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Bin seit 2013 diagnostiziert, habe viel probiert und nun erneut Hilfe angefragt bei der Autismusambulanz.
Den Weg ins Leben habe ich nicht gefunden. Hatte starke Suizidgedanken und mich dann beim Sozialpsychiatrischen Dienst gemeldet. (Einen festen Platz zu finden für mich, ist das Ziel)
Habe bald einen Betreuer. Vielleicht kommt der zweite Arbeitsmarkt ja für mich in Frage.

Es ist hier sehr schwierig bis unmöglich, einen anderen Arzt zu finden, keiner nimmt neue Patienten an. Ich mag auch meinen Psychiater sehr gerne, und er würde mir das Gutachten sicher schreiben, wenn ich ihm klar kommunizieren kann, was ich brauche. Ich werde einfach Druck machen müssen, so lange, bis er es tut. Ich könnte ja auch bei meinem jetzigen Praktikumsbetrieb übernommen werden, sollte ich je 50% Schwerbehinderung erhalten bzw. dem Antrag auf wesentliche Behinderung wird stattgegeben, dann zahlt der Integrationsfachdienst die Hälfte meines Gehalts (der Betrieb will nur Minijob zahlen, dabei gibt es deutlich zu viel Arbeit dafür, sie wollen nur von der Finanzspritze profitieren). Das Problem ist halt, dass ich für eine wesentliche Behinderung auch nicht behindert genug bin, also ist der Antrag eigentlich zum Scheitern verurteilt. Ich werde auf den zweiten Arbeitsmarkt kommen, wenn es der erste nicht sein soll - koste es mich, was es wolle!

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Leben mit Autismus, Austausch

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Ich habe mal eine Frage an euch. Wie macht ihr das mit eurem Bedürfnis nach Struktur und Klarheit bei neuen Kontakten?

Ich empfinde es als Minenfeld und erlebe mich dabei immer als stark verletzbar. Ich verstehe die Regeln nicht bzw es gibt gar keine? Was darf man erwarten, was kommunizieren? Das, was ich als schmerzende Unsicherheit empfinde, ist das normal?

Wann besser Rückzug? Ich bin ziemlich überfordert.

@Dunkelbunte Guten Morgen! Ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen.
Ich bin dazu übergegangen, dass ich bei neuen Kontakten genau kommuniziere, dass ich Autistin bin, was das für mich bedeutet und dass eben auch ein sehr hohes Strukturbedürfnis und Klarheit einhergehen. Wer das nicht akzeptieren kann, gehört leider nicht in mein Leben. Merke ich nach einiger Zeit, dass die Person darauf nicht eingehen kann, ziehe ich mich zurück.
Früher habe ich das nicht getan, selbst bei engen Kontakten bin ich jedes Mal über meine Bedürfnisse hinweg gegangen, nur um normal zu wirken, und habe ganz schnell die Quittung bekommen.

Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass es in einer neurotypischen Welt gar keine Regeln gibt was das anbelangt. Was mich beispielsweise immer unheimlich gestört hat, dass bei Treffen oder Ausflügen immer gesagt wurde „wir planen es dann spontan.“ - oder bei bereits geplanten Dingen oft eine Veränderung stattfand. Das war echt ein No-Go und für mich auch eine Form der schmerzenden Unsicherheit.
Seit ich aber gelernt habe meine Bedürfnisse hier zu kommunizieren passiert dies bei meinen Bezugspersonen nicht mehr.

Zitat von kathi98:
Ich bin dazu übergegangen, dass ich bei neuen Kontakten genau kommuniziere, dass ich Autistin bin, was das für mich bedeutet und dass eben auch ein sehr hohes Strukturbedürfnis und Klarheit einhergehen.

Hast du dann auch schon mal das Gefühl gehabt, du wärst in der Bringschuld was Dankbarkeit betrifft? Ich merke bei mir, daß ich mich schuldig fühle, kompliziert zu sein und würde am liebsten keine sozialen Kontakte mehr aufbauen. Dann brauch sich niemand auf mich einstellen, ich bin nicht die ewig besondere und muss mich nicht schlecht dafür fühlen...

@Dunkelbunte definitiv habe ich das Gefühl! Es fällt mir auch manchmal noch schwer, wirklich konsequent die für mich notwendigen Grenzen zu setzen, da ich keinem zur Last fallen möchte und nicht immer die „komplizierte“ Freundin sein mag.

Wenn du dich näher austauschen möchtest, sende mir gerne eine Privatnachricht
Ich persönlich bin in meinem Umfeld die einzige Autistin, und würde mir den Austausch mit anderen Betroffenen sehr wünschen.

Zitat von kathi98:
Wenn du dich näher austauschen möchtest, sende mir gerne eine Privatnachricht

Vllt am Wochenende...
Danke für dein Angebot
Momentan bin ich etwas überfordert.

@Dunkelbunte Das kann ich verstehen. Nimm dir die Zeit die du brauchst, wenn du magst freue ich mich von dir zu hören ansonsten wünsche ich dir alles Gute!

Für mich ist es wichtig, es zu bemerken, wenn ich vollständig ignoriert werde.

Dann muss ich den Kontakt beenden.

Es hat für mich mit fehlendem Selbstwert zu tun, das auszublenden. Und ich will hinsehen.

Das Thema ist ein sehr großes und da ich einmal wöchentlich einen Sozialarbeiter da habe, kann ich mit ihm üben.

Zitat von Jo29:
Für mich ist es wichtig, es zu bemerken, wenn ich vollständig ignoriert werde.

Kannst du da ein Beispiel für nennen?

@Dunkelbunte Aktuell war es eine Bedrohung durch oberflächlichen Kontakt eines hilfebedürftigen Menschen.

Statt sich um sich zu kümmern, lenkte er ab mit Humor, bei dem andere Menschen zu Schaden kommen. Ich grenzte mich klar ab, machte deutlich, dass ich einen anderen Humor habe.

Mein Lösungsvorschlag, stattdessen nur Hilfreiches/Zielführendes miteinander zu teilen, wurde tatsächlich vollständig ignoriert.

(Das bemerkte ich erst nach nochmaliger Prüfung!)

Mein Sozialarbeiter sagte, nachdem ich es selbst einsah und danach handelte, dann muss auch Schluss sein.

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Dr. Reinhard Pichler
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