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Und da ich mich nach dem herfinden auch gleich angemeldet habe muss ich mich ja wohl auch vorstellen, also irgendwas über mich sagen... was schwierig ist, wenn man das nie macht...

Mein Thema ist scheinbar Einsamkeit. Scheinbar klingt wohl seltsam, aber so richtig bewusst geworden ist mir das erst vergangene Nacht. Zur Zeit gehen mir so viele neue Gedanken um mich selbst im Kopf rum, dass ich vieles gar nicht einordnen kann und auch nicht weiss, ob ich mir selbst trauen kann und sollte.

Ich war schon immer viel alleine. Gestört hat mich das nie und einsam gefühlt habe ich mich auch nie. Bis vor einigen Wochen oder Monaten sich irgendwas verändert hat - gefühlsmäßig, was das genau war kann ich nicht sagen. Seitdem denke ich über mich selbst nach und warum ich so bin wie ich bin. Das, worauf ich gekommen bin gefällt mir nicht so sehr. Andererseits verstehe ich auf einmal so vieles und das tut gut.

Ich sitze seit Monaten zu Hause rum und träume vor mich hin. Ich weiß, dass ich ganz dringend etwas ändern muss und weiß im Prinzip auch was und wie, aber ich tue es einfach nicht. Je nach Stimmung ärgere ich mich darüber, oder verzweifele oder es ist mir ganz einfach egal.
Irgendwann habe ich vor lauter träumen das wirkliche Leben vergessen und damit auch das letzte bisschen meiner ohnehin nie besonders guten sozialen Fähigkeiten.
Das ist eine der bitteren Erkenntnisse der letzten Wochen: Nichts auf die Reihe zu kriegen und Lebenszeit zu verträumen anstatt das Leben zu leben.

Ich habe keine Ahnung wie man andere Leute kennenlernen soll. Kontakte zu halten fällt mir extrem schwer, zu lange mit jemand anderem Zeit zu verbringen finde ich anstrengend. Wohl weil ich das Gefühl habe nicht ich selbst zu sein, zu schauspielern oder sowas. Mittlerweile ist mir klar, dass ich gar nicht weiß, wer ich eigentlich bin, was ich will. Daher ist wohl alles was ich tue eine gewisse Schauspielerei. Das ist die zweite bittere Erkenntnis. Und macht eine Aufgabe wie diese hier - sich selbst vorstellen - relativ unmöglich.

Immerhin habe ich nun versucht, das ganze in Worte zu fassen. Falls ihr bis hier gekommen seit: Danke für's lesen, hoffentlich wars halbwegs verständlich

Liebe Grüße vom kleinen Igel

09.10.2016 22:22 • 01.11.2016 #1


19 Antworten ↓


Herzlich Willkommen hier im Forum kleines Igelchen!

A


Kontakte pflegen fällt mir schwer / bin nicht ich selbst

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Hallo kleiner Igel,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum! Schön, dass du zu uns gefunden hast!
Ich finde mich in sehr Vielem, was du schreibst, wieder. Bin auch alleine und tagträume viel - male mir in Gedanken das Leben aus, das ich gerne führen würde, schaffe es aber nicht, diese Träume in das wirkliche Leben hinüberzutragen und zu verwirklichen. Und mir werden andere Leute auch schnell zu viel, bin schnell überanstrengt und will dann nur noch nach Hause (so war es halt in der Vergangenheit, mittlerweile, seit ca. 7 Jahren, habe ich gar niemanden mehr). Auch das mit der Schauspielerei kommt mir bekannt vor. Ich passe mich sehr stark an meine Mitmenschen an und verliere dabei mich selbst. Ich würde mich über einen Austausch mit dir sehr freuen! Ich glaube, wir ticken ganz ähnlich

Danke ihr beiden für eure Willkommensgrüße

Zitat von juwi:
( ...)Ich würde mich über einen Austausch mit dir sehr freuen! Ich glaube, wir ticken ganz ähnlich
Du hast recht, dass klingt wirklich sehr ähnlich. Wie gut zu hören, dass man nicht alleine dasteht! Und ja, ich würde mich auch sehr gerne mit dir austauschen.

