App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo!

Wurde bisher 4,5 Jahre in der Schule gemobbt, und habe seitdem es angefangen hat auch Ängste vor allem möglichen.
Ich wäre sehr froh, wenn mir irgendwer mal sagen könnte ob dass den normal ist. (+ sry dass es etwas länger geworden ist)

Wenn ich allein unterwegs bin:
-Angst vorn Treffen wie zum Beispiel Festivals, Discos… und auch vor dem Betreten von Restaurants, Essbuden, Kleidungsläden…
-Angst vor der Benutzung von Zug, Tram, Bahn.
-Angst davor, dass ich andere bekannten Leute treffe, die mich früher gemobbt haben,- und damit wieder Anfangen.
-Angst davor, dass ich einen Lehrer treffen könnte, den ich grüßen müsste, und dass die anderen Schüler mitbekommen. (negative Erfahrung vor 2Wochen, seitdem heiße ich wiedermal Schleimer, Streber..)
-Angst vor der Dunkelheit (wie viele andere Menschen halt auch)
-Angst während und meistens vor – dem Autofahren mit „unbekannten“ Personen. D.h. alle Personen außer meine Eltern sind unbekannt.
-Angst davor, was andere Menschen von mir halten, wenn ich an der (mit Leuten besetzten) Bushaltestelle vorbeilaufe, ohne zu grüßen. (ich kenne die ja eigentlich gar nicht)
-Insgesamt Angst davor, was Leute von mir halten wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe.
-Angst vor allem was neu für mich ist. Also: Anruf bei einem Buchgeschäft, Arzt, Friseur, Pizza-Laden…
-Also ich habe nicht Angst vor allen unbekannten Menschen. Einfach nur von denen, die etwas von mir erwarten könnten, die ich ein bisschen kenne… denn bei einem BIT, ein Beurfs-Info.-Tag, beidem in einer Halle extrem viele Schüler, und zwischen 30-40 Chefs von verschiedenen Geschäften/Betrieben ihre Sache vorstellen…. Da habe ich problemlos (wirklich) jeden Chef auseinander genommen und mit ihnen über alles mögliche geredet (dass waren dort 38!). Ich war da aber allein, meine Freunde (2) waren bei anderen Ständen unterwegs. Auch kannte ich keinen der Chefs dort vorher.


Symptome, die Auftreten währenddessen/davor:

-Während dem Autofahren: verkrampfen, erstarren, sich an den Haltegriff klammern.
-Bis zu 2Tage vor dem Benutzen eines Zuges oder co.: starke Nervosität, starkes Enge Gefühl in Bauchgegend, Druck in Herzgegend.
-Vor Treffen und co., auch z.B Europaparkbesuch mit Pfadfindertruppe: 2-3 Wochen vorher Panik, Angst, druck in Bauch, nervös, je weniger Zeit bis zum Besuch –desto nervöser, meistens aber bin ich an dem Tag schon so ko dass ich mich ins Bett lege und schlafe. (siehe Verhaltensänderungen)
-In der Schule täglich plötzlich für so ca. 4sec. „erschauern“.
-In der Schule zittert ohne ersichtlichen Grund während dem Unterricht plötzlich meine Hand. Es bleibt bei der Hand, dass zittern hält zwischen 2-3 Stunden an. Unterdrücken kann ich es nur wenn ich meine Hand flach mit Druck auf den Tisch „presse“….sobald ich stoppe meine Hand flach auch den Tisch zu drücken, fängt dass zittern wieder an.


Verhaltensänderungen dadurch:
-Um zu einer Freundin zu gelangen, habe ich zwei Wege: einmal einen mitten durch das ganze Dorf, und einen sehr anstrengenden Hügeligen, der ganz am Rand des Dorfes entlang geht. (auch über Felder und co.) Ich fahre immer den zweiten.
- Ich war noch nie in einer Disco oder bei einem Festival.
-Bei Sachen wie dem oben genannten Europaparkbesuch überlege ich schon Wochen vorher wie ich es schaffen könnte da nicht mitzugehen. (jede Menge unbekannte neue Sachen, Menschen, Situationen)
-Einladungen wie zum Beispiel der Besuch bei unserem Basketballverein, komme ich nicht nach. (ich war einer der besten im Basketball in der Schule und wurde dann Persönlich Eingeladen)
-Ich versuche schon seit 1Jahr aus dem Pfadfinderverein auszutreten, weil ich vor jedem treffen Panik habe. Habe es noch nicht geschafft, meine Mutter hält das für ein „faules verhalten“.
-Ich vermeide Gruppensituationen (vor der Schule bilden sich immer so kleinere Grüppchen wenn sie noch nicht geöffnet ist..) indem ich relativ spät ankomme, -also mich zu keiner Gruppe mehr dazustellen und schlaue Sprüche sagen muss.
-Wenn ich es nicht verhindern konnte mit anderen Leuten in einem Gesprächskreis zu stehen oder sitzen, versuche ich mich meistens zu „verstecken“ indem ich nichts oder fast nichts sage.
-Ich achte auf mein äußeres extrem genau, damit niemand etwas dagegen sagen kann.
-Mein Schultisch ist zu jeder Zeit perfekt aufgeräumt, kein Krümel, Fleck … findet man darauf. Auch die Ablage darunter ist immer lehr. (dass schon seit mindestens 1,5 Jahren)
- Im Bus frage ich mich, wie und wo ich mich am besten hinsetzten sollte, wohin ich schauen soll und co. Damit die anderen bloß nichts schlechtes von mir denken.
-Während dem Schulweg frage ich mich, wie ich am besten laufen sollte, meine Tasche tragen und co. Damit ja niemand irgendetwas schlechtes über mich denkt.
-Anstatt bei dem Pizzageschäft mal anzurufen back ich mir selbst eine Pizza, andere Anrufe lasse ich meine Eltern machen.

