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Der Knackpunkt meiner Phobie liegt in meiner Jugendzeit. Ich war 12 als meine Eltern sich scheiden ließen. Das war 1974. Ein damaliges Scheidungsgericht entschied sich für eine Auftrennung : Vater Tochter(sie war damals 15 und wollte mit meinem Vater in die USA zurück um eine höhere amerikanische Schule zu besuchen) und Mutter Sohn. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wird mir richtig schlecht... Diese Scheidung war sowohl davor als auch danach Tabu! Gefühle wurden nicht berücksichtigt. Es war so, als hätte es eine Zeit davor nicht gegeben. Weder für mich noch die anderen.
Für mich brach eine Heile Welt zusammen... Also kam ich auf ein Internat für sechs Jahre...
In dieser Zeit entwickelte sich ein Fremdheitsgefühl mir selber gegenüber. Ich begann mich zu schämen. Und kam von dieser leichten Art das Leben zu erschließen und zu erleben ab.

Und nun nach 38 Jahren sitze ich hier und schlucke Beta Blocker um meinen Dienst zu absolvieren und für meine Familie zu funktionieren.

Momentan suche eine Möglichkeit mich dieser Angstattacken, die ich auf der Bühne oder gar bei Proben, nicht mehr stellen zu müssen.

Immerhin bin ich jetzt seit einigen Wochen so weit, daß ich ehrlich sein möchte und diese Gefühle nicht mehr verstecken oder unterdrücken werde.
Im Klartext bin ich bereit einfach aufzustehen und zu sagen: Ich kann das nicht mehr spielen unter meiner Belastung!

03.09.2012 09:37 • 23.09.2012 #1


2 Antworten ↓


Hallo Redlight


Ja das ist ein einschneidendes Erlebnis mit deinen Eltern, solche Sachen glaube ich können dann solche Schäden anrichten welche du heute hast. Ich glaube auch, dass deinen Eltern das gar nicht bewusst war, was das für Konzequenzen hat für dein Leben, da sie selber voll in der Krise steckten¨!

Ich kann das irgendwie gut verstehen und es ist auch sehr logisch dass du unter ANGSTattacken leidest, da du damals sehr vernachlässigt wurdest UND du hattest PLÖTZLICH eine innere Unsicherheit entwickelt (im Unterbewusstsein denke ich mal) und somit hast di DICH oder dein ICH in Frage gestellt.
Ich glaube damals konntest du das alles nicht so verstehen und nachvollziehen.
Das ist eig. sehr traurig wenn man ein normales Leben geführt hat und plötzlich trennen sich die Eltern und tun so als ob s nichts wäre. Ich glaube dir wurde damals das oder etwas ganz wichtiges weggenommen ohne jegliche Erklärung, die BASIS sozusagen und das hat dich natürlich sehr irritiert und erst mit den Jahren erscheinen dann die schlimmen Folgen (welche dich im Alltag sehr stark beeinträchtigen) die sich durch Angst äussern. Ich glaube auch das damals deine Persönlichkeit sich nicht richtig entwickeln konnte. (Du hast ja von Fremdheitsgefühlen geschrieben, das hatte ich auch mal aber lass dieses Gefühl zu und schaue was es macht und so kannst du rausfinden was du magst und was nicht und wer du bist. Vielleicht hat deine Angst auf der Bühne ja auch damit zu tun, dass du dich nicht authentisch fühlst)...

Ehm, wenn ich das richtig verstanden habe, du trittst zum Teil auf einer Bühne auf und spührst dann die Angst?
Ich habe auch solche Ängste weiss jedoch nicht genau von woher sie kommen kann dir auch nicht genau sagen was du tun sollst ABER du weisst ja schon mal was ein möglicher Auslöser für deine Angst ist (also die Trennung deiner Eltern)
und daher stehen die Chancen gut diese Phobie zu überwinden. Denn ich weiss es aus eigener Erfahrung, wenn man die Ursache kennt dann löst sich das Problem und du wirst sehen es geht weggg!
Hoffentlich habe ich dich nicht irritiert ich hoffe ganz fest dass dir die Angst vergeht und ich bin echt überzeugt, dass diese Phobie zu behandeln ist und du das auch schaffst nach meinem Gefühl.

LG das wanderkind

Mir ist noch was in den Sinn gekommen...
also ich habe heute in meinem Angstbuch gelesen, dass sehr viele Schauspieler und Bühnendarsteller von diesen Panikattacken betroffen sind , scheinbar sind genau diese Menschen beleibt, da das Publikum sensible Menschen mag, und so blöd es klingt, aber solche Angsthasen sind im Gegenstatz zu soNormalen sehr interessant und nicht etwa wegen diesen komischen Attacken sondern, weil in den Angsthasen eine Phantasie herrscht, welche Normalos nicht entwickeln können. Mann muss sich das so vorstellen, die Normalos funktionieren einfach...man gibt denen einen Auftrag und sie erfüllen den weil es einfach so verlangt wird.. Die Angsthasen hingegen überlegen und machen sich Gedanken ob sie beim Publikum gut ankommen. Wenn jetzt das schlimmste auf der Bühne passieren würde wie zum Beispiel eine zittrige Stimme oder so, dann wirkt das symphatisch für die Zuschauer.

Ehmm, einer der auch auf der Bühne tätig war, hat sich eine verschwommene Brille zugelegt weil er es nicht ertragen konnte die Köpfe und Blicke zu sehen. Vielleicht wäre das eine klize kleine Hilfe

Ich weiss das ist schwer zu überwinden, wenn ich das richitg verstanden habe gehst du ja in eine Therapie, nützt dir das etwas? Und überträgt sich das nicht auf dein Privatleben?

Wenn ich das nächste Mal in so einer Situation bin probiere ich mir vorzustellen, dass ich nicht ICH bin sondern eine andere Person welche zu den Normelen gehört, immerhin wissen die anderen das noch nicht dass da diese Störung ist.

Probier doch mal zu schildern, wie du dich fühlst in diesem Moment und was dir da durch den Kopf geht..Ich kann im Moment nicht richtig helfen..





Dr. Reinhard Pichler
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