Herbstschimmer
Ich habe das Gefühl am Boden festgewachsen zu sein. Ich stehe mir selbst einfach nur im Weg, besser gesagt, die Sozialphobie erschwert mir das Leben.
Ich werde in zwei Wochen mitte zwanzig und habe immer noch keine Ausbildung. Der Druck wächst auch von Außen. Ständig muss ich mir anhören, warum ich noch nichts in der Tasche habe, während andere in meiner Familie hoch hinauswachsen. Keiner weiß ja auch, was für einen Kampf ich mit mir führe.
Diesen Sommer habe ich meine Fachhochschulreife gemacht, mir stehen eigentlich alle Türen offen, aber es liegen so viele Steine davor.
Da ich nicht mehr Familienversichert bin, habe ich auch keinen Krankenversicherungsschutz mehr. Ich bin also GEZWUNGEN zu arbeiten. Einen 400 Euro Job kann ich nicht machen, dafür muss ich versichert sein, müsste also einen Job finden, der über die 400 Euro geht. Mit meiner Sozialphobie unmöglich...
Fast tägliche fliegen Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bzw. Einstellungstest in die Wohnung, doch ich nehme diese kaum wahr, weil ich einfach Angst habe, mich dort zu präsentieren.
Eine Therapie kann ich also auch nicht wegen der fehlenden Krankenversicherung machen. Da ich nicht fähig bin, einen Job zu kriegen, bliebe mir nur die Alternative Harzt IV. Aber dafür müsste ich aus der Wohnung meines Vaters ziehen... und das möchte ungern.
Ich möchte so gerne Buchbinderin - Einzel- und Sonderfertigung werden. Die Stellen sind aber sehr gering und werden meist in Universitätsbibliotheken angeboten. Ich würde einfach alles dafür geben, um diese Ausbildung zu machen, aber ich schaffe es einfach nicht, 100% zu geben.
Meine Frage wäre:
Habe ich eine Möglichkeit auf eine überbetriebliche Ausbildung? Eine Ausbildung in einer Werkstatt für psychisch Kranke?
Ich steck einfach in der Zweckmühle wegen der Krankenversicherung, ich weiß nicht, was ich machen soll....
Kann mir jemand helfen?
LG
25.12.2009 20:22 • • 27.12.2009 #1