So. Dass war jetzt glaub ich noch nicht alles, da ich das eigentlich meistens verdränge, aber ich hoffe irgendwer kann damit was anfangen.
Mit vielen Grüßen an alle,
firebag

07.01.2010 14:43 • 18.01.2010 #1


Das scheint auf jeden Fall eine deutlich ausgeprägte soziale Phobie zu sein. Fraglich ist nur, wo es herkommt. Ich wurde auch in der Schule gemobbt, d.h. ausgegrenzt, aber im Nachhinein war es eher der Fall, das ich vorher schon als komisches Mädchen rüberkam und die anderen das nur ebenso gesehen hatten. Als ob die Herde instinktiv fühlt, wer der Aussenseiter ist und ihn dann auch ausgrenzt. Ich hatte eigentlich die meisten der Probleme, die du da beschreibst, auch meine ganez Teenagerzeit hindurch, erst mit etwas über 20, als ich langsam ein Gefühl ( und auch Verantwortung ) für mich übernommen hatte ( auch eigene Wohnung ) wurde das alles nach und nach besser und heute ist bei mir alles, was unter soziales Beisammensein fällt, meist unbelastet, ich arbeite sogar in einem Beruf, der soziale Kompetenz vorraussetzt. Daher kann ich dir sagen, dass du diese Sache in den Griff bekommst, wenn du daran arbeitest. Gab es einen Grund für das Mobbign oder warst du auch immer anders und daher Mittelpunkt sozialer Spannungen?
Gruß elster

A


Kann mir jemand sagen was dass eigentlich ist?

x 3


Dass Problem lag eigentlich nicht unbedingt an mir. Ich selbst habe immer auf mein Äusseres geachtet.
(und so fies es auch klingen mag..)
Ich hatte aber eine Freundin, zu der ich wirklich immer stand-- ich vermute dass das der Auslöser war. Also um dass verständlicher zu erklähren: sie hatte ads, kleidete sich wirklich so häftig, das es förmlich schrie: mobbt mich!, und leider vergas sie sehr oft die Tabletten einzunehmen, was sie zu einem sehr unangenehmen Fall machte.
Naja- ich will jetzt wirklich nicht so klingen als würde ich einfach alles auf die Freunde schieben, aber ich habe wirklich nichts gemacht.
Thema gemobbt bei mir war es wirklich so extrem dass es auch die anderen Lehrer gemerkt haben...(keine kleine Streiterei)...die haben nur immer mal wieder gesagt das ich stark bleiben soll und so.

- Was mir grad einfällt dazu (darüber kann ich immernoch lachen)
Roter Eintrag:
xy schreit wärend der Pause einer anderen Mitschülerin *beep* hinterher!

naja, egal.

Vielen dank für deine Hilfe,
firebag

- ich hatte das bevor ich gemobbt wurde nie- da war ich selbstbewusst, relativ frech und hab mich eigentlich mit jedem sofort gut verstanden...

@Elster:
Sollte ich zum Psychiater gehen oder kann ich da alleine dran arbeiten? Bisher war ich noch nie bei irgendeinem Psychiater.

Grüße an jeden der dass gelesen hat,
firebag

Grundsätzlich erlebt wohl jeder mal Mobbing in der Schule, selbst der frechste Schüler ! Es gibt aber Unterschiede darin wie intensiv, wie lange, Situation in der Herkunftsfamilie, Freunde etc.

Daher ist der Grad, in dem man durch das Mobbing einen bleibenden Schaden erlitten hat, sehr unterschiedlich. Wer über längere Zeit Mobbing erfährt kann ein schweres Trauma erfahren. Interessanterweise wurden in der Forschung zum Thema Trauma eher kurzfristige Ereignisse mit hoher Intensität der Einwirkung wie Unfälle oder Geiselnahmen untersucht. In letzter Zeit hat man aber gefunden, daß auch längerfristige Ereignisse mit entsprechendem Einfluss sich traumatisierend auswirken können.
Das Problem beim Trauma ist: wenn als Beispiel jemand einen Flugzeugunfall erlebt hat, wird er nie mehr fliegen wollen - was verständlich erscheint. Wenn man von diesem Hintergrund aber nichts weiß, würde man jemanden mit Flugangst eher für einen Spinner halten.

