@54nnerg Das weiß ich. Ich habe das Asperger Syndrom und ADHS. Die Diagnose hat mir aber trotzdem geholfen auch wenn es nicht heilbar ist. Die Diagnose ist für mich eine große Erleichterung, weil ich seitdem weiß warum ich die Probleme, die mich schon mein ganzes Leben begleiten, habe und eine andere Perspektive auf meine Eigenarten habe. Bis zur Diagnose habe ich immer gedacht ich muss das schaffen, was alle anderen (alle neurotypischen) Menschen auch schaffen. Das wurde mir auch in Therapien (psychiatrische Tagesklinik, psychosomatische Klinik) so vermittelt. Für neurotypische Menschen, die eine Depression bekommen, ist es schon schwierig während der Depression soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Für viele von ihnen war das Leben vor der ersten psychischen Erkrankung normal, d.h. soziale Kontakte funktionierten (zumindest im Großen und Ganzen). Ich bin immer in einen Topf geworfen worden mit Menschen, die ein (relativ) normales Leben kennen. Es sind aber auch nicht wenige hier im Forum bei denen es von Anfang an nicht „normal” war. Die schon in ihrer Kindheit Depressionen hatten. Bei mir fing es in der Pubertät mit Depressionen an. Ich wusste das damals aber nicht.
Es bringt aber nichts Standard-Therapien zu absolvieren, wenn die Therapie für eine andere Patientengruppe gemacht ist. Zumindest dann nicht, wenn die individuellen Eigenschaften und Probleme der Patienten nicht respektiert werden und in die Therapie einfließen.
Ja, es gibt keine direkte Therapie für A.S.S, aber eine Therapie durch Ärzte und Psychotherapeuten, die sich mit A.S.S auskennen oder bereit sind sich damit auseinanderzusetzen, kann helfen. Das kann ich für mich eindeutig sagen. Es hilft mir auch in der Selbsthilfegruppe mit Menschen zusammen zu sein, die die gleichen Schwierigkeiten haben.
04.08.2024 18:01 •
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