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Hi, ich hoffe das passt in den sozialen Bereich hier. Und zwar ist es mir immer mehr peinlich dass ich die Kranke bin, die die nicht arbeiten gehen kann. Sehe immer bei anderen Leuten die krassen Lebensläufe oder wenn es beruflich nicht so klappt dann wenigstens die Familienplanung. Bei mir ist das anders, ich bin fast nur daheim weil ich heftige Schmerzen habe, viele Medis dadurch nehme und auch sozial kaum connected bin. Komme mir dann immer so nutzlos vor wenn es heißt und was machst du so. Meine ehrliche Antwort wäre: habe einen Pflegegrad, bin arbeitslos, nehme nur Medis, renne zu Ärzten und extrovertierte Hobbys habe ich auch nicht. Mein Selbstwert leidet, weil ich krank bin. Dabei war ich mal gut in der Schule, weiß mich zu benehmen, bin nicht vorbestraft oder sowas. Eigentlich bin ich total lieb und so, aber werde oft missverstanden und schlimm bewertet weil ich halt nicht die Norm bin. Frage an euch wie geht ihr mit Arbeitslosigkeit oder Rente oder den ganzen Krankheiten um, wie könnt ihr dazu stehen?

26.05.2024 17:45 • 20.07.2024 x 5 #1


49 Antworten ↓


Ich bekomme die ganze Ecke nun seit bestimmt gut zwei Jahren.

Ich habe gelernt, dass es OK ist, wenn man nicht wie die anderen ist.
Es ist wichtiger seinen eigenen Weg zur Freude zu finden und so leben zu können, wie es für einen am Besten ist.
Wieso soll ich mich noch schlecht fühlen, weil ich kein Kind mit einem Partner in die Welt setze? Ich bin ehrlich, ich will das nicht. Ich bin mir selbst genug anstrengend.
Es ist toll, dass andere so sein können, wie es angeblich der Norm ist, aber es ist nun einmal nicht unser Weg.
Und wenn das jemanden nicht passt oder meint, dass wir es nicht verdient haben, dann hat diese Person unsere Aufmerksamkeit nicht verdient.
Ich finde mich nicht nutzlos, nur weil ich meistens in meinem Zimmer sitze und mein Ding mache. Ich bin dankbar, dass ich, trotz meiner Einschränkungen, die Möglichkeit habe mein Leben zu gestalten und zu leben und nicht auf der Straße landen muss.

Und, was immer gegen das, sich nutzlos fühlen zu helfen scheint: Ein Haustier.
Haustiere geben vielen Menschen einen Sinn fürs Leben, egal ob krank oder nicht.
Auch gesunde Menschen, bei denen es zu laufen scheint, können sich nutzlos fühlen.
Ich hätte gerne eines, aber ich glaube, was anderes als einen Hamster schaff ich nicht.

A


Krank arbeitslos arm und nutzlos - mein sozialer Druck

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ok danke schöner Text aber viele sagen halt weil du nicht arbeitest bist du wertlos. davor habe ich Angst und ich bin auch neidisch wenn die Leute Freunde, Beruf oder Geld haben. komme mir dann so doof vor wenn ich sage dass ich Schmerzen und Ängste habe, was sollen die dann wohl denken. ich mag auch wie ich bin, kein Ding, aber die Gesellschaft sieht nur die leistung und die kann ich nicht bringen. viele lachen dann auch oer sagen jaja du hast doch eh immer zeit oder stell dich nicht so dumm an.

Ich verstehe was du meinst.
Leider kann man das Menschen, die nicht viel mit einem zu tun hat, nicht beibringen.
Die Leben in ihrer Welt und ich bin ehrlich: Ich freue mich für diese Leute, die das Leid nicht verstehen.

Wir haben nun unterschiedliche Beschwerden, aber dennoch verstehen wir uns, weil wir einfach wissen wie es ist, wenn es einfach nicht geht.
Normale Leute können das aber nur selten. Das ist nicht in ihrer Realität enthalten, bis jemand bei denen die Tür eintritt und es ihnen einmal ordentlich erklärt, sie Angehörige mit ähnlichen Problemen haben oder es sie selbst trifft.
Da ich niemanden meine oder irgendwelche Probleme wünsche, habe ich beschlossen, das sich mich für ihre Sorglosigkeit in dem Bereich für sie freue, statt mich darüber zu ärgern. Sollen sie doch reden.

