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Ich überspiele die Situation dann mit einem coolen(dummen?) Spruch oder versuche sie direkt zu verdrängen, um weiter Funktionieren zu können.

Ehrlich gesagt will ich auch nur ein Gut, und dir? hören. Ich kann mir die Probleme der anderen keine Sekunde lang anhören.

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Kontakte ohne persönliche Bindung, unterbewusste phobie

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Ich bin vom Typ her ein ruhiger und hilfsbereiter Mensch. Wahrscheinlich daher ist es schon oft vorgekommen, das jemand zu mir kam mit etwas, das man eigentlich nicht jedem anvertraut. Dabei ging es auch nicht darum, Tipps zu geben, wichtig war wohl ruhig und offen zu reden und vor allem zuzuhören. Für mich war das gut weil das bei mir ein neues Gefühl der Vertrautheit erzeugt hat.
Nur kann ich das nicht von meiner Seite erwiedern.

Die Angst vor der Angst.
Es ist lange her, das ich mich mit ihr befasst habe (habe ich das überhaupt jemals?) , ich kann sie nicht sehen, aber fühlen.
Ich kann das Gefühl nicht lange zulassen, es ist groß, beängstigend groß. Ich zittere am ganzen Körper. Ich habe das Gefühl durchzudrehen.

Ich brauche wohl Hilfe von außen, nur weis ich nicht wie.

Zitat von Snoopy71:
Wenn ich jetzt darüber nachdenke sehe ich einen Grund: Schuld.

Mein Gefühl sagt mir das die Situation nur durch meine Schuld entstanden ist, und wenn meine Schuld bekannt wird es wieder zu dieser Situation führen wird.

Das ist die beste Beschreibung dafür, wie ich mein Leben bisher geführt habe. Instinktiv alles zu meiden, was in meiner Vorstellung zu meiner Schuld geführt hat.
Zitat von Snoopy71:
Mein Verteidigungswall gegen die Außenwelt dient weniger dazu mich vor äußerer Gefahr zu schützen. Er dient wohl dazu, das keiner den inneren Kampf gegen mich selbst sieht.

Auch wenn der Kampf nur in Gedanken geführt ist, so führt er doch dazu, das ich äußerst angespannt und nervös werde.
Zitat von Snoopy71:
In jungen Jahren hatte ich einen wiederkehrenden Alptraum. Ich ging auf etwas zu. Eine Tür - in einiger Entfernung. Ich ging freiwillig. Aber mein Gefühl sagte mir DA willst du AUF KEINEN FALL HIN.
Ich wurde jedesmal Wach, lange bevor ich die Tür erreicht habe.
So kann ich auch mein Kampf beschreiben. Ich fühle, das ich zu der Tür muss, sehen muss, was sich dahinter befindet, damit die Angst aufhört. Aber weiter als bis zu der Stelle wo ich immer aufgewacht bin komme ich nicht.



Hallo Snoopy,

wenn es einen einzigen Weg gäbe wären wir alle nicht hier.
Ich finde, Du hast Dir Deine Antwort schon selbst gegeben und auch den Ansatzpunkt. Wie heisst es oft so schön, man kann Dir den Weg zeigen, aber gehen mußt Du ihn selbst.
Das gilt meiner Meinung nach hier ebenso. Wenn Du weiter kommen willst, wirst Du durch Deine Angsttüre treten müssen.

Miral

Zitat von Snoopy71:
Ich überspiele die Situation dann mit einem coolen(dummen?) Spruch oder versuche sie direkt zu verdrängen, um weiter Funktionieren zu können.


Man funktioniert nicht, man ist! All dein Handeln und all dein Denken, das bist du. Auch wenn es nicht in irgendeine Norm passen mag, in die du dich gerne selber hineinquetschen möchtest. Snoopy71 ist Snoopy71 und das ist doch ok!

Liebe Grüße
BM

Nun ist es passiert. Das Gefühl, gegen das ich gekämpft habe, ist hervorgetreten. Die Angst, die Panik, die Ohnmacht, die Scham, das Gefühl, von der Welt ausgegrenzt zu sein. Ich konnte zwei Tage nicht nicht denken, nicht Handeln, nicht Schlafen und mein Herz raste, lies sich nicht mehr beruhigen. Dann musste wollte konnte ich mich jemandem offenbaren.
Mit meinem Nachbarn bin ich schon länger gut befreundet, er leidet selber unter Depressionen, mit ihm konnte ich reden. Er hat mir dann auch etwas gegeben, das mich wieder beruhigt hat.
Seitdem sind die Gefühle nicht weggegangen, aber jetzt bin ich in der Lage sie zu sehen, zu begreifen, sie einzuordnen und mit ihnen umzugehen und zu Leben. Dieser Prozess ist wohl erst am Anfang aber ich weis, das ich meinen Gefühlen nicht mehr ohnmächtig gegenüberstehen werde.

gut das Dein Nachbar zur Stelle war und Du jetzt klarer sehen kannst.

Toll! Das freut mich für dich!
Auch super dass du so einen tollen Nachbarn hast!

Vermeidung.

Ich habe als Kind eine Situation erlebt, die mich emotional überlastet hat. Danach war meine Reaktion auf Situationen unnormal. Meine Reaktion konnte ich nicht verhindern, daher hatte ich gelernt die Situationen zu meiden. Ich habe mein Ich quasi aus Sicherheitsgründen so eingesperrt, das es für die Außenwelt nicht erreichbar war und letztendlich auch mir selbst nicht mehr bewusst war. Ich war nicht mehr ich selbst.

Und auch wenn ich jetzt die Gefängniszelle geöffnet habe ist es noch ein weiter Weg sie zu verlassen, schon allein weil ich das Sichere (bekannte) innen gegen das ungewisse (unbekannte) außen tauschen müsste.

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Dr. Reinhard Pichler
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