Hallo sommernacht,
Fast hätte ich als erstes geschrieben, dass ich dich gerne kennenlernen würde!
Aber bevor du jetzt Angst bekommst... Nein, nein, nicht weil ich das Forum zur Partnerbörse umfunktionieren möchte , sondern weil mir das, was du so schreibst, mir durchaus ähnlich vorkommt: viele Fehlschläge mit Menschen, Selbstwert manchmal im Eimer, zu oft überlegen, was an einem selbst das Problem ist. Dann geht es weiter mit Kennenlernen, man probiert was neues, weil man selbst denkt, man müsse ja was ändern; aber eben auch, weil man sich von (zu) vielen Menschen reinreden lässt, wie man denn sein müsse, damit es (das Kennenlernen) auch wirklich funktioniert.
Was ich festgestellt habe: es gibt kein Patentrezept, was das Kennenlernen angeht. Und je mehr man sich ändert, umso verunsicherter wird man (naja, ich zumindest). Und am Ende weiß das Selbstwertgefühl eigentlich gar nicht mehr, wer man wirklich ist.
Ich kann auch gleich beim ersten Treffen über Gott und die Welt quatschen. Und ja, auch über S.. (okay, mag man nun sagen, ich bin ja auch ein Mann ). Dabei graust es mir inzwischen davor, wieder nur eine Nummer zu werden oder die sprichwörtliche Kerbe im Bettpfosten bei mancher Frau (okay, nun sagt man, dass ist nicht typisch Mann). Obwohl ich gerne über S.. plaudere, davon träume, viiiel Phantasie dazu habe (was das Alleinsein mitunter sehr, sehr schwer macht), so sehne ich mich doch sehr nach einer emotialen Beziehung zu einem Menschen (Frau, in meinem Fall).
Ich glaube, das scheint bei dir alles ähnlich zu sein, oder?!
Zitat:Was mir auch auffällt, ich versuche mit aller Kraft in den Menschen was gutes zu sehen. Leichtsinnig, Naiv. Wie du es
nennst.
Es gibt Menschen, die ich sofort aussortiere. Aber widersprüchliche Menschen versuche ich immer wieder zu verstehen. Ich kann darüber stundenlang grübeln. Wieso sie sich so verhalten.
Das Leben ist auch nicht schwarz, weiß.
Auch dieses Muster kommt mir bekannt vor. Mir passiert es mitunter noch bis heute, dass ich viel zu lange an Menschen (meist eben Frauen) festhalte, obwohl ich mit einem Teil (Kopf) schon längst festgestellt habe, dass mir dieser oder jede Mensch einfach nur Energie raubt und sich einen Sch.... für mich interessiert. Das Herz aber will nicht loslassen, weil es sonst wieder ganz alleine ist. Und insbesondere beim Dating erinnert man sich dann ja wieder schmerzhaft daran, was alleine eben alles fehlt...
Aber immer öfter und auch immer schneller komme ich über solche Begegnungen besser hinweg. Alles steht und fällt mit der Tagesform des Selbstwertgefühls.
Ich versuche mir ganz genau bewusst zu machen, was mein Leben mir bietet. Dabei werde ich auch mal gemein und denke mir, was ich habe und andere nicht haben und worauf sie neidisch sein würden. Nicht, weil ich sehen möchte, dass andere mir etwas neiden oder weil ich denke, das Neid was gutes ist (im Gegenteil: das maximale was ich mag ist halt so ein gönnerhafter Neid, wobei das Gönnerhafte überwiegt und der Neid halt schmerzt). Sondern ich mache das, weil es mir hilft, den Mut nicht zu verlieren und mir selbst zu zeigen Du bist doch auch wer! Du wärst auch eine tolle Partie!.
Zitat von sommernacht:1. Zum einen ist mein Selbstwertgefühl im Eimer.
2. Und dann einige Erfahrungen die ich gemacht habe. (Er will nur F+, ich bin verliebt.)
3. Ich habe einige männliche Kumpels. Und sie machen oft Männerspaß, machen Witze, auch über mich.
(Beispiel:
sommernacht ist gut zu *beep*. (Ich habe Ziervögel als Haustiere))
Und weil ich das oft mitbekommen habe, habe ich Angst, das Männer sich über mich lustig machen.)
4. Beim Kennenlernen haue ich ausversehen auch mal solche Sprüche raus. (siehe oben) Ich habe einen speziellen Humor. Wie gesagt, ich bin einigen Männern gut befreundet. Auch habe ich mehrere Brüder.. Dieser Humor hat abgefärbt.
Ich finde es witzig wenn Jemand sagt, er hat keine Ahnung von *Beep*, oder ich mache selber solche Witze.
