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Zitat von sarah2:
Die Frage stelle ich mir auch.

Käme denn ein Volkshochschulkurs für dich in Frage?
Mir hat mal ein Doofmann von Sozialarbeiter (damals Kontaktaufnahme Tagesstruktur-Angebote) geraten,
ich soll Leute im Café ansprechen. Hallo, geht's noch?

Zitat von 54nnerg:
Ich müsste mein Gegenüber darauf ansprechen, was einfacher gesagt als getan ist. Wer rechnet mit der Frage warum willst du dich nicht mit mir unterhalten, was stört dich an mir? Das würde für Irritation sorgen, oder?

Naja, irritierend kann ja vieles wirken. Aber das ist doch abhängig von der Situation. Klar, ich spreche jetzt ja auch nicht wildfremde Menschen an, nur aus dem Grund, dass ich jemanden mal ansprechen will.
Dann ist es schon auch ein bisschen davon abhängig, was ich mit wem besprechen möchte. Der Kontext spielt ja schon eine Rolle. Wenn mein Äußeres eine Rolle spielen würde, wäre ja auch zunächst mal festzustellen, was genau da schwierig sein könnte. Und eben, ob ich daran überhaupt was verändern kann und möchte.

Es gibt halt kein allgemein gültiges Vorgehen im Umgang mit Anderen. Wenn man weiß womit man aneckt, wäre es hilfreich, sich zu überlegen ob man sich anders verhalten will. Ob es gelingt ist wieder was anderes.

A


Kontakte suchen extrem anstrengend?

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Zitat von 54nnerg:
Lächelst du ein Baby an, lächelt es zurück.
Lächel ich ein Baby an, sehe ich in verstörte, ängstliche Augen.


Was Du so schilderst kenn ich insgesamt auch so von meiner Frau.

Sie fragt mich sehr häufig, ob das Gespräch normal war oder nicht und bisher ist mir nie was aufgefallen.

Sie hat ganz bestimmte Vorstellungen davon wie sowas zu laufen hat und ist dann irritiert, wenn iwelche vermeintlichen Regeln nicht eingehalten wurden, ob von ihr oder dem anderen.

Zudem interpretiert sie Situationen auch sehr unterschiedlich und intensiv hinsichtlich der Auswirkungen. Als wenn alle Menschen stundenlang darüber nachdenken, ob jemand zu lange weggeschaut hat, einen zu flachen Witz gemacht hat usw usf.

Ich selbst hab mir doch innerhalb von ein paar Minuten ein grobes Urteil gebildet und nach dem Gespräch analysiere ich den anderen nicht noch ganztägig nach.

Deshalb kann ich auf die Frage halt nur immerwieder antworten, nö, war ganz normal, keine Ahnung? Bisschen wortkarg die gute, aber sonst scheint sie jetzt kein schlechter Mensch zu sein.

Für meine Frau ist es allerdings ein Fakt, dass die andere wegen ihr so wenig geredet hat. Nicht weil's am Wetter liegt, die Katze einen Unfall hatte, die andere nicht die Konfettikanone ist. Nein, es muss etwas mit ihr zu tun haben, warum die sich so benommen hat.

Und da liegt auch das Problem.
Mir ist's sch.egal warum jemand in dem Moment dies oder das ist. Es ist wie es ist. Entweder kann man sich unterhalten oder nicht. Für sie ist es alles und wenn es nichts ist, ist sie dafür verantwortlich.

@Florence

Meine Stimme ist leise und kraftlos, ich werde oft nicht verstanden (außer am Telefon). Meine Mimik passt nicht immer zur gegenwärtigen Emotion. Ich glaube manchmal freundlich zu schauen, und dann ist das aber gar nicht so.
Ich strahle Unsicherheit und Verlegenheit aus, das wiederum verunsichert andere, die wollen aber in ihren gewohnten Verhaltensmuster bleiben und sich nicht mit Sonderlingen abgeben.
Nur eine mögliche Theorie.

