem AD war.

Die Symptome sind relativ stark ausgeprägte Atemnot bei sozialen Situationen.

Klar, wenn das so NW hat, ist das verständlich.

Meine Umgang mit meinen Symptomen geht in die Richtung ressourcenorientierte VHT, arbeiten mit Skills - Teilen aus der dialektisch bohevialen Therapie (DBT) und der psychodynamischen Traumatherapie (PITT).

D.h. Erarbeiten einer Tagesstruktur, bewusstem Handeln, kognitiver Re-programmierung, Achtsamkeit, Ressourcenhaushalt, Etappen- und Rasterdenken und isolierung von inneren Anteilen.

Eine Tagesstruktur und die Ressourcen aufrecht zu erhalten ist wichtig. Dabei ist keine Perfektion gefragt, sondern eine gute Qualität wie man das hinbekommt.

Das was dein Therapeut dir vermittelt hat, finde ich gut.
In wie fern denkst Du hat die Trennung bei dir eine Auswirkung`? Also z.b. Leere, Veränderungen im Freundeskreis, Wohnungswechsel.

Dankeschön, dass du dir deine Zeit für meine Anliegen nimmst. In meiner ersten Therapie habe ich konkrete Hilfsmittel bekommen wie Muskelentspannung oder kognitive Reprogrammierung, die du schon angesprochen hast.

Durch die Trennung hat sich meine Wohnsituation nicht verändert, wir waren drei Jahre zusammen, mit mir wurde Schluss gemacht. Ich verarbeite es noch teilweise, hab mich aber auch mit anderen Dates abgelenkt. Die Bindung ist jetzt schon fast nicht mehr vorhanden zu meiner Ex Partnerin.

Du hast einige interessante Ansätze angesprochen wie PITT, DBT oder Etappen und Rasterdenken sowie Isolierung von inneren Anteilen.

Könntest du vielleicht ein Beispiel geben, wie diese Methoden auf meine Situation angewendet werden könnten. Vielleicht kann ich etwas davon mit aufnehmen.

Das deine Wohnsituation unverändert ist und Du das die Bindung schwach vorhanden ist, ist schon viel gewonnen.

Meine Sichtweise kommt aus dem Bereich der Traumafolgestörungen/Persönlichkeitsstörungen. Dennoch sehe ich die Möglichkeit das das eine oder andere Thema auch bei anderen hilfreich sein kann.

Aus meiner Erfahrung gibt es schon grundledende Therapieformen. Dennoch kann es sein das jemand mit einer Vorgehensweise wenig anfangen kann. Und halte ich es für gut sich auch etwas neben der Schiene umzuschauen.
Ist eben nur zu bedenken das man die eigene Therapie dadurch nicht stört und das mit seinem Therapeuten abklärt.

Über das Thema kPTBS bin ich einen Blog am schreiben.
Den findest Du in meinem Profil entweder in meinem Gästebuch oder unter meinen Themen die ich eröffnet habe.
Die einzelnen Themen sind erklärt und auch mit Beispielen bildhaft erklärt.





Dr. Reinhard Pichler
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