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Zitat von Verry:
Die typische Situation eines Sozialphobikers.
Ohne Menschen alleine und einsam.

Also ich würde mich jetzt nicht als Sozialphobiker einordnen, aber ich meide die Menschen auch eher, als dass ich mich ihnen zuwende. Der Unterschied zu dir ist allerdings, dass ich gerne alleine bin und mich somit nur ganz ganz selten einsam fühle.
Vielleicht wäre es erst mal gut für dich dir ein Leben zu gestalten/erarbeiten, wo du nur mit dir zufrieden bist. Denn wenn man die anderen nicht braucht, für die eigene Zufriedenheit, dann ist man auch nicht davon abhängig was sie über einen denken und kann dann auch anders auftreten.

Ein einfacher, freundlicher Kontakt, z. B. beim Brötchen kaufen, reicht dann.

@hereingeschneit
Ja der Gedanke ist nicht verkehrt.
Die Frage ist nur wie mache ich das am besten?
Vor allem auch beruflich?

A


Kurs für besseren Smalltalk

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Zitat von Verry:
Die Frage ist nur wie mache ich das am besten?

Es macht keinen Sinn dir alles mögliche vorzuschlagen, das musst du dir schon selbst erarbeiten.

Also: Wie müsste ein Leben bei dir aussehen, dass du zufrieden wärst? Welche Kriterien müssten erfüllt sein?

Oder bist du jemand, wie ein Bekannter von mir. Der will immer etwas haben/erreichen, weil er meint, dass es ihn glücklich macht und wenn er es dann geschafft hat, dann dauert es wirklich nur ganz kurz, dann sieht er schon wieder etwas, was er braucht/erreichen möchte, um glücklich zu sein.

Wäre also erst mal die Frage zu klären, ob es überhaupt möglich ist, dass du wirklich zufrieden sein kannst. Überprüfe für dich meine Aussage von meinem Bekannten. Sei dabei ehrlich.

Wenn du es verneinen kannst, dann arbeite alles heraus, was du meinst, dass dir für ein zufriedenes Gefühl wichtig ist.

Wenn du aber die Tendenz dazu hast immer nur das zu sehen, was du nicht hast, dann ist der Ansatz ein anderer. Dann müsstest du dich nicht damit beschäftigen was du dazu brauchst, sondern eher damit, was du bereits hast und du aber nicht siehst/anerkennst.

Doch ich könnte schon zufrieden sein.
Wenn ich Aktivitäten finde die mir wirklich spaß machen.
Wenn ich mich nicht mehr selber unter Druck setzte.
Und vor allem wenn das Jobcenter mich nicht mehr unter Druck setzt.

Zitat von Verry:
Wenn ich Aktivitäten finde die mir wirklich spaß machen.

Was machst du jetzt in deiner Freizeit?


Zitat von Verry:
Wenn ich mich nicht mehr selber unter Druck setzte.

Wer kann dir diesen Druck nehmen?


Zitat von Verry:
Und vor allem wenn das Jobcenter mich nicht mehr unter Druck setzt.

Was verlangt es von dir, was dich unter Druck setzt?

@hereingeschneit
nicht wirklich viel.

ich müsste mich davon lösen irgendwelche Erwartungen zu erfüllen.

Sinnlosmaßnahmen, Sinnlosgespräche bei Zeitarbeitsfirmen, Gespräche die sehr abwertend und druckaufbauend sind ( kann ich nicht wörtlich beschreiben) etc.
Also nichts was mir irgendwie weiterhelfen könnte. Mir geht es dadurch noch schlechter.
Das ist auch für niemanden eine Gegenleistung, weil niemand etwas davon hat.
Ich verstehe dann auch nicht warum der Staat keine Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose schafft.
Das wäre doch viel besser als diese Sinnlosmaßnahmen und würde die Leute nicht noch weiter runterziehen.

Zitat von Verry:
nicht wirklich viel.

aber das machst du bewusst und es macht dir Spaß? z. B. hier zu schreiben?


Zitat von Verry:
ich müsste mich davon lösen irgendwelche Erwartungen zu erfüllen.