jo sie verstehen es nicht weil sie es nicht besser wissen aber sie sollen aufhören mich dann fertig zu machen weil ich krank bin oder heftige probleme habe. sollen mich in ruhe lassen. hat jemand einen tipp wie ich das sagen soll, also einfach bin krank, habe aktuell probleme oder soll ich sagen das geht euch nix an, will ja nicht zu aggressiv sein, aber würde mich freuen wenn die mich nicht angreifen sondern mich in ruuhe lassen habe es eh schon schwer

Willst du sie konfrontieren?
Wenn du Pech hast, und sie wirklich so unangenehme Gesellen sind, wie du erzählst, dann kann das in die Hose gehen.

irgendwie verstehst du mich in mehreren threads überhaupt. du drehst es um, was ich sage. sei es drum hier nochmal:

die frage war wie man das den leuten am besten erklärt dass man krank ist und daher nicht arbeiten kann.
weil viele dann halt lachen und es nicht verstehen. oder ob ich es totschweigen soll.

Zitat von pinanina:
irgendwie verstehst du mich in mehreren threads überhaupt. du drehst es um, was ich sage. sei es drum hier nochmal:

Doch, doch. Ich verstehe dich. Deswegen frage ich dich, wo du meintest, dass es unangenehme Gesellen sind, denen du es erklären willst.

Zitat von pinanina:
also einfach bin krank, habe aktuell probleme

Wird sie nicht stoppen, weil sie dich doch deswegen fertig machen.

Zitat von pinanina:
das geht euch nix an, will ja nicht zu aggressiv sein

Das kann ganz schnell in den falschen Hals geraten.


So wie du über diese Leute erzählst, verstehe ich, dass das irgendwelche (fremden) Leute sind, die an Straßenecken herumhängen und wenn du vorbei kommst, die blöde Sprüche hinterher rufen oder beim Vorbei gehen dich extra anrempeln. Ob du es so meinst, weiß ich nicht. Ich kann nur Antworten, wie es bei mir ankommt.

Wenn es solche Leute sind, habe ich extra das Wort Konfrontation genommen.
Weil diese Leute sind offensichtlich auf Konfrontation aus.

Wenn es aber nun um gute Bekannte geht, die man trifft und die dann einen dummen Spruch ablassen, weil sie das witzig finden und / oder dich nicht ernst nehmen, fällt die Antwort natürlich ganz anders aus. Auf mich wirkt es aber nicht wie letzteres.

Zitat von pinanina:
irgendwie verstehst du mich in mehreren threads überhaupt. du drehst es um, was ich sage. sei es drum hier nochmal: die frage war wie man das den ...

Hallo die Frage ist immer ob die Leute das verstehen wieso du im Moment nicht arbeiten kannst, wenn du das Gefühl hast sie verstehen es dann sage es ruhig manchmal kommen dann Leute mit den gleichen Ängsten und Sorgen aus sich heraus und erzählen das es ihnen ähnlich geht

@pinanina was hast du denn für Schmerzen?

Zitat von pinanina:
die frage war wie man das den leuten am besten erklärt dass man krank ist und daher nicht arbeiten kann.
weil viele dann halt lachen und es nicht verstehen. oder ob ich es totschweigen soll.

Wie darf man sich das vorstellen? Wie oft, beziehungsweise wieviele Menschen fragen Dich denn bei welchen Gelegenheiten nach etwas, worauf Du glaubst Dich rechtfertigen zu müssen. Wenn Du Bekannte hast, die Deine Situation ja dann auch kennen und sich darüber negativ äußern, dann wäre die Frage doch eher, ob Du Dich diesen Menschen aussetzen willst oder nicht. Fakt ist, die wenigsten gesunden Menschen wollen sich über Erkrankungen unterhalten, weil das nunmal unangenehm sein kann. Was „totschweigen“ angeht, sofern ich nicht danach gefragt werde, erzähle ich nichts von meinem Gesundheitszustand, sondern unterhalte mich lieber über Themen, die nicht nur auf mich bezogen sind, weil es tatsächlich interessanteres gibt.

ja das kann sein dass sie sich dann auch öffnen, wenn sie meine story kennen.
ihr findet also es ist nicht schlimm wenn man sagt bin krank und daher erwerbsunfähig?
will nicht so rausrücken dass es auch wegen der psyche ist, das ist so tabu

Es ist nicht schlimm. Wenn du es sagen möchtest, dann ist das dein Recht. Und es ist deine Entscheidung wir viel du von dir Preis gibst. Das ist dein Leben und da bist du niemanden verpflichtet.