Zitat von 54nnerg:
aber in ihren gewohnten Verhaltensmuster bleiben und sich nicht mit Sonderlingen abgeben.


Also ich kann nur für mich sprechen, aber wenn mir Menschen begegnen die sich derart zurückziehend verhalten, dann bleibe ich nicht auf Abstand, weil sie awkward sind, sondern weil ich merke, dass ich sie verunsichere und sie lieber Abstand halten wollen.

Wenn ich merke, da steht jemand vor mir der extrem angstgetrieben ist, dann ist es wie bei allen anderen Tieren so, dass ich mich nicht noch zusätzlich als Gefahr verhalten will, indem ich den Kontakt aufdränge.

Wenn das Tier Hilfe braucht wird es vielleicht dichter kommen. Wenn es Angst hat, lasse ich es in Ruhe, um nicht noch mehr kaputt zu machen oder als Bedrohung wahrgenommen zu werden.

Es gibt zwei Arten von Gefahren:
Aggression und Angst.
Während die erste leicht zu erkennen ist, ist die zweite etwas schwerer zu deuten aber die meisten Menschen machen das richtige. Ausweichen. Tiere die Angst ausstrahlen bedrängt man nicht, weil die Angst umschlagen kann.

Ich habe es allerdings wirklich erlebt, dass Kleinigkeiten zu Problemen geführt haben z.B zu lange wegschauen.
Auch habe ich es erlebt, dass mir am letzten Tag der Probezeit gekündigt wurde und ich eine schlechte Bewertung bekommen habe.
Mögliche Probleme wurden allerdings nie angesprochen ( das wäre z.B meine Erwartung gewesen).
Ein Praktikum musste ich abbrechen, weil ich nicht auf die Bedürfnisse der Bewohner eingegangen bin.
Genauer erklärt wurde mir das auch auf Nachfrage nicht.
Ein anderes Mal musste ich den Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens wechseln.
Das habe ich auch erst nach genauer Nachfrage erfahren ( mir wurde einfach kein neuer Dienstplan gegeben).
Die Frage nach möglichen Problemen wurde verneint.
Ein anderes Praktikum musste ich vorzeitig beenden, weil ständig Unterlagen verschwunden sind ( die ich trotz gründlicher Suche nicht gefunden habet).

Auch hatte ich in der Grundschule eine persönliche Assistenz die mir nichts gebracht hat ( das Gegenteil war eher der Fall).
So in die Richtung ging es immer.
Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass Kleinigkeiten zu massiven Problemen führen können.

Zitat von florené:
Käme denn ein Volkshochschulkurs für dich in Frage?
Mir hat mal ein Doofmann von Sozialarbeiter (damals Kontaktaufnahme Tagesstruktur-Angebote) geraten,
ich soll Leute im Café ansprechen. Hallo, geht's noch

Ich glaube eher nicht.

PS @54nnerg

Was ich damit sagen möchte.

Du bist nicht seltsam und es ist auch nicht deine Schuld.

Du bist nur verunsichert und strahlst das aus.

Sowas verunsichert dann die Menschen mit denen Du redest. Das passiert instinktiv, weil uA Angst und Verunsicherung ansteckend ist. Das ist eine Schutzreaktion.

Wenn Du am Grundproblem arbeitest - dich in deiner Haut wieder sicher zu fühlen - wirst Du mEn merken, dass sich die Menschen auch wieder anders Dir gegenüber verhalten werden und auch ein kleines Kind oder Baby kann die Sicherheit in Deinem Blick dann wieder erkennen, denn das ist mit das erste was Kinder lernen. Augen zu lesen. Nonverbal sind die in ein paar Monaten schon da.

Zitat von sarah2:
Ich glaube eher nicht.

Heutzutage gehen viele Leute ins Fitnesscenter, aber ich glaube da braucht man Sportkleidung die IN ist.
Das käme für mich nicht in Frage.

