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Hallo zusammen,

ich hatte gerade folgende Situation und frage mich, wie ihr das einschätzt.

Ich hatte mich (über eine Plattform) online mit ein paar Leuten, die ich nur flüchtig online kenne, verabredet, gemeinsam den CSD zu besuchen. Meine soziale Phobie hat dann natürlich eingesetzt, und alle möglichen Zweifel und Grübeleien (Wir wirds mit den Leuten? Werden die mich komisch finden? Welche Situationen / Gespräche werden wohl so stattfinden?) in mir geschürt. Gerne rede ich mir dann in solchen Situationen das dann wieder selbst aus (nach dem Motto, das Wetter wird zu schlecht sein, ich hab eigentlich was anderes wichtiges zu tun etc). Da ich schon entsprechend sensibilisiert bin, hab ich aber genau darauf geachtet und mir das nicht selbst ausreden lassen. Ich hatte dann also für mich am Freitag beschlossen, dass ich da definitiv hingehe (auch weil ich mir gegenüber keine gute Ausrede gefunden habe) und schon alles vorbereitet (wie ich hinfahre etc) und mich auch schon irgendwie gefreut, die Leute persönlich zu treffen. Als ich dann aber von den Anschlagplänen auf das Taylor Swift Konzert gehört habe, sind mir Zweifel gekommen. Andere CSDs hatte ja auch schon mit Anschlagsplänen zu tun und solche Veranstaltungen sind ja regelmäßig Ziele von solchen Idioten. Daraufhin habe ich meine Teilnahme abgesagt.

Wie seht ihr das, war das nun meine soziale Phobie oder ein doch (halbwegs) rationaler Grund da abzusagen? Ich muss auch dazu sagen, dass mich meine Mutter schon von klein auf immer mit solchen Dingen konfrontiert hat (Für sie stand der Killer, der es auf mich/uns abgesehen hat, gleich um die nächste Ecke. Dieses Mindset hat sie mir leider mitgegeben und pflegt das noch immer, indem sie mir jetzt noch immer erzählt, wo wer umgebracht wurde etc.)?

11.08.2024 12:43 • 18.08.2024 x 3 #1


20 Antworten ↓


Zitat von Nina89:
Hallo zusammen, ich hatte gerade folgende Situation und frage mich, wie ihr das einschätzt. Ich hatte mich (über eine Plattform) online mit ein ...

Hi,

ich denke, sowohl als auch. Mir wäre (bin auch Sozialphobikerin) aber nach den ganzen Meldungen mit T. Swift ehrlich gesagt auch ziemlich unwohl, auf eine größere Veranstaltung zu gehen.

A


Ist das die soziale Phobie?

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Zitat von Nina89:
Wie seht ihr das, war das nun meine soziale Phobie oder ein doch (halbwegs) rationaler Grund da abzusagen?

Sagen wir mal so, du hattest eine gute Ausrede, um abzusagen Die Angst vor einem Anschlag hat zumindest nichts mit einer sozialen Phobie zu tun.

Hey

Ich denke auch, wie Lerchen beschrieben hat: Dies ist wieder eine andere Angst, die du erwähnt hast. Ich denke, falls diese Anschläge nicht gewesen wären, hättest du dich ganz sicher deiner Angst gestellt .

Liebe Grüsse ebenfalls von jemanden, der unter einer sozialen Phobie leidet,

Tomtom

Mit einer Sozialphobie kommt nicht mal der Gedanke auf, zu einer Großveranstaltung gehen zu wollen, weil alleine der Gedanke sozial zu interagieren unmöglich erscheint.
Angst vor Anschlägen zu haben, ist hingegen etwas, dass ja durchaus berechtigt sein kann, wenn man all die Großveranstaltungen vergisst, die stattfanden und bei denen es keinen Anschlag gab. Dann bleibt man eben deshalb einfach fern.

Genau, das kommt auch noch dazu. Ich traue mich seit langem auf keine (Groß) Veranstaltung mehr. Das letzte Mal war ich im frühen Teeniealter bei einer Kirmes - wo die Sozialphobie mächtig zugeschlagen hat.
Aber tatsächlich könnte eine langsam aufbauende Konfrontation mit der Situation dann soweit führen, dass die Phobie abgeschwächt wird oder man lernt mit ihr zumindest gut umzugehen.

@Nina89 hättest du denn im Vorfeld der Absage Angstsymptome empfunden? Wenn ja, dann würde diese Tatsache wahrscheinlich auf eine Sozialphobie weisen. Du schreibst ja lediglich von Grübelei/Sorgen.

Mit einer wahren Sozialphobie macht das denken schon angst irgendwo hinzugehen, das man ohnmächtig wird,oder das man alle blicke auf sich zieht ,ist schon fast tödlich .Geschweige den hinzugehen und schauen was passiert?Dan kann der Krankenwagen schon mal dort stehen...

Und du Nina89 hattest den Mut schon hinzugehen und diese Menschen kennenzulernen?Das ist meiner meinung nach kein Sozialphobie.Sicherlich eine Angststörunge aber keine Sozialphobie...

