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Hallo alle zusammen!

Was für ein angenehmer, friedlicher Ort das hier ist. Bin seit gestern angemeldet und habe bis heute versucht, so viel wie möglich von Euch zu lesen. Es ist toll, wie sich hier alle unterstützen, auffangen und versuchen aus eigenen Erfahrungen anderen/neuen Mitgliedern Ratschläge zu geben.

Ich selbst (30 Jahre) habe über die Zeit gelernt, mit meinen eigenen Ängsten umzugehen. Vielleicht sogar für mich zu nutzen. Aber leicht ist das natürlich nicht.

Zur Zeit beschäftigt mich ein Phänomen, dass vor allem in Japan weit verbreitet ist. Es geht um Menschen, die sich nur noch in ihrem Zimmer/ihrer Wohnung wohl fühlen, die Angst haben nach draußen zu gehen. Dort bezeichnet man die Betroffenen als Hikikomori.

Es gab auch in meinem Leben eine Zeit, in der ich mich so zurückgezogen hab. Allerdings waren die Zeiträume immer überschaubar. Hier im Forum hab ich auch schon gelesen, dass es einigen von Euch ähnlich geht. Die meisten scheinen aber (glücklicherweise) auch noch die Kraft und den Mut aufbringen zu können, nach draußen zu gehen (das ist gut! lasst euch nicht einschüchtern und versucht es weiter!).

Ich würde mich gerne mit Euch über diese Angst austauschen. Wer kennt diese Situation? Oder hat gerade jemand damit zu kämpfen? Es gibt leider wenig darüber zu erfahren, vor allem über die Extremfälle (in japanischen Berichten ist von Monaten und sogar Jahren die Rede) und vor allem was Deutschland betrifft. Wäre toll wenn sich jemand dazu meldet. Ich freu mich aber natürlich auch über Antworten von Euch, die nicht mit dem Thema zu tun haben.



Liebe Grüße
Euer Marcel

30.04.2008 12:43 • 01.05.2008 #1


2 Antworten ↓

hallo marcel,

habe gerade deinen Artikel gelesen. Ich würde ja gerne etwas anderes schreiben aber ich gehöre auch zu diesen Menschen die am liebsten gar nicht mehr ihre Wohnung verlassen möchten, nun es sind bei mir nicht Monate oder Jahre sowie bei den Extremfällen aber manchmal mehrere Tage und das ist mir schon zuviel. Aber seit einiger Zeit fühle ich mich da draussen einfach nicht mehr wohl, ich habe einfach kein Vertrauen mehr zu den Menschen und zu der Gesellschaft. Obwohl ich oft gefragt werde ob ich zu ner Party mitkommen möchte oder sonst irgendein Treffen ziehe ich es vor daheim zu bleiben. Es ist wahrscheinlich die Sicherheit daß mir hier in meiner Wohnung nichts passieren kann. Hier lacht niemand über mich oder schaut mich schräg an. Ich weiß dass ich mir das eh nur einbilde, aber mein Verstand ist stärker. Sport mach ich auch schon lange nicht mehr da ich einfach zu träge bin. Was mir fehlt ist eine Person die diese Gefühle nachvollziehen kann und mit der ich auch darüber reden kann. Für mich ist Kommunikation ein grosser Teil der Selbstverwirklichung, aber Menschen zu finden die ebenfalls kommunizieren möchten sind schwierig zu finden. Ich komm einfach mit dieser Oberflächlichkeit nicht mehr klar. Die meisten Menschen sind aber oberflächlich, sie haben nie gelernt über ihre Gefühle zu sprechen, und leider kenne ich eben nur solche Menschen mit denen man überhaupt nicht kommunizieren kann. In die Disco gehen, sich besaufen und Frauen anmachen können sie dagegen umso besser. Ich kann bald echt nicht mehr. Bin momentan auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem das mich schon seit Jahren begleitet, doch der erste Schritt ist immer der schwierigste...

hallo ticco02,

ich bin selber noch ganz neu hier, aber ich sage trotzdem mal herzlich willkommen. es ist gut das du hier bist. viele hier werden dich verstehen und sogar dasselbe durchgemacht haben wie du.

bist du denn allein zu hause oder wohnst du noch bei deinen eltern? als ich noch alleine gewohnt hab, war es für mich am schwierigsten, als solchen phasen wieder raus zu kommen. mit eltern oder einem partner bleibt ein auslösendes moment erhalten, ein anker. hast du jemanden der dir beisteht in den phasen in denen es dir schlechter geht?


lg, marcel





Dr. Reinhard Pichler
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