Grüße vom kleinen Igel

Hey,

also das was du da beschreibst bin 100% ich.
Aufgrund meine Grübeleien keinerlei soziale Kontakte mehr.
Und das mit dem schauspielern.....da bin ich wohl Perfektionist, egal wo oder bei wem, stelle ich mich sofort auf mein Gegenüber ein und verhalte mich so wie man es (bzw. wie ich es empfinde) von mir erwartet. Quasi gibt es ein Mich garnicht....hab das Gefühl ich lebe nur um mich anderen Leuten anzupassen....

Herzlich Willkommen kleiner Igel

Deine Vorstellung hat mich sehr angesprochen denn auch ich habe mich in Deinem Text überwiegend wiedergefunden.
Ich hoffe Du fühlst Dich hier wohl und wünsche Dir einen netten Austausch.

Hallo Igel,

Willkommen hier bei uns.

Du hast geschrieben:
Zitat:
[...Kontakte zu halten fällt mir extrem schwer, zu lange mit jemand anderem Zeit zu verbringen finde ich anstrengend. Wohl weil ich das Gefühl habe nicht ich selbst zu sein, zu schauspielern oder sowas. Mittlerweile ist mir klar, dass ich gar nicht weiß, wer ich eigentlich bin, was ich will. Daher ist wohl alles was ich tue eine gewisse Schauspielerei. Das ist die zweite bittere Erkenntnis. Und macht eine Aufgabe wie diese hier - sich selbst vorstellen - relativ unmöglich.

Da hinterfrägst Du wirklich was ganz essentielles.

Du schreibst klar verständlich, klingst sortiert und intelligent und selbst-reflektierend. Denke aber auch ein wenig zu kritisch dir gegenüber. So wie ich diese Worte empfinde, denke ich nicht, dass Du eine sozialen Kompetenzen komplett verloren hast. Nicht immer ist man selbst Schuld. Persönlich finde ich, hast Du dich gut vorgestellt. Es ist auch sehr gut zu verstehen.

Man ist wie man ist. Verstellen kostet Energie und man entfernt sich auf dauer von sich selbst. Da findet man oft den Weg nicht mehr so leicht zurück, weil einem das rote Garn irgendwann bei den unzähligen Rollenspielen ausgegangen ist. Was Du wahrnimmst ist in deiner Situation ist völlig normal und verständlich.

Ohne jetzt wieder das Phrasenschwein zu füttern - Du hast viele gute Eigenschaften die dir den helfen den Faden wieder zu finden.
Da habe ich gute Hoffnung, dass Du dich wieder findest. Auch wenn es sich nicht so anfühlen mag.

Gruß
Melon

Hallo, guten Abend zuasmmen und Danke für eure Kommentare.

Danke Melon für deine Gedanken.
Zitat:
Du schreibst klar verständlich, klingst sortiert und intelligent und selbst-reflektierend. Denke aber auch ein wenig zu kritisch dir gegenüber. So wie ich diese Worte empfinde, denke ich nicht, dass Du eine sozialen Kompetenzen komplett verloren hast. Nicht immer ist man selbst Schuld.

Nun ja, ich halte mich auch halbwegs intelligent und dass ich mich selbst reflektieren KANN weiss ich auch, bis vor kurzem habe ich es aber fast nie wirklich getan, zumindest habe ich nie bis zu Ende gedacht. Vielleicht kritisiere ich mich tatsächlich zu sehr, da könntest du recht haben. Das muss ich mal genauer beobachten.
In jedem Fall denke ich aber grundsätzlich zu viel nach, ob etwas machen, oder nicht oder vielleicht doch oder eventuell ein bißchen anders... anstatt einfach anzufangen!