Aber es ist eben so, dass das leider nicht alle verstehen müssen und es Unverständnis geben kann, das unangenehm ist.

Sicherlich findest du trotzdem den ein oder anderen, der zum Teil oder ganz deine Situation versteht und froh ist, sich mal austauschen zu können.
Wie jemand oben schon geschrieben hatte, gibt es Menschen, die sich sogar sehnlichst wünschen, Mal ehrlich auf ein Wie geht es dir antworten zu können. Aber sie ihnen fehlt vielleicht der Mut und wenn du damit anfängst, dann könnten sie sich auch trauen.

Zitat von pinanina:
ihr findet also es ist nicht schlimm wenn man sagt bin krank und daher erwerbsunfähig?

Nein, ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm. Ich find's schlimm für den anderen, dass er sich so mies fühlt. Aber die Tatsache an sich finde ich nicht schlimm.

Das Problem bei psychischen Erkrankungen oder auch Schmerzen ist ja meist, dass man es nicht (sofort) sieht. Bei Depressionen meinen alle, man dürfte nur in Sack und Asche rumlaufen und nur wenn jemand eine deutlich sichtbare Einschränkung (oder eine allgemein anerkannt schwere Krankheit) hat, passiert genau das Gegenteil:

Was? Du arbeitest obwohl Du ... hast? Respekt!

Ein Was? Du arbeitest obwohl Du eine schwere Angststörung hast? Respekt! hören vermutlich nur die wenigsten.

Das hängt natürlich damit zusammen, dass die meisten Menschen die noch keine psychische Erkrankung hatten sich (zum Glück) nicht vorstellen können wie das ist. Ich kann mir ja selbst kaum noch vorstellen, wie es sich angefühlt hat als es mir so richtig schlecht ging. Ich weiss noch, dass das so war und dass ich zu nichts in der Lage war. Aber das Gefühl kann ich nicht mehr genau so reproduzieren. Wie soll das dann einer, der das noch nie hatte.

Eine Antwort auf einen unsensiblen Kommentar könnte sein wir können gerne tauschen. Ansonsten habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass man sich ruhig etwas öffnen kann wenn man merkt dass es den anderen WIRKLICH interessiert.

@pinanina ich weiß was du meinst und kenne es zb von Nachbarn, mit denen man sich neutral gut versteht. Oder die Pfleger meiner Oma zb (da arbeiten nun mal viele, die ich kenne). Auf einer eingeladenen Party und auch beim Einkaufen oder im Fitnessstudio, selbst bei der Physiotherapie, beim Arzt usw. Die meist gestellte Frage ist einfach: Was machst du beruflich oder wo arbeitest du. Nun ist natürlich die Frage, wie man selbst dazu steht. Habe ich selbst ein Problem mit meinem Status oder kann ich da drüberstehen. Teilweise hört man Leute sogar über andere reden, die nur Teilzeit arbeiten gehen (was für mich wieder völlig unrelevant ist). Die Steuerzahler regen sich gern mal über Nichtverdiener auf. Das bekommt man überall mit.
Du kannst letztendlich wirklich nur für dich selbst entscheiden, ob und was du preisgibst. Zählt für alles persönliche. Ich meine, was haben die Leute denn davon, wenn du gut Geld verdienst? Wollen die vielleicht noch draufzahlen? Oder wenn du nur die Putzfrau bist. Wollen die dann voller Mitgefühl mithelfen? Mich juckt das gar nicht, was andere verdienen, arbeiten usw. Bei Freunden und Familie ist es was anderes, aber auch nur die, die gutes im Sinne haben. Die die dich schätzen, akzeptieren und respektieren das und verstehen dich auch irgendwo. Rechenschaft bist du KEINEM schuldig.
Du kannst dir paar Antworten zurechtlegen, wie:
Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen.
Darüber reden wir ein andermal.
Das möchte ich nicht verraten.
Ich arbeite.... (Lüge)
Zurzeit kann ich nicht arbeiten.
Leider bin ich gerade krank.
Ich orientiere mich gerade um.
Usw
Als ich noch gekellnert habe, wollte ich meine Arbeit meist nicht preisgeben. Gab auch Leute, die dann Stammgäste sein wollten. Auch da brauchte ich meine Ausreden.

das macht Mut, hoffe ich finde solche netten Leute, danke Krylla

Angstmaschine ja es ist schwer die psych. Krankheit zu sehen oder dass Leute überhaupt verstehen was das ist oder das sowas halt auch schlimm ist, man leidet sehr. genau leb doch mal 1 Tag mein Leben du Hirni, haha.

