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Hallo,

ich sehe mich in der Situation, dass ich eine erneute Ausbildung anstrebe und damit auch wieder Vorträge auf mich zu kommen. Im Prinzip geht es mir um die ersten drei Minuten.
So war bisher zumindest meine Erfahrung, wenn sich nichts weiter verändert hat. Das kann ich jetzt noch nicht beurteilen, da ich ja länger keine Vorträge gehalten habe.

Es geht darum, dass ich mich bisher immer wochenlang vorher verrückt gemacht habe. Das ist der eine Punkt. Dann, wie gesagt, der Augenblick kurz bevor es zur Sache geht. Ich hasse dieses Gefühl.

Hat wer Tipps wie man das vielleicht abschwächen kann?

Bisher habe ich immer zu hören bekommen, dass man das halt üben muss, dann wird es weniger schlimm. Das ist leider nicht meine Erfahrung gewesen. Ich kann das eigentlich ganz gut, inhaltlich zweifle ich nicht an mir und es ist mir zudem zeimlich egal.

Es geht mir mehr um die Beurteilung meiner Person. Ansich könnte es mir auch egal sein, was die anderen Menschen von mir denken zumal ich es nicht einmal richtig weiß.
Ich weiß auch, dass Menschen, die andere abwerten selbst Probleme haben, aber das ist mehr in der Theorie ein Trost.

Ich befürchte es wird auch leider nicht DIE Antwort kommen und ich schätze, wenn ich eine Ausbildung machen möchte wird kein Weg drumherum führen. Aber vielleicht hat ja wer Tipps, über die ich noch nicht nachgedacht habe?

Vielleicht nochmal in kurz: Gibt es eine Möglichkeit, dieses beklemmende Gefühl, dass man denkt einem wird die Kehle zugedrückt oder der Puls bricht durch die Halsschlagader, dieses Gefühl halt zu mindern?

Ansich bin ich kein Freund von Medikamenten. Aber diesmal würde ich sie in Betracht ziehen. Hat da wer Erfahrungen?

Danke.

04.12.2020 20:37 • 24.02.2023 x 1 #1


47 Antworten ↓


Probiere es mal mit pflanzlichen Sachen. Neurexan oder ähnliches. Ich hatte früher auch panische Angst vor Vorträgen. Das hat sich bei mir erst gebessert, als ich wirklich selbstbewusst geworden bin. Da war es mir dann auch wirklich egal, was die anderen gedacht haben. Geht ja um mich und meine Note.

A


Mein ewiges Problem Vorträge halten

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Hey,

vielen Dank für deine Antwort. Bisher hab ich gelesen, dass einzige was richtig was bringen soll, sind halt Betablocker. Aber wäre ja schön, wenn auch harmlosere Sachen Erfolg versprechen. Dein Vorschlag kommt auf jeden Fall auf meine Liste.

Anonsten hab ich hier etwas weitergelesen und fand auch ein paar andere Gedanken - zumindest in der Theorie- ganz hilfreich:
So z.B. sich mit einem peinlichen (neuen?)Erlebnis ablenken.. das könnte funktionieren

Auch den Brief an sein Zukunftsich fand ich ganz interessant. Das werd ich gleichmal in Bezug auf eine andere Sache testen

Dass mit der guten Vorbereitung mag zum Teil stimmen, vielleicht wäre es sonst noch schlimmer. Bisher hab ich es immer meiner Meinung nach übertrieben. Drei Wochen vorher angefangen und am Ende konnte ich alles auswendig. Geholfen hat mir das in den ersten drei Minuten nicht. Ich schätze, es geht wirklich einfach um die (gefühlte?) Beurteilung meiner Erscheinung aber natürlich auch Gestik und Mimik. Das Gesamtpaket eben.

Obwohl ich immer gute und eigentlich für die Zukunft motivierende Rückmeldungen zu meinen Vorträgen erhalten habe, seh ich da leider keine Verbesserung.

