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Es ist für mich jedenfalls sehr interessant, einige andere Sichtweisen zu hören. Viele, die so sind wie ich, verstehen tatsächlich nicht, woran es liegen könnte! Sie sitzen da, warten und von anderen kommt nix, und sie fragen sich, warum nichts kommt und schon sind die anderen unsympathisch. Erlebe ich wirklich oft in meinem Umfeld..

Zitat von Kosmos:
Der Grund, warum ich z.B. keine Fragen an Menschen stelle, ist der, dass mir meine Mutter beigebracht hat, dass es unhöflich ist, andere Menschen auszufragen.

Oh weh, dann hast Du nie gelernt, wie Menschen angenehm miteinander kommunizieren.
Haben andere Menschen deswegen von Dir den Eindruck, dass Du Dich teilweise nicht sozial
verhälst?

A


Kommen sehr stille Menschen dumm rüber?

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(Kontext: einige persönlich empfunden Beispiele, dass stille Menschen initial dumm oder aber auch alles andere als dumm wirken können und beim ersten Gespräch dann wiederum einen ganz anderen zweiten ersten Eindruck hinterlassen können...)

Zitat von Kosmos:
Ach, Azure, komm' schon... Ich bin von Dir bessere Inhalte gewohnt. Das, was Du da schreibst, ist doch nur die Vorurteile aufrecht erhalten. Still oder nicht still hängt mit dem Dopamin-Spiegel im Gehirn zusammen und nicht mit dem Prozentrang beim IQ-Test.


War meine persönliche Empfindung, wie konkrete Personen auf mich wirkten... ja, ich denke in Kategorien und ordne Menschen (vermutlich ähnlich wie einige von uns) schnell in Schubladen ein. Das hilft mir, konstruktiv mit diesen Menschen zu interagieren...

An der Stelle aber noch ein kurzer sachlicher Einwand, Kosmos, den ich aber auch meinte an anderer Stelle aus deinen Texten herausgelesen zu haben:
Dass sich jemand still verhält kann unterschiedliche Gründe haben.

* Nicht können (von dir eben erwähnter Dopamin-spiegel), Unsicherheit/Angst anzuecken, ggf. In Kombination mit anderen depressiven Verstimmungen.
* Nicht können (im fachlichen/thematischen Kontext),bewusst/konstruktiv): um mich herum sind Experten, wo ich nichts beitragen kann. Durch Interventionen störe ich den Ablauf des Gesprächs. Ich höre zu und lerne, sofern ich die Voraussetzungen dazu besitze.Ggf Rückfragen für das eigene Verständnis.
* Nicht können (im fachlichen/thematischen Kontext in Verbindung mit Angst vor Disqualifikation): zu den Punkten, dass man fachlich nicht auf der Höhe ist, kommen soziale Aspekte dazu: Ängste nicht dazu zu gehören, als dumm dazustehen oder eventuell sogar im Vorfeld eigenständige Abgrenzung (mit diesen nerds will ich nichts zu tun haben)
* Nicht wollen: unterschiedliche Gründe..
** will aktuell meine Ruhe
** will geundsätzlich mit den Menschen hier nichts zutun haben
** Kosten-Nutzen abwägung: muss ich in die Personen hier investieren,...

Zitat von Kosmos:
Ich verstehe Deinen Beitrag nicht. Aber offensichtlich ist es ja wieder eine Abwertung mehr in meine Richtung?

Aufpassen an alle: Passt auf, dass ihr aus gegebenfalls auf euch feindselig wirkenden Redebeiträgen zunächst davon ausgeht, dass er konstruktiv gemeint ist. Überlegt ob ihr den einen oder anderen Aspekt für euch aufnehmen wollt. (Unabhängig von der Diskussion von hier, als allgemeiner Ratschlag für Euer Leben)

Ich empfinde den Diskussionsstrang hier als ziemlich wertvoll, der einige ehrlich gemeinte Aussagen beinhaltet, um einigen Diskussionsteilnehmern dabei zu helfen, sich weiter zu entwickeln.

Zitat von Kathrina001:
Manche dagegen reden nur von sich, und AUCH DANN, wenn man bereits etwas über sich erzählt hat.

Das ist leider oft so. Daran kannst Du sehen, vielleicht haben andere an einigen Stellen mehr Probleme
im zwischenmenschlichen Bereich als Du.

Zitat von Kathrina001:
Sie gehen wirklich null darauf ein. Und es geht wieder nur um den anderen. Mit solchen Menschen unterhalte ich mich sehr ungern. Da sie anscheinend kein Interesse an mir haben.

Das verstehe ich. Wenn Du allerdings mal genau überlegst, was da abläuft, kommt man auch mit solchen
Menschen in ein Gespräch. Wenn jemand gern nur über sich redet, dann gibt es z.B. die Möglichkeit denjenigen
mal etwas zu fragen. Das gibt ihm die Möglichkeit, mehr von sich zu erzählen. Sie/er denkt. Hey, Katharina
interessiert sich für mich. Aus Deiner Sicht gesehen, finde ich ist zuhören ein erster Schritt, um in eine
Gesprächsrunde hineinzukommen. Das befriedigt Dich erst einmal vielleicht noch nicht. Irgendwomit
kannst Du jedoch mal anfangen.

