Hallo ihr Lieben,
ich möchte euch gerne einmal meine Lebensgeschichte erzählen.
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich nie bei einem Psychologen war und bei mir nie eine Soziophobie wirklich diagnostiziert wurde, ich selbst mich aber trotzdem als Soziophobikerin definiere.
Angefangen hat alles in meiner Kindheit, ich wurde ziemlich streng erzogen und es gab auch schon mal die ein oder andere Ohrfeige, die ich kassieren musste. Mein Vater hat mir oft auf den Hintern geschlagen, ich musste davor immer meine Hose runterziehen, und ich fand das so schrecklich erniedrigend, als ich als Kind lernen sollte, auf die Toilette zu gehen, aber nicht musste.
Bis heute (ich bin mittlerweile 19) kann ich kaum *beep* Menschen anschauen, *beep* sein ist für mich eine Form der Demütigung geblieben.
Im Alter von sechs Jahren haben sich meine Eltern getrennt, für mich zunächst gut, da ich meinen Vater endlich nicht mehr ertragen musste, andererseits bin ich am Schmerz meiner Mutter, die begann, starke Depressionen zu entwickeln, zerbrochen. Sie wurde immer trauriger, hat versucht ihren Schmerz vor meiner Schwester und mir zu verstecken, was ihr aber nie gelang. Zeitgleich hat sie begonnen Alk. zu trinken, und dann wurde sie unglaublich aggressiv, vor allem uns beiden gegenüber.
Es gab dann viele schlimme Dinge, im Alter von 8 Jahren habe ich einen großen Fehler gemacht, weswegen meine Mutter begonnen hat, mich nicht mehr als ihre Tochter zu bezeichnen. Wenn ich mit ihr gesprochen habe, hat sie mich behandelt wie Luft, und meiner Schwester hat sie alles Gute getan, was diese sich gewünscht hat, nur um mir zu zeigen, wie wertlos ich bin.
Das ging ungefähr 3 Monate so.
In der Schule war ich noch nie sonderlich beliebt, da ich schon immer schüchtern und zurückhhaltend war, bzw. wenn die Jungs uns Mädchen verschlagen haben, hab ich mich immer nur mit Worten gewährt während die anderen zurückgeschlagen haben. Das Ergebnis war, dass ich irgendwann diejenige war, auf der alle rumgetrampelt sind.
Als ich auch in der Familie den Halt verloren habe, wurde alles noch viel schlimmer. Ich habe aufgehört, in der Schule mit anderen zu sprechen oder auf sie zuzugehen, weswegen ich selbst die paar wenigen Freunde verloren habe, die ich noch hatte, ich war irgendwann ganz allein.
Gleichzeitig war ich auch noch herausragend intelligent- mir blieb ja sonst nichts mehr außer zu lernen und ich versuchte, meiner Mama so wenig Angriffsmöglichkeit oder Grund zur Traurigkeit wie möglich zu geben, und schrieb nur 1en. Das steigerte meine Beliebtheit auch nicht wirklich.
Ich fühlte mich schuldig, schuldig daran, dass das Leben meiner Mutter kaputt war. Als im selben Jahr auch noch mein Opa, ihr Vater, starb, war es vollkommen vorbei.
Daraufhin habe ich versucht mir das Leben zu nehmen, was ich nicht geschafft habe, aber der Wunsch blieb. Ich habe jede Nacht zu Gott gebetet, dass ich am nächsten Tag nicht mehr aufwachen möchte. Und das bis in meine Jugend.
Eigentlich wurde mein Leben immer schlimmer, ich hatte das Gefühl, alle hassen mich.
Im Alter von 10/11 Jahren kam dann langsam der Rückhalt meiner Familie zurück, meine Mama liebte mich ja doch, und versuchte, mich zu beschützen, so gut sie konnte. Gleichzeitig wurde meine Schwester gemobbt, was sie unglaublich aggressiv hat werden lassen.
Sie hat früher keiner Fliege etwas zu leide getan, mittlerweile hat sie mich schon mit Nadeln gepiekst, versucht, mit einem Kissen zu ersticken... ich weiß gar nicht mehr, wie oft sie mich schon geschlagen hat. In meinem Zimmer schließe ich mich noch heute ein, aus Angst, sie könnte unerwartet hereinstürmen.
Nun ja, meine Klassenkameraden haben immer mehr Hasstiraden gegen mich gesponnen, ich war zwar immer Klassenbeste, aber gleichzeitig auch Klassenunbeliebteste.
Bis vor einem Jahr war ich mir sicher, dass ich niemals einen Menschen finden würde, mit dem ich reden könnte. Früher konnte ich anderen noch nicht einmal in die Augen schauen, ich konnte es einfach nicht. Und heute habe ich bei allen Menschen das Gefühl, sie nicht ansprechen zu können, weil sie über mich denken, was will die denn jetzt? Selbst, wenn ich sie überhaupt nicht kenne. Und dabei liebe ich Menschen eigentlich. Ich bin unglaublich hilfsbereit und möchte einfach jedem zuhören, wenn er Sorgen hat, mich für andere einsetzen und ihnen helfen, auch wenn ich selbst einen Nachteil daraus ziehe.
Und alle halten mich für arrogant, dabei habe ich einfach nur Angst vor ihnen.
Vor einem Jahr habe ich jemanden kennengelernt, der mir bis heute unglaublich wichtig, ja, der wichtigste Mensch in meinem Leben ist. Er ist mein bester Freund und ich möchte ihn nie wieder verlieren.
Wir kannten uns zwar schon viel länger, aber vor einem Jahr wurde aus der Bekanntschaft eine richtige Freundschaft. Er war der erste, dem ich all das erzählt habe, was mir passiert ist, was mich belastet, wie ich leide.
Und in dem Moment habe ich mich befreit gefühlt. Ich glaube heute, dass meine Soziophobie ein Teil von mir ist. Es ist nichts mehr, wegen dem ich mir mein Leben nehmen würde, nein, es ist nicht einmal etwas, das ich verlieren möchte, denn sie gehört zu meiner Persönlichkeit.
Es fällt mir heute viel leichter, mit anderen zu sprechen, ich habe mich im letzten Jahr mit seiner Hilfe stark verändert. Ich werde niemals offen und extrovertiert sein können, die Zweifel werden nie verschwinden, aber jetzt komme ich gut damit klar.
Und ich bin glücklich, ich bin einfach unheimlich glücklich.
Was ich sagen möchte: Gebt die Hoffnung nicht auf. Da draußen gibt es vielleicht auch für euch einen Menschen, der euch das Leben rettet. Denn Freundschaft ist das Größte überhaupt.
ich möchte euch gerne einmal meine Lebensgeschichte erzählen.
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich nie bei einem Psychologen war und bei mir nie eine Soziophobie wirklich diagnostiziert wurde, ich selbst mich aber trotzdem als Soziophobikerin definiere.
Angefangen hat alles in meiner Kindheit, ich wurde ziemlich streng erzogen und es gab auch schon mal die ein oder andere Ohrfeige, die ich kassieren musste. Mein Vater hat mir oft auf den Hintern geschlagen, ich musste davor immer meine Hose runterziehen, und ich fand das so schrecklich erniedrigend, als ich als Kind lernen sollte, auf die Toilette zu gehen, aber nicht musste.
Bis heute (ich bin mittlerweile 19) kann ich kaum *beep* Menschen anschauen, *beep* sein ist für mich eine Form der Demütigung geblieben.
Im Alter von sechs Jahren haben sich meine Eltern getrennt, für mich zunächst gut, da ich meinen Vater endlich nicht mehr ertragen musste, andererseits bin ich am Schmerz meiner Mutter, die begann, starke Depressionen zu entwickeln, zerbrochen. Sie wurde immer trauriger, hat versucht ihren Schmerz vor meiner Schwester und mir zu verstecken, was ihr aber nie gelang. Zeitgleich hat sie begonnen Alk. zu trinken, und dann wurde sie unglaublich aggressiv, vor allem uns beiden gegenüber.
Es gab dann viele schlimme Dinge, im Alter von 8 Jahren habe ich einen großen Fehler gemacht, weswegen meine Mutter begonnen hat, mich nicht mehr als ihre Tochter zu bezeichnen. Wenn ich mit ihr gesprochen habe, hat sie mich behandelt wie Luft, und meiner Schwester hat sie alles Gute getan, was diese sich gewünscht hat, nur um mir zu zeigen, wie wertlos ich bin.
Das ging ungefähr 3 Monate so.
In der Schule war ich noch nie sonderlich beliebt, da ich schon immer schüchtern und zurückhhaltend war, bzw. wenn die Jungs uns Mädchen verschlagen haben, hab ich mich immer nur mit Worten gewährt während die anderen zurückgeschlagen haben. Das Ergebnis war, dass ich irgendwann diejenige war, auf der alle rumgetrampelt sind.