Guter Ansatz. Welche Erwartungen kannst du runter schrauben?

Würdest du einen 1 Euro Job machen? (Wobei ich gar nicht weiß, ob es sowas überhaupt noch gibt) nur, damit du arbeiten kannst oder hast du auch an den Job hohe Erwartungen, den er erfüllen muss?

@hereingeschneit
ja genau

Die Erwartung die andere Menschen haben.

Gibt es hier nicht ( wäre mir sonst sicher schon angeboten worden).
Ich habe den Anspruch durch einen Job zumindest vom Jobcenter wegzukommen ( eventuell noch Wohngeld).

Zitat von Verry:
ja genau

Das ist doch gut, dann hast du, nachdem du keiner Arbeit nachgehst, doch im Moment viel Spaß.


Zitat von Verry:
Die Erwartung die andere Menschen haben.

Auf andere Menschen hast du keinen Einfluss, nur auf deine eigenen Einstellungen. Also, was kannst du tun? Wie kann man die eigenen Erwartungen runterschrauben?


Zitat von Verry:
Ich habe den Anspruch durch einen Job zumindest vom Jobcenter wegzukommen

Also wäre es dir egal, in welchem Bereich du arbeitest? Hauptsache du bist untergebracht? Auch Dreckarbeiten? Putzen, Müllabfuhr, Gartenarbeiten......

Hallo Verry,

vielen Dank für Deine aussagekräftige Antwort.
Auch wenn es Dir vermutlich schwer gefallen ist und lange gedauert hat.
Ich glaube nun hast Du etwas für Dich nochmal deutlich herausgefunden, was Dein
grundlegendes Problem zu sein scheint.
Jetzt können wir auch auf Augenhöhe reden. Jetzt weiß ich, warum ich zum Thema Smalltalk hier
Antworten bekommen hatte, die von etwas anderem sprachen.

Und nun kannst Du auch beginnen, an Deiner Angst etwas abzuschwächen. Das öffnet Dir ganz
neue Möglichkeiten.

Zitat von Verry:
Ja ich habe extreme Angst vor anderen Menschen.

Nun, das ist jetzt erst einmal so. Deswegen brauchst Du Dich nicht schlecht oder minderwertig
zu fühlen.
Angst vor anderen Menschen kommt ziemlich häufig vor. Fast könnte man sagen, das ist
normal. Das weniger Schöne an der Sache ist.
Wer Angst vor anderen Menschen hat, der denkt sich eigene Verhaltensweisen aus. die selten
weiterhelfen.
Zitat von Verry:
Ja das habe ich mir selbst überlegt, um nicht negativ aufzufallen.

Manchmal funktioniert Dein Verhalten ja. Nur oft eben auch nicht.

Nun kannst Du entscheiden. Möchtest Du Dein Verhalten beibehalten? Oder hast Du Lust
etwas zu üben, was Dir mehr Leichtigkeit und Erfolg bringen wird.

Zitat von Verry:
Doch Blickkontakt geht inzwischen.


Dann hast Du schon viel erreicht.

Zitat von Verry:
Meine Körperhaltung ist sehr angespannt.
lächeln tue ich auch sehr selten.

Das kannst Du als nächstes üben. Menschen mögen es, wenn man ihnen locker gegenübertritt
und sie entspannt, vielleicht auch mal lächelnd anschaut.

Wenn Du selbst glaubst Du hast Angst vor Menschen frage ich.
Hast Du wirklich Angst vor Menschen?
Angst vor Kollegen? Angst vor dem Arzt? Angst vor der Beraterin vom Arbeitsamt?
Oder hast Du gar keine große Angst vor anderen Menschen sondern eigentlich
nur manchmal Angst vor dem, was sie sagen?
Kannst Du da einen Unterschied bei Dir erkennen?