Natürlich ist man nicht an allem selbst schuld - ich kann nichts dafür, dass ich nie das verhalten unter anderen Menschen gelernt habe. Aber es liegt sehr wohl an mir ob ich mich zu Hause einigel oder ob ich raus gehe, und versuche es besser zu machen als bisher. Oder zumindest nicht schlechter zu werden...was man nicht gut kann muss man üben, sonst verlernt man es leicht wieder.

Zitat:
Persönlich finde ich, hast Du dich gut vorgestellt. Es ist auch sehr gut zu verstehen.
Danke

Zitat:
Man ist wie man ist. Verstellen kostet Energie und man entfernt sich auf dauer von sich selbst
Ich akzeptiere ja im großen und ganzen wie ich bin. Das mit dem schauspielern habe ich irgendwie nicht gut ausgedrückt. Neo75 hat oben geschrieben, dass er ständig das Gefühl hat, sich an andere anzupassen. Ich glaube nicht, dass ich das allzu häufig mache. Ich glaube gar nicht mal dass ich das besonders gut könnte, weil ich gar nicht weiss, was andere von mir wollen. Aber daher weiss ich halt auch nicht ob ich mich richtig verhalte. Und das ist vermutlich das über das ich nicht mehr nachdenken sollte...

Grüße vom kleinen Igel

Zitat:
Ich glaube gar nicht mal dass ich das besonders gut könnte, weil ich gar nicht weiss, was andere von mir wollen. Aber daher weiss ich halt auch nicht ob ich mich richtig verhalte.

Ok jetzt verstehe ich es besser.

Mag zwar egoistisch klingen, aber Du solltest erst einmal Wissen was deine Bedürfnisse sind. Alleine durch das in sich hineinhören, kann man auch in Umkehr dieser Denkweise die Sensibilität für die Bedürfnisse anderer entwickeln und verbessern.
Es ist halt auch lapidar gesagt so, dass nicht jeder mit jedem kann. In jeder Art von Beziehung, ob nun Chef, Kollege, Freund oder Partner, sind die Erwartungen und Bedürfnisse beider Parteien nie 100%ig gleich. Je mehr Unterschiede es gibt, desto mehr muss man Kompromisse eingehen, wenn es harmonisch sein soll. Das bedeutet aber nicht, das man sich verstellen soll, sondern toleriert wird. Das gilt für beide Seiten.

Die Frage ist Was willst Du für eine Art von Beziehung willst Du zu anderen haben und was erwartest Du davon?

Dann erst solltest Du dich fragen was wollen die anderen.
Von aussen, zu dir nach innen, wieder zurück in die Welt.

Ich möchte vor allem einen Menschen der mich wirklich kennt. Eine einzige Person würde ausreichen und es würde mir so viel besser gehen, da bin ich mir absolut sicher.
Es gibt einige wenige Leute mit denen ich sehr sporadisch Kontakt habe, die mich aber nicht wirklich kennen. Das ist wahrscheinlich was mich stört - dieses indirekte nicht ehrlich sein.

Zitat:
Mag zwar egoistisch klingen, aber Du solltest erst einmal Wissen was deine Bedürfnisse sind. Alleine durch das in sich hineinhören,

Egositisch klingt das überhaupt nicht, sondern völlig klar. Nur scheine ich in diesem Zusammenhang ziemlich taub zu sein...

Weiße Lügen mag ich auch nicht besonders. Aber ganz ohne sie halte ich es für schwierig.

Warum empfindest Du den Kontakt zu anderen anstrengend?

Willkommen. Geht mir auch so.
Es ist die Erwartungshaltung die mir in Kontaken so zu schaffen macht.
Wie ich sehe haben das viele hier.
So sein wie man ist stösst vielen vor den Kopf so die Denkweise.

