Hallo,
ich hab mich vorhin hier angemeldet, in der Hoffnung auf Menschen zu treffen denen es vielleicht genauso geht, oder mich zumindest verstehen und mich nicht für meine Problemr verurteilen.
Ich werde Ende Mai 30 Jahre alt, habe Mann und Kinder.
Mein Selbstwertgefühl war schon als Kind nicht gerade toll, wuchs mit einem gewalttätigen, Alk. Vater auf. Ich hatte früh das verlangen nach meiner eigenen Familie, mit 16 wurde ich dann das erste mal Mutter. Mein Leben stabilisierte sich und ich fing an mein Leben in die Hand zu nehmen, ich übernahm Verantwortung und baute so nach und nach mein Selbstbewusstsein auf. Ich führte ein ganz normales Leben, hatte viele Freunde, ging gerne Shoppen, ging auch mal abends feiern. Dann trennte ich mich mit 21 Jahren von meinem damaligen Mann und zog zurück in meine Heimatstadt, lernte meinen jetzigen Mann kennen und zog mit ihm und meinen Kindern zusammen. Ich war so optimistisch, mein Mann immer der Pessimist, ich baute ihn immer auf und ermunterte ihn positiver zu denken. So viele Wünsche und Träume hatte ich damals, alle waren erstrebenswert, lebte mein Leben immer noch recht selbstständig, ging alleine einkaufen gegangen, habe Behördengänge alleine erledigt, alles was man eben als junge Lebenslustige Frau mit Kindern so tut.
Dann fing mein Mann damit an, mir meine Träume, Wünsche und Ziele zu verbieten, er ist und war der Meinung, dass man sich nur Dinge wünschen oder erträumen darf, wenn man sie realisieren kann. Jedesmal wenn ich über meine Wünsche oder auch nur Gefühle sprach gab es einen heftigen Streit, mein Mann machte mich fertig, so lange bis ich ihm unter Tränen recht gab und still war. Vor 3,5 Jahren, nachdem ich unser letztes gemeinsames Kind zur Welt brachte, musste ich dies per Kaiserschnitt tun, da er verlangte das ich mich sterilisieren lasse, weil er 13 Jahre älter als ich bin und er keine weiteren Kinder mehr wollte. Ich wollte diese Sterilisation nicht, dachte aber bevor er mich verlässt, mache ich es lieber. Ich dachte wirklich ich könnte es verdrängen, dass ging natürlich nicht und eines abends wollte ich meinem Mann erklären, dass ich mich schlecht fühle, da hat er mich dann so fertig gemacht, dass ich in meiner Not bei unserem Pfarrer angerufen habe um seinen Beistand zu haben. Mein Mann macht nie Fehler, die mache immer nur ich...
Naja, dieses Erlebnis kratzte wieder sehr an meinem Selbstbewusstsein, aber ich versuchte mich zusammen zu reißen, außerdem hat mein Mann ja jedesmal Besserung geschworen.
2011 entschlossen wir uns dann gemeinsam dafür eine künstliche Befruchtung machen zu lassen. Diese klappte direkt beim ersten mal und ich wurde mit Drillingen schwanger. Für 6 Monate war dann mal wirklich alles gut, ich sogar mal wieder richtig glücklich... Im Februar letztes Jahr dann leider der Schock, ich verlor meine Engel im 6. Monat auf sehr tragische Weise. Danach war mein Leben wieder so schrecklich, ich komme einfach nicht mehr klar. Ich habe versucht mich zusammen zu reißen, wollte stark sein, aber als dann noch die Diagnose im letzten September kam, dass meine Gebärmutter so geschädigt wurde das ich selbst durch künstliche Befruchtung nicht mehr schwanger werden kann, hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weg gezogen.
Seither verachte ich meinen Körper, mein komplettes Leben, ich komme über den Verlust nicht hinweg, ertrage das alles nicht mehr. Ich fühle mich im falschen Körper, im falschen Leben, in meinen Vorstellungen sollte mein Leben so nicht mit 30 aussehen. Ein kleiner Anruf beim beispielsweise Arzt, ist für mich eine unüberwindbare Hürde, ich gehe nicht mehr alleine vor die Tür, bin am liebsten einfach nur zu Hause. Fremde Menschen machen mir Angst, ich habe das Gefühl sie schauen mich alle an und reden über mich, hassen mich. Entsprechend trete ich diesen Menschen gegenüber, tja und deren Reaktion ist dann ja logischerweise nicht die beste, sie wollen nichts mit mir zu haben. Ich war schon seit einem Jahr nicht mehr bei meinen beiden Freundinnen, weil ich mich auch gar nicht traue Auto zu fahren. Ebenso fehlt mir der Antrieb zu allem, Dinge die mir kam Spaß machten, interessieren mich heute nicht mehr, auch habe ich an nichts mehr Freude. Ich hasse meinen Körper, dieser mich nun mit starker Neueodermitis straft.