Gaulin, wäre ich faul oder keinen Bock zu arbeiten dann würde ich das ja selbst entscheiden. leider ist es mir peinlich weil ich arebiten will aber es seit Jahren nicht kann. wenn dann Sprüche kommen wegen Steuern tut das weh weil wie gerne würde ich gerne eine stupides normales Leben haben, ohne jahrelang Hölle hinter mir. leider sind die Leute null feinfühlig, aber danke.

@all Vielleicht ist es am Ende am einfachsten zu sagen jo habe Probleme mir geht es mies, komme zurzeit nicht gut klar, wünschte ich müsste keine Schmerzen haben. (vllt. nichtmal die Psyche noch erwähnen, nur das körperliche). Und es stimmt am Ende kann es denen egal sein, mein Leben, sollen die doch glücklich sein wenn alles gut läuft ein Unfall und es kann sich alles ändern.

DAnke für eure Meinungen hat mir geholfen

Zitat von pinanina:
Gaulin, wäre ich faul oder keinen Bock zu arbeiten dann würde ich das ja selbst entscheiden. leider ist es mir peinlich weil ich arebiten will aber es seit Jahren nicht kann. wenn dann Sprüche kommen wegen Steuern tut das weh weil wie gerne würde ich gerne eine stupides normales Leben haben, ohne jahrelang Hölle hinter mir. leider sind die Leute null feinfühlig, aber danke.

Die Sache ist ja, du kannst die Leute nicht ändern, sie nicht zwingen, dass sie deine Lage verstehen. Einige wollen es auch nicht verstehen. Du kannst wirklich nur versuchen damit selbst cool zu werden und es entweder so selbstbewusst vermitteln oder dich eben nicht zu rechtfertigen.
Du musst niemandem erklären warum, weshalb, aus welchen Gründen du nicht arbeiten kannst. Krank ist krank, was nicht geht geht nun mal nicht. Die Gesellschaft ist wie sie ist. Gibt solche und solche. In erster Linie musst du selbst mit dir zufrieden sein und mit dem was du kannst und eben auch nicht kannst. Akzeptieren eben. Ist schwer, klar. Gibt nur keine andere Möglichkeit Vielleicht kannst du ja etwas finden, was dich anderweitig erfüllt, etwas was dir Sinn gibt, was dir das Gefühl gibt den Tag/Woche oder sagen wir das Leben bereichert. Buch schreiben, Handarbeiten evtl, was verkaufen, eine Bürorätigkeit von zuhause aus, was kreatives oder soziales, Kochen/Backen oder was auch immer... Ich würde versuchen nicht in der Krankheit zu versinken, sondern mit der Krankheit zu leben, eben das beste draus machen. Versteife dich dabei nicht zu sehr auf andere Leute. Aber wenn dir Anerkennung von anderen wichtig ist, wäre das vielleicht ein hilfreicher Weg.
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Es ist interessant, dass die Frage was man beruflich macht so häufig gestellt wird.

Vielleicht weil in Deutschland die meisten Menschen den Kapitalismus als Hauptreligion leben. Wenn man so lebt ist ein arbeitsloser Mensch ohne Geld ein Ketzer von dem man sich fernhalten sollte.

Zitat von Donnie_Darko:
Es ist interessant, dass die Frage was man beruflich macht so häufig gestellt wird. Vielleicht weil in Deutschland die meisten Menschen den ...


Ich frage das im tieferen Kennenlernprozess auch. Was beruflich gemacht wird oder mal wurde oder angedacht ist, ist ein wichtiger Aspekt seiner Persönlichkeit. So wie Hobbies oder Musikgeschmack.

Mir geht es nicht darum, hat der Mensch gerade jetzt Arbeit, sondern was sind seine Interessen oder Neigungen.

Dies nur als Impuls, dass die Frage nicht unbedingt auf verdienst du Geld? abzielt

Zitat von Donnie_Darko:
Vielleicht weil in Deutschland die meisten Menschen den Kapitalismus als Hauptreligion leben

Vielleicht ist das Dein Empfinden und vielleicht weißt Du wenig über andere Länder und Religionen. Denn Du weißt womöglich nichts darüber wie die meisten Menschen in Deutschland leben, weil Du die meisten Menschen garnicht kennst.

Jedenfalls scheint Dir verallgemeinern leicht zu fallen und wenn es eine Unart bei Menschen gibt, dann ist es das Verallgemeinern.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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