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@Disturbed

Betrieb 1: Mir wurde ständig gesagt, dass ich nicht auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen würde.
Genauere Erklärungen und Beispiele wurden auch auf Nachfrage nicht genannt.
Auch durfte ich mich um bestimmte Bewohner nicht mehr kümmern (angeblich wollten sie es nicht).
Trotzdem haben mich diese Bewohner um Hilfe gebeten. Wenn ich mich intensiver um Bewohner kümmern wollte
wurde ich von den anderen Mitarbeiterin aufgefordert Hauswirtschaftliche Tätigkeiten zu machen ( auch wenn es
nichts zu tun gab). Es wurde mir mitgeteilt, dass sich Bewohner an meinem Schielen stören würden.
So in der Art ging es ein Jahr lang ( habe inzwischen auch vieles verdrängt).
Zum Schluss wurde mein Praktikum als nicht bestanden gewertet.

Betrieb 2: Mir wurde am letzten Tag der Probezeit gekündigt, weil ich mich im Betrieb unwohl fühlen würde.
Zusätzlich habe ich noch ein sehr schlechtes Arbeitszeugnis bekommen. Vorherige Gespräche gab
es nicht.

Betrieb 3: Ich musste mehrere Tage auf meinen Dienstplan warten und wurde vertröstet. Dann teilte man mir mit, dass ich
in einer anderen Einrichtung eingesetzt werde. Die Frage ob es Beschwerden gab wurde verneint.


Betrieb 4: Ständig verschwanden Rechnungen und wichtige Unterlagen ( teilweise auch ganze Ordner. Auch durch intensives Suchen konnte ich die Unterlagen nicht. Meine Arbeitsergebnisse waren angeblich ständig falsch.
Genauere Erklärungen gab es allerdings nicht. Ich durfte beim Telefonieren die Tür nicht schließen.
Wenn ich Kaffee gekocht habe wurde genau kontrolliert, dass sich kein Kaffeesatz darin befindet.
Bei anderen Mitarbeitern war das egal. Auch wurde mein Platz auf Fussel und kleinste Papierschnipsel abgesucht.
Das Praktikum wurde dann auf Wunsch des Betriebes vorzeitig beendet.

Wirklich konstruktive Gespräche fanden nicht statt. Auch ein Probearbeiten in einer Bäckerei musste ich nach einem Tag abbrechen, weil ich den Verkauf noch nicht alleine machen konnte.

Was für einzelne Betriebe waren das denn? Waren das Betriebe, die nichts miteinander zu tun haben?

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Kurs für besseren Smalltalk

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@Hotin
ja das waren verschiedene Betriebe.

Wie siehst Du das?
Denkst Du wirklich, dass Dir die Kollegen absichtlich schaden wollten?
Ist das bei 4 Betrieben nicht etwas unwahrscheinlich?
Hast Du vielleicht Schwierigkeiten Dich in Gruppen einzufügen?

@Hotin
Wie schon erwähnt habe ich ja eine Sozialphobie.
Eine Verbesserung ist natürlich auch schwer, wenn man sofort wieder Probleme bekommt.
Trotzdem fand ich das Verhalten nicht wirklich gut.

@Verry nun sind das natürlich Dinge, die man im Arbeitsleben nicht möchte, aber wie wurdest Du konkret gemobbt? Wenn ich es richtig verstanden habe, warst Du stets als Praktikantin beschäftigt. Warst Du da in Berufen tätig, nach einer abgeschlossenen Ausbildung, oder ging es da um Praktika während einer Ausbildung?

@Disturbed
Betrieb 1 und 4 waren im Rahmen eines Praktikums.
Betrieb 2 und 3 nach der Ausbildung.

@Verry also bist Du ausgebildet in einem Pflegeberuf? Meinst Du, mit einer Sozialphobie ist dass das richtige Berufsfeld? Ich hatte mich nach meiner Ausbildung auch umorientiert, weIl ich gemerkt hatte, das passt nicht wirklich zu mir.

@Disturbed
Ich kann aufgrund von Rückenproblemen eh nicht mehr in der Pflege arbeiten.

Zitat von Verry:
@Disturbed Ich kann aufgrund von Rückenproblemen eh nicht mehr in der Pflege arbeiten.

Okay, dann muss es irgendwann nur ein Job sein, in dem Smalltalk nicht unbedingt zum Tagesgeschehen gehört. Gibt ja Berufe und Jobs, bei denen man als Mitarbeiter relativ autark ist und garnicht so sehr mit anderen in Kontakt kommt um großartig Smalltalk zu führen.

@Disturbed
und genau so ein Job ist schwer zu finden.


Die Frage ist nur, bei welchem Beruf man relativ autark ist?
Und wenig Smalltalk führen muss?

@Verry, in einem Beruf, bei dem du viel Homeoffice machen kannst, fiele der Smalltalk mit Kollegen weg. Auch in einem Callcenter hast du wahrscheinlich wenig Zeit für Smalltalk. Ich kann deine Situation gut nachvollziehen, ich habe so etwas auch einmal erlebt. Es stellte sich heraus, dass mich die anderen arrogant fanden, weil ich so wenig nachfragte. Dabei war ich nur unsicher. Es kann auch hilfreich sein, wenn du mit deiner Problematik offen umgehst. Du könntest einfach sagen, dass es dir schwer fällt, mit anderen Menschen Kontakt zu bekommen. Allein daraus könnte sich dann ein Gespräch ergeben.

Ich finde auch, dass der Bereich Arbeit bei Sozialphobie der schwerste Bereich ist.
Dauerhaftes Homeoffice wird wahrscheinlich kein Arbeitgeber mitmachen.
Zumal auch immer mehr Druck vom Jobcenter kommt.

Zitat von Verry:
Ich finde auch, dass der Bereich Arbeit bei Sozialphobie der schwerste Bereich ist.

Du bist doch noch sehr jung und bestimmt auch lernfähig.
Anstatt Deine sozialen Ängste einfach hinzunehmen, könntest Du Dein Verhalten zu anderen Menschen
ein wenig verändern. Dadurch öffnet sich Dir eine völlig andere Welt.

Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, dass andere Menschen sehr ähnliche Ängste haben wie Du?
Dies aber nicht so zeigen wollen. Wenn Du das verstanden hast, ergbt sich daraus eine völlig andere
Lebensgrundlage.

@Hotin
Ich kann es mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen ( geht Betroffenen wahrscheinlich oft so).
Trotzdem ist es natürlich schwierig, wenn erwartet wird, dass man sehr offen und kommunikativ ist.
Und es andernfalls negative Auswirkungen hat.
Ich finde es auch schwer vor mich im beruflichen Bereich zu outen.
In einem Betrieb mit gutem Betriebsklima wäre es eventuell möglich.
Aber diesen Betrieb muss man auch erst ein mal finden.
In meinen Betrieben war das Betriebsklima katastrophal.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Verry:
Ich kann es mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen ( geht Betroffenen wahrscheinlich oft so).

Da geht es sehr vielen wie Dir. Wenn man soziale Ängste hat, tut man sich sehr, sehr schwer,
zu verstehen, das fast alle Menschen so etwas ähnliches wie soziale Ängste haben.

Wenn Dich das interessiert, sage ich später mal etwas mehr darüber.

Zitat von Verry:
Trotzdem ist es natürlich schwierig, wenn erwartet wird, dass man sehr offen und kommunikativ ist.
Und es andernfalls negative Auswirkungen hat.

Woran machst Du das denn Fest, was erwartet wird? Steht das so in Stellenausschreibungen?

@Disturbed
Das sind meine Erfahrungen.

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Dr. Reinhard Pichler
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