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Hallo,
zuerst hoffe ich, dass es in Ordnung ist, wenn ich als Neuer im Forum gleich einen Thread öffne. Allerdings wollte ich meine Gedanken bzw. Probleme teilen:
Ich bin 15 Jahre alt und männlich muss zugeben, dass ich nicht unglücklich über meine aktuelles Leben habe. Nie bin ich einsam (meiner Meinung nach das Wichtigste) und nur dann, wenn ich es selbst sein will, um einmal meine Ruhe von allen zu haben, ich habe viele Bekanntschaften und Leute zum rumhängen, worüber ich auch sehr froh bin.
Allerdings würde diese Bekanntschaften, mit denen ich oft etwas unternehme, nicht zu meinen Freunden zählen, da ich mich bei Unternehmungen oft krampfhaft versuche im Gespräch zu halten, was mir allerdings auch gelingt. Früher nämlich hab ich meinen Mund gar nicht aufbekommen und fühlte mich als zweckloser Mitläufer. Richtige Freunde, mit denen ich über alles reden kann, hab ich 3. Mir fällt es grundsätzlich nicht schwer -mit egal wem- über meine Schwächen zu reden.
Das große Aber jedoch ist, dass ich mit niemand über meine sozialen Schwächen reden will/kann, da diese meiner Meinung nach große Schwachstellen sind und man es sich in Zeiten von Social Media nicht erlauben kann, sich sozial schwach zu präsentieren.
Jetzt komme ich endlich zu meinem eigentlichem Problem: Wie schon angedeutet ist man meiner Meinung in Zeiten von Instagram und vor allem Snapchat vor allem vor Klassenkameraden immer unter Zugzwang zu zeigen, dass man sozial aktiv ist und etwas mit andren Leuten macht.
Wenn man nämlich von seinen Freunden Snaps (=Bilder) auf Snapchat bekommt, wie sie etwas mit andren Leuten oder noch schlimmer mit deinen eigenen Chillhomies machen, fühlt man sich sehr schnell einsam, wenn man alleine zuhause vor dem Handy hockt. Deine Snapchat-Freunde merken nämlich schnell, wenn du deinen Freitagabend alleine zuhause verbringst, während die Freunde irgendwo unterwegs sind. Das Fatale passiert nämlich jetzt, dass man in der Schulhierarchie krachartig fällt und zu den Opfern gehört, mit denen keiner etwas zu tun haben will.
Komplett unabhängig davon möchte ich noch ein kurzes Problem meinerseits schildern: Ich hab das Gefühl, dass immer wenn ich zu zweit unterwegs bin und ein dritter hinzustößt, ich erstmal komplett außen vor bin, sich die anderen 2 liebee unterhalten, da ich der uninteressantere bin.

Hat jmd von euch mit den von mir geschilderten Dingen Erfahrung?
Würde mich sehr über Antworten oder Kritik (auch gerne an mir) freuen

04.06.2018 23:02 • 09.06.2018 #1


2 Antworten ↓

hey Acer1234

sowas gab es schon immer und wird es immer geben. Ausgrenzen und Distanzieren von leuten die man als Schwach oder Krank hält, ist leider immer noch in 2018 das Thema.
Ich bin mittlerweile 27 und kann mich auch an so einer Situation erinnern. Damals hatten wir aber natürlich nicht dieses Insta oder Snapchat Phänomen.
Aber egal in welcher Generation das vorkommt.. es gibt immer die gleichen Lösungen:

1. Entwerder du wirst selbst aktiver und überzeugst deine Freunde mit reinem Selbstbewusstsein.

oder

2. Du suchst dir neue Bekanntschaften un Freunde. Im laufe deines Lebens wirst du noch oft die Schule / Arbeitsplatz wechseln. Oder auch den Wohnort. Und schwupps hast du neue Bekanntschaften gemacht. Ich sag nur: FREUNDE KOMMEN UND GEHEN.

Du bist erst 15. Mach dir keine Gedanken von Akzeptanz oder Gruppenzwang.
Klar wenn man nichts unternimmt kann man schnell vereinsamen und das zieht sich dann bis ins Alter mit.
Aber du scheinst ein kluges Köpfchen zu sein anhand deiner Schreibweise.. dafür dass du erst 15 bist

LG Shadow

Hey Acer1234, ich kann deine Situation in der du dich befindest gut nachvollziehen. Ich selbst bin 17 und gehe noch zur Schule und kenne es zu gut in eine Schublade gesteckt zu werden nur weil man anders ist und nicht mit den anderen mit läuft. Ich selbst bin gehemmt auf große Veranstaltungen oder an öffentliche Plätze zu gehen. Habe aber trotzdem gute Freunde, auch wenn es nur 2-3 sind, aber sie akzeptieren mich so wie wie ich bin mit meinen Schwächen und Stärken. Sie wissen von meiner Angst, können es nicht so gut nachvollziehen, aber sie akzeptieren mich und wenden sich deswegen auch nicht von mir ab. Das sind wirkliche Freunde. Freunde, die dich nicht so akzeptieren wie du bist, sind keine wahren Freunde. Hatte auch mal eine beste Freundin, die zuerst nichts von meinen Problemen wusste und als ich ihr davon erzählt habe, konnte sie das überhaupt nicht nachvollziehen und hat sich immer mehr von mir abgewandt. Daran hab ich gemerkt, dass sie gar keine wahre Freundin war. War dann auch eine Zeit lang alleine, aber habe nach ner Zeit neuen Anschluss gefunden und bin bis heute mit diesen Personen befreundet. Was die anderen von mir in meiner Schule denken, ist mir relativ egal. Mit diese Personen dort hast du auch nur in der Schulzeit zu tun und später siehst du sie wahrscheinlich eh nicht wieder und lernst neue Leute kennen, mit denen du dich gut verstehst. Ich würde an deiner Stelle nicht zu viel darauf geben, was die anderen von dir halten und zu dir selbst stehen und dich nicht verstellen. Klar ist es nicht so toll eine Zeit lang alleine zu sein, aber früher oder später wirst du noch Personen finden, die deine Art zu schätzen wissen. Und ob du am We was unternehmen willst oder nicht, ist ganz alleine dir überlassen und hat die anderen auch nicht zu interessieren. Mach es einfach wie du dich wohl fühlst.
Und das mit der Situation, dass sich deine Freunde nur miteinander unterhalten und du dich ausgeschlossen fühlst, habe ich auch schon ein paar Mal gehabt. Ich würde in dem Fall versuchen auch irgendwelche Themen einzubringen, wo du mit reden kannst. Und wenn sie sich gar nicht dafür interessieren was du für eine Meinung zu bestimmten Themen hast und immer nur dich quasi aus dem Gespräch ausschließen trotz deiner Versuche dich mit ein zubringen, würde ich das Mal ansprechen und schauen wie sie reagieren.Manchmal ist Personen ihr Verhalten gar nicht so klar und sie bemerken gar nicht, wie sie die andere Person unbewusst ausschließen. Und wenn sie eher negativ darauf reagieren und es abstreiten, würde ich mich von diesen Personen distanzieren und mir gut überlegen,ob ich nicht lieber mit anderen Personen meine Zeit verbringe.
Hoffe ich konnte dir paar hilfreiche Tipps mitgeben
LG Moni





Dr. Reinhard Pichler
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