Weißt Du @Verry,
mit Ansprüchen ist es wie mit Erwartungen, manchmal gehen die ineinander über. Du hast derzeit Anspruch auf Bürgergeld und das Jobcenter die Erwartung, dass Du alles daran setzt, ohne deren Leistungen deinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Du hast den Anspruch dass Du den für Dich perfekten Job bekommst, am besten findet den jemand für Dich, weil Du es alleine nicht schaffst und erwartest dies vom Jobcenter, anstatt dessen, was das Jobcenter Dir vorschreibt.

Du solltest Dir vielleicht überlegen, welche Erwartungen und Ansprüche Du tatsächlich hast und wie realistisch die sind, erfüllt zu werden. Du schreibst, Du hast Angst, die Erwartungen Anderer nicht erfüllen zu können. Ja das wird auch so sein, weil Du es ja selbst erlebst, das Deine Erwartungen nicht erfüllt werden. Niemand kann alle Erwartungen erfüllen und allen Ansprüchen gerecht werden, das ist so im Leben. Mit Mitte 30 solltest Du eigentlich entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Es kommt mir so vor und das ist nicht böse gemeint, dass Du hier, weil dies ein Forum für psychische Erkrankungen ist, nur eine Art Bestätigung suchst, Dein Verhalten nicht ändern zu müssen und benutzt dazu Erkrankungen wie Sozialphobie oder Autismus, von denen Du vermutest, das Du sie hättest. Vorschlägen anderer User hältst Du immer ein „ja aber..“ oder ein anderes Argument entgegen, dass es Dir erlaubt Veränderungen nicht in Erwägung zu ziehen.

Das kannst Du natürlich so machen, nur verändert sich dadurch halt auch eher Nichts. Denn nur Du alleine kannst etwas ändern und wenn es nötig wäre, zunächst mal die eigene Einstellung zu ändern, dann ist das so. Wenn Du in Therapie warst, wird der Therapeut das genau so angesprochen haben und daher sollte das ja nichts neues sein. Du hangelst Dich durch deine Grundannahmen, zweifelst aber offensichtlich keine einzige auch mal an und das könnte der Grund sein, dass Du nicht weiter kommst.

Daher müsstest Du meiner Meinung nach nicht darüber nachdenken wie Smalltalk zu erlernen ist oder wie Dich das Jobcenter in Ruhe lässt, sondern darüber welche Fähigkeiten Du tatsächlich hast und wie Du die erstmal so nutzen kannst um Bewegung nach vorne in Dein Leben zu bringen. Natürlich nur, falls Du das willst, denn es ist ja Dein Leben und da gehts nicht nur um Dich, sondern leider auch nicht ohne Dein Zutun.

Falls Dir Deine momentane „Freizeit“ das wichtigste ist und Du nur wissen willst, wie Du dem Druck des Jobcenters entgehen kannst und trotzdem deren Leistungen beanspruchen, empfehle ich Dir das ELO Forum. Falls Du eine Sozialphobie und Autismus behandeln lassen möchtest, empfehle ich eine entsprechende Klinik und ambulante Betreuung. Und um es vorweg zu nehmen, ja, da gibt es Wartezeiten und es ist schwer einen Platz zu bekommen und es könnte passieren, dass man da Erwartungen äußert oder den Anspruch hat, dass Du zumindest auch gezielt an Deiner Problematik arbeiten willst.

Vielleicht kannst Du ja aber hier im Forum irgendwann mal schreiben, was Du hinbekommen hast. Das wäre ja schon ein Erfolg und würde Dich vielleicht auch anspornen, weiteres zu probieren, dass Dir am Ende gut tut.

Ja ich habe vor allem Angst vor dem was Menschen sagen.
vor allem vor abwertenden und beleidigenden Dingen.
Oder eben auch vor nicht greifbarer, nicht genau erklärter Kritik.
Ich weiß auch nicht so genau wo ich anfangen soll.
Ich habe jetzt verschiedene Sportgruppen angeschaut.
Weiß aber jetzt nicht wofür ich mich entscheiden soll.
Dann überlege ich noch welche sozialen Aktivitäten ( Ehrenamt) geeignet sein könnten.
Das finde ich schon wieder schwieriger.
Und der berufliche Bereich ist noch schwieriger.
Auch eine Stärkenanalyse in der Therapiestunde hat mich nicht weitergebracht.