Zitat von florené:
Hallo, geht's noch?



Hallooo warum nicht?

Es kann das Normalste der Welt sein

Es ist wirklich nichts dabei

@illum
Ja ich glaube du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

@54nnerg

Weil ich diese Blicke von anderen Menschen kenne, wenn es mir so geht und mich gefragt hab, warum verunsichert es euch, dass ich Angst habe.

Ich wusste bis vor kurzem auch nicht, dass das einen evolutionären Sinn hat und ich quasi das Erdmännchen bin, das vor dem Greifvogel warnt. Los, los. Alle schnell ins Loch ihr Pappnasen. Der unsichtbare Feind in meinem Kopf ist wieder da ^•^

@sarah2

Man lernt nur, wenn man sich bestimmten Situationen stellt.

Übung macht den Meister.. immer und immer wieder..

Ich war vor 30 Jahren auch nicht der Mensch, der ich jetzt bin..

Ich hatte auch Ängste in bestimmten sozialen Situationen..

Der einzige Weg, um diese zu verlieren ist nunmal Konfrontation.

Raus aus der Komfortzone.

Wenn Du das nicht kannst, oder möchtest, dann sehe ich da eher schwarz.

Zitat von laluna74:
Man lernt nur, wenn man sich bestimmten Situationen stellt.

Übung macht den Meister.. immer und immer wieder..

Ich war vor 30 Jahren auch nicht der Mensch, der ich jetzt bin..

Ich hatte auch Ängste in bestimmten sozialen Situationen..

Der einzige Weg, um diese zu verlieren ist nunmal Konfrontation.

Raus aus der Komfortzone.

Wenn Du das nicht kannst, oder möchtest, dann sehe ich da eher schwarz

Theoretisch stimmt das natürlich.
Andererseits hatte ich immer Kontakt zu anderen Menschen und genug Konfrontation.
Trotzdem gab es massive Probleme.

@Florence
Ins Gym gehen oder Joggen könnte ich nie, nicht weil ein Sportmuffel bin. Ich würde mich beobachtet und belächelt fühlen, auch wenn ich mir einrede, das ist Quatsch, niemand interessiert was du machst. Aber man kann seinem Unterbewusstsein nichts vormachen.
Tatsächlich hat man in meiner Jugend oft hinter vorgehaltener Hand über mich getuschelt und gelacht. Wenn ich darüber reden wollte hieß es immer, das bilde ich mir alles ein. Wenn du dick bist und deswegen gemobbt wirst, ist das zwar nicht in Ordnung, aber du kennst wenigstens den Grund. Ich war nicht dick, ich wusste nie was so lustig an mir war. Mein Selbstbewusstsein schmolz wie die Eisberge in der Arktis. Zwänge und Tics kamen hinzu und gaben später einen zusätzlichen Grund zur Lachnummer zu werden. Ich ging irgendwann nicht mehr zu Schule, ließ mich freiwillig in die Kinderpsychiatrie einweisen, das entpuppte sich als Abstellgleis. Ich isolierte mich, fing an zu klauen und ernährte mich absichtlich ungesund. Als ich meinen Job verlor flüchtete ich mich in PC-Spiele, viele Stunden Tag und Nacht, verließ die Wohnung nicht mehr. Mir geht es heute besser, bin verheiratet. Aber das Grundproblem blieb. Krankhafte Schüchternheit und die Angst vor Menschen.