Früher half es mir, wenn es mir mal schlecht ging, mir nen Piercing oder ein Tattoo machen zu lassen, heute hilft das gar nicht mehr...
Am liebsten möchte ich diesem Elend einfach ein Ende machen, ich schaffe doch eh gar nichts mehr und so müsste ich den Schmerz nicht mehr fühlen. Aber erstens fehlt mir noch das kleine bisschen Mut und zweitens habe ich Angst davor, meine Kinder wegen meinem Egoismus für immer unglücklich zu machen. Aber ich ertrage dieses Leben nicht mehr, es ist doch auch gar nicht mehr Lebenswert, ich bin doch eh nur ein seelisches Wrack. Ich nehme mir oft vor, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen, habe Ideen und kurz auch wieder Hoffnung, aber dann muss ich wieder schmerzlich erfahren, wie schwach ich bin und nicht mal die kleinsten Dinge umsetzen kann.
Mit meinem Mann darf ich gar nicht mehr über meine Gefühle sprechen, da gibt es immer nur extrem Streit. Er erwartet von mir, endlich zu akzeptieren wie es nun halt ist und mich zusammen reiße. Er erpresst mich damit, wenn ich mich nicht plötzlich ändere, verlässt er mich und nimmt mir meine Kinder weg, die könnten bei mir ja eh nicht bleiben so wie ich mich verhalte sagt er. Ich denke oft darüber nach zu einem Psychologen zu gehen, aber erstens ist dieser Mensch mir doch auch völlig fremd, allein die Vorstellung macht mir Angst und dann fällt es mir sehr schwer daran zu Glauben das mir ein Psychologe wirklich helfen kann. Wie könnte er mir all den Schmerz weg nehmen?!
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen am Abend wenn die Kinder schlafen, 3 Flaschen B. zu trinken, damit ich wenigstens schlafen kann, was mir lange zeit nicht gelang. Morgens werde ich dann wach und habe erstens wegen dem B. ein furchtbar schlechtes Gewissen und dann machen sich wieder all die anderen negativen Gefühle so breit das ich laut schreien könnte.
Ich weiß nicht, wie lange ich all dem noch standhalten kann, ich glaube so langsam einfach total innerlich zu sterben. Natürlich vergesse ich meine Kinder nicht, aber ich kann nichts dagegen tun.
Danke fürs zuhören...
Traurige Grüße
seelenmeer
ich hab mich vorhin hier angemeldet, in der Hoffnung auf Menschen zu treffen denen es vielleicht genauso geht, oder mich zumindest verstehen und mich nicht für meine Problemr verurteilen.
Ich werde Ende Mai 30 Jahre alt, habe Mann und Kinder.
Mein Selbstwertgefühl war schon als Kind nicht gerade toll, wuchs mit einem gewalttätigen, Alk. Vater auf. Ich hatte früh das verlangen nach meiner eigenen Familie, mit 16 wurde ich dann das erste mal Mutter. Mein Leben stabilisierte sich und ich fing an mein Leben in die Hand zu nehmen, ich übernahm Verantwortung und baute so nach und nach mein Selbstbewusstsein auf. Ich führte ein ganz normales Leben, hatte viele Freunde, ging gerne Shoppen, ging auch mal abends feiern. Dann trennte ich mich mit 21 Jahren von meinem damaligen Mann und zog zurück in meine Heimatstadt, lernte meinen jetzigen Mann kennen und zog mit ihm und meinen Kindern zusammen. Ich war so optimistisch, mein Mann immer der Pessimist, ich baute ihn immer auf und ermunterte ihn positiver zu denken. So viele Wünsche und Träume hatte ich damals, alle waren erstrebenswert, lebte mein Leben immer noch recht selbstständig, ging alleine einkaufen gegangen, habe Behördengänge alleine erledigt, alles was man eben als junge Lebenslustige Frau mit Kindern so tut.
Dann fing mein Mann damit an, mir meine Träume, Wünsche und Ziele zu verbieten, er ist und war der Meinung, dass man sich nur Dinge wünschen oder erträumen darf, wenn man sie realisieren kann. Jedesmal wenn ich über meine Wünsche oder auch nur Gefühle sprach gab es einen heftigen Streit, mein Mann machte mich fertig, so lange bis ich ihm unter Tränen recht gab und still war. Vor 3,5 Jahren, nachdem ich unser letztes gemeinsames Kind zur Welt brachte, musste ich dies per Kaiserschnitt tun, da er verlangte das ich mich sterilisieren lasse, weil er 13 Jahre älter als ich bin und er keine weiteren Kinder mehr wollte. Ich wollte diese Sterilisation nicht, dachte aber bevor er mich verlässt, mache ich es lieber. Ich dachte wirklich ich könnte es verdrängen, dass ging natürlich nicht und eines abends wollte ich meinem Mann erklären, dass ich mich schlecht fühle, da hat er mich dann so fertig gemacht, dass ich in meiner Not bei unserem Pfarrer angerufen habe um seinen Beistand zu haben. Mein Mann macht nie Fehler, die mache immer nur ich...
