Ich bin ganz neu hier, habe mir erst vor wenigen Minuten angemeldet. Werde gleich mal sehen, wo ich mich hier vorstellen kann und mein Profil erweitern. Allerdings habe ich ein ganz bestimmtes Thema, dass mir unter den Nägeln brennt. Deswegen falle ich jetzt direkt mit der Tür ins Haus:
Seit ich mich erinnern kann habe ich Angst (im Allgemeinen und sowieso Agoraphobie) aber auch vor Hunden. Das mag daran liegen, dass ein mal, als meine Geschwister und ich mit einem Hund von Freunden alleine waren, ein größerer, fremder Hund ankam und den kleinen Teddy vor unseren Augen tot biss.
Damals war ich wohl so 2 Jahre alt, kann mich also selber nicht mehr daran erinnern. Bin mir auch nicht 100 % sicher, wie nah ich nun wirklich dabei war. Aber von den Erzählungen meiner älteren Geschwistern und meinen Eltern weiß ich, dass ich an dem Tag zumindest dabei war, in der Nähe war, auch geweint habe, mit bekommen habe, was geschehen war, wie alle geweint haben..und geschockt war.
Vielleicht hätte ich aber auch so oder so Angst vor Hunden bekommen. Wer weiß das schon.
So weit so gut, Hunden kann man ja im Allgemeinen aus dem Weg gehen. Eine Zeit lang hatte ich wirklich Panik bei jedem Hund. Dann wurde es besser, so dass ich zu Letzt eigentlich nur noch Angst habe, wenn ich bestimmten Hunden begegne. (Vorurteile, ich weiß) Aber dazu gehören hauptsächlich so genannte Kampfhunde- Rassen und sehr große Hunde. Hier zb die Deutsche Dogge.
Nun ist es so, dass ich verheiratet bin. Meine Frau ist auf Katzen allergisch, weshalb ich, nachdem klar war, dass wir zusammen bleiben, sehr schweren Herzens meine Kater zu meinem Vater gegeben habe. Glücklicherweise kümmert er sich seit her sehr gut um sie und ich kann sie besuchen.
Meine Frau hatte als Kind auch Katzen und einen Hund. Uns beiden fiel es die letzten 8 Jahre sehr schwer, ohne Haustier (mit Fell) zu leben. Nach sehr langem Hin und Her und überlegen und ausprobieren, bekommen wir nun in einem Monat einen Pudelwelpen.
(Pudel sind für Allergiker geeignet. Auf Hunde hat meine Frau trotz Allergie immer nur sehr wenig oder gar nicht reagiert. Die Tests fielen alle negativ aus, die Züchter selbst haben eine Hundeallergie, aber da Pudel eine andere Eiweiß- Zusammensetzung haben und dazu keine Haare verlieren, reagieren Allergiker nur sehr selten auf sie)
Soweit dazu.
In den letzten Jahren habe ich drei Hunde von Freunden/Verwandten kennen gelernt. Die letzte Begegnung mit der jungen Hündin meiner Schwester war sehr gut. Ich war sogar einmal alleine eine kleine Runde mit ihr Gassi, weil meine Schwester unter der Dusche stand, als ihre Hündin mal musste. Das Erlebnis hat mich darin bestärkt, dass ich das mit einem Hund schaffen kann und auch will.
Seit dem fest steht, dass in einem Monat ein Hund zu uns kommt sind folgende Dinge passiert:
Ich habe mich gefreut, interessiere mich sehr für die ganze Erziehung und Körpersprache und beschäftige mich intensiv mit der Thematik.
Allerdings hatte ich seither auch eine unangenehme Begegnung mit einer Gartennachbarin, die eine riesige deutsche Dogge hat. Die Frau war mir von Anfang an unsympathisch. (Lernte sie vor einigen Monaten kennen) Sie spricht alles und jeden an, gibt ungefragt Kommentare zu meinem Garten und lässt ihre Dogge oft mehrere Meter an der langen Leine vor sich her laufen und lässt sie an jeden Fremden, ungefragt ran. Dazu kommt, dass die Dogge jeden Spaziergänger, auch wenn er ein paar Meter entfernt vom Grundstück geht, sehr stark anbellt und knurrt.