Ich denke am Ende geht es wohl um Akzeptanz. Zu akzeptieren, dass ich bin wie ich bin auch wenn ich mir wünschen würde, dass ich irgendwie anders bin. Und zu akzeptieren, dass die Dinge vielleicht nicht mehr so sind wie früher.

Ich denke auch, dass es vermutlich ein Problem ist, dass bisher eigentlich immer gut ist und ich recht beliebt war und mit einigen Leuten gut verstanden habe. Ich möchte eigentlich nicht die andere Seite kennenlernen. Und bisher, wenn ich gemerkt habe, dass es in eine solche Richtung geht- bin ich gegangen.

Es stimmt schon, meine Therapeutin meinte ich solle mich mal fragen was denn das Schlimmste ist was passieren könnte. Und es stimmt auch, dass ich das überleben werden, es ist in soweit nicht existenzgefährdend.
Aber ich denke nicht, dass das die einzige Messlatte für solche Situationen darstellt. Für das Ego gibt es hier Folgen und das wollte ich mir bisher ersparen.

Wobei wie ich schon schrieb mir das eigentlich egal sein könnte. Grade solche Menschen, die abwerten sollten mir eigentlich Leid tun.

Aber wie gesagt, das ist bisher eher in der Theorie tröstlich.

Generell schätze ich, dass es damit zu tun hat, dass ich mich manchmal dafür verachte was aus mir geworden ist. Und ich weiss auch, dass das nicht fair ist, weil ich für einige Dinge nichts kann. Es ist im Prinzip super oberflächlich und hat vielleicht auch was mit der Beurteilung meiner Mutter in jüngeren Jahren zu tun. Aber das weiss ich nicht genau. Zudem suche ich auch nicht wirklich nach Schuld, eher nach einer Lösung..

Also in deinem Text klingt es schon so, als würdest du versuchen, jede Möglichkeiten zu eliminieren, die das auslösen. Es gibt aber einfach Menschen, die mögen das nicht. Punkt. Es ist bei dem einen das stehen im Mittelpunkt, bei dem anderen die Beurteilung und Angst vor Kritik, was sowas auslöst. Letztendlich kann man sich damit vermutlich Wochen auseinander setzen, wie du es ja auch tust. Gewonnen hast du aber nichts, außer das du dich vorher schon verrückt machst.
Ich bin ehrlich, mir haben solche Tipps wie an was anderes denken etc nie geholfen, weil ich mich dann verzettelt habe. Für mich war eine gute Vorbereitung alles. Letztendlich musst du dir immer sagen, du wirst nicht allen gefallen. Kannst du gar nicht. Und diejenigen werden immer Kritikpunkte suchen, egal ob gerechtfertigt oder nicht. Das heißt, viele sehen das oftmals auch gar nicht objektiv und sachlich.

Ich persönlich fände es falsch, solch eine Sache mit hart Medikamenten behandeln zu wollen. Ja, ich glaube dir, für dich ist das belastend. Aber letztendlich ist das ein Zustand, der nach 5 - 10 Minuten vorübergeht. Wenn ich anfangen würde, gegen jede Nervosität ein Mittelchen einzuwenden, wäre ich morgen tot mit überdosis.
Hört sich vielleicht hart an, aber das ist wirklich eine Sache, die 1.viele Menschen kennen und 2. Die ein absehbares Ende hat.. Und solltest du es doch mal so verhauen, dass gar nichts geht (was ich schon mal hatte), such einfach nachher das Gespräch. Damals hat der Lehrer meine Unterlagen genommen und die bewertet, gab natürlich ne Note schlechter, bin aber nicht durchgefallen.

Also ich nutz das mal jetzt, da ich mich schon länger nicht damit beschäftigt habe. Ich schreib auch nur was mir spontan in den Kopf kommt ohne dass ich das noch überarbeite.