Gruss Robinson

Zitat von kleiner Igel:
Danke ihr beiden für eure Willkommensgrüße

Zitat von juwi:
( ...)Ich würde mich über einen Austausch mit dir sehr freuen! Ich glaube, wir ticken ganz ähnlich
Du hast recht, dass klingt wirklich sehr ähnlich. Wie gut zu hören, dass man nicht alleine dasteht! Und ja, ich würde mich auch sehr gerne mit dir austauschen.

Grüße vom kleinen Igel

Ich war auch erstaunt, dass sich gleich mehrere gemeldet haben, die ähnlich bis gleich ticken. Wir sind also doch keine Exoten
Was hast du denn schon alles versucht, um da rauszukommen und zufriedener zu werden? Ich nehme schon lange Medikamente und mache Psychotherapie, aber nichts schlägt wirklich an, wirkt zumindest nicht dauerhaft.

Zitat von cube_melon:
Warum empfindest Du den Kontakt zu anderen anstrengend?
gute Frage, ich weiß es nicht. Vielleicht einfach dieses Gefühl nicht zu wissen ob das (was eigentlich?) richtig oder falsch ist. Nicht zu wissen, was ich sagen soll... wenn man nicht viel unternimmt hat man ja auch nicht viel zu erzählen. Mit diesem oberflächlichem Gelaber genannt Small Talk kann ich irgendwie nix anfangen

Zitat von juwi:
Was hast du denn schon alles versucht, um da rauszukommen und zufriedener zu werden?
Nichts...! Allerdings habe ich das Problem ja auch noch nicht lange. bzw. ich habe es wohl immer schon gehabt, aber es hat mich bis vor kurzem nicht gestört. Oder wahrscheinlich eher: ich habe mir nicht eigestehen wollen, dass es mich stört.

Ich merke einfach, dass ich raus gehen will, und zwar nicht alleine, und dass ich nicht weiss, wie ich es anstellen soll, da nunmal keiner da ist und ich (hier in der Gegend fast) niemanden kenne. Und das obwohl ich immer schon hier gelebt habe.

Ich müßte unbedingt ziemlich viel telefonieren (ich such einen Job) und tu es nicht. Es ist noch nicht sooo lange her, da habe ich über Telefon verkauft! Ok, nicht besonders gerne, aber ich habs gemacht. Mitterweile gucke ich das Telefon von allen Seiten an und frage mich ob ich nun soll oder besser nicht. Anstatt es einfach zu tun. Ich weiß ja, dass ich nciht zu doof zum telefonieren bin. Und zu verlieren hab ich auch nichts. Und trotzdem ist es jedesmal eine riesige Überwindung wenn ich es denn überhaupt mache.

Ich mach seit langem mehr oder weniger unnützes Zeug, nur um nicht das zu tun was eigentlich notwendig wäre. Oder noch schlimmer: ich fang gar nicht erst mit dem ersten Schritt an damit ich auch ganz sicher nicht zum nächten Schritt komme. Zum Beispiel hatte ich mir mal vorgenommen erst den Schreibtisch aufzuäumen um danach bestimmte Unterlagen fertig zu machen um sie dann abzugeben. Das war in dem Moment keine Ausrede, da ich die Papiere erstmal finden mußte. Nur habe ich das Aufräumen wochenlang vor mir hergeschoben und mich gefragt, warum ich so faul bin. Bis mir klar wurde, das ich ohne die Papiere einen guten Grund hatte um die Sachen nicht fertig zu machen und folglich ja auch nichts abgeben konnte. Viel mehr Selbstverar***e geht eigentlich kaum noch! Irgendwann hab ichs dann gemacht und es war gar nichts schlimmes dabei. Und trotzdem stelle ich mich das nächste mal wieder genauso an.