Naja, dieses Erlebnis kratzte wieder sehr an meinem Selbstbewusstsein, aber ich versuchte mich zusammen zu reißen, außerdem hat mein Mann ja jedesmal Besserung geschworen.
2011 entschlossen wir uns dann gemeinsam dafür eine künstliche Befruchtung machen zu lassen. Diese klappte direkt beim ersten mal und ich wurde mit Drillingen schwanger. Für 6 Monate war dann mal wirklich alles gut, ich sogar mal wieder richtig glücklich... Im Februar letztes Jahr dann leider der Schock, ich verlor meine Engel im 6. Monat auf sehr tragische Weise. Danach war mein Leben wieder so schrecklich, ich komme einfach nicht mehr klar. Ich habe versucht mich zusammen zu reißen, wollte stark sein, aber als dann noch die Diagnose im letzten September kam, dass meine Gebärmutter so geschädigt wurde das ich selbst durch künstliche Befruchtung nicht mehr schwanger werden kann, hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weg gezogen.
Seither verachte ich meinen Körper, mein komplettes Leben, ich komme über den Verlust nicht hinweg, ertrage das alles nicht mehr. Ich fühle mich im falschen Körper, im falschen Leben, in meinen Vorstellungen sollte mein Leben so nicht mit 30 aussehen. Ein kleiner Anruf beim beispielsweise Arzt, ist für mich eine unüberwindbare Hürde, ich gehe nicht mehr alleine vor die Tür, bin am liebsten einfach nur zu Hause. Fremde Menschen machen mir Angst, ich habe das Gefühl sie schauen mich alle an und reden über mich, hassen mich. Entsprechend trete ich diesen Menschen gegenüber, tja und deren Reaktion ist dann ja logischerweise nicht die beste, sie wollen nichts mit mir zu haben. Ich war schon seit einem Jahr nicht mehr bei meinen beiden Freundinnen, weil ich mich auch gar nicht traue Auto zu fahren. Ebenso fehlt mir der Antrieb zu allem, Dinge die mir kam Spaß machten, interessieren mich heute nicht mehr, auch habe ich an nichts mehr Freude. Ich hasse meinen Körper, dieser mich nun mit starker Neueodermitis straft.
Früher half es mir, wenn es mir mal schlecht ging, mir nen Piercing oder ein Tattoo machen zu lassen, heute hilft das gar nicht mehr...
Am liebsten möchte ich diesem Elend einfach ein Ende machen, ich schaffe doch eh gar nichts mehr und so müsste ich den Schmerz nicht mehr fühlen. Aber erstens fehlt mir noch das kleine bisschen Mut und zweitens habe ich Angst davor, meine Kinder wegen meinem Egoismus für immer unglücklich zu machen. Aber ich ertrage dieses Leben nicht mehr, es ist doch auch gar nicht mehr Lebenswert, ich bin doch eh nur ein seelisches Wrack. Ich nehme mir oft vor, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen, habe Ideen und kurz auch wieder Hoffnung, aber dann muss ich wieder schmerzlich erfahren, wie schwach ich bin und nicht mal die kleinsten Dinge umsetzen kann.
Mit meinem Mann darf ich gar nicht mehr über meine Gefühle sprechen, da gibt es immer nur extrem Streit. Er erwartet von mir, endlich zu akzeptieren wie es nun halt ist und mich zusammen reiße. Er erpresst mich damit, wenn ich mich nicht plötzlich ändere, verlässt er mich und nimmt mir meine Kinder weg, die könnten bei mir ja eh nicht bleiben so wie ich mich verhalte sagt er. Ich denke oft darüber nach zu einem Psychologen zu gehen, aber erstens ist dieser Mensch mir doch auch völlig fremd, allein die Vorstellung macht mir Angst und dann fällt es mir sehr schwer daran zu Glauben das mir ein Psychologe wirklich helfen kann. Wie könnte er mir all den Schmerz weg nehmen?!
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen am Abend wenn die Kinder schlafen, 3 Flaschen B. zu trinken, damit ich wenigstens schlafen kann, was mir lange zeit nicht gelang. Morgens werde ich dann wach und habe erstens wegen dem B. ein furchtbar schlechtes Gewissen und dann machen sich wieder all die anderen negativen Gefühle so breit das ich laut schreien könnte.
Ich weiß nicht, wie lange ich all dem noch standhalten kann, ich glaube so langsam einfach total innerlich zu sterben. Natürlich vergesse ich meine Kinder nicht, aber ich kann nichts dagegen tun.
Danke fürs zuhören...
Traurige Grüße
seelenmeer
01.05.2013 15:07 • • 29.05.2013 #1
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