Zitat von Avalon:... das stimmt, aber diese Wut beinhaltet leider auch, dass ein kleiner Teil in mir auch die Angst hasst, weil sie mich damals vom Schluss machen abgehalten hat...
Avalon, viele hätten manches gar nicht (mehr) erlebt. Die Gedanken sind aber auch gleichzeitig ein Ausdruck der Einstellung an nichts mehr zu hängen, und das wiederum ist ein Zeichen dafür, dass es kaum noch etwas gibt, wovor man Angst haben muss.
An der Redensart bezüglich des Lichts im Tunnel merkt man die Unzulänglichkeit des Schwarz-Weiß-Denkens, das uns in den meisten Fällen eingetrichtert worden ist. Welches Tunnel? Welches Licht? Du siehst das richtig - es sind nur von Menschen aufgehängte Lampen. Wer die Ansicht hat, dass Licht her muss und Dunkelheit unerwünscht ist, hängt einfach eine Lampe auf und freut sich kurzzeitig darüber. Doch wie wir wissen, haben Lampen keine unbegrenzte Lebensdauer, und noch dazu kommen auch mal Stromausfälle vor.
Es gibt zwei Arten von Mut. Der Allgemeine Mut bezieht sich auf Hoffnungen und Anstrengungen, die sich auf die Zukunft richten (es-besser-haben-wollen). Der Andere entsteht in der Gegenwart, die der Raum ist, in dem Handlungen (Veränderungen, Wandel) stattfinden und hat mit einer Hoffnung nichts gemeinsam. Er
i s t einfach, verändert und wandelt in einer Abfolge von Momenten ohne zeitliche Erfassung.
Du schreibst Ein Teil von mir, schematisch gesehen sind es mehrere Teile des Selbst, die untereinander agieren. Das beste, das ich bis jetzt zu dem Thema gelesen habe, ist das Modell der Trancezustände der Inneren Kinder von Stephen Wolinsky - Die dunkle Seite des Inneren Kindes. Mit Analysen und Anleitungen zum Verstehen der inneren Dialoge und der Befreiung aus festgefahrenen inneren Zuständen. Das möchte ich dir gerne empfehlen, ist auch der ACT im Wesentlichen sehr ähnlich.
Das Festhalten an professionell eingeleiteten Therapieerfolgen und dessen Weiterempfehlen ist für mich ein Vermeiden der Leere, die entsteht, wenn Symptomatik als Lebensinhalt nicht mehr greifbar ist. Mithilfe dieser Strategie meidet man weiterhin den Weg, vor dessen Anstrengungen man sich zuvor durch das Geflecht der Ängste geschützt hat. Nicht jeder ist bereit, sich von anderen führen zu lassen, und das ist nichts Verwerfliches, sondern für Einige der Aufbruch in die Freiheit, egal wie mühselig die erkämpft werden und egal wie viele Sackgassen man im Rückwärtsgang durchfahren muss.
Zitat:Sorry, aber wenn ich zum Beispiel lese, dass man sich bei der Verhaltenstherapie durch Konfrontation an die Angst gewöhnen soll, auch um zu lernen, dass sie irgendwann nachlässt, dann finde ich dies ziehmlich primitiv und es zeigt mir, wie wenig diese Experten diese Ängste wirklich verstanden haben.
Das sehe ich als einen Weg die Absurdität der Objektivierung der Angst zu entschlüsseln. Es ist nicht die Situation, die Angst macht, sondern das ist man selbst, das ist das Ungleichgewicht im inneren Zusammenspiel; die Angst aufgrund diverser Gegensätzlichkeiten bzw. innerer Konflikte. Die Angst
hat man nicht, die ist man selbst.
Und wenn du dich auf dich selbst ärgerst, dass du Jahre verloren hast, dann bedeutet das, dass du dich nicht mehr so wichtig ansiehst, und die eigene Person, das so anstrengende und durch Ängste abgepufferte Ich den Handlungen und dem Schaffen auf deinem Lebensweg unterordnen kannst.... oder so ähnlich?