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Die Wiedereingliederung wurde mit der Sozialberatung in der Klinik so abgesprochen.

Einen Facharzt habe ich, allerdings habe ich da keinen Termin ausgemacht. Denn vor der Klinik war ich richtig unzufrieden mit ihr. Habe dann auch im Internet nur schlechte Bewertungen gelesen. Sie meinte damals schon: ich kann sie nicht krank schreiben bis sie einen Platz in der Klinik haben. Daraufhin bin ich zu meinem Hausarzt und hab mich von ihr krank schreiben lassen. Aus diesem Grund möchte ich nicht mehr zu meinen Psychiater.
Die Therapeutin meinte gestern auch: haben sie denn in der Klinik keine Skills vorgestellt bekommen ? Doch, ich habe einiges an die Hand bekommen und habe mir auch alles aufgeschrieben. Aber ich bin 32 und habe diese Probleme seit ich 14 bin.
von heut auf morgen werden sie nicht besser oder gar verschwinden. Wenn sie überhaupt mal verschwinden…

meine Kollegen können so nett sein wie sie wollen. Bin auch dankbar dafür dass sie nett sind weil wären sie es nicht, würde es mir bestimmt noch schwerer fallen.

aber es ist egal ob nett oder unhöflich. Ich habe eine sozial Phobie. Ich habe unter mehreren Menschen Angst. Angst vor Bewertung, angst davor mich zu blamieren. Angst vor der angst. Eine generalisierte Angststörung.

meiner Hausärztin habe ich die Idee geschildert mit dem Home Office. Sie meinte, sie findet die Idee nicht so schlecht. Ich sollte ja schon arbeiten da ich ja noch jung bin.

wisst ihr, ich kann, wenn ich mich so schlecht fühle, einfach nicht entscheiden. Weil ich nicht klar denken kann. Und wenn mir eine Therapeutin oder sonst wer, eine Meinung aufdrückt gehe ich davon aus dass es richtig sein wird.
aber am Ende weis doch ich am besten was meiner Seele gut tut ?

Ich habe Dir die Frage mit den Kollegen deswegen gestellt, um zu verstehen, was im Zusammensein mit ihnen anders ist als mit Deinen Freunden, denn die hast Du ja, wenn ich es richtig verstanden habe. Was wäre es also, was Dir fehlt und könnte man dieses vielleicht aufbauen oder eben mit bestimmten Skills sozusagen ausgleichen?

Ich habe übrigens auch eine Sozialphobie und es war auch für mich nie ganz leicht, mit anderen Menschen zusammen zu sein. Hauptgrund bei mir war und ist mangelndes Vertrauen, bedingt durch eine nicht ganz einfache Kindheit. Nun war es früher so, dass es kein Homeoffice gab, so blieb mir nichts anderes übrig, als mich bestimmten sozialen Interaktionen immer wieder auszusetzen. Vielleicht war das auch gut so, sonst hätte ich mich in meinen eigenen vier Wänden noch mehr verschanzt.

Zu der Therapeutin wollte ich noch kurz anmerken, dass sie richtigerweise denkt, dass Du noch Hoffnung auf Besserung in Dir hast, denn andernfalls hättest Du Dich vermutlich gar nicht mehr für eine Therapie entschieden. Das mag sich aber derzeit für Dich verständlicherweise anders anfühlen.

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Job kündigen auf Rat vom Arzt

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Das freut mich für dich dass du es aus eigener Kraft dann geschafft hast dich immer und immer wieder der Situation zu stellen. Da kannst du stolz auf dich sein.

Bei mir hat es verschiedene Gründe warum ich die sozial Phobie habe.

Bei meinen Freunden ist es dann meistens so, dass ich nicht mehr wie mit 2 von denen zusammen bin.

Ich weis schon dass das mit dem Home Office nicht meine Probleme löst. Aber nach der Arbeit im Home Office hätte ich noch genug Energie mich mit meinen Freunden zu treffen oder mich mit meinen Problemen zu konfrontieren. Denn mit dem Homeoffice verschwinden ja nicht meine Probleme, die Schwächen nur die Anzahl der Zeit ab, die ich mit vielen menschen verbringen muss. Verstehst du was ich meine ?

Zitat von Ela_33:
Wenn du bis Donnerstag krank geschrieben bist, warum beginnt dann Montag für Wiedereingliederung
Während der Wiedereingliederung ist man ja noch krank geschrieben. Deswegen muss man weiter eine AU haben

Sorry, wurde ja bereits geschrieben, dass man weiter krank geschrieben ist

Ich verstehe schon, was Du meinst. Phasenweise schafft Homeoffice auch eine gewisse Form von Entspannung, gewisse Stressoren fallen weg oder reduzieren sich zumindest.

