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Hallo,
es ist alles so schlimm. Ich glaube jeden Menschen zu enttäuschen.
Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr schaffe Freundschaften zu pflegen. Ich will eigentlich immer nur alleine sein. Über kurz oder lang wenden sich eh immer alle von mir ab, da ich sie enttäusche, mich nicht genug melde, immer keine Lust habe was zu unternehmen etc. Da ich eine richtige Angststörung entwickelt habe, will ich eigentlich eh kaum was raus. Feste Termine, Verabredungen etc. stressen mich. Selbst wenn mich jemand anruft oder wenn ich Nachrichten beantworten muss, ist mir das meist schon zu viel. Manchmal denke ich, ich brauche einfach keine Freunde.......
Ich bin so in meiner Angst gefangen. Wie ist das bei euch? Seid ihr auch am liebsten allein? Manchmal sehne ich mich nach jemanden, aber so jemand wie ich.

Kennt ihr das auch, wenn euch alles zu viel wird?

05.02.2014 21:44 • 29.06.2014 #1


4 Antworten ↓


Hallo,

ja, ich erkenne mich in deinem Schreiben wieder. Ich habe auch die gleichen Probleme. Feste Termine und Verabredungen sage ich meistens kurz vorher ab, weil ich mich damit total überfordert fühle. Ich leide auch an allen möglichen Ängsten. Ja, ich kenne deine Gedanken nur allzu gut.
Die Angst nimmt auch einen Großteil in meinem Leben ein. Ich habe vor fünf Wochen eine Verhaltenstherapie begonnen.
Hast du auch mal überlegt, eine Therapie zu machen? Ich habe sehr lange Zeit gebraucht, um mich darauf einzulassen.Aber jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe

Liebe Grüße
Manfred

A


Kann keine Freundschaft aufrecht erhalten :(

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Hallo LichtamHorizont,

vor ein paar Jahren ging es mir auch so und ich habe auch sehr danach gelebt. Wegen der Angst, der Nähe- Distanzstörung und aus anderen Gründen. Diese Seite ist auch heute noch Teil von mir, jedoch habe ich irgendwann erkannt, dass viele andere Persönlichkeitsanteile durch meinen Rückzug verkümmern. Ich bin ein Mensch, der sich sehr für das Leben hinter den Kulissen interessiert. Das kann man aber nur leben, wenn man mit anderen Menschen in Kontakt kommt. Viel kann man zwar durch das Beobachten ergründen, was ich auch tue, doch was die interpersonellen Belange betrifft, würde es sehr abstrakt bleiben.

Ich habe gelernt, ganz offen mit den Menschen zu sein, bei denen ich das Gefühl habe, dass es eine tiefergehende Beziehung werden könnte. Meist sind mir diese Menschen eh sehr ähnlich (Gleiches zieht Gleiches an), nur so war es für mich möglich diesen Sprung zu machen. Ich bin zwar immer noch sehr vorsichtig und distanziert, nähere mich dann aber langsam an. In meinem Tempo. Ich habe auch schon viele Leute aus meinem Freundeskreis verabschiedet, da es irgendwann immer einfach nicht mehr gepasst hat. Das ist ja ganz normal... Man entwickelt sich und manches passt dann eben nicht mehr.

Ein hohes Rückzugs(Ruhe)bedürfnis habe ich nach wie vor. Es ist sehr schwer da die Waage zu halten. Ich neige dazu, mich zu überfordern, daraus resultiert, dass ich Ruhe brauche und mich zurückziehe, was dann wieder seine Zeit beansprucht und dann mache ich wieder alles auf einmal (etwas übertrieben dargestellt). Aber in der Ruhe ist es sehr schön und darin kann ich mich am besten entfalten. Das ist auch wichtig. Der eine braucht seine Bühne und der andere braucht die Abgeschiedenheit dafür. So ist es eben. Negativ ist es erst, wenn die Angst (oder andere Faktoren) einen dazu zwingt und man darunter -leidet-.

Die Angst fördert es leider auch, wenn man zu sehr im eigenen Saft schmort und nur noch in seinem Gedankenkäfig verweilt.

Lieben Gruß aus der Ruhe,

~Zoe~

Zitat von LichtamHorizont:
Hallo,
es ist alles so schlimm. Ich glaube jeden Menschen zu enttäuschen.
Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr schaffe Freundschaften zu pflegen. Ich will eigentlich immer nur alleine sein. Über kurz oder lang wenden sich eh immer alle von mir ab, da ich sie enttäusche, mich nicht genug melde, immer keine Lust habe was zu unternehmen etc. Da ich eine richtige Angststörung entwickelt habe, will ich eigentlich eh kaum was raus. Feste Termine, Verabredungen etc. stressen mich. Selbst wenn mich jemand anruft oder wenn ich Nachrichten beantworten muss, ist mir das meist schon zu viel. Manchmal denke ich, ich brauche einfach keine Freunde.......
Ich bin so in meiner Angst gefangen. Wie ist das bei euch? Seid ihr auch am liebsten allein? Manchmal sehne ich mich nach jemanden, aber so jemand wie ich.

Kennt ihr das auch, wenn euch alles zu viel wird?



Das ist echt krass.. bei mir ist das genauso, aber mir war das nie richtig bewusst. Jetzt wo du das so schreibst klingt das richtig schlimm. Aber bei mir gehts momentan wieder einigermaßen. .. ich glaube ich habe sowas wie ''winterdepressionen''(falls es das wirklich gibt), denn gerade in dieser jahreszeit bin ich vollkommen aus dem blickfeld aller verschwunden..

Hey,

bei mir ist es so ähnlich. Inzwischen ist es bei mir so, dass ich nur wenig Kontakt zu drei Leuten habe.
So lange wie ich denken kann habe ich das Gefühl, dass ich anders bin, grenze mich ab und lasse keine emotionale Nähe zu. Was auch dazu geführt hat, das ich bis heute noch keine feste Beziehung hatte und habe.
Für mich ist das ganz schön belastend, einerseits verspüre ich Sehnsucht nach Wärme und Zuneigung andererseits ziehe ich mich auch wieder zurück wenn ich merke das andere Menschen mehr mit mir zu tun haben wollen...das ist schon automatisch bei mir.
Dieser Konflikt von Nähe und Abstand frisst sehr an mir, dies ist mir aber erst seit kurzem Bewusst und ich will dagegen eine Therapie machen.

Hast du schon lange diese Angst?





Dr. Reinhard Pichler
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