Ich bin ein Meister darin um Ausreden zu finden, und bis vor kurzem habe ich es nichtmal selber gemerkt.
Und ich habe gestern gemerkt, dass ich auf dem Weg bin, dieses Forum hier auch wieder als Ausrede zu benutzen. Daher habe ich mir vorgenommen nur zweimal am Tag für ne Stunde oder so hier online zu sein. Mal sehen, ob ich das schaffe. Seit mir also bitte nicht böse, wenn ich nicht immer jedem einzeln antworte und auch nicht immer sofort. Aber ich befürchte, sonst wird das ganze für mich in meiner momentanen Situation kontraproduktiv.

Liebe Grüße vom kleinen Igel

Zitat von Robinson:
So sein wie man ist stösst vielen vor den Kopf so die Denkweise.


Du meinst man denkt so von sich selbst , dass man mit dem eingenen Charakter andere vor den Kopf stoßen würde (Angst davor hat das es so ist)?

Mir fällt es heute schwer mich in in kurzen Worten auszudrücken.

Zitat von kleiner Igel:
gute Frage, ich weiß es nicht. Vielleicht einfach dieses Gefühl nicht zu wissen ob das (was eigentlich?) richtig oder falsch ist. Nicht zu wissen, was ich sagen soll... wenn man nicht viel unternimmt hat man ja auch nicht viel zu erzählen. Mit diesem oberflächlichem Gelaber genannt Small Talk kann ich irgendwie nix anfangen

Es ist immer die Frage, was Du willst. Also was für eine Art von zwischenmenschlicher Beziehung. Wenn Du kein Smalltalk willst, tu es nicht.

Selbst habe immer Beziehungen auf verschiedenen Ebenen. Weil ich das so will. Da gibt es Leute mit denen man online zockt, eine Lebensgefährtin, einen Freund. Ich will nicht immer tiefschürfend in einem Holzfass sitzen, sondern auch mal belanglos sind sinnfrei Spaß haben. An jede dieser Beziehung habe ich andere Ansprüche. Ich denke für's zocken findet man unzählige Leute, für einen der mir nahestehen soll nur sehr sehr wenige. Man ist wie man ist. Zwar sollte man sich ab und an hinterfragen, aber letzendlich sollte man sich treu sein. Klar sollte man ein wenig kompromissbereit sei. Aber wenn es dann trotzdem nicht passt, ist es halt so. Ich denke auch, dass dir weiße Lügen nicht weiterhelfen, sondern nur eine direkte Art - von beiden Seiten aus.

Aber ich mache jede Wette, dass es einen Menschen gibt, der dich (stark ausgedrückt) nicht langweilt, sondern inspiriert und motiviert. Da wird es dir leichter fallen Kontakt zu halten.

Es ist wichtig den Kontakt zu anderen zu üben und sich selbst zu reflektieren wie man sich dabei fühlt und auf die Reaktionen der anderen achtet.
Hier im Forum ist das sehr niederschwellig möglich. Es ist anonym. Meinen Text kann ich mir länger überlegen, als im Gespräch.
Zwischenmenschliche Kontakte sind auch eine Übungssache. Ob man nun eine Kontaktschwäche o.ä. hat oder nicht. Damit meine ich, dass man mit viel Übung und Geduld noch viel mehr von seinen Fähigkeiten bereitstellen kann, als man glaubt zu haben. Stillstand ist kontraproduktiv.

Du erkennst dein Vermeidungsverhalten. Es ist wichtig am Ball zu bleiben. Das eigene Leben ist anfangs bunt gemischt und groß.
Beispiel: Aus irgendeinem Grund hat man an einem Tag keine Lust oder eine Blockaden spazieren zu gehen. Man läßt es ein, zwei, dreimal ausfallen. Und plötzlich fühlt sich das Spazierengehen sich leer an. Und schwups - weg ist Ressource #1. Das passiert dann mal hier, ein paar Wochen später dort. Und ehe man sich es versieht hat man zu wenige Ressourcen.
Ich kann dir nicht sagen, warum Du so Dinge wie Telefonieren bei dir so nachgelassen hat. Aber ich halte es gut für möglich, dass Du kurz vor einer depressiven Phase stehst.