Also, ich habe nie gern im Mittelpunkt gestanden zumindest was solche Präsentationssituationen angeht. Früh ging es bei mir mit Vorspielen (musikalisch) vor größerem Publikum los. Auch die Weihnachtsgeschichte aus der Grundschulzeit hab ich noch unangenehm in Erinnerung. Ist zwar gut gelaufen und meine Lehrerin war stolz auf mich und wollte mich irgendwie präsentieren. Wie auch immer, ich fand´s unangenehm und fertig.

Das Vorspielen war zwar auch nur ein oder zwei mal im Jahr, aber es hat mir dennoch die drei Wochen vorher verdorben. Und so ist halt unser Leben im Schulsystem. Immer kommen irgendwo irgendwelche Vorträge, die eigentlich so gut wie keiner hören möchte. Selbst in Berufen wo ich das später nie brauchen werde.

Wie auch immer, mir hat bisher nichts geholfen und ich hab mich halt immer gezwungen diese Dinge zu machen. Ich habe eine Ausbildung deswegen abgebrochen und ein Studium. Zum damaligen Zeitpunkt (Studium) hab ich mich bewusst entschieden, dass ich so ein Leben nicht mehr möchte. Ich habe mich lange genug zu Dingen gezwungen, die mir meinen ganzen Alltag versauen.

Danach hab ich mich selbstständig gemacht und nach einigen Jahren bin ich jetzt wieder an dem Punkt, dass ich denke, es wäre schon ganz gut, eine Ausbildung zu machen. Eher weniger aus wirtschaftlichen Gründen. Ich nähere mich der 40 und denke es wäre ein guter Zeitpunkt es nochmal zu versuchen.

Ich merke schon, dass mir das Alter da etwas entgegenkommt. Ich stelle halt fest, dass mir viele Sachen egaler werden. Ich hab mich jetzt fast 25 Jahre mehr oder weniger verrückt gemacht und irgendwie langweilt es schon. Ich kann es nicht besser beschreiben.

Wie gesagt, ich zweifel nicht an meinen Fähigkeiten. Ich weiß was ich kann und dass ich da recht gut bin. Aber es bedeutet mir leider nichts. Das war schon immer so. Mir ist die Schule immer sehr leicht gefallen, hatte meine Freunde und ich habe viele nette Erinnerungen.

Ich weiß selbst nicht so wirklich wie es sich alles so entwickeln konnte. Ich würde halt sagen, dass es einfach mangelndes Selbstbewusstsein ist. Ich denke auch, dass es viel mit der Meinung meiner Mutter über schöne Männer zu tun hat. Eigentlich kann ich nicht glauben, dass ein paar Abfällige Äußerungen so viel ausmachen können. Ich war auch nicht mehr im Kindesalter wo einen das vielleicht mehr treffen mag. So ca 14 denke ich.

Meine erste Freundin hatte ich mit 20. Das ging so ca 2 Jahre mit 3 oder 4 Trennenungen zum Ende hin. Danach (entgültige Trennung) war ich eine gute Weile an dem Punkt, dass ich sterben wollte. Wie auch immer, irgendwann ging´s wieder einigermassen, der Schmerz (tatsächlich) in meinem Herz war wieder weg und begann die Ausbildung. Dort lernte ich wieder wen kennen und das klapppte leider auch nur wieder eine kurze Zeit und danach ging sie wieder zu ihrem Ex.

Ich weiß auch nicht. Heute sehe ich mich zum Teil als Wrack meiner selbst. Ich bin noch da und ich lebe gerne. Ich habe Spaß an vielen Dingen und mir geht es sicherlich besser als vielen anderen Menschen. Ich kann für Vieles dankbar sein und bin es auch manchmal.

Ich komme mir manchmal wie manch alternde Dame vor, die ihrer vergangenen Schönheit nachtrauert. Die vermutlich allen anderen egal ist. Ich weiss dass ich mich selbst für wichtiger nehme als ich es bin und doch mache ich mir all diese Gedanken.

