App im Playstore
Pfeil rechts

hallo

ich bin 29 jahre alt. und habe probleme mit meinen mitmenschen umzugehen und zu sprechen. ich bin dann ganz ruhig und sage nicht, oder stimme nur zu und sage ja. meine einzigsten personen mit denen ich normal umgehen kann sind meine mutter und meine frau.
ich hatte als jugendlich nicht so probleme gehabt, das kam dann erst mit der krankheit. ich war damals in der 7. Klasse sogar zum klassensprecher gewählt worden und war sehr beliebt an der schule.
heute ist es schwierig mit mir ein gespräch zu führen. ich rede, wenn ich dann rede nur mit kurzen aussagen (meistens sind das aber nur zustimmungen an die person die redet, auch wenn ich nicht der meinung bin...
ich mache 3x wöchentlich auotgenes training was kann man noch tun. nehme bald einen neuen arbeitsplatz ein und möchte das endlich in den griff kriegen..

tipps?

31.03.2014 07:53 • 31.03.2014 #1


5 Antworten ↓


Durchforste gerne einmal das Forum hier, insb. zum Thema Soziophobie.

Vielleicht sind noch ein paar Ansätze dabei, die für Dich etwas bringen könnten.

Aber es wird nicht DIE Therapie, DIE Pille und DEN Tipp geben, der zur Auflösung einer Sozialphobie führt.

Es ist eher ein Weg dorthin.

Die Frage ist auch erst einmal eher, warum hast Du eine Soziophobie?

A


Lernen mehr zu reden / schwierig ein Gespräch zu führen

x 3


Hallo Mr.Chris,
ich habe genau das gleiche Problem. Ich bin auch kein wirklich angenehmer Gesprächsgenosse, da Dialoge immer sehr schnell beendet sind.
Leider kann ich dir noch keine von mir praxiserprobten Tipps geben, da ich erst ganz am Anfang meiner Therapie bin.

Hast du in solchen sozialen Situationen große Angst? Bei mir ist das eigenartigerweise selten der Fall, bis auf eine gewisse Anspannung.
Ich weiß nur einfach nicht was ich sagen soll bzw. es kommt mir zu unwichtig/uninteressant vor.
Letzteres hat mit meinem niedrigen Selbstbewusstsein zutun, aber das erste ist ein Mangel an sozialer Kompetenz. Und die lernt man logischerweise nur in sozialen Situationen.

Als Hilfsmittel kann man sich Tipps aus Büchern oder Webseiten aneignen und versuchen die nach und nach in den Alltag zu integrieren. Also Bücher zum Thema Small Talk, soziale Kompetenz, etc.
Oder hier ein paar Tipps: Gesprächsführung erlernen

Was auf jeden Fall helfen soll ist eine gute Allgemeinbildung und Wissen zu aktuellen Ereignissen, die man ansprechen kann. Also schau dir Nachrichten an und lies auch mal einige News-Artikel, etc um dich vorzubereiten.
Wenn man auf Menschen mit ähnlichen oder interessanten Hobbies trifft, kann man das auch öfter ansprechen.

Hast du mal an eine Teilnahme an einer SelbstHilfeGruppe oder gar einer Gruppentherapie gedacht?
Meine Therapeutin hat mir aufgetragen jetzt im April zu mindestens 2 SHG-Treffen zu gehen. Da trifft man zumindest auf Menschen, die ähnliche Probleme haben.

Autogenes Training ist für den Anfang natürlich nicht schlecht. Ich versuche es momentan auch 2-3x die Woche mit Yoga (Youtube-Kurs), das verbindet Progressive Muskelentspannung, Autosuggestion, richtige Atmung und so weiter.

danke für die antworten

Zitat von Dennis81:
Hallo Mr.Chris,
ich habe genau das gleiche Problem. Ich bin auch kein wirklich angenehmer Gesprächsgenosse, da Dialoge immer sehr schnell beendet sind.
Leider kann ich dir noch keine von mir praxiserprobten Tipps geben, da ich erst ganz am Anfang meiner Therapie bin.

