Hi deblacklady,
ich denke, dass du gerade dabei bist dir Panikattaken zuzulegen, in dem du dein Herzrasen mit der Angst verbindest.
Übermäßige Ängste und Panikattaken haben extrem mit der Wahrnehmung und dem eigenen Denken zu tun. Angst ist ein sehr unangenehmes Gefühl, welches man nicht gerne erleben möchte, so dass man es oft zu verdrängen oder zu unterdrücken versucht. Bereits daraus kann sich eine gewisse Angst vor der Angst entwickeln, so dass man alleine daraus mehr die eigene Wahrnehmung auf die Angst richtet, um sie möglichst schnell bemerken zu können. Gerade die eigenen körperlichen Reaktionen sind scheinbar gut geeignet, um Angst frühzeitig erkennen zu können, so dass sich die Wahrnehmung zunehmend darauf ausrichtet. Da man aber Angst vor der Angst hat, beginnt man immer früher in körperlichen Anzeichen eine Angst oder Panikreaktion zu sehen. Je unangenehmer die körperliche Reaktion ist, um so stärker richtet sich dann die Wahrnehmung darauf. Diese verstärkte Wahrnehmung verstärkt allerdings auch die körperliche Reaktion, da dies ja schließlich als unangenehm empfunden wird - ein sich selbst verstärkender Teufelskreislauf schließt sich.
Am Ende können je nach Entwicklung ganz verschiedene körperliche Reaktionen eine übermäßige Angst- oder Panikreaktion auslösen, bei manchen ist es dann das Erröten, das Zittern der Hände oder eben der erhöhte Puls bis zum Herzrasen. Da der menschliche Körper sehr lernfähig ist, gelingt es irgendwann sogar, dass man nur durch gewisse Gedanken/Gefühle unbewusst eine solche körperliche Reaktion hervorrufen kann.
Zum Herzrasen alleine - dies kann auf gewisse Störungen des Herzens oder des Körpers hinweisen, die du mit einem Arzt abklären könntest. Manche Medikamente können ebenfalls zu Herzrasen führen, aber Herzrasen kann auch ohne besonderen Grund auftreten und kann sogar völlig harmlos sein.
Meine persönliche Erfahrung war, dass ich in meiner Jugend mehrmals unerklärliches Herrasen hatte. Da mein Bruder einige Zeit davor vermutlich durch Herzversagen gestorben war, durfte ich ein Woche lang im Krankenhaus verbringen und wurde dort gründlich untersucht - ohne Ergebnis. Am Ende der Woche erzählte mir dann der Cheffarzt ganz nebenbei, dass Herzrasen durchaus mal vorkommen kann und meist harmlos ist.
Diese Erfahrung war wohl bei mir der Grund, dass ich mein Herzrasen nie mit meinen panischen Angstreaktionen in Verbindung gebracht habe.
Bei meinem Herzrasen lag der Ruhepuls bei über 200, was zwar sehr unangenehm war, aber letztlich völlig harmlos war und von alleine wieder verschwand.
Ein kleiner Tipp, den ich damals von diesem Chefarzt bekommen habe:
Es soll helfen, wenn man sich hinsetzt, dann die Luft einatmet und anhält und dann einige Zeit lang sozusagen so körperlich Druck aufbaut als ob man Verstopfung hätte , und dann entspannt die Luft raus lassen.
Wenn also dein Herzrasen wirklich mit einer Panikreaktion zu tun hat, dann kannst du es ruhig gelassen hinnehmen, zulassen und am besten so wenig wie möglich beachten (kein Puls messen usw.) und dich ablenken. Es ist zwar unangenehm, aber es verschwindet von ganz alleine und kann dir nicht schaden.
21.07.2012 12:10 •
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