Es ist wirklich gut, dass Du dich hier angemeldet hast und dir vorgenommen hast regelmäßig online zu sein.

Lass nicht los - Dafür bist Du zu intelligent.

Zitat:
Ich kann dir nicht sagen, warum Du so Dinge wie Telefonieren bei dir so nachgelassen hat.
Ich schon, ich habs irgendwo oben schon geschreiben und ja auch im Absatz vorher: es fehlt die übung, man muss dranbleiben.

Zitat:
Aber ich halte es gut für möglich, dass Du kurz vor einer depressiven Phase stehst.
Das glaube ich eher nicht, wenn dann eher am Ende einer solchen Phase. Schließlich habe ich mittlerweile wieder den Antrieb und den Mut und hoffentlich auch die Kraft etwas zu ändern. Zumindest habe ich in den letzten Wochen riesige Schritte gemacht was die Selbsterkenntnis angeht. Und das find ich schonmal ziemlich positiv. Wenn ich es jetzt noch schaffe einige Veränderungen tatsächlich anzugehen....
Sponsor-Mitgliedschaft

Es ist sehr gut, dass Du so vieles erkannt hast. Da bist Du einen guten Schritt weitergekommen. Das ist definitiv positiv.

Da bist Du auf einem gutem Weg.

Hallo @kleinerIgel !

Ich stoße auf diesen Thread, da ich dich unter meinen Profilbesuchern fand und finde mich in vielem von dem was du über dich schreibst wieder nur. In einem Punkt ist es jedoch anders und ich würde gerne mehr darüber wissen. Du sagst, dass du erst kürzlich diese Selbsterkenntnis hattest und erst seither das Verlangen hast raus zu gehen, Kontakte zu knüpfen. Da war kein Bewusstsein oder ein empfundenes Defizit? Ich will auch oft alleine sein und bin angestrengt länger im Kontakt mit anderen zu sein, da ich dann auch den Drang habe zu mir selbst zu kommen und für mich zu sein, ALLEINE! Natürlich überwiegend, ausschließlich jedoch nein! Wie @cube_melon schreibt ist es bei mir auch so, dass für mich gewisse Menschen für entsprechende Aktivitäten in Betracht kommen. Neben meiner Partnerin und einem langjährigen Freund, Kontakt jedoch auch mal wochenlang unterbrochen und ziemlich sporadisch, besitze ich einige lose Kontakte, mir wird die letzten Jahre bewusst, dass es stetig weniger wurden (nach der Schulzeit und nun Jahre nach meinem Studium sind auch kaum Leute geblieben). Zudem Bekannte fürs Online-Gaming, die im Grunde genommen auch nur einen Zweck erfüllen.. und selbst da fällt mir auf, wie schwer es mir fällt und wie anstrengend es für mich ist längere Zeit mit anderen in Kontakt zu sein, auch wenn wir nur über Mikrofon sprechen und zusammen spielen, drifte ich geistig ab, früher oder später, bin irgendwo am rumsurfen oder es kommt auch häufig vor, dass dann weg will und keine Lust mehr habe. Da komme ich auch wieder auf den Punkt zurück, dass mich das schon immer gestört hat und ich viel gegrübelt und gerätselt habe warum ich so bin wie ich bin: Schwierigkeiten mich zu integrieren, am liebsten mit 1 oder maximal 2 Menschen in Kontakt, wenn überhaupt. Ich habe das Gefühl (wie wir alle hier), dass wir zuhause und im Kindergarten die Basics nicht gelernt haben. Dafür können wir GARNICHTS und leider haben wir dadurch viele Probleme und Hindernisse im späteren Lebensverlauf gehabt. Und Kontakt aufbauen (wenn man sich fremd ist) fällt normalerweise nicht all zu schwer, auch wenn ich mich eher zurückziehe und glaube ich auch den Eindruck erwecke ich möchte keinen Kontakt. Doch diesen aufrecht zu erhalten ist mir im echten Leben wirklich selten widerfahren. Mir fehlt das Werkzeug und oder die Motivation (wie gesagt: Familie, Kindergarten, spezielle Negativerfahrungen?!), zudem was mich schon in der Pubertät plagte und ich viel darüber nachdachte: warum werde ich anders wahrgenommen und nicht/weniger akzeptiert. Dies führte zu paranoiden Zweifeln, die bis heute hartnäckig verblieben sind.