Zitat von 54nnerg:
Ins Gym gehen oder Joggen könnte ich nie, nicht weil ein Sportmuffel bin. Ich würde mich beobachtet und belächelt fühlen, auch wenn ich mir einrede, das ist Quatsch, niemand interessiert was du machst. Aber man kann seinem Unterbewusstsein nichts vormachen.
Tatsächlich hat man in meiner Jugend oft hinter vorgehaltener Hand über mich getuschelt und gelacht. Wenn ich darüber reden wollte hieß es immer, das bilde ich mir alles ein. Wenn du dick bist und deswegen gemobbt wirst, ist das zwar nicht in Ordnung, aber du kennst wenigstens den Grund. Ich war nicht dick, ich wusste nie was so lustig an mir war. Mein Selbstbewusstsein schmolz wie die Eisberge in der Arktis. Zwänge und Tics kamen hinzu und gaben später einen zusätzlichen Grund zur Lachnummer zu werden. Ich ging irgendwann nicht mehr zu Schule, ließ mich freiwillig in die Kinderpsychiatrie einweisen, das entpuppte sich als Abstellgleis. Ich isolierte mich, fing an zu klauen und ernährte mich absichtlich ungesund. Als ich meinen Job verlor flüchtete ich mich in PC-Spiele, viele Stunden Tag und Nacht, verließ die Wohnung nicht mehr. Mir geht es heute besser, bin verheiratet. Aber das Grundproblem blieb. Krankhafte Schüchternheit und die Angst vor Menschen.

Ja das kenne ich auch.
Mir wird vermittelt, dass ich mich falsch verhalte oder, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Was es genau ist wird mir nicht verraten.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von 54nnerg:
@Florence Ins Gym gehen oder Joggen könnte ich nie, nicht weil ein Sportmuffel bin. Ich würde mich beobachtet und belächelt fühlen, auch wenn ich mir einrede, das ist Quatsch, niemand interessiert was du machst. Aber man kann seinem Unterbewusstsein nichts vormachen. Tatsächlich hat man in meiner ...

Das ist ja schrecklich, was du mitgemacht hast.
Extreme Schüchternheit kenne ich noch teilweise aus meiner Kindheit und Jugend.
Menschen sind mir im Allgemeinen auch zu grob und derb.
Bei uns hier gibt es Malkurse (Aquarell, Acryl, usw.) oder Töpfern (ist allerdings teuer).

Extreme Unsicherheit strahlt man aus. Da weiß dann das Gegenüber nicht was sie/er machen soll und wird dadurch selbst gestresst. Ging mir mal mit einem Bekannten so, es war noch eine damalige Freundin dabei, die das ebenfalls so empfunden hat.

Zitat von sarah2:
Was es genau ist wird mir nicht verraten


Aber ist das nicht eigtl auch egal, was genau es ist? Ich mein, es gibt immer irgendnen Grund und wenn nicht wird sich einer aus den Fingern gesaugt.

Die Frage ist doch, wie man selbst damit umgeht. Ob man dieses vermittelte Gefühl internalisiert, dass etwas nicht mit einem stimme, weshalb es dann wieder externalisiert wird und zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wird.

Bei uns hier im Wald zB baut einer immer so Hütten aus dem ganzen Holz was so rumliegt. Manche sagten, der ist verrückt. Andere, dass der obdachlos ist. Wieder andere, dass der kleine Kinder frisst. MöhöRder.

Ich bin also mal hin und hab mit dem gequatscht, weil ich neugierig war was da dran ist. Und was war? Der hat YT-Tutorials gedreht wie man sowas baut, Survival Pipapo. Hat mir noch fix gezeigt, wie er Äste mit Feuer biegt, ohne die Struktur zu beschädigen.

Da wäre wohl schon mehrfach die Polizei gekommen wegen iwelcher Verdächtigungen was er da treibt, aber anstatt mal hinzugehen wird sich das Maul zerrissen.

Das Ding ist: Ihm hat das nix ausgemacht, denn hätte es das, wäre er wohl Zuhause geblieben wie wir alle, die Angst davor haben, dass uns andere Menschen für dies oder das halten könnten.

@illum
Die meisten stehen da drüber und lassen die anderen labern, aber nicht jeder kann das. Labile Menschen und welche mit psychischen Problem können so eine Lästerei (eigentlich schon üble Nachrede) an den Rand des Selbstmordes bringen.

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Dr. Reinhard Pichler
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