Zitat von Kosmos: Das habe ich versucht, mit meinen Beiträgen klar zu machen, dass diejenigen, die hier aktiv rangehen, die sind, die am Ende am meisten gewinnen werden. Aktiv sein ist immer besser, als wenn man passiv etwas mit sich machen lassen muss. Z.B. wenn ich ein Gespräch führe, dann kann ich es lenken, beeinflussen, ich kann damit spielen.... Wenn man gestaltet, statt fremdbestimmt zu sein, das ist schön.
Diesen Grundtenor höre ich bei dir öfters raus und ich bin dir dankbar, dass du dies sagst um die Menschen zu ermutigen.
Diesen Weg bin ich selber gegangen, der Weg war aber lang und anstrengend. Und mein Weg ist auch noch lang. Insofern finde ich deine Hinweise, dass man sich keinen Kopf zum Thema machen soll, das ganze nicht so verkrampft sehen soll, nicht analytisch an die Sache rangehen soll etwas vereinfacht...
Deswegen auch mein Kommentar bzgl. Therapie vorhin. Wo mich meine Psyche ausbremst da bin ich einfach leider zunächst ziemlich gelähmt. Ich selbst habe keine Therapie in Anspruch genommen, hätte mir dadurch aber vielleicht einiges an Zeit sparen können.(vielleicht auch nicht)
Vermutlich waren es Abwärtsspiralen:
Von vornherein rhethorisch unbegabt (ich habe wenige aufnahmen von damals, die zeigen, dass ich sprachlich weit hinter dem war, was andere Kinder meines Alters von sich gaben)
Ich erinnere mich an wenige Schlüsselpunkte in meiner Kindheit die als solches betrachtet lächerlich sind:
• mein Vater verbot mir einmal bei den Erwachsenen zu sprechen
• mein jüngerer Bruder gab mir durch Gestik zu verstehen, dass ich inkompetent bin - konkret mimte er mein Aussehen, meine Körperhaltung und Worte von mir nach
• vermutlich noch ein paar weitere Nichtigkeiten
Nach diesen Situationen wurde ich stiller. Es war aber noch nicht panisch.
Ich war stolz darauf, dann etwas zu sagen, wenn es richtig war und hatte einen sehr speziellen Humor, den genau zwei Klassenkameradinnen gut fanden...
Es ergab sich dann spiralförmig, dass ich aufdrehte, dann wieder Dämpfer dieser Art bekam von anderen bekam...
Zunehmend bemerkte ich, dass meine Wortfindung - aber auch das Abrufen von Situationen immer schwerer fiel.
Beispiele:
Ach ja - am Wochenende hatte ich auch ein schönes Erlebnis, aber was war das denn...
Ach ja... im Buch xyz stand die interessante Aussage von diesem wichtigen Menschen, dessen Name und Funktion ich gerade nicht abrufen kann...
Ich fühlte mich dumm und ich war in vielen Situationen dumm.
Dann wollte ich zusätzlich irgendwann auch mal eine Freundin...
Aber da war dann noch dieses innere Gefühl, dass ich diese Gefühle in Anwesenheit von Frauen nicht haben darf... irgendetwas ungesundes, moralisierendes, körperlichkeit verleugnendes, gleichzeitig Alk. und pöbelndes wurde mir in meiner Familie vorgelebt...
... die beiden Mädels die meinen Humor gut fanden hatten dann auch zunehmend ihre Erlebnisse mit Jungs und ich bekam das immer am Rand auch mit...
Dann mit dem Studium lebte ich kurzfristig auf und hatte nach zwei Jahren auch die Freundin mit der ich nun zwei Kinder habe.
Und dann war es irgendwann aus und ich hatte das Gefühl, dass ich feststellte, dass ich den Leuten um mich herum nicht das zurückgeben kann, was ich von ihnen bekomme oder mir wünsche...
... ich befürchtet, dass meine Schwägerinnen das von mir denken, was du über deine stillen Familienangehörigen sagst, Kosmos.
Ich konnte nichts mit Autoritätspersonen sprechen, wenn sie mir mit Fragen entgegenkamen antwortete ich mit Ja und Nein. Irgendwann hatten die dann keinen Bock mehr sich mit mir zu unterhalten...
Naja, daraus habe ich mich inzwischen herausgearbeitet, und ich kann darüberhinwegsehen, dass du, @Donnervogel mich aufgrund eines Halbsatzes unsympathisch empfindest. :
Ich beobachte gerne und interessiere mich sehr für soziale Situationen. Und wenn ich beobachte, dass ich in einer Situation offensichlich keinen Bock habe, jemandem etwas aus der Nase zu kitzeln was er mir nicht sagen kann oder will, ist es eine Erkenntnis, die mir hilft, dass ich Dinge vielleicht etwas besser verstehe.
Ich interessiere mich für Politik und möchte bei den Leuten, die oberflächlich über Politik plappern gerne herausfinden, ob sie dies nur sagen, um anzutasten, ob sie jemand gegenüber haben, mit dem sie sich über komplexe Zusammenhänge unterhalten können oder ob es der Stammtischmensch ist, der zwei Halbsätze aus der Bildzeitung zitiert oder jemand, der etwas vorspielen will.
Ich interessiere mich für Technik und frage Leute die sich besser auskennen als ich, dass sie es mir erklären.
Und mein Kollege, der viele Dinge besser kann als ich, dem gebe ich das zurück, was er von mir fordert: Er will Dinge zum Laufen bringen, ich will das sie Laufen. Er lernt dabei programmieren und dabei leuchten seine Augen. Er hat noch nicht gesagt, dass er mich unsympathisch findet...