Als ich auch in der Familie den Halt verloren habe, wurde alles noch viel schlimmer. Ich habe aufgehört, in der Schule mit anderen zu sprechen oder auf sie zuzugehen, weswegen ich selbst die paar wenigen Freunde verloren habe, die ich noch hatte, ich war irgendwann ganz allein.
Gleichzeitig war ich auch noch herausragend intelligent- mir blieb ja sonst nichts mehr außer zu lernen und ich versuchte, meiner Mama so wenig Angriffsmöglichkeit oder Grund zur Traurigkeit wie möglich zu geben, und schrieb nur 1en. Das steigerte meine Beliebtheit auch nicht wirklich.
Ich fühlte mich schuldig, schuldig daran, dass das Leben meiner Mutter kaputt war. Als im selben Jahr auch noch mein Opa, ihr Vater, starb, war es vollkommen vorbei.
Daraufhin habe ich versucht mir das Leben zu nehmen, was ich nicht geschafft habe, aber der Wunsch blieb. Ich habe jede Nacht zu Gott gebetet, dass ich am nächsten Tag nicht mehr aufwachen möchte. Und das bis in meine Jugend.
Eigentlich wurde mein Leben immer schlimmer, ich hatte das Gefühl, alle hassen mich.
Im Alter von 10/11 Jahren kam dann langsam der Rückhalt meiner Familie zurück, meine Mama liebte mich ja doch, und versuchte, mich zu beschützen, so gut sie konnte. Gleichzeitig wurde meine Schwester gemobbt, was sie unglaublich aggressiv hat werden lassen.
Sie hat früher keiner Fliege etwas zu leide getan, mittlerweile hat sie mich schon mit Nadeln gepiekst, versucht, mit einem Kissen zu ersticken... ich weiß gar nicht mehr, wie oft sie mich schon geschlagen hat. In meinem Zimmer schließe ich mich noch heute ein, aus Angst, sie könnte unerwartet hereinstürmen.
Nun ja, meine Klassenkameraden haben immer mehr Hasstiraden gegen mich gesponnen, ich war zwar immer Klassenbeste, aber gleichzeitig auch Klassenunbeliebteste.
Bis vor einem Jahr war ich mir sicher, dass ich niemals einen Menschen finden würde, mit dem ich reden könnte. Früher konnte ich anderen noch nicht einmal in die Augen schauen, ich konnte es einfach nicht. Und heute habe ich bei allen Menschen das Gefühl, sie nicht ansprechen zu können, weil sie über mich denken, was will die denn jetzt? Selbst, wenn ich sie überhaupt nicht kenne. Und dabei liebe ich Menschen eigentlich. Ich bin unglaublich hilfsbereit und möchte einfach jedem zuhören, wenn er Sorgen hat, mich für andere einsetzen und ihnen helfen, auch wenn ich selbst einen Nachteil daraus ziehe.
Und alle halten mich für arrogant, dabei habe ich einfach nur Angst vor ihnen.
Vor einem Jahr habe ich jemanden kennengelernt, der mir bis heute unglaublich wichtig, ja, der wichtigste Mensch in meinem Leben ist. Er ist mein bester Freund und ich möchte ihn nie wieder verlieren.
Wir kannten uns zwar schon viel länger, aber vor einem Jahr wurde aus der Bekanntschaft eine richtige Freundschaft. Er war der erste, dem ich all das erzählt habe, was mir passiert ist, was mich belastet, wie ich leide.
Und in dem Moment habe ich mich befreit gefühlt. Ich glaube heute, dass meine Soziophobie ein Teil von mir ist. Es ist nichts mehr, wegen dem ich mir mein Leben nehmen würde, nein, es ist nicht einmal etwas, das ich verlieren möchte, denn sie gehört zu meiner Persönlichkeit.
Es fällt mir heute viel leichter, mit anderen zu sprechen, ich habe mich im letzten Jahr mit seiner Hilfe stark verändert. Ich werde niemals offen und extrovertiert sein können, die Zweifel werden nie verschwinden, aber jetzt komme ich gut damit klar.
Und ich bin glücklich, ich bin einfach unheimlich glücklich.
Was ich sagen möchte: Gebt die Hoffnung nicht auf. Da draußen gibt es vielleicht auch für euch einen Menschen, der euch das Leben rettet. Denn Freundschaft ist das Größte überhaupt.
06.09.2013 14:18 • • 07.09.2013 x 1 #1
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