in der Hoffnung, dass ich eindlich meinen gewünschten Weg finde, habe ich das Internet durchstöbert und bin u. a. auch hier gelandet, und wünsche mir bzw. hoffe ich auf Eure Unterstützung.
Ich denke, der Betreff sagt einiges über mein Problem aus. Ganz kurz zu meiner Person: Ich bin 45 Jahre, habe eigentlich einen tollen Job (Innendienstleiter) und habe eine tolle, super funktionierende Familie. Eigentlich ist die Welt so was von in Ordnung. Eingentlich... Wenn da nicht meine Probleme werden - und die möchte ich nicht mehr kleinreden, da sie meine Lebensqualität unheimlich einschrenken.
In erster Linie ist mein Problem, dass ich generell Angst davor habe im Mittelpunkt zu stehen. In gaaanz kleinen Gruppen, bestehend aus mir bekannten Personen (Freunden) ist das nahezu kein Problem. Aber in einer größeren Gruppen mir bekannten Personen fangen meine Probleme an. Als Beispiel sei hier mal der 80. Geburtstag meiner Vaters genannt, der groß gefeiert wurde und meine Geschwister und ich zur Unterhaltung ein Puppenspiel inszeniert haben. Mich selbst konnte man bei der Aufführung nicht sehen, da ich hinter einem Vorhang verborgen war. Nur meine Hand mit der Puppe war zu sehen und natürlich meine Stimme zu hören. Ich habe es durchgezogen, aber dabei am ganzen Körper gezittert. Meine Stimme hat vibriert (auch wenn meine Frau mir sagte, dass man das nicht gehört oder gemerkt hat), ich war nassgeschwitzt und heil froh, als alles vorüber war. Selbst in meinem Team in der Firma (bestehend aus gerademal 5 Personen, und wir verstehen und prächtig!) fällt es mir verdammt schwer zu reden. Ich versuche dann die ganzen Themen so schnell als möglich hinter mich zu bringen. Dabei einen klaren Gedanken zu fassen ist fast nicht möglich.
Ich war nie der karrieregeile Mensch. Aber allen Anschein nach mache ich einen guten Job, denn sonst hätte mich die Geschäftsleitung nicht in die Position des stellvertretenden Innendienstleiters gehoben, mit der Option diese Position in 2 - 3 Jahren voll zu übernehmen, was man aber bereits nach einem Jahr getan hat. Nun wurde unsere Firma an ein größeres Unternehmen verkauft. Das ist nicht weiter tragisch, da es für unser Unternehmen nur von Vorteil sein kann. Die Geschäftsführung beider Unternehmen hat ein Team zusammengestellt um gemeinsame Synergien zu ermitteln, die auch vorhanden sind und schon im nächsten Jahr umgesetzt werden. Wie gesagt, klingt alles nach einer ganz heilen Welt. Für andere...
Die Geschäftsführung wollte, dass ich mit in dem Synergie-Team bin und ernannte mich (ohne mich groß zu fragen) zum Projektbüro unserer Firma. Leider Gottes bin ich auch kein Nein-Sager. Also nahm ich die Herausvorderung an. Man kann es sich ja mal anschauen..., sagte ich mir. Der Austausch zwischen dem Projektbüro unseres jetztigen Mutterunternehmens und einem externen Vermittler vie E-Mail und Telefon ist auch nur bedingt ein Problem. Aber da sind ja noch die Meetings..... Fremde Leute.....Smalltalk....und: Präsentationen! Ob ich ja eine halten musste? Noch nie! Geschickt konnte ich mich - geleitet von meiner Angst - immer herauswinden. Natürlich wird man in solch einem Meeting auch angesprochen, was schon alleine die Hölle ist. Gerade die letzten beiden Tage war das zweite Meeting welches extern - also auch noch in nicht vertrauter Umgebung - stattgefunden hat. Außer einige meiner lieben Kollegen hatte ich niemanden. Obwohl die neuen Kollegen der Muttergesellschaft durchweg sehr nett sind, finde ich einfach keinen Draht zu ihnen, bzw. tue ich mich im Allgemeinen mit Smalltalk schwer. Gerade wenn es um Firmenspezifische dinge geht. Man möchte ja nichts falsches sagen.....
Der Termin war mir sehr lange bekannt - eine qualvolle und beunruhigende Zeit bis hin zu diesem Termin. Ach ja, mal so am Rande erwähnt: So schlimm waren die beiden Tage auch wieder nicht! Und das hasse ich! Aufgewühlt von meinen Ängsten zu versagen, mach ich mir das Leben schwer. Es geht stellenweise so weit, dass ich mir sage, wenn mich jetzt ein Bus überfahren würde, wäre das auch nicht schlimm. Ich bin aber nicht selbstmordgefährdet! Weil dazu wäre ich ebenfalls zu feige.
Aber ich beneide diese vielen Menschen, wie sie da vorne stehen und ihre Präsentationen halten und ich wünschte mir ich könnte das auch. Aber ich würde das niemals schaffen. Ich habe ja zu wenig Ahnung... In diesem Meeting wurde ein Problem aufgeworfen, für das es keine Lösung gab. Mir selbst ist während des Meetings ein mögliche Lösung eingefallen. Mehr als ja oder nein hätte man nicht sagen könne. Aber ich war einfach zu feige diese mögliche Lösung dem Team (ca. 26 Personen) mitzuteilen. Also werde ich sie nachträglich in einem Vier-Augen-Gespräch mit meinem direkten Vorgesetzten erörtern. Wie ärmlich.... Auch wurde ein neuer Termin für das nächste Synergie-Meeting angesetzt. Im Mai 2015! Eine lange Zeit in der noch viel Wasser den Rhein runterfliest. Aber heute schon mache ich mir vor Angst in die Hosen. Ich kann nicht mehr abschalten.
Und damit muss nun Schluß sein! Ich weiß, ich werde immer wieder mit solchen Situationen konfrontiert werden. Auch wenn ich die Firma wechseln würde. Selbst in anderen Lebenssituationen werde ich damit immer zu tun haben. Ich habe keine Lust mehr, mir meine Lebensqualität selbst zu versauen, weil mich diese verdammte Ängste so im Griff haben. Ich möchte auch diese Selbstvertrauen haben, auf fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen smalltalken. Ich möchte gerne zu Präsentationen o. ä. etwas beitragen ohne Angst zu haben oder rot zu werden.
Ich möcht mehr - nein: mein GANZES SELBSTVERTRAUEN gewinnen und meine verdammte REDEANGST loswerden. Ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll. Ein Seminar? Ein Psychologe? Könnt IHR mir weiterhelfen? Dafür wäre ich euch sowas von dankbar.
Falls Ihr Fragen habt, dann beantwort ich diese gerne.
LG
Matthias
PS: Sorry für den langen und unvollkommen Text.
29.11.2014 09:16 • • 17.12.2014 #1