Wie gesagt, ein wenig hilft das Alter, aber das ist recht überschaubar.

Selbstbewusstsein gibt es leider nicht in Flaschen. Wobei das vielleicht auch das falsche Wort ist. Rational bin ich mir meiner bewusst und weiß, dass es keinen Grund gibt, mich zu verstecken. Das hat mir meine damalige Freundin auch so gesagt. Und ich weiß auch, dass ein Mensch mehr ist als sein Aussehen. Ich weiß, dass ich mich sehr schwer damit tue, Dinge, die mir nicht passen zu akzeptieren.

Ich weiß auch wie ich mich fühle wenn ich den Blicken mancher Frauen ausgesetzt bin. Teilweise auch bei Männern. Wobei das sicher auch von der Tagesfom abhängt.. manchmal ist es mir auch wirklich egal.

Das klingt vielleicht alles jetzt ein wenig so als wäre ich Quasimodo. So ist das nicht, aber manchmal fühle ich mich so obwohl ich weiss, dass das super übertrieben ist.

Ich weiß auch nicht, ich denke, das war es für den Augenblick- ich hab das schon lange nicht mehr gemacht und vielleicht bringt es ja was.

Ich hatte lange Zeit das gleiche Problem und ziemlich viel versucht. Mir hat letztendlich und völlig unverhofft eine (!) wingwave-Sitzung geholfen.

Interessant, das kannte ich bisher noch nicht. Danke für den Tipp! Ich hatte auch mal über Hypose nachgedacht, aber bisher ist es nur bei dem Gedanken geblieben.

Ich bin da wirklich mit überhaupt keiner bzw sogar negativen Erwartungshaltung rein gegangen. Es war mehr so ein letzter, verzweifelter Versuch. Ich bin sehr rational und konnte es mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Aber mit meinem Verstand und Willen war ich bis dahin ja auch kaum weiter gekommen, deswegen dieser Versuch.
Jetzt halte ich sogar gerne Präsentationen und fühle mich sehr wohl dabei.

Ach und noch wegen Medikamenten: Ich hätte, wenn das mit dem wingwave nicht geklappt hätte, meinen Arzt nach Betablockern für solche Situationen gefragt. Tavor oder andere beruhigende (und schnell süchtig machende) Stoffe sind für sowas m.M.n. nicht geeignet. Man braucht ja noch einen klaren bzw wachen Verstand bei Präsentationen.

Ich danke dir, das klingt vielversprechend. Kann mir eigentlich auch nicht so recht vorstellen, dass dieses wave funktioniert, aber wer weiß. Bei dir hat es das ja

Auf Betablocker bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich öfters gelesen habe, dass der Rest nicht wirklich hilfreich sein soll. Sehe das auch eher als letzte Möglichkeit.

Ich weiß nicht, vielleicht wird auch diesmal alles nicht so stressig wie ich es mir vorstelle.. ist ja auch schon eine Menge Zeit seitdem vergangen und es kommt auch immer sehr auf die Leute an.

Das ist eine super Einstellung! Ich finde es sehr hilfreich, den Einstieg auswendig zu lernen. Du hast recht, wenn der Einstieg gut läuft, ist das Schlimmste überstanden. Ein nervöser Vortragende - wenn es keine Profisituation ist (Manager o.ä.) - wirkt übrigens oft sympathisch.

Vielleicht noch ein Tipp: Schau dir Reden/Vorträge/Präsentationen von guten Rhetorikern auf YT an. Z.B. Steve Jobbs, Barack Obama. Da kann man sich einiges abschauen, frei nach dem Motto fake it till you make it.

Ich danke dir Pauline,

das hab ich zumindest noch nicht probiert. Vielleicht kann ich durch diese Videos noch ein paar Dinge lernen

Okay, ich dachte vielleicht mag noch einer was schreiben, vielleicht seine Gedanken zu dem Ganzen teilen oder seine Erfahrung(en), die vielleicht geholfen haben.