Hast du in solchen sozialen Situationen große Angst? Bei mir ist das eigenartigerweise selten der Fall, bis auf eine gewisse Anspannung.
Ich weiß nur einfach nicht was ich sagen soll bzw. es kommt mir zu unwichtig/uninteressant vor.


Was auf jeden Fall helfen soll ist eine gute Allgemeinbildung und Wissen zu aktuellen Ereignissen, die man ansprechen kann. Also schau dir Nachrichten an und lies auch mal einige News-Artikel, etc um dich vorzubereiten.
Wenn man auf Menschen mit ähnlichen oder interessanten Hobbies trifft, kann man das auch öfter ansprechen.


Autogenes Training ist für den Anfang natürlich nicht schlecht. Ich versuche es momentan auch 2-3x die Woche mit Yoga (Youtube-Kurs), das verbindet Progressive Muskelentspannung, Autosuggestion, richtige Atmung und so weiter.


also in den situationen habe ich keine angst, bin nur ein wenig erleichtert wenn die gespräche vorbei sind.
ja das ist auch bei mir der fall, weiß nicht was ich sagen soll, weil ich denke die interessiert das sowieso nicht.
das mit den nachrichten ist aber ein guter tipp... danke dafür...

ja autogenes training mache ich schon seit jahren und hilft mir schon enorm, aber dennoch reden tue ich nicht.
ich habe auch mentales training (früher gegen die angst) gemacht,. was meinst du mit autosuggestion? ist das hypnose?

Zitat von Mr.Chris:
was meinst du mit autosuggestion? ist das hypnose?
Sowas in der Art, ja
Autosuggestion ist Selbstbeeinflussung, wie man es beim autogenen Training z.B. macht.
Also, da redet man sich ja auch ein, dass das Bein schwer wird und die Muskeln dadurch unterbewusst entspannen (vereinfacht gesagt).

Ich mache diesen Kurs von Yoga Vidya auf Youtube: Yoga Anfängerkurs 10 Wochen
Beim 1. Video (1A) geht es ab 1:04:30 in die Tiefenentspannung:
Progressive Muskelentspannung - autogenes Training - mentale Entspannung (Visualisierung) - Affirmationen

Den letzten Teil kann man sich z.B. gut auf einen MP3-Player packen und abends im Bett hören.

Hallo Chris,

Für mich hört es sich nicht nach einer Unfähigkeit, Gespräche zu führen, an. Letzeres kannst du ja eigentlich, sonst wärst du wohl nicht Klassensprecher gewesen. Offenbar stimmst du den anderen zu, weil du denkst, deine Meinung sei nichts wert (und nicht etwa, weil du nichts zu sagen hättest oder weil du dich fürchtest). Das deutet für mich eher auf ein Selbstwertproblem hin.

Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga usw. sind sicher einen Versuch wert, wenn man schlecht entspannen kann und/oder das Körpergefühl stärken möchte, aber ob es dir bei deinen Problemen hilft? Angst und Nervosität hast du ja gar nicht? Vielleicht wäre es stattdessen hilfreich, mit einem Psychotherapeuten der Ursache/dem Auslöser des Selbstwertproblems auf den Grund zu gehen?

Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, aber versuch, den Gedanken, dass es den anderen nicht interessiert, was du zu sagen hast, beiseite zu schieben und die Selbstkritik im Zaum zu halten. Man darf den Maßstab nicht so hoch ansetzen, weder an sich selbst noch am anderen. Die wenigsten Menschen erwarten, dass man sie mit spitzfindigen Äußerungen und originellen Sprüchen unterhält. Den meisten genügen ein freundliches Auftreten und ein paar Worte über Alltagsthemen. Umgekehrt sollte man vom anderen auch nicht zu viel erwarten.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore