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Hallo Leute,
schön, dass es Euch gibt.

Also, ich habe eine soziale Phobie und ich arbeite schon seit ein paar Jahren an mir. Ein bisschen besser ist es schon geworden. Ein generelles Problem habe ich noch, wo ich keine Lösung bisher gefunden habe.
Und zwar geht es um die grundsätzliche Inkompetenz bei mir, in sozialen Situationen etwas zu Fühlen und diese Gefühle auszudrücken. Beispielsweise wurde ich von jemanden herzlich gefragt, ob ich nicht mit grillen ghen würde? Ich hatte keine Lust und antwortete mit einem höflichen neutralen Nein, obwohl ich sah, dass dieser jemand mit mir reden wollte. Ich verspühre einfach nichts in Gesellschaft.
Schlimm wird es besonders dann, wenn ich ein heißes Babe treffe und ich einfach nicht geübt bin, im sozialen Umfeld einen warmen und anziehenden Eindruck zu machen.

Habt ihr Tipps?

MfG

20.08.2017 17:23 • 25.08.2017 #1


8 Antworten ↓

Zitat von Zegvj Hg:
Schlimm wird es besonders dann, wenn ich ein heißes Babe treffe und ich einfach nicht geübt bin, im sozialen Umfeld einen warmen und anziehenden Eindruck zu machen.


Hey,
willst du eine Frau, die du x mal pro Woche für 1-3h triffst um Spaß im Bett zu haben oder eine echte Beziehung?
Selbst wenn du durch deine schauspielerischen Fähigkeiten eine heiße Dame eroberst, wird es maximal 1-2 Wochen halten, wenn du nur am reinen Akt im Bett interessiert bist. Und wenn du unwillig alles mitmachst (essen gehen, Kino, spazieren gehen, in den Zoog gehen, Grillen, Feiern gehen, .....), wird es auch der Frau keinen Spaß machen.....

In diesem Fall wären wohl nur One-Night-Stands was für dich - sofern du entsprechend attraktiv bist. Ansonsten bleibt dir nichts anderes übrig als Geld dafür zu bezahlen oder eine Frau zu suchen, die dich so will, wie du bist. Halt ein Mann, der nicht gerne redet und nichts unternehmen will.

A


Ich bin immer neutral

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Ich schrieb: Ein generelles Problem habe ich noch, wo ich keine Lösung bisher gefunden habe. - Und zwar geht es um die grundsätzliche Inkompetenz bei mir, in sozialen Situationen etwas zu Fühlen und diese Gefühle auszudrücken.


Weisst du ein paar Tipps, wie ich sozial kompetenter werden kann?


MfG

In Zukunft bei JEDER Gelegenheit, die sich ergibt für soziale Aktivitäten JA zu sagen.
Also wenn dich wieder jemand fragt, ob du Lust hast zum Grillen, Kino, spazieren gehen, etc. immer mitmachen.

Sozial kompetenter wird man nur durch learning by doing und ganz viel Praxiserfahrung.

OK danke. Dazu muss ich och etwas sagen. Ich bin mit dieser Person (ein guter Bekannter) und anderen schon oft diesen Sommer grillen gewesen. Meistens habe ich mich selbst gezwungen, um am sozialen Leben mehr teilzuhaben. Ich habe sogar versucht, in den Gesprächen mitzumischen und Salate mitzubringen. Leider hatte ich aber kein einziges mal ein Gefühl von Entspanntheit und Lust, weil ich gefühlsmässig komplett neutral bin. Ich versuche mich schon seit vier Jahren in die Gesellschaft einzubringen. Verein, Tanzkurse, studentisches Nachtleben, gemeinsames Kochen, regelmäßiges Besuchen der Großfamilie, Halten von Vorträgen, Brieffreundschaften in Fremdsprachen.
Aber ich schaffe es vom Prinzip leider nicht, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Ich nehme keine Dro. oder Alk..

Ich will es mal so beschreiben. Ich habe immer eine Vorfreude, wenn ich auf dem Weg zu einem Beisammensein bin, aber dort ist mir dann stinkend-langweilig, weil ich keine Empathie für meine Mitmenschen empfinden kann.

Mir fällt nämlich nichts mehr ein.

Zitat von Zegvj Hg:
Und zwar geht es um die grundsätzliche Inkompetenz bei mir, in sozialen Situationen etwas zu Fühlen und diese Gefühle auszudrücken.


Bist du sicher, dass es nur eine soziale Phobie ist? Das hört sich eher nach Asperger an.

Ich habe auch eine soziale Phobie, aber das kenne ich absolut nicht. Ich habe sehr wohl Gefühle in sozialen Situationen und zwar Angst. Mir wird heiß und es bricht mir der Schweiß aus, mir bleibt die Luft weg, ich kann nichts sagen, weil sich meine Kehle zuschnürt usw.