Zu der Schauspielerei möchte ich auch noch etwas sagen: Ich passe mich anderen nicht so sehr an, wie der/diejenigen es haben wollen. Sich der Umgebung so anzupassen wie ein Chameleon hört sich sehr unselbstbewusst und devot an. Nicht zu wissen was man eigentlich will kommt dem ganzen näher, wie du beschreibst. Ich merke in gewissen Situationen, dass ich mich so sehr in mir selbst befinde und mich weniger meinem Gegenüber widme (anders als @Neo75 es beschreibt), denke und grüble nach warum weshalb weswegen OHNE es rauszulassen, auszusprechen, wie du auch bei deiner Faulheit beschreibst: Es anzugehen und zu handeln! Ein liegen lassen und prokrastinieren, damit kenne ich mich gut aus. Ich bin so faul und lebe vor mich hin und irgendwann wird man älter und sieht wie viele Erfahrungen in vielerlei Hinsicht verpasst hat und das Defizit scheint gleichgeblieben oder größer geworden zu sein. Dieser Mangel ist nur ein kleiner Teil von einer ganzen Person ist und doch überschattet es alles kommt mir so vor, denn ohne soziale Kontakte wird man krank und lebensmüde. Es geht so weit, dass ich bei der Arbeit Schwierigkeiten habe ständig jedem hallo zu sagen und auf mehrere Menschen reagieren zu müssen, da muss ich dann auch schauspielern und gute Miene zum bösen Spiel machen. Da kann und will ich mich nicht so sehr anpassen, eher im Gegenteil: ein paar Menschen gehen mir mit ihrem Gerede, Gehabe so auf die Nüsse... ich stelle mir vor, was andere über mich denken

Ich wollte eigentlich nicht soviel schreiben, schönen Abend noch!

Hallo @ra87,
danke für deinen Kommentar hier.
Zitat von Ra87:
Du sagst, dass du erst kürzlich diese Selbsterkenntnis hattest und erst seither das Verlangen hast raus zu gehen, Kontakte zu knüpfen. Da war kein Bewusstsein oder ein empfundenes Defizit?
Naja, ich würde nicht unbedingt ein Verlangen nennen um rauszugehen. Dafür ist mir das zu schwierig/anstrengend. Praktisch wär's wenn die gute Fee vorbei käme... Natürlich weiß ich aber, dass es an mir liegt und ich etwas tun muss! Das Bewußtsein, dass ich anders bin/lebe war schon da, aber als Defizit empfunden habe ich das nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit einiger Zeit keinen Job mehr habe, und damit überhaupt keine Kontakte mehr nach außen. Seit dem stört es mich wohl. Früher haben mir die Kontakte auf der Arbeit meistens ausgereicht.

Einige sehr lose Kontakte habe ich auch, aber auch die zu halten fällt mir schwer. Und keiner dieser Leute kennt mich halt wirklich! Es gibt eine Freundin, der habe ich vor kurzem mal Andeutungen gemacht, dass es mir eigentlich gar nicht so gut geht, wie es scheint. Diese Frau würde ich tatsächlich als Freundin bezeichnen, obwohl wir uns auf einer Reise kennengelernt haben und sie in Asien lebt und wir nur über Email und Brief Kontakt auf Englisch haben..

ich nehm deinen Text einfach mal auseinander und schreibe meine Kommentare dazwischen:
Zitat von Ra87:
Schwierigkeiten mich zu integrieren,
nein, habe ich eher nicht

am liebsten mit 1 oder maximal 2 Menschen in Kontakt, wenn überhaupt.
ja, reicht mir auch

Ich habe das Gefühl (wie wir alle hier), dass wir zuhause und im Kindergarten die Basics nicht gelernt haben. Dafür können wir GARNICHTS und leider haben wir dadurch viele Probleme und Hindernisse im späteren Lebensverlauf gehabt.
das geht mir auch so, und natürlich kann niemand was dafür. Diese Probleme im Lebenslauf von denen du sprichst, sind mir erst vor relativ kurzer Zeit eigentlich duch Zufall aufgefallen. Und noch bin ich mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist, da es mir eigentlich erst seitdem nicht mehr gut geht. Aber jammern hilft deshalb auch nicht, man muss es halt versuchen und an sich selbst arbeiten. Und ich kann wirklich nicht sagen, dass ich eine schlechte Kindheit oder sowas gehabt hätte. Ich denke, dass es wohl eher normal ist, das bei jedem irgendwas nicht ganz optimal läuft.

Und Kontakt aufbauen (wenn man sich fremd ist) fällt normalerweise nicht all zu schwer, auch wenn ich mich eher zurückziehe und glaube ich auch den Eindruck erwecke ich möchte keinen Kontakt. Doch diesen aufrecht zu erhalten ist mir im echten Leben wirklich selten widerfahren.
mit fremden Leuten Kontakt aufzubauen fällt mir gar nicht so schwer, solange es einen Grund gibt. Ich bin nicht sicher,was andere für einen Eindruck von mir haben, glaube aber nicht, dass ich so verschlossen wirke. Aber Kontakte halten fällt mir halt extrem schwer. Also sozusagen dann wenn der Grund wegfällt, was soll man tun/sagen/... wenn man sich einfach nur so trifft? Wenn ich das so schreibe, finde ich selber dass das total bescheuert klingt, aber es ist wirklich so. Außerdem habe ich glaube ich Angst vor Nähe, wahrscheinlich weil ich das gar nicht kenne.


Zitat von Ra87:
wie du auch bei deiner Faulheit beschreibst: Es anzugehen und zu handeln! Ein liegen lassen und prokrastinieren, damit kenne ich mich gut aus. Ich bin so faul und lebe vor mich hin,
Ich glaube nicht das das Faulheit ist! Manches fällt einfach schwer und man kommt aus der Übung wenn man nicht dranbleibt und dann wird es noch schwerer, und bei mir kommt noch dazu, dass ich gar nicht weiß was ich will. Es fehlt einfach das Ziel, und daher weiß ich nicht wofür und wie überhaupt ich etwas versuchen soll

und irgendwann wird man älter und sieht wie viele Erfahrungen in vielerlei Hinsicht verpasst hat und das Defizit scheint gleichgeblieben oder größer geworden zu sein. Dieser Mangel ist nur ein kleiner Teil von einer ganzen Person ist und doch überschattet es alles kommt mir so vor
ja, so geht es mir auch, das Gefühl etwas verpaßt zu haben und zu alt zu sein. Auch wenn der Verstand sagt, das das größtenteils Quatsch ist. Ist halt vorbei und man sollte lieber in die Zukunft gucken anstatt der vergangen Zeit nach zu trauern. Aber das ist tatsächlich gar nicht so einfach.

denn ohne soziale Kontakte wird man krank und lebensmüde. ich hoffe, das meinst du nicht wörtlich!? Ich bin absolut nicht lebensmüde, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, das ich nicht so ganz weiß, wie Leben eigentlich geht, so will ich es doch versuchen


So, das ist jetzt auch länger geworden, als ich wollte... Hoffe, es hilft dir irgendwie weiter. Sonst frag gerne mehr..

Grüße vom kleinen Igel

A


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Dr. Reinhard Pichler
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