So oder so war das hier ziemlich hilfreich. Ich hab ein paar Dinge, die ich ausprobieren kann und muss sagen, am meisten Hoffnung setzte ich in diese Wave- Geschichte, aber vielleicht ist das ja auch gar nicht nötig. Ansich wollte ich nur möglichst gut vorbereitet sein oder wie hier auch schon geschrieben wurde möglichst alle Auslöser eliminieren.

Nochmals danke den zwei freundlichen und hilfreichen Personen, die sich die Mühe gemacht haben zu antworten und ich wünsche einen frohen Nikolaus oder so

Vor 3 Jahren begann ich meine Ausbildung, ich stotterte beim Vortrag extrem und machte mich schon Tage vorher nervös, zusätzlich schlief ich in der Nacht davor nicht mehr.

Ganz los wirst du die Nervosität nie, aber du musst die Angst unterdrücken und dich gut vorbereiten, damit du dir selber sagen kannst, dass der Vortrag gut wird. Das hilft schon viel. Ich schaue zusätzlich oft ins Publikum und dann wieder unauffällig zur Decke.

Zusätzlich musst du bedenken, dass es den anderen auch so geht und die meisten Schüler in den Berufsschulen schon etwas weiter sind und blöde Bemerkungen oder Gelächter selten sind.

Ich danke dir für die beruhigenden Worte und toll, dass du dich nicht von deinem Vorhaben hast abbringen lassen! Mag mir gar nicht vorstellen wie schwer das für dich sein muss.. Respekt.

Zitat von JonnyD:
Ich habe mich lange genug zu Dingen gezwungen, die mir meinen ganzen Alltag versauen.

So kann man es nennen, wenn man Schwierigkeiten aus dem Weg geht.

Zitat von JonnyD:
Und bisher, wenn ich gemerkt habe, dass es in eine solche Richtung geht- bin ich gegangen.

Auch hier zeigt sich deutlich, dass du ausweichst.

Was du schreibst macht auf mich den Eindruck eines gut konstruierten Selbstbildes, das du dir so zurechtgeklöppelt hast, wie du am besten damit zurecht kommst. Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden - das macht nahezu jeder auf die eine oder andere Weise - aber es hat dir auch einige gravierende Fehlschläge beschert.

Ausbildung und Studium abbrechen ist kein erfolgreiches Selbstkonzept. Es hilft auch nichts, sich das schönzureden, wie unschwer zu erkennen ist, denn du stellst fest, dass du unterm Strich keinen Schritt weitergekommen bist. Du hast eine Nische gefunden, mit der du dein Überleben sichern kannst, aber zufrieden macht dich das offensichtlich nicht. Und in dem Moment, wo du diese komfortable Position verlassen und dich einer Herausforderung stellen willst, fallen dir deine alten Probleme wieder voll auf die Füße.

Das tun sie deswegen, weil sie nie gelöst und bearbeitet, sondern nur verschoben und zugedeckt wurden. Deshalb gibt es auch keine nennenswerten Erfolge in dieser Richtung.

Wir werden alle bewertet, in jedem Moment unseres Lebens. Wir tun das selbe. Wir machen uns ein Bild von dem Menschen, mit dem wir zu tun haben, ordnen ihn in unser Bewertungssystem ein und finden ihn entweder gut oder nicht. In dem Moment, wo du dich in Kontakt mit anderen begibst, unterliegst du auch deren Bewertung. Die hat zwar eigentlich weniger mit dir zu tun, als mit den anderen, denn es sind IHRE Bewertungsmuster, aber dennoch wirst du sie zu spüren kriegen.

Und es bleibt dir nichts anderes übrig, als das einfach hinzunehmen. Du kannst es nicht beeinflussen, nicht abwenden, nicht wegdiskutieren. Ändern kannst du nur deine eigenen Bewertungsmuster.

Und wo ist das Problem, ein paar Minuten Stress auszuhalten? Jeder Schauspieler, der sein Geld damit verdient, sich vor anderen zu produzieren, hat Lampenfieber und Angst vor Versagen und Blamage. Aber er weiß, dass am Ende der Applaus steht und tut es aus diesem Grund immer wieder - auch wenn es hin und wieder schief geht.

Also ran an die neue Herausforderung! Erfolg beginnt immer erst außerhalb der Komfortzone.

Zwei mögliche Ansätze:

- bereite dich GUT vor. Trage den Vortrag im Vorfeld öfters einem Freund vor (es sei denn, du musst in der Ausbildung Vorträge aus dem Stegreif halten?) Je öfter du das Material vorher übst, desto besser sitzt es und desto sicherer kannst du es vortragen.

- visualisiere mehrmals im Vorfeld, dass dein Publikum anerkennend, wohlwollend, staunend, was auch immer, reagieren wird. Das soll ebenfalls dazu dienen, dass du sicherer, selbstbewusster auftrittst.


Vorträge, Reden allgemein sind nur 7% Inhalt, der Rest Körpersprache und wie man es rüberbringt. Du kannst totalen Schwachsinn erzählen, wenn du nur kompetent und charismatisch wirkst (kennt man ja auch bei Gurus). https://de.wikipedia.org/wiki/Dr.-Fox-Experiment
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Zitat von Pauline333:
Ich hatte lange Zeit das gleiche Problem und ziemlich viel versucht. Mir hat letztendlich und völlig unverhofft eine (!) wingwave-Sitzung geholfen.


Das ist doch alter Wein in neuen Schläuchen.

Dabei führt der Coach mit schnellen Handbewegungen den Blick seiner Coachees horizontal hin und her. Laut Gehirnforschung lösen die wachen Augenbewegungen anders als beim fixierten Blick deutlich stresslindernde Reaktionen in verschiedenen Gehirnarealen aus, beispielsweise aktivieren sie auch auf eine günstige Weise den präfrontalen Cortex im Großhirn.

Das ist doch NICHTS anderes als EMDR. Diese Coacher sollten sich schämen: kein eigener origineller Inhalt, sich mit FREMDEN Lorbeeren schmücken, Methoden anderer einfach umbenennen und den Leuten damit das Geld aus der Tasche ziehen.

Unglaublich.


Aber wenn die Methode hier schon ins Spiel gebracht wurde, dann würde ich sie selbst zu Hause durchführen: stell' dir einfach 2 Gegenstände auf den Tisch, visualisiere die Vortragssituation bzw. die ersten 3 Minuten (die dir ja Stress bereiten) und schau mit beiden Augen schnell zwischen den Gegenständen hin und her.

Für sowas muss man gierigen Abzockcoaches nun wirklich kein Geld in den Rachen werfen.

Zitat von sippin haterade:
Das ist doch alter Wein in neuen Schläuchen. Dabei führt der Coach mit schnellen Handbewegungen den Blick seiner Coachees horizontal hin und her. Laut Gehirnforschung lösen die wachen Augenbewegungen anders als beim fixierten Blick deutlich stresslindernde Reaktionen in verschiedenen Gehirnarealen aus, beispielsweise aktivieren sie auch auf eine günstige Weise den präfrontalen Cortex im Großhirn.Das ist doch NICHTS anderes als EMDR. Diese Coacher sollten sich schämen: kein eigener origineller Inhalt, sich mit FREMDEN Lorbeeren schmücken, Methoden anderer einfach umbenennen und den Leuten damit das Geld aus der Tasche ziehen. Unglaublich.Aber wenn die Methode hier schon ins Spiel gebracht wurde, dann würde ich sie selbst zu Hause durchführen: stell' dir einfach 2 Gegenstände auf den Tisch, visualisiere die Vortragssituation bzw. die ersten 3 Minuten (die dir ja Stress bereiten) und schau mit beiden Augen schnell zwischen den Gegenständen hin und her. Für sowas muss man gierigen Abzockcoaches nun wirklich kein Geld in den Rachen werfen.