Und trotzdem bin ich der Meinung, dass dauerhafter Rückzug ins Homeoffice gerade bei Sozialphobie und Angststörungen verkehrt ist. Ich betrachte es als eine Art Weglaufen vor sich selbst. Das Blöde ist nur, dass diese Erkrankungen immer hinter uns herlaufen und sie sich erst verringern, wenn wir immer wieder in die Konfrontation gehen. Macht mir alles andere als Spaß, kannst Du mir glauben. Andererseits bin ich ein Mensch, kein Einsiedlerkrebs

Ich habe 9 Jahre Homeiffice gemacht. Es war ok, aber trotzdem musste ich täglich zur Firma, mir meine Arbeit holen. Mir macht das nichts, ich habe keine soziale Phobie.
Ich will damit nur sagen, stell dir Homeoffice nicht so einfach vor. Der Druck ist nach wie vor da

Danke für eure Antworten ️

Ich stelle mir Home Office auch nicht leicht vor. Und klar ist da der Druck da. Aber es ist ein anderer Druck, ein Druck mit dem ich umgehen kann. Versteht ihr ?
Ich hätte nach der Arbeit noch Kraft was mit meinen Freunden zu machen. Und hätte so einen Ausgleich und wenigstens das Gefühl dass ich etwas leben würde. Und nicht nur Arbeit und zuhause auf der Couch

@this_is_me
Hoffentlich klappt es so, wie du es dir wünscht. Ich war oft nach der Arbeit im Homeoffice ziemlich erschöpft

Ich konnte Dank Corona die letzten 2,5 Jahre sehr viel Homeoffice machen und es war das Beste, was mir im Berufsleben je passiert ist.

@Schlaflose das freut mich. Ich könnte allerdings nur so Jobs machen in Richtung Kundenberater zum Beispiel für Vodafone oder so. Habe nämlich leider keine abgeschlossene Ausbildung. Aber ich kann nachweisen dass ich schon als stellvertretende Leitung gearbeitet habe wo ich viel Kundenkontakt hatte.

Ich bin der Ansicht, dass man nicht von seinem 32sten Lebensjahr an bis zur Rente im Homeoffice verbringen sollte. Das kann man machen, wenn man kurz vor Rente steht aber sicher nicht, wenn man noch so ein junger Mensch ist.

Meine persönliche Meinung. Alles Liebe Dir!

Zitat von Perle:
Ich verstehe schon, was Du meinst. Phasenweise schafft Homeoffice auch eine gewisse Form von Entspannung, gewisse Stressoren fallen weg oder reduzieren sich zumindest. Und trotzdem bin ich der Meinung, dass dauerhafter Rückzug ins Homeoffice gerade bei Sozialphobie und Angststörungen verkehrt ist. Ich betrachte es ...

Ich bin absolut anderer Meinung.

Ich habe mich zu allem gezwungen - zur Schule, zum Studium und seit Jahren in den Job (täglich und täglich... mit einer 6Tage-Woche) - und es ging mir nur schlimmer und schlimmer. Ich bin immer und immer wieder in der Psychiatrie gelandet, gerade in der Studienzeit.

Erst vor zwei Jahren hat mir ein Therapeut gesagt, dass dieser verhaltenstherapeutische Ansatz, den du anführst, vielleicht bei Sozialphobie (als spezifische Phobie) angeraten ist, keinesfalls aber bei generalisierten Angststörungen.

Ich hatte mich, weil mir dieser Ansatz los, konfrontier dich ewig um die Ohren gehauen wurde, und wenn ich nicht mehr konnte, ein du willst ja nur nicht..., seit Jahren und Jahren in quasi völlig kaputt machendem Stresszustand gehalten und bin deswegen depressiver, ängstlicher und noch weniger stresstolerant geworden.

Das war absolut kontra, und ich finde es schlimm, dass dieser Rat heute noch überall mit größter Selbstverständlichkeit gegeben wird. Das kann bis zu einer Retraumatisierung und Arbeitsunfähigkeit führen, wenn Menschen so ein selbstquälerischer Weg als Nonplusultra und muss, da sonst selber Schuld wenn kein Erfolg vorgehalten wird.

Hätte ich es gewagt (und ich nenne es bewusst so), ein bisschen mehr in meiner Komfortzone zu bleiben (denn das Bleiben dort ist ja auch was ganz Verwerfliches), als immer die Konfrontation anzusteuern, wäre ich heute vermutlich gesünder.