Das ist ein guter Punkt.

Bei mir ist es so, wenn ich neue Leute kennen lerne, dass ich auch ängstlich bin, besonders wenn ich attraktive Frauen kennenlerne. Man sieht mir meine Verlegenheit an, da ich mich dann die ganze Zeit beobachtet fühle. Ich versuche dann, jede motorische Bewegung elegant aszuführen und auf Distanz zu bleiben, damit man mir nichts anmerkt. Dadurch werde ich aber verklemmt. Nach einiger Zeit, wenn ich merke, dass die Aufmerksamkeit auf mich abgelassen hat, atme ich auf, bin aber gleichzeitig unglücklich, da nun ja alle auf Distanz sind, was ich ja herbeigeführt habe. Erst dann beginnt meine Gefühlsneutralität, weil ich ab diesem Zeitpunkt, merke, dass ich durch meine Verklemmtheit nicht weiterkomme.

Hi Zegvj Hg,
mir geht es da recht ähnlich, da ich gegenüber anderen Menschen auch immer auf eine seltsame Weise gefühlsneutral und distanziert bleibe. Meine soziale Angststörung entspricht dem Störungsbild der Ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung, und daraus ergibt sich ein starkes Bestreben nach Distanz, obwohl ich ja eigentlich Nähe und Kontakt zu anderen Menschen habe möchte.
Für mich ist es praktisch unmöglich ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, weil ich mich tief im Inneren für nicht akzeptabel genug halte, um von anderen Menschen wirklich gemocht oder akzeptiert zu werden. Inzwischen habe ich zwar gelernt bis zu einem gewissen Punkt Kontakte mit anderen Menschen als angenehm zu empfinden, aber ab einen gewissen Punkt existiert da ein unsichtbare Wand, die engere Kontakte oder sogar Bindungen zu anderen Menschen unmöglich macht. Meist beobachte ich dann die anderen Menschen nur noch, aber fühle innerlich nichts. Diese Gefühlsneutralität ist bei mir dann so etwas wie eine Strategie, um den Kontakt mit anderen Menschen zwar zu bewältigen, aber dann weiter distanziert zu bleiben, so dass keine weitere Nähe/Aufmerksamkeit entstehen kann.
Ich unterdrücke dabei so sehr mein Bedürfnis nach Kontakt zu anderen Menschen, so dass ich absolut keinen wirklichen Versuch machen muss diese unsichtbare Wand zu überwinden, weil ich eigentlich nur Ablehnung und Zurückweisung erwarte. Daher fühle und zeige ich kein wirkliches Interesse an diesen Menschen oder den jeweiligen Aktivitäten, ich führe dann auch nur sehr neutrale Gespräche, vermeide es Menschen kennenzulernen und mir würde es auch nie einfallen Interesse an einer Frau zu entwickeln.
Inzwischen habe ich daher auch schon alle meine Versuche Kontakt mit anderen Menschen zu haben eingestellt, weil es auf Dauer einfach nur frustrierend ist.

Aron,
das kenne ich. Ja, jeder Mensch kennt das Gefühl von Zurückweisung, bei Menschen wie uns ist es nur viel größer, da wir nie die Erfahrung gemacht haben, nach einer Annäherung eine Zurückweisung richtig zu verarbeiten. So etwas sollte man in der Kindheit lernen. Als Erwachsener ist es viel schwieriger, aber schaffbar. Ich glaube auch, dass es bei mir ein paar Jahre dauern wird. Aber so viel weiß ich: Ich möchte mich weiterentwickeln. Auf dem Weg dahin kommt mir mein Privatleben wie Zeitverschwendung vor. Eine Regel habe ich mir aber für meine Zukunft schon angeeignet: Geld sparen! Weil wenn man in schlechten Zeiten kein richtiges Leben hat, braucht man auch nicht zu viel zu konsumieren. Ich spare schon seit Jahren mein Geld, um dann keine Geldsorgen zu haben, wenn ich einmal durchstarten kann.
Ich hatte beispielsweise diesen Sommer Geld für einen Spontanurlaub mit einem Bekannten gemacht, mit dem ich mich sehr gut verstand. (ich bin ohne Freunde aufgewachsen und dieser Urlaub hat mir mein Selbstvertrauen etwas gestärkt). Für solche Lichtblicke gebe ich dann mein Geld aus. Ich war/bin sozial relativ verwahrlost. In den letzten Jahren habe ich hier und da ein paar Kurse besucht, z.B. Tanzkurse, jetzt bin ich gesellschaftsfähiger!





Dr. Reinhard Pichler
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