Lange rede kurzer Sinn, ich habe mehr als großen Respekt bzw Angst vor dieser riesigen Dogge, sie kam neulich alleine an mich hin. Hat meine Hand beschnuppert und sie etwas abgeleckt. Mir war es die ganze Zeit unangenehm, ich hätte eigentlich von weitem sagen sollen, sie soll den Hund nicht her kommen lassen. Jetzt stand ich da und die Dogge knurrt mich plötzlich an und versucht mich an zu springen.
Ich habe mich sehr erschrocken. Im Nachhinein habe ich mich ja sehr viel mit Hunden in der Theorie beschäftigt und glaube, dass ich sie jetzt sehr viel besser einschätzen kann und glaube, dass es einfach ein Missverständnis zwischen dem Hund und mir war. Was mich allerdings besonders gestört hat und mir nun so große Angst davor macht, dass ich auch bald Hundebesitzerin bin, war das Verhalten der Frau:
Sie lässt den Hund an jeden heran laufen, steht oft viele Meter dahinter. Die Frau ist schon was älter und kann den Hund im Notfall niemals halten. Sie und ihr Hund überschreiten Grenzen. Und auf diesen Vorfall hin hat sie mich sehr respektlos angepampt, ich hätte dies falsch gemacht und jenes. Da denke ich mir im Nachhinein, die Frau hätte mich doch fragen müssen, ob es okay ist, wenn ihr Hund zu mir kommt. Sie hätte mir Anweisungen zum Verhalten geben können und hätte sie (und nicht ich) erkennen müssen, ob ihrem Hund an der Situation gerade etwas nicht passt? (Auch wenn er meine Angst gespürt hat, sie ist die Besitzerin, oder nicht?)
Die Frau hat ihren Garten in der Nähe von meinem und ich habe jetzt schon Angst vor der nächsten Begegnung. Wegen ihr als Mensch und, dass der Hund sich vielleicht erinnert und mir direkt aggressiv entgegen kommt.
Weiter habe ich beobachtet, dass sich einmal zwei Hundebesitzer entgegen kamen. Der eine ließ seinen Hund direkt auf das andere Duo los stromern. Die aber gingen scheinbar ganz unbeeindruckt an dem Hund vorbei und hielten Abstand. Ich dachte mir, das finde ich gut. Zum einen, weil dieser Hund großes Vertrauen in sein Herrchen zu haben schien, weil er selbstsicher schien und sehr gut erzogen war. Der Mann mit dem anderen Hund allerdings pöbelte dem Duo hinterher, von wegen er solle sich mal nichts drauf einbilden, dass er mit seinem Hund so kühl und abweisend ist. Er schien sich offensichtlich davon provoziert zu fühlen, dass nicht jeder Hundebesitzer mit jedem Hundebesitzer und nicht jeder Hund mit jedem Hund Kontakt haben möchte.
So allerdings möchte ich das auch handhaben und habe auch bei vielen Hundeschulen gelesen, dass genau so ein Verhalten gewollt ist und geübt wird.
Ohnehin habe ich viel Angst und eine soziale Phobie. Ich muss nun als Besitzerin mit der (nur noch) leichten Angst bzw dem großen Respekt vor Hunden klar kommen und mit den Menschen, am anderen Ende der Leine. Meine Schwester sagt, sie lernt viel seit dem sie ihren Hund hat, obwohl sie teilweise auch an ihre Grenzen kommt, bisher nur wegen den anderen Menschen!
Ich werde fremden Menschen klare Grenzen setzen müssen!
Ich werde einem Hund das Gefühl von Sicherheit vermitteln müssen (und auch wollen!) obwohl ich selber Angst habe. Einerseits freue ich mich auf diese Übung weil ich auch hoffe, etwas daraus lernen zu können. Doch gerade überschattet die Angst die Vorfreude auf unseren süßen, tollen Hund, der bald bei uns einzieht
Hat jemand Tipps oder Erfahrungen zum Thema, die er mit mir teilen möchte?
Viele, liebe Grüße
22.05.2017 10:54 • • 23.08.2017 #1