ich stecke in einem echt bescheuerten teufelskreis! seit ich mein studium anfang des jahres abgebrochen habe (das erste mal in meinem leben, dass ich etwas nicht erfolgreich durchgezogen habe), bin ich extrem unsicher geworden. das äußert sich bei mir in einem mal mehr mal weniger unerträglichen schwindel. dieser schwindel induziert wiederum angst und unsicherheit und so fällt es mir natürlich sehr schwer wieder selbstvertrauen zu gewinnen.
inzwischen ist es so, dass mir innerhalb meiner wohnung garnicht schwindelig ist, da fühle ich mich sicher. wenn ich alleine rausgehe, ist der schwindel einigermaßen erträglich. wenn ich in begleitung von meiner einzigen vertrauensperson rausgehe, ist mir sogar manchmal garnicht schwindelig.
ich glaube, dass mein größtes problem ist, dass ich viel zu viel darüber grüble was alles passieren könnte, wie ich mich z.b. zum gespött der menschen auf der straße machen würde, wenn ich umkippe...naja allerdings rutsche ich manchmal so in spontane situationen, z.b treffe ich meine nachbarin auf der straße und gehe mit ihr ein stück und unterhalte mich super mit ihr ohne das geringste anzeichen von schwindel. oder: neulich bin ich spontan für jemanden eingesprungen und habe zeitungen ausgetragen und es war alles in ordnung!
wenn es aber darum geht etwas fest vorher auszumachen, bekomme ich im wahrsten sinne des wortes im letzten moment kalte füße, ich werde extrem unsicher und mir wird schrecklich schwindelig. komischerweise tritt das immer erst im letzten moment auf. wenn ich etwas ausmache, freue ich mich erstmal tagelang drauf und mein schwindel ist komplett weg. dann, ein paar stunden vorher, überkommt mich dann die panik! kennt das jemand? dann steigen die blöden gedanken auf: besser versuch ichs erst garnicht, ich schaffs ja eh nicht etc
auch wenn ich denke, heute abend zieh ich mal alleine los, mache ich mich fertig, laufe zu der bar/restaurant/club etc wo sich meine freunde normalerweise aufhalten, stehe dann davor, bekomme panik und gehe wieder nach hause. mir fehlt also quasi immer der letzte schritt! und das macht die unsicherheit ja nicht besser! jedes mal wenn ich von so einer aktion nach hause komme, fühle ich mich einfach nur schlecht, total einsam und hilflos!
das problem ist, dass ich das gefühl habe, dass das der einzige weg ist um meine unsicherheit zu überwinden. ich habe totale angst vor ablehnung und kritik durch meine freunde! aber alle freunde, mit denen ich über meinen studienabbruch geredet habe, haben mir dazu total positives feedback gegeben. also warum habe ich angst vor den reaktionen der freunde, die noch nichts davon wissen? ich traue mich im wahrsten sinne des wortes genau denen nicht unter die augen zu treten! während ich das problem mit den freunden die bescheid wissen nicht habe. wenn die mich besuchen, kein anzeichen von unsicherheit. aber sobald es darum geht selbst mit denen rauszugehen, etwas zu unternehmen, könnte ich ja den anderen begegnen und siehe da, unsicherheit und schwindel, wenn ich es versuche!
ich weiß, dass klingt alles sehr verzwickt, kann mir da trotzdem irgendjemand noch folgen?
naja worauf ich eigentlich hinaus will:
meine einzige verttrauensperson, mit der ich immer dinge unternehme, fährt für 5 tage weg und ich habe wirklich angst nur daheim zu sitzen und in selbstmitleid zu versinken. von daher dachte ich mir, ich nutze lieber die chance um mich von dieser abhängigkeit zu lösen und mich mal wieder um meine freundschaften zu kümmern. am wochenende steht ein kleines dorffest an, auf dem sicher einige freunde und bekannte sein werden. jetzt überlege ich mir, vielleicht davor mal eine halbe oder viertel lorazepam zu nehmen um endlich mal den letzten schritt zu wagen! ich will nicht wieder hinfahren und dann davor stehen und in tiefste panik versinken! natürlich will ich die tabletten dann nicht regelmäßig nehmen, habe es bisher auch immer ohne probiert, aber das hat ja nie geklappt. ich bin mir der suchtgefahr bewusst, aber langsam fällt mir nichts mehr anderes ein. ich nehme irgendwie am leben teil, aber eher wie ein geist oder außenseiter und das macht mich so unglücklich. je mehr situationen ich verpasse, die mir sonst immer spaß gemacht haben, desto schlimmer wird die ganze sache mit der unsicherheit! wäre lorazepam da ein gutes mittel um aus dem teufelskreis auszubrechen? was meint ihr dazu?
ich bin auch in therapie und meine therapeutin rät mir auch immer wieder einfach mal wieder spaß zu haben, aber ich steh mir dabei selbst so im weg
ich wäre sehr sehr dankbar über jeden ratschlag!
16.08.2012 00:53 • • 20.08.2012 #1