Man kann sich auch in allen möglichen anderen Lebensbereichen konfrontieren und muss es nicht gerade explizit in dem Bereich, in dem man seinen Lebensunterhalt bestreitet, am meisten leisten (und damit möglicherweise ausgerechnet an der Arbeit größten Stress und Instabilität hervorrufen) müssen.

Doch, ich schreib das jetzt hin: homeoffice wäre meine Rettung gewesen. Ich rate jedenfalls nicht davon ab.

Zitat von Lummerland:
Ich bin absolut anderer Meinung. Ich habe mich zu allem gezwungen - zur Schule, zum Studium und seit Jahren in den Job (täglich und täglich... mit ...

Du hast praktisch all das gesagt, was ich nicht in Worte fassen konnte. Ich will mich ja konfrontieren, in meiner Freizeit. Aber auf Arbeit, jeden Tag 6-7 std auch bei mir 6 Tage die Woche, führt dazu dass ich ausgelaugt bin und ich in meiner Freizeit nichts mehr von Menschen wissen möchte. Und somit lebe ich dann wieder nur für die Arbeit und falle alle paar Monate in Depressionen. Danke dir !

Zitat von this_is_me:
@Schlaflose das freut mich. Ich könnte allerdings nur so Jobs machen in Richtung Kundenberater zum Beispiel für Vodafone oder so. Habe nämlich leider keine abgeschlossene Ausbildung. Aber ich kann nachweisen dass ich schon als stellvertretende Leitung gearbeitet habe wo ich viel Kundenkontakt hatte.

Kundenkontakt und Kundenberatung Das wäre für meine soziale Phobie der absolute Horror. Büroarbeit im stillen Kämmerlein, das ist für mich das Optimale

Solange ich nur telefonieren muss, macht es mir überhaupt nichts aus. Im Gegenteil.

Zitat von Perle:
Ich bin der Ansicht, dass man nicht von seinem 32sten Lebensjahr an bis zur Rente im Homeoffice verbringen sollte. Das kann man machen, wenn man kurz vor Rente steht aber sicher nicht, wenn man noch so ein junger Mensch ist. Meine persönliche Meinung. Alles Liebe Dir!

Wenn ich von meinem 32. Lebensjahr an Homeoffice gemacht hätte, wären mir die 20 furchtbaren Jahre im Schuldienst erspart geblieben. Dann hätte ich diese extremen Schlafstörungen und Depressionen niemals bekommen.

Zitat von this_is_me:
Solange ich nur telefonieren muss, macht es mir überhaupt nichts aus. Im Gegenteil.

Telefonieren gehört zu meinen Horrortätigkeiten, auch privat
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Hallo @Lummerland Jeder hat seinen eigenen Weg. Meine Erfahrungen mit Agoraphobie, Panik und Sozialphobie sind andere. Ich schreibe hier meine Meinung, dafür ist so ein Forum gedacht. Was jeder Einzelne für sich da heraus zieht, ob gut oder nicht, sei dann jedem selbst überlassen. Es tut mir leid, dass Du so schlechte Erfahrungen machen musstest. Auch für mich war und ist es kein einfacher Weg.

Ich finde einfach, wenn hier ein Thema eröffnet wird, dann ist es ganz klar, dass da unterschiedliche Meinungen kommen und das ist auch gut so. Wir sind dann aber auch tatsächlich etwas abgeschweift, weil es ja anfangs um die Frage der Job Kündigung ging. Also, nochmals alles Gute der TE!

Zitat von Perle:
Jeder hat seinen eigenen Weg. Meine Erfahrungen mit Agoraphobie, Panik und Sozialphobie sind andere.

Vor allem, weil nicht jeder, der Sozialphobie hat, auch gleichzeitig Agoraphobie und Panik hat. Agoraphobie hatte ich nie und Panikattacken nur mal 6 Monate lang, die aber nicht von der Sozialphobie verursacht wurden.

Ja das ist ja das schöne an einem Forum. Jeder teilt seine Erfahrung und die ist bei jedem individuell.
Auch eine sozial Phobie ist nicht bei jedem gleich. Bestes Beispiel hier. Während die eine telefonieren als Horror empfindet, macht mir das telefonieren mit der sozial Phobie nichts aus.

Und klar, hab ich ja schon erwähnt. Home Office bedeutet nicht für mich dass ich mich nur noch zuhause einsperre

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Dr. Reinhard Pichler
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