Genauso ist es mit einem Trauma bei Mobbing. Was für andere Leute absurde Ängste sind, ist für jemanden mit entsprechender Kindheitserfahrung möglicherweise sehr real. Man fühlt sich evtl. in bestimmten Situationen zurück versetzt in die damalige Situation. Die Wirkung eines Traumas ist, daß man sich mit der Situation nicht mehr realistisch auseinandersetzen kann, so wie jemand im Flugzeug schon Angst bekommt bei einer kleinen Turbulenz. Man fühlt sich evtl. unfähig, der Situation zu entkommen.

Ich habe hier sicherlich einen Teil meiner Erfahrungen beschrieben, daß gebe ich zu. Wenn es für dich nicht zutrifft, dann liege ich halt daneben. Aber diese Komponente sollte man nicht übersehen.

Aber: lange Rede, kurzer Sinn. Hier hilft nur eine Therapie weiter.

Laß dir eine Überweisung zum Neurologen geben, die Wartezeit dürfte eh' lange genug sein. Evtl. ist es auch besser gleich über die Krankenkasse einen Therapeuten zu suchen. Die schicken dir eine Liste auf Anfrage zu. Einfach anrufen. Evtl. hilft hier auch eine Uniklinik weiter, einfach mal anrufen.
Warte nicht zu lange, es geht dir nur wichtige Lebenszeit verloren - schade drum.

----

P.S. eine Therapie ist auch nur eine andere Form einer ärtzlichen Behandlung - also keine Scham

Danke für die Hilfe Phyton, werde mal eine Nacht drüber schlafen bevor ich was verändere....
Schon allen der Gedanke irgendwo anzurufen / besonders bei einem Psychiater versetzt mich in Panische Angst...ich weiß dass man da eigentlich kein Problem damit haben sollte,... aber es ist auch so dass meine Eltern immernoch sehr veraltet denken..vonwegen türken raus und son Müll....von Psychisch kranken und co. halten sie überhaupt nichts, das ist schlimmer als jeder Ausländer + Terrorist + Mord für sie. (Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank...dass du mir ja nicht so einen nach Hause bringst!...Amokläufer-sind doch alle total krank!...Türken musst du hacken..ect.)
+dabei möchte ich noch kurz betonen dass ich nichts gegen Ausländer und co. habe.
Kann ich dass auch irgendwie machen ohne dass meine Eltern es mitbekommen? Ich bin noch nicht 18, gehe noch zur Schule...

Liebe Grüße an jeden der dass gelesen hat,
firebag

Hallo Firebag,
am besten mal bei der Telefonseelsorge anrufen, die kennen die passenden Adressen, auch für Jugendliche.
Beratungstellen wie Pro Familia helfen sicher auch weiter. Evtl. auch kirchliche Seelsorger. Alle Berater haben normalerweise eine Schweigepflicht. Evtl. vorher erkundigen, erscheint mir aber selbstverständlich.
Wie sieht es mit einem Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen aus ?

...hab grade mal bei der Caritas geschaut...

Hier die Adresse (soweit dies hier erlaubt ist):
http://www.caritas.de/61554.html

Da wird auch die Schweigepflicht erläutert und auf der Seite werden auch regionale Stellen genannt.

(Pro Familia kann in jedem Fall auch weiterhelfen mit Adressen.)

Eigentlich sollte ein Lehrer auch eine Vertrauensperson sein, die das leisten kann, aber denen traue ich selber nicht. Die meisten Pädagogen sind diesbezüglich eher Dilettanten. Traurig, aber wahr. Kann eigentlich nur besser werden. Aber schon bei der Schweigepflicht wäre ich mir da nicht mehr so sicher.

Das Thema Bullying (Schulmobbing) ist jedenfalls wohl auch ein Thema bei der Lehrer-Aus/Fortbildung.

Alles Gute,
Python

Hallo!

@python:

Vielen Dank für deine Hilfe.
Dass mit dem Schulpsychologen ist so eine Sache... ich will eigentlich nicht dass meine Freundinnen (2) dass mitbekommen. Und die haben halt sehr oft mit der Psychologin wegen Streitschlichterausbildung und co. zutun. Auch ist das Büro leider miten in der Schule, dass würde sofort auffallen wenn ich da hingehn würde.

Werde dann mal bei der Seelsorge oder den Caritas schauen.

lg,
firebag

Hallo firebag:

Ich wurde als Kind ebenfalls gemobbt, schon seit der Grundschule. Das lag aber nicht an meinem Aussehen, sondern einfach daran das ich mich nicht gewehrt habe.
Bei mir hat das zu einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung mit sozialer Phobie geführt. Das heißt ich habe/hatte vor allem Angst. Ohne die klinische Therapie, welche ich vor 5 Jahren gemacht habe, hätte ich meine Angst nie besiegen können. Der wichtigste und hilfreichste in der Therapie waren für mich die Rollenspiele, welche mit Kamera aufgenommen wurden waren. Als wir uns das Video ansahen, habe ich viele Verhaltensfehler erkannt, die so nicht wahrgenommen hätte (z.B. meine unsichere Sitzhaltung; leise, zurückhaltende Stimme beim Sprechen,...). Dies sind alles Dinge die andere auch sehen und manche ausnutzen.

A


x 4





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore