Hallo ihr Lieben,
ich möchte mir gern einmal alles von der Seele schreiben, was mir an mir selbst auffällt und hoffe, mich ein wenig mit euch austauschen zu können.
Seit wann ich so bin, weiß ich gar nicht genau. Mir fällt es nur in letzter Zeit vermehrt auf, dass ich in den letzten Jahren ziemlich vereinsamt bin und es mir sehr, sehr schwer fällt, neue Leute kennen zu lernen oder Kontakt zu halten.
Wenn es ein Gesprächsthema gibt, bei dem ich gut mitreden kann, geht es. Aber sobald es zur Stille kommt, kippt die Stimmung jedes Mal und wird eigenartig. Es ist nie eine angenehme Stille, sondern sehr angespannt und unangenehm. Und das projiziere ich irgendwie auf meinen Gegenüber (Körpersprache? Mimik?), sodass dieser das Interesse an mir verliert und sich z.B. andere Gesprächspartner sucht. Dadurch komme ich mir immer komisch vor. Als wäre ich abschreckend. Folglich vermeide ich auch weiteren Kontakt meist, weil ich denke, der Mensch hat mich eh schon abgewertet und denkt ich bin nicht ganz frisch.
Mir wird auch oft gesagt, dass ich äußerst böse oder grimmig gucke. Das mache ich auch nicht absichtlich, es ist einfach nur mein entspannter Gesichtsausdruck. Ich fürchte allerdings, dass das insgeheim mit meiner Kontaktangst zusammenhängt. Dass ich unbewusst eine Abwehrhaltung einnehme, sprich mich nicht an - weil ich Angst davor habe, wieder ein komisches Gespräch zu erleben. Bewusst freundlich zu gucken strengt mich sehr an.
Ganz schlimm ist es übrigens bei Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Ich kann kaum mit einem Mann normal umgehen. Höchstens mit älteren, bei annähernd Gleichaltrigen ist ein angespanntes Verhältnis vorprogrammiert.
Ich habe stets Angst, falsche Signale zu senden, also dass Mann denkt, ich finde ihn anziehend oder sowas. Und durch dieses Verhalten wirkt es anscheinend tatsächlich so - also erreiche ich genau das Gegenteil. Ich bin nicht in der Lage, locker mit einem Kerl umzugehen, außer bei einem langjährigen Kumpel, da geht das einigermaßen.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich seit 4 Jahren in einer festen Beziehung bin. Also habe ich rein gar kein Interesse, mit jemand anderem zu flirten o.ä., ich erwecke trotzdem den Eindruck durch mein nervöses Verhalten.
Das macht mich ziemlich fertig und es wird in letzter Zeit eher schlimmer anstatt besser.
Da ist z.B. mein einer Kollege, der mir immer sagt wie hübsch ich doch bin, nennt mich auch schon mal Schatz o.ä. was ja auch ok ist, denn das sagt er auch zu anderen Kolleginnen (und auch Kollegen ), er ist einfach von seiner Art her so. Ich komme damit überhaupt nicht zurecht und ich werde ganz starr in seiner Gegenwart. Das merkt er und fragte schon mal, warum ich so nervös bin. Hab ihn dann nur schief angeguckt und gemeint ich bin einfach so, das ist normal und keine Nervosität.
Nervosität ist ein gutes Stichwort.
Ich stehe dauerhaft unter Strom. Fummel an meinen Fingernägeln, an meinen Haaren, in ganz schlimmen Phasen wackel ich unkontrolliert mit der Nase und zwar auffällig und viel. Das sieht völlig bescheuert aus, aber ich kann es nur kurzzeitig bewusst unterdrücken, dann muss ich wieder Dampf ablassen. Außerdem pul ich an meiner Haut rum, muss jede Unreinheit ausquetschen. Egal, ob es hinterher blutet. Es entspannt mich in dem Moment zutiefst, das Gefühl beim Blick in den Spiegel hinterher erschreckt mich dann aber, denn ich sehe nicht selten aus wie ein Streuselkuchen.
Es ist meine Art, Dampf abzulassen und meine Nervosität am Ende des Tages abzubauen. Und ich hasse es.
Eigentlich gehe ich gern unter Leute und bin auch gern mit vielen Leuten unterwegs. Ich kann dann einfach zuhören und falle gar nicht auf, wenn ich nichts sage.
Zuhören kann ich gut. Nur auf etwas antworten, das geht nur, wenn ich von dem Thema Ahnung habe. Meist habe ich aber nicht genug Ahnung, als dass ich mich traue, ins Gespräch einzusteigen. Oder es fallen mir einfach keine Worte ein. Nichtmal Fragen. Man sagt ja, wenn man keine Ahnung hat, soll man Fragen stellen, dann kann der andere erzählen und man zeigt Interesse. Mir fallen in dem Moment einfach keine Fragen ein, ich bin wie gelähmt.
Keine Gedanken, keine Worte. NICHTS. Nur Leere.
Was ich gar nicht kann, ist unbeschwert sein. Also Späße zu machen, lustig zu sein, sowas. Ich kann nur über richtige Themen sprechen. Dieses Dazwischen, das kann ich nicht. Nicht mehr.
Früher hatte ich viel Blödsinn im Kopf und war kreativ, das ist alles weg. Kann zwar lachen über lustige Videos, Sprüche, Witze von anderen. Aber selbst machen... gar nicht.
Tanzen ist auch schlimm, ich weiß nicht, wie ich mich locker bewegen soll oder wohin ich schauen soll. Mit Neid gucke ich mir die anderen auf der Tanzfläche an, die mit ihren Freunden lachen und sich locker bewegen und einen tollen Abend haben. Ich stehe nur mit meinen Freunden (oder eher den Freunden meiner besten Freundin, mit denen hab ich sonst keinen Kontakt) im Kreis, sie haben Spaß, ich wackel daneben unsicher vor mich hin.
Mit Alk. sieht das anders aus. Der löst ja bekanntlich Hemmungen. Aber das mag ich nicht...
Generell habe ich immer Angst, was die anderen von mir denken. Und das lähmt mich. Dadurch komme ich erst komisch rüber.
Ich habe keine Ecken und Kanten, ich versuche immerzu, nirgends auf Widerstand zu treffen. Bloß keine Diskussion anfangen. D.h. auch, dass ich meine eigene Meinung nur dann kund tue, wenn sie mit der Meinung des anderen übereinstimmt. Ist das nicht so, bleibe ich einfach still.
Ich fühle mich anderen Leuten fast grundsätzlich unterlegen. Denke immer, ich stehe ganz unten und alle anderen weit über mir. Ich werte mich selbst ab und denke immer ach, wer bist du schon, was kannst du schon. Die Gedanken kann ich auch nicht verdrängen, so sehr ich mir auch positiv zurede.
Das behindert mich auch seit Langem in meiner Schullaufbahn. Stichwort mündliche Mitarbeit.
Vor Körperkontakt habe ich außerdem auch große Angst. Sobald mich jemand berührt, der mir nicht nahe steht, bin ich bis in die Haarspitzen angespannt. Andere zu berühren vermeide ich gänzlich, abgesehen vom Händedruck oder mal ein Klopfen auf die Schultern. Auch bei vertrauten Menschen, außer meinem Freund. Da ist alles gut. Da bin ich wirklich gänzlich normal.
Ich glaube, jetzt habe ich den Großteil meiner Gedanken zusammen gefasst. Es ist viel, ich weiß. Und ich hoffe, es ist nicht allzu verwirrend. Aber es nagt einfach alles so an mir.
Ich weiß nicht mehr so recht, wie es weiter gehen soll. Habe wenige Freunde, was mich sehr traurig macht.
Am meisten belastet mich die Tatsache, dass ich einfach immer eine komische Stimmung erzeuge. Die Leute wissen mit mir nichts anzufangen, ich wirke uninteressant und werde dann schon mal ausgeschlossen oder vergessen.
Und ich trau mich nicht, die anderen anzusprechen. Will ja nicht nerven... und habe Angst, was sie von mir halten.
Ich habe schon über Therapien nachgedacht, aber weiß nicht, was das Richtige für mich ist. Ich bin der Ansicht, da ist irgendwas in meinem Unterbewusstsein verkehrt. Aber was ich auch versuche, ich kriege es nicht mehr in die richtigen Bahnen. Ich weiß ja nicht mal, was der Auslöser ist. Als Kind war ich so offen und habe einfach alle vollgequatscht, egal, wo ich war und ich hatte immer jemanden zum Spielen. Und heute habe ich panische Angst vor Abweisung.
Geht oder ging es jemandem ähnlich? Was ist hier der beste Ansatz? Was sind eure Erfahrungen?
Ich lass euch liebe Grüße da und wünsche einen schönen Sonntag
Suseli
ich möchte mir gern einmal alles von der Seele schreiben, was mir an mir selbst auffällt und hoffe, mich ein wenig mit euch austauschen zu können.
Seit wann ich so bin, weiß ich gar nicht genau. Mir fällt es nur in letzter Zeit vermehrt auf, dass ich in den letzten Jahren ziemlich vereinsamt bin und es mir sehr, sehr schwer fällt, neue Leute kennen zu lernen oder Kontakt zu halten.
Wenn es ein Gesprächsthema gibt, bei dem ich gut mitreden kann, geht es. Aber sobald es zur Stille kommt, kippt die Stimmung jedes Mal und wird eigenartig. Es ist nie eine angenehme Stille, sondern sehr angespannt und unangenehm. Und das projiziere ich irgendwie auf meinen Gegenüber (Körpersprache? Mimik?), sodass dieser das Interesse an mir verliert und sich z.B. andere Gesprächspartner sucht. Dadurch komme ich mir immer komisch vor. Als wäre ich abschreckend. Folglich vermeide ich auch weiteren Kontakt meist, weil ich denke, der Mensch hat mich eh schon abgewertet und denkt ich bin nicht ganz frisch.
Mir wird auch oft gesagt, dass ich äußerst böse oder grimmig gucke. Das mache ich auch nicht absichtlich, es ist einfach nur mein entspannter Gesichtsausdruck. Ich fürchte allerdings, dass das insgeheim mit meiner Kontaktangst zusammenhängt. Dass ich unbewusst eine Abwehrhaltung einnehme, sprich mich nicht an - weil ich Angst davor habe, wieder ein komisches Gespräch zu erleben. Bewusst freundlich zu gucken strengt mich sehr an.
Ganz schlimm ist es übrigens bei Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Ich kann kaum mit einem Mann normal umgehen. Höchstens mit älteren, bei annähernd Gleichaltrigen ist ein angespanntes Verhältnis vorprogrammiert.
Ich habe stets Angst, falsche Signale zu senden, also dass Mann denkt, ich finde ihn anziehend oder sowas. Und durch dieses Verhalten wirkt es anscheinend tatsächlich so - also erreiche ich genau das Gegenteil. Ich bin nicht in der Lage, locker mit einem Kerl umzugehen, außer bei einem langjährigen Kumpel, da geht das einigermaßen.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich seit 4 Jahren in einer festen Beziehung bin. Also habe ich rein gar kein Interesse, mit jemand anderem zu flirten o.ä., ich erwecke trotzdem den Eindruck durch mein nervöses Verhalten.
Das macht mich ziemlich fertig und es wird in letzter Zeit eher schlimmer anstatt besser.
Da ist z.B. mein einer Kollege, der mir immer sagt wie hübsch ich doch bin, nennt mich auch schon mal Schatz o.ä. was ja auch ok ist, denn das sagt er auch zu anderen Kolleginnen (und auch Kollegen ), er ist einfach von seiner Art her so. Ich komme damit überhaupt nicht zurecht und ich werde ganz starr in seiner Gegenwart. Das merkt er und fragte schon mal, warum ich so nervös bin. Hab ihn dann nur schief angeguckt und gemeint ich bin einfach so, das ist normal und keine Nervosität.
Nervosität ist ein gutes Stichwort.
Ich stehe dauerhaft unter Strom. Fummel an meinen Fingernägeln, an meinen Haaren, in ganz schlimmen Phasen wackel ich unkontrolliert mit der Nase und zwar auffällig und viel. Das sieht völlig bescheuert aus, aber ich kann es nur kurzzeitig bewusst unterdrücken, dann muss ich wieder Dampf ablassen. Außerdem pul ich an meiner Haut rum, muss jede Unreinheit ausquetschen. Egal, ob es hinterher blutet. Es entspannt mich in dem Moment zutiefst, das Gefühl beim Blick in den Spiegel hinterher erschreckt mich dann aber, denn ich sehe nicht selten aus wie ein Streuselkuchen.
Es ist meine Art, Dampf abzulassen und meine Nervosität am Ende des Tages abzubauen. Und ich hasse es.
Eigentlich gehe ich gern unter Leute und bin auch gern mit vielen Leuten unterwegs. Ich kann dann einfach zuhören und falle gar nicht auf, wenn ich nichts sage.
Zuhören kann ich gut. Nur auf etwas antworten, das geht nur, wenn ich von dem Thema Ahnung habe. Meist habe ich aber nicht genug Ahnung, als dass ich mich traue, ins Gespräch einzusteigen. Oder es fallen mir einfach keine Worte ein. Nichtmal Fragen. Man sagt ja, wenn man keine Ahnung hat, soll man Fragen stellen, dann kann der andere erzählen und man zeigt Interesse. Mir fallen in dem Moment einfach keine Fragen ein, ich bin wie gelähmt.
Keine Gedanken, keine Worte. NICHTS. Nur Leere.
Was ich gar nicht kann, ist unbeschwert sein. Also Späße zu machen, lustig zu sein, sowas. Ich kann nur über richtige Themen sprechen. Dieses Dazwischen, das kann ich nicht. Nicht mehr.
Früher hatte ich viel Blödsinn im Kopf und war kreativ, das ist alles weg. Kann zwar lachen über lustige Videos, Sprüche, Witze von anderen. Aber selbst machen... gar nicht.
Tanzen ist auch schlimm, ich weiß nicht, wie ich mich locker bewegen soll oder wohin ich schauen soll. Mit Neid gucke ich mir die anderen auf der Tanzfläche an, die mit ihren Freunden lachen und sich locker bewegen und einen tollen Abend haben. Ich stehe nur mit meinen Freunden (oder eher den Freunden meiner besten Freundin, mit denen hab ich sonst keinen Kontakt) im Kreis, sie haben Spaß, ich wackel daneben unsicher vor mich hin.
Mit Alk. sieht das anders aus. Der löst ja bekanntlich Hemmungen. Aber das mag ich nicht...
Generell habe ich immer Angst, was die anderen von mir denken. Und das lähmt mich. Dadurch komme ich erst komisch rüber.
Ich habe keine Ecken und Kanten, ich versuche immerzu, nirgends auf Widerstand zu treffen. Bloß keine Diskussion anfangen. D.h. auch, dass ich meine eigene Meinung nur dann kund tue, wenn sie mit der Meinung des anderen übereinstimmt. Ist das nicht so, bleibe ich einfach still.
Ich fühle mich anderen Leuten fast grundsätzlich unterlegen. Denke immer, ich stehe ganz unten und alle anderen weit über mir. Ich werte mich selbst ab und denke immer ach, wer bist du schon, was kannst du schon. Die Gedanken kann ich auch nicht verdrängen, so sehr ich mir auch positiv zurede.
Das behindert mich auch seit Langem in meiner Schullaufbahn. Stichwort mündliche Mitarbeit.
Vor Körperkontakt habe ich außerdem auch große Angst. Sobald mich jemand berührt, der mir nicht nahe steht, bin ich bis in die Haarspitzen angespannt. Andere zu berühren vermeide ich gänzlich, abgesehen vom Händedruck oder mal ein Klopfen auf die Schultern. Auch bei vertrauten Menschen, außer meinem Freund. Da ist alles gut. Da bin ich wirklich gänzlich normal.
Ich glaube, jetzt habe ich den Großteil meiner Gedanken zusammen gefasst. Es ist viel, ich weiß. Und ich hoffe, es ist nicht allzu verwirrend. Aber es nagt einfach alles so an mir.
Ich weiß nicht mehr so recht, wie es weiter gehen soll. Habe wenige Freunde, was mich sehr traurig macht.
Am meisten belastet mich die Tatsache, dass ich einfach immer eine komische Stimmung erzeuge. Die Leute wissen mit mir nichts anzufangen, ich wirke uninteressant und werde dann schon mal ausgeschlossen oder vergessen.
Und ich trau mich nicht, die anderen anzusprechen. Will ja nicht nerven... und habe Angst, was sie von mir halten.
Ich habe schon über Therapien nachgedacht, aber weiß nicht, was das Richtige für mich ist. Ich bin der Ansicht, da ist irgendwas in meinem Unterbewusstsein verkehrt. Aber was ich auch versuche, ich kriege es nicht mehr in die richtigen Bahnen. Ich weiß ja nicht mal, was der Auslöser ist. Als Kind war ich so offen und habe einfach alle vollgequatscht, egal, wo ich war und ich hatte immer jemanden zum Spielen. Und heute habe ich panische Angst vor Abweisung.
Geht oder ging es jemandem ähnlich? Was ist hier der beste Ansatz? Was sind eure Erfahrungen?
Ich lass euch liebe Grüße da und wünsche einen schönen Sonntag
Suseli
13.09.2015 14:13 • • 22.09.2015 #1