Eine ambulante Therapie mache ich ja bereits.
Ich finde es nur schwierig den Anfang zu finden.

Zitat von Verry:
Ja ich habe vor allem Angst vor dem was Menschen sagen.
vor allem vor abwertenden und beleidigenden Dingen.

Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du nun etwas voran kommst.
Ich stelle fest: Du hast gar keine Angst vor anderen Menschen.
Das macht Deine Situation etwas einfacher.

Zitat von Verry:
Oder eben auch vor nicht greifbarer, nicht genau erklärter Kritik.

Eine Kritik, die nicht greifbar ist, kann doch in Wirklichkeit gar keine Kritik sein.
Warum hörst Du aus Worten schon Kritik heraus, obwohl die Kritik gar nicht deutlich ausgesprochen
wird? Bist Du da nicht viel zu ängstlich?
Wenn Du glaubst jemand kritisiert Dich, kannst und solltest Du versuchen manchmal erst
einmal klar nachzufragen.
Bei dem, was Du gerade sagst, höre ich eine Kritik. Ist das so? Und wenn ja, warum kritisierst Du das?
Wenn Du jemanden so fragst, kann er Dir antworten, ob Du das richtig verstanden hast oder eher nicht.
Selbst wenn jemand sagt, das sie/er Dich krititisiert und erklärt, warum er das macht, brauchst Du noch keine Angst vor dieser Kritik zu haben.
Da hat jemand nur seine persönliche Meinung gesagt.
Du bist aber nicht so, wie es Dir jemand sagt. Du bist so, wie es überwiegend von anderen Menschen
gesehen und gefühlt wird. Ob Du der Einzelkritik einer einzelnen Person glaubst, das kannst Du selbst entscheiden.

Ich habe es erlebt, dass auch Nachfragen nichts gebracht haben.
Mir wurde nicht erklärt was ich falsch gemacht habe und was ich besser machen könnte.

Hat jemand hier Erfahrung mit einem sozialen Kompetenztraining?
Hat es euch geholfen?

Zitat von Verry:
Ich habe es erlebt, dass auch Nachfragen nichts gebracht haben.
Mir wurde nicht erklärt was ich falsch gemacht habe und was ich besser machen könnte.


Dann hattest Du offensichtlich nichts falsch gemacht.
Es hilft natürlich nicht, wenn man eine Kritik hinterfragt, die gar keine Kritik war.
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@Hotin
Und genau davor habe ich Angst.
Weil ich es schon häufiger erlebt habe.

@Verry hast Du eigentlich mal etwas unangenehmes erlebt, vor dem Du im Nachhinein keine Angst hast? Gibt es überhaupt etwas, das Dich nicht ängstigt? Vielleicht hilft Dir ja Vermeidung von unangenehmen und ängstigenden Situationen besser, als sich diesen trotzdem erneut oder überhaupt mal zu stellen. Aus Erfahrung kann ich sagen, Vermeiden ist relativ einfach. Schwierig wird es nur, wenn ich im Nachhinein überlege, ob es nicht besser gewesen wäre, ES nicht vermieden zu haben. Leider konnte ich nicht vermeiden, dass ich mir bisweilen bei bestimmten Dingen, die ich vermieden habe, diese Frage zu stellen. Vielleicht finde ich aber noch ein Training, dass mir dies ermöglicht. Blöd ist nur, um etwas zu trainieren muss ich es auch tun und da hab ich auch so meine Probleme, manchmal. Da frage ich mich dann, soll ich oder soll ich nicht? Und das erste was ich dann denke ist, JEIN, denn wie ich mich im Kreis drehen kann, weiß ich ja nur zugut.

Aber um vorwärts zu kommen, bedarf es den ersten Schritt und zumindest dass ist mir bewusst.

Ich hatte wieder ein Gespräch mit meinem Therapeuten.
Er meint, dass eine Stelle im Homeoffice am besten geeignet wäre.
Die gibt es aber wahrscheinlich nicht.

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Dr. Reinhard Pichler
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