Zitat von Kathrina001:
Auch sehr schwierig: Leute, die absolut nicht die gleichen Interessen haben wie ich. Da kann ich einfach nicht mitreden / nichts dazu beitragen.

Das ist oft so. Du kannst aber durch Fragen an diese Menschen etwas darüber lernen, was diese
Menschen gern machen. Was sie für ein Weltbild haben. Du kannst lernen, wofür sie sich interessieren
und dabei steigst Du langsam aber stetig immer weiter in das Thema ein. Wie rede ich mit Menschen
und wie schaffe ich es, sie später auch für meine Themen zu interessieren.

Zitat von Kosmos:
Aber offensichtlich ist es ja wieder eine Abwertung mehr in meine Richtung?

Das glaube ich eher nicht, und auch mein Beitrag war ja nicht abwertend gemeint – das sollte man aber erkennen können.
Könnten wir uns sehen und hören, wäre vieles eindeutiger und einfacher ...

Zitat von Kathrina001:
Viele, die so sind wie ich, verstehen tatsächlich nicht, woran es liegen könnte! Sie sitzen da, warten und von anderen kommt nix, und sie fragen sich, warum nichts kommt und schon sind die anderen unsympathisch. Erlebe ich wirklich oft in meinem Umfeld..

In Gesprächen läuft etwa das Gleiche ab, wie im Geschäft oder auf dem Wochenmarkt.
Eine Ware, für die keiner Werbung macht, wird meistens wenig gekauft. Auch wenn die Ware eine sehr gute Qualität hat.
Eine Ware für die viel Werbung gemacht wird, wird oft viel gekauft. Häufig ist diese Ware aber minderwertig.
Und trotzdem wird sie viel gekauft. So funktioniert der Mensch.

In Gesprächen läuft häufig etwas ähnliches ab.
Wer viel redet, macht sehr viel Werbung von sich. Das heißt aber nicht, dass das, was jemand sagt auch
viel Inhalt hat.
Wenn Du also nicht redest, dann machst Du keine Werbung für Dich. Wer soll sich dann für Deine
Gedanken interessieren?

Könnte das so sein?

Ich vermute, dass deine Erfahrungen mit deiner eigenen Familie dich halt sehr tief geprägt haben und dein Selbstwertgefühl geschwächt. Du hattest am Anfang geschrieben, dass die Familie deines Freundes eigentlich mehr Interesse an dir zeigt, als deine eigene Familie. Du hast es verinnerlicht nicht wichtig zu sein und dich zurückzuziehen. Durch mehr positive Resonanz kannst du das auflösen, aber dafür ist es notwendig mehr zu investieren. Vielleicht dir mal Expositionen überlegen. Dinge, die dir lächerlich erscheinen wie mit einer Perücke in die Stadt zu gehen usw. Oder auch zu üben einfach mehr zu deinen Bedürfnissen zu stehen. Nein sagen, von dir sprechen. Monologe anderer unterbrechen. Dinge auszuprobieren und zu merken, hey, die Welt geht nicht unter, sondern es bringt mir mehr Selbstbewusstsein.

Allerdings finde ich auch, es gibt leider immer mehr Menschen, mit denen kaum Dialoge möglich sind, sondern nur noch ellenlange Monologe, in denen man nicht auf den anderen im Wechsel eingeht, sondern immer nur von sich erzählt. Das ist eine echt unschöne Entwicklung. In meinem Umfeld kenne ich einige, die so ticken, aber zum Glück ja nicht alle. Man sollte sich an die halten, wo wirkliche Dialoge stattfinden, sonst ist es einfach nur einseitig und schlaucht sehr, weil es nur um Bestätigung der anderen Person geht. Dazu gehören natürlich auch Fragen. Es kommt immer aufs WIE an.

Zitat von Hotin:
In Gesprächen läuft etwa das Gleiche ab, wie im Geschäft oder auf dem Wochenmarkt.
Eine Ware, für die keiner Werbung macht, wird meistens wenig gekauft.



Zitat von Hotin:
Wenn Du also nicht redest, dann machst Du keine Werbung für Dich. Wer soll sich dann für Deine
Gedanken interessieren?

Es gibt so viele andere Möglichkeiten, deine Wochenmarktpodukte an den Mann zu bringen...

Kleine Käsestücke auf die Theke stellen, die Lokalpresse kann deine Waren anpreisen, vertreibe deine Produkte auch über die lokalen Supermärkte.
Dekoriere die die Waren, entferne die faulen Trauben jeden Morgen, stelle dein Dekolletee zur Schau,...

Will damit sagen, wenn man es drauf anlegt geht es auch mit wenig Reden...