EMDR bildet die Basis von wingwave. Ganz offiziell.
Deine Vorstellung bezüglich der Durchführung dieser Methode lässt mich vermuten, du hast das noch nie gemacht. Merkwürdig, dass du dich darüber dann so auslässt.

@ Calima: Auch an dich, danke für deine Antwort! Ich könnte jetzt länger mit dir diskutieren warum ich Einiges anders sehe als du und warum Weglaufen manchmal für eine Weile durchaus eine Lösung ist. Ich muss sagen, dazu habe ich keine Lust.

Einiges was du schreibst, sehe ich ähnlich und ich werde sicher nochmal über das was du geschrieben hast nachdenken. Im Augenblick weiss ich noch nicht so recht was ich davon halten soll.

Es stimmt schon, die Komfortzone zu verlassen, kann Vorteile bringen. Wie immer ist das nur die halbe Wahrheit.

Grad frage ich mich ob es Menschen wie dir einfach etwas an Empathie fehlt oder ob ich vielleicht einfach ein Drama aus einer Sache gemacht habe, die viele andere ähnlich unangenehm empfinden. Schwer zu beantworten, ich werde nie wissen wie sich ein anderer fühlt.

Naja, ich will mich nicht zu sehr auf Ausreden oder negative Dinge konzentrieren. Ich werde das mit der Ausbildung probieren so oder so, egal wie es ausgeht. Ich will es zumindest probiert haben und vielleicht wird es besser als erwartet. Das ist sogar wahrscheinlich.

Du schreibst: Ändern kannst du nur deine eigenen Bewertungsmuster. Ich weiss nicht wie das zu verstehen ist. Dabei muss ich immer an irgendwelche Autosuggestionsgeschichten denken. Ich glaube auch, dass das bis zu einem gewissen Grad helfen kann, aber aus einer Mücke wird einfach kein Elefant.

Nehmen wir an ich steh da so und halte meinen Vortrag. Besser gesagt, so ziemlich am Anfang. Ich beschreibe einen Worstcase. Schweissausbruch, Hose beginnt richtig nass zu werden, ich werde knallrot. Ich bringe kaum einen Ton raus, wenn doch in piepziger hoher Stimme. Ich zittere, meine Beine werden weich. Ich blicke in die Gesichter meiner Mitschüler. Ich sehe Unverständnis und Kopfschütteln, ein mehr oder weniger verhaltenes Grinsen.

Bisher ist das so nicht passiert. Und ich denke, dass das auch nicht sehr wahrscheinlich ist.

Ich kann es halt schlecht einschätzen. Das ist ja das Problem. Jeder, der einmal die Kontrolle über seinen Körper verloren hat (übertrieben ausgedrückt) kennt das denke ich. Diese Ungewissheit so nach dem Motto: Na lieber Körper womit wirst du mich heute beim Vortrag überraschen?

Ich kann mir vorstellen, dass dann die Antwort lauten wird. Na und? Was ist denn daran so schlimm? Dann blamierst du dich eben, davon geht die Welt auch nicht unter?

Ich kenn dich nicht weiter, aber ich glaube nicht, dass du das dann einfach so wegsteckst. Als ob es dein Ego nicht kümmern würde.

Insofern finde ich dieses Runterspielen meines Problems etwas einfach. Auf der anderen Seite ist es wiederum gut. Ich hab auch schon festgestellt, dass es manchmal funktionieren kann, wenn man das Problem einfach ignoriert.

Nochmals danke, werd wie gesagt nochmal drüber nachdenken wie ich das finde

A


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Dr. Reinhard Pichler
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