Ich glaube, du musst dich einfach damit abfinden, dass du mit deiner psychischen Erkrankung keine Kontakte finden und erst recht nicht aufrechterhalten kannst, wenn du schon nach kurzer Zeit erschöpft bist. Kontakte zu haben bedeutet, Dinge miteinander zu unternehmen, sich gegenseitig zu besuchen usw. Es ist anstrengend und man muss Energie investieren.
Jemand, der durch einen Unfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl landet, muss sich auch damit abfinden, nicht mehr laufen und andere Dinge machen zu können, so sehr er sich das auch wünscht.
Lockere, unverbindliche Kontakte kann man gut schließen, wenn man regelmäßig etwas macht, wo man immer auf die gleichen Leute trifft. Ich gehe seit über 20 Jahren jeden Sommer fast täglich ins Freibad und habe da mindestens mit 30 Leuten lockere Kontakte. Man wird einfach von anderen angesprochen, wenn man sich regelmäßig sieht, sei es übers Wetter oder das Wasser etc. Mit den Jahren habe ich mit einigen auch tiefgehendere Gespräche, man erzählt sich private Dinge und Probleme, während man auf der Bank in der Sonne sitzt. Zu mehr ist aber nie gekommen, weil für mich auch zu anstrengend wäre, außerhalb des Freibades mit jemandem etwas zu unternehmen und engeren Kontakt zu haben. Bei mir ist es wegen meinen Schlafstörungen, dass ich mich dagegen sträube, weil für mich jede Verabredung dazu führen kann, dass ich tagelang davor und auch danach nicht schlafen kann. Ich habe mich damit abgefunden und mein Leben daraufhin ausgerichtet, mich viel allein zu beschäftigen.
29.06.2024 14:24 •
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