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Hallo!

Ich hatte doch erzählt, dass ich schon angst bekomm, wenn ich an den Elternabend und mein erste redaktionssitzung denke....

Also, der Elternabend war gestern abend. Ich mußte (Gott sei Dank) nicht reden. Aber ich habe das Amt als Klassenpflegschaftsvorsitzende abgegeben.
Weil ich an der Kindergartenzeitung arbeite.
Und das beansprucht sehr viel Zeit.
Für die Kindergartenzeitung mußte ich aber gestern nachmittag ein Interview führen. Wie immer hatte ich vorher richtig Angst (und auch eine leichte PA). Als ich aber einmal im Gespräch war, lief es und ich habe doch tatsächlich vergessen angst zu bekommen....

Im Moment quäle ich mich allerdings mit einem Problem herum, was wohl aus meiner Kindheit noch sehr existenz ist.
Durch die Zeitung stehe ich im Moment im Kindergarten im Mittelpunkt...alle gratulieren mir dazu oder finden das einfach nur toll, dass ich mich so dafür engagiere...und genau da liegt mein Problem.
Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Das ist ein Gefühl, dass ich aus meiner Kindheit habe. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen und stand bei denen im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Meine Tante mit meinen Cousinen wohnten im gleichen Haus. Meine Tante hat mich dafür gehaßt, dass ich bei meinen Großeltern lebte. Auch bei meinen Cousinen merkte ich jedesmal diese Eifersucht und teilweise auch Haß auf mich.
Selbst meine Geschwister hassten mich. Seitdem habe ich Angst irgendwo im Mittelpunkt zu stehen, weil ich nicht möchte, dass mich jemand dafür hassen könnte.
Am liebsten würde ich die Zeitung anonym schreiben, ohne dass jemand weiß, wer dahinter steckt. Aber die Leitung vom Kindergarten und auch mein Mann bestehen darauf, dass ich im Vordergrund stehe, damit jeder weiß, wer dahinter steht.
Wie bekomme ich dieses Gefühl weg? Wie kann ich einfach nur meine kleinen Erfolge genießen (z.B. dass ich das Interview ohne PA überstanden habe)?Ich freue mich zwar darüber, dass ich es geschafft habe, aber es steht immer die Angst im Vordergrund....
(Die Geschichten aus meiner Kindheit kann ich noch endlos weiterführen, weil immer wieder Situationen waren, bei denen ich wegen meinen Leistungen gehaßt wurde....)

Ich hoffe, ich nerve euch jetzt nicht, weil ich zu viel geschrieben habe...

Lieben Gruß
Nicole

15.02.2008 08:27 • 26.03.2008 #1


1 Antwort ↓

Also erstmal: Dass du denkst nicht vor der Öffentlichkeit reden zu können ... das geht den meisten Menschen so (mir übrigens auch ). Also keine Sorge.
Dann zu deinem Hauptproblem: Du magst es nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, und du hattest, in der Kindheit, schlechte Erfahrungen diesbezüglich.
Zunächst einmal möchte ich sagen: Zu jeden Zeitpunkt kannst du die Sache fallen lassen, wenn sie dir zu viel wird.
Überlege einfach: Ist das zu viel für mich. Falls deine Antwort ja lautet, lass es sein. Das ist keine Schande, sondern Selbstschutz.

Jetzt kommt das vermalledeite (schriebt man das so? ) ABER:
Du hast etwas geleistet. Etwas sehr bemerkenswertes.
Das ist den Menschen bewusst. Und sie würden das gerne würdigen.

Du hast es doch bis zu dem Punkt gebracht, dass du Artikel geschrieben hast. Und sie, die Artikel, waren gut.
Das ist eine sehr gute Leistung!!

Im Endeffekt ist, dass was ich sagen wollte (ich habe nach den Foren-Einträgen gesucht, auf die du dich bezogen hast - habe aber keine gefunden):
Angst vor öffentlicher Rede/Auftreten hat jeder Mensch (außer vielleicht Politiker - aber die wahrscheinlich auch). Lass dich dadurch nicht beirren.

Falls dich Menschen in deiner Vergangenheit wegen deiner Leistung verachteten, ist das wahrscheinlich schlichtweg Neid und/oder Missgunst.
Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber jemanden zu verachten, der gut in einer Sache war, ist per se die Definition von Neid.

Schöne Grüße,

Roland





Dr. Reinhard Pichler
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