Das Thema, bezüglich Mann oder Frau wurde hier zum Thema übrigens noch nicht diskutiert... also ob es bezüglich der Eingangsfrage Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

Da Männer und Frauen allgemein gleich dumm oder schlau sind, sind auch stille Männer und stille Frauen gleich dumm oder gleich schlau.

Zitat von Hotin:
In Gesprächen läuft etwa das Gleiche ab, wie im Geschäft oder auf dem Wochenmarkt. Eine Ware, für die keiner Werbung macht, wird meistens wenig ...

Es kommt darauf an. Wie man tickt usw
Nicht jeder fliegt auf Menschen, die viel Wirbel um sich machen. Wie zB ich. Mir sind ruhigere sympathischer.
Genauso wie es natürlich andere gibt, die mit ruhigen Menschen nix anfangen können.

Zitat von AméliePoulain:
Allerdings finde ich auch, es gibt leider immer mehr Menschen, mit denen kaum Dialoge möglich sind, sondern nur noch ellenlange Monologe, in denen ...

Volle Zustimmung! Der Dialog ist wichtig! Genau dieses Monolog-Ding ohne Interesse am anderen mag ich nicht, gibt mir nichts.

Zitat von Kathrina001:
Volle Zustimmung! Der Dialog ist wichtig! Genau dieses Monolog-Ding ohne Interesse am anderen mag ich nicht, gibt mir nichts.

Aber ich verstehe nicht, warum du es davon abhängig machst, ob jemand intro oder extro ist. Übrigens haben die meisten Menschen beide Seiten.
Ich mag es nicht, wenn Extrovertierte immer nur negativ dargestellt werden, genauso wie ich es nicht mag, wenn Introvertierte nur negativ gesehen werden. Also irgendwie fehlt hier im Thread nach wie vor das differenzieren. Du drehst dich im Kreise, ist mein Eindruck.
Da fehlt die soziale Kompetenz für beide Seiten. Man hat im Leben nicht nur mit einem Typ von Mensch zu tun und es ist nicht förderlich in stereotypen zu denken, zumal es genügend Mischtypen gibt.

Das Leben wäre stinklangweilig und ohne Dynamik, wenn alle gleich wären.

Ja,l intro und extravertierte werden hier sehr wenig differenziert gesehen, jeder Mensch hat beide Seiten in sich, viele Fakturen spielen eine Rolle.
Denken, Fühlen, Empfinden und Intuition können jeweils intro- und extravertiert sein, entscheidend ist die Hauptfunktion und von der Hauptfunktion leiten sich auch die besonderen Interessen ab.

Ich bin sehr ruhig, wenn es nicht um meine Interessen geht, das war schon in der Schule so und heute meine ich, ich könnte versuchen, mich mehr auf etwas einzulassen, in der Familie war oft Wein ein Hauptgesprächsthema, das betraf mich nicht, aber ich hätte es z.B. als Anlass nehmen können um über die verschiedenen Anbaugebiete zu reden.

Zitat von Kathrina001:
Nicht jeder fliegt auf Menschen, die viel Wirbel um sich machen. Wie zB ich. Mir sind ruhigere sympathischer.

Du verwechselst extrovertiert mit narzisstisch. Nur, weil jemand offen kommuniziert, macht er keinen Wirbel um sich selbst. Nur, weil man ruhig ist, ist man nicht ein besserer sympathischerer Mensch. Es kommt auf Inhalte an und Charakter.
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Zitat von Azure:
also ob es bezüglich der Eingangsfrage Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.


Ich denke es gibt keine Unterschiede.

Zitat von AméliePoulain:
Aber ich verstehe nicht, warum du es davon abhängig machst, ob jemand intro oder extro ist. Übrigens haben die meisten Menschen beide Seiten. Ich mag es nicht, wenn Extrovertierte immer nur negativ dargestellt werden, genauso wie ich es nicht mag, wenn Introvertierte nur negativ gesehen werden. Also irgendwie fehlt ...

100 % Zustimmung!

Zitat von Kathrina001:
Der Dialog ist wichtig! Genau dieses Monolog-Ding ohne Interesse am anderen mag ich nicht, gibt mir nichts.

Ich vermute, so ganz verstehst Du noch nicht, wie man Gespräche in Gang bringt.
Die erste Frage ist doch. Willst Du in die Gespräche hineinkommen oder nicht. Falls Du das nur zu
Deinen Bedingungen willst, wird es nie gelingen. Dann brauchen wir auch nicht weiterzureden.

Zitat von Kathrina001:
Es kommt darauf an. Wie man tickt usw

Ja, natürlich kommt es darauf an. Und weil jeder anders tickt, sollte man eine Gesprächsebene aufbauen.
Oder ruhig sein und nichts sagen.

Deshalb solltest Du mal sagen, was Du möchtest. Und dann auch sagen, welchen Preis Du dafür bereit bist zu zahlen.
Wenn Du von deiner Seite aus nicht bereit bist etwas zu geben, wird sich nie etwas ändern.

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Dr. Reinhard Pichler
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