Zitat von RayBan:
Und du Nina89 hattest den Mut schon hinzugehen und diese Menschen kennenzulernen?Das ist meiner meinung nach kein Sozialphobie.Sicherlich eine Angststörunge aber keine Sozialphobie...


Hä? Wieso soll das denn keine Sozialphobie sein, nur weil Nina89 ihre Angst (die SOZIALPHOBIE!) mal überwunden hat?
Ist man nur dann ein wahrer Sozialphobiker, wenn man soziale Situationen, vor denen man Angst hat, konsequent vermeidet? Wäre mir neu...

@Silberstreif Wie willst du eine gruppe von menschen treffen mit einer Sozialphobie und mit ihnen in ruhe eine tasse Kaffe trinken und quatschen als wäre alles in ordnung?Ja mit tavor das geht aber ohne medikamente glaube ich nicht ,ausser sie hat sich das eigeredet das sie sozialphobie hat.Oder der Doc hat falsch diagnosiziert.Denn das schlimmste was bei einer Sozialphobie passieren kann ist zu versagen oder sich zu blamieren ,dan ist es gelaufen.

Soziale Phobie gibt es in verschiedenen Bereichen und in unterschiedlicher Ausprägung. Ich habe diese Diagnose, aber 0 Probleme unter Menschen zu sein. Mein Problem besteht darin, z.B. auf Veranstaltungen auf andere zuzugehen und mich mit ihnen zu unterhalten. Oder ganz schlimm ist bei mir die Angst vor Leuten oder gar Publikum zu reden, irgendwie im Mittelpunkt zu stehen oder derjenige zu sein, der das Sagen hat.

Zitat von Schlaflose:
Soziale Phobie gibt es in verschiedenen Bereichen und in unterschiedlicher Ausprägung.


So sieht's aus!

Genau das ist mir vorhin auch etwas aufgestoßen. Man muss sich doch nicht komplett vor der Außenwelt abkapseln nur weil man Sozialphobiker ist.
Ich für meinen Teil bin nicht gerne an Orten wo viele Menschen zusammen kommen.(Reizüberflutung) Habe aber einen Beruf mit Kundenkontakt und gehe auch auf Menschen zu wenn ich muss oder wenn ich mag. Stehe auch hin und wieder gerne im Mittelpunkt. Ja auch das ist bei Sozialphobie mit etwas Unterstützung von Therapie sehr gut möglich.

Zitat von Schlaflose:
Soziale Phobie gibt es in verschiedenen Bereichen und in unterschiedlicher Ausprägung.

Absolut wahr...aber was ich hier lese ist schūchternheit oder extreme schūchternheit aber keine Sozialphobie...Nur meine Meinung.

Sozialphobie ist eher im Bezug mit der Interaktion mit Anderen zu sehen. Während die schiere Menge an Menschen um einen herum eher in Platzangst begründet werden kann. Beides kann aber zu ähnlichem Vermeidungsverhalten führen bei unterschiedlichen Gründen, die auch unterschiedliche Behandlung erfahren.

Zitat von RayBan:
Absolut wahr...aber was ich hier lese ist schūchternheit oder extreme schūchternheit aber keine Sozialphobie...Nur meine Meinung.

Dann irren alle Psychologen, die das diagnostiziert haben

@Schlaflose Muss nicht kann aber...Wie viele sitzen unschuldig in gefängnissen auf der Welt?Oder werden gar hingerichtet in USA oder sonst wo.Was die geschworenen und der Richter machen fehler?Ich sage das geht...
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@RayBan

Mnaja, bleiben wir mal realistisch.

Eine Sozialphobie ist für nen Fachmann oder Frau vom Fach ja nicht unbedingt so schwer festzustellen, wie einen Mörder zu überführen, wenn die Beweislage zu dünn ist.

Schüchternheit von einer ausgeprägten Angst vor sozialem Kontakt zu unterscheiden ist so ziemlich das Grundverfahren von, wir haben deine Fingerabdrücke an der Tatwaffe, wir kennen Dein Motiv, Zeugen haben Dich gesehen und Du hast kein Alibi.

Klar kann man auf die Art auch Unschuldige einsperren, aber das ist so selten, dass es statistisch nicht nennenswert ist.

Schüchternheit wird von einer Sozialphobie durch die Intensität und Dauer der Angstsymptome unterschieden und wer sich etwas unwohl auf der Bühne fühlt, unterscheidet sich eben ganz klar von jemandem, der hyperventiliert und zehn Tode stirbt, wenn ihm gesagt wird, dass die Kollegen auf Arbeit heute seinen Geburtstag feiern möchten.

Sozialphobiker haben klassische Symptome einer Angststörung als körperliche Reaktion, während sich schüchterne Menschen einfach unwohl fühlen im Mittelpunkt zu stehen und vllt. mal nen roten Kopf kriegen bis sie auftauen.

Ich habe soziale Phobie seit vielen Jahren und auch einen GdB. Was du schreibst, deutet nicht auf eine soziale Phobie hin. Aber versuch dich selbst zu testen (etwas herunterscrollen):

https://web.archive.org/web/20120225223...de/a11.htm

Hallo Nina89,

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Beste Grüße
Carsten

A


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Dr. Reinhard Pichler
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