Das erweckt vielleicht ähm ja einen komischen Eindruck von mir als Frau.
Ich habe überlegt, das ich das erstmal lassen sollte, bevor ich den Menschen richtig kenne..
5. Ich bin ein Mensch, der viel analysiert...
Ich denke, Punkt 5, ist irgendwie toll, aber gleichzeitig ist das natürlich auch zerstörerisch. Vor allem, weil er bei Punkt 1 Einfluss nimmt, der sich eben aus Punkt 2 ergibt. Alles klar?
Ne, im Ernst: Sich selbst analysieren (reflektieren), finde ich persönlich toll! Das sollten viel mehr Menschen mal viel öfter machen. Aber das machen sie eben nicht. Hier im Forum, finde ich, gibt es viele. Draußen in meinem Umfeld eher wenige.
Punkt 4 finde ich persönlich auch gar nicht so schlimm. Im Gegenteil, würde mich halt eher neugierig machen auf dich.
Ich bin auch so jemand, der das Leben gar nicht mehr richtig ernst nehmen kann, bei dem ganzen Mist den ich persönlich schon erlebt habe bzw. der sich auf der Welt so abspielt.
Früher hieß es immer nimm nicht immer alles so ernst. Heute mache ich genau das und nun plötzlich sind alle anderen in ihrer ernsten Phase hat es den Anschein.
Für mich eben nur ein weiteres Beispiel dafür wie man macht, ist es verkehrt.
Zitat:Ich bin in Verhaltenstherapie.
Sie sagt ich soll ab sofort aufhören, Witze über mich zu machen.Und mich nicht so schlecht machen. Ich muss die Menschen nicht unterhalten. Ich sollte lieber erzählen, welchen Sport ich mache oder von meinen Hobbys.
Ja, ich habe auch festgestellt, dass für viele Selbstironie (das ist für mich, Witze über sich selbst machen) nicht zu ihren Stärken gehört bzw. viele es halt nicht erkennen (da sind wir wieder beim Ernst ), naja, oder okay, einfach nicht gut finden.
Aber es gibt eben auch Menschen, die haben so eine ironische Ader - ich, zum Beispiel. Ich kann nicht nur über mich gut lachen, sondern auch, wie gesagt, über den Rest des Lebens und kann an manchen Tagen das gesamte Weltgeschehen mit ironischen Spitzen versehen.
Der Mehrheit wird das nicht gefallen, es gibt aber auch Menschen, die das mögen.
Zitat von Roterfalke08:Finde die Menschen die zu dir passen.
Für mich der beste Satz!
Mit so etwas endete auch meine Therapie vor Jahren. Nicht, dass meine Therapeutin das von sich aus sagte. Eher war ich es, der zu der Feststellung kam, dass ich zwar auch einiges falsch mache im Leben, aber eben nicht falscher als andere, die mit ihren Methoden Erfolg haben. Also hab ich am Ende gefragt, ob sie mir die passenden Menschen verschreiben könne, denn es sei ja nur das, was mir fehlt. Dem letzteren hat sie sofort zugestimmt, ein Rezept hatte sie trotzdem nicht für mich.
Liebe @sommernacht , ich glaube, du triffst meistens Menschen aus der breiten Masse. Aber du gehörst vielleicht in die andere Gruppe, von etwas besonderen, manchmal je nach Betrachtung auch sonderbaren Menschen.
Keine Angst davor, denn du siehst hoffentlich, dass du auch da nicht allein bist. Es ist nur seltener und daher schwerer, passende Gegenstücke zu finden. Das ist wie mit den Perlen in den Austern...
Es gibt leider fast acht Milliarden Menschen auf der Welt und wir haben nur sehr, sehr begrenzte Zeit, unsere passenden Menschen zu finden.
Ich wünsche dir, dass es dir gelingt und du dann merkst, dass wenn er einer davon ist, du sein darfst wie du willst und du keine Zurückweisung mehr fürchten musst!
Es gibt viele Menschen, wo ich auch denke ohje, der geht ja gar nicht und so würde ich niemals sein, die haben z.B. keinen Humor oder eben auch einen sehr sonderbaren. Die reden auch über S... den ganzen Tag. Und trotzdem haben die jemanden gefunden bzw. finden auch laufend jemand neues.
Wenn zwei Menschen das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe, das fällt mir dann auch immer ein. Bleib wie du bist, verstell dich nicht zu sehr, um anderen zu gefallen! Und vor allem, lass dich niemals unterkriegen!
Hoffe, es hilft, wenn ein Teil-Verwandter, dem es ähnlich ergeht, diese Zeilen hier schreibt!
Viele Grüße
Yannick