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halli
TAP = T- echnisches
A - naesthesie
P - ersonal

die isolation ing schon während der arbeit an .suchte mir die op,s mit dem höchsten arbeitsaufwand aus (zur freude einiger kollegen).
somit fiel die kommunikation mit kollegen fast flach ,es sei ich brauchte mal hilfe .um die ich bitten mußte ,denn es half mir keiner freiwillig .da ich ein perfektionist bin + es eh keiner mir recht machen konnte . die meinung einiger kollegen .??was ich nicht so streng sah ?
ich habe bereits mehrere kliniken hinter mir + es wurde von mal zu mal schlimmer . ich habe angst jemanden zu verlieren .habe zu viele menschen verloren ,die mir etwas bedeuteten . meine beste freundin ist gestorben + seit dem ist es fast aus mit kontakten . nur noch das nötigste .im haus z.b.
gerne würde ich raus gehen ,wenn mich doch nur einer schubsen könnte .ich weiß nicht wie ich es schaffen soll . habe ich einen arzttermin ,gehe ich auf den letzten drücker + überlege vorher ob ich absage . es ist fürchterlich .
an wen kann ich mich denn um hilfe wenden . die sozialstation wollte mich in die psychiatrie einweisen . + ich war auch da ,weil ich glaubte die helfen ,aber pustekuchen .haben mich mit tavor vollgestopft + ich brauchte 4 tage um dort mich frei zu quasseln .habe die tabs verweigert + beihnah hätten sie ein psych .gutachter geordert .der vorteil eine o-ärztin in meinem alter + sehr verständnißvoll konnte ich überzeugen ...puh ...die chow war perfekt ...was soll ich in einer klinik ,dort lerne ich menschen kennen + schließe evtl näheren kontakt + dann gehen sie wieder ?! nein ,ich kann nicht mehr ,es tut weh .

die ...cenya

Zitat von cenya:
meine beste freundin ist gestorben + seit dem ist es fast aus mit kontakten . nur noch das nötigste .

Mal direkt gefragt: Suchst Du Dir Deine Freundschaften und Beziehungen nach der Wahrscheinlichkeit eines frühen Todes aus? Dann hätte dieses Verhalten unterbewusst Sinn und es war nicht überraschend. Dein Lebensgefährte (Lebensgefahr... *schenkelklopf*) fällt ja auch in diese Kategorie.

Du lebst mit Deinem Partner in einer Zweckgemeinschaft und willst ihn nicht verletzen. Genau das ist für einen Mann (auch für eine Frau) bedrückend, wenn man nicht für voll lebensfähig gehalten wird und vor der Wahrheit geschützt werden muss. Die Wahrheit wird euch freimachen.

Ich finde, Friedhöfe sind schöne Orte. Dort ist es am offensichtlichsten, wie absurd manchmal unsere Alltagshektik ist. Yeah.

A


Habe ich eine soziale Phobie?

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hallo ixmugl --ich gehe sehr gerne auf friedhöfe ,denn der name sagt schon ...frieden ...es ist ruhig + beschaulich aber auch traurig . ich habe keine gräber zu beweinen + das möchte ich auch nicht .
ich trauer in meinem kämmerlein .
du hast recht ,ich weiß auch nicht warum ständig leute die ich mag -einfach sterben ? bei meinem mann ,ist mir unklar was ich tu + warum ich ihn gestattet habe ,so nah bei mir zu sein .
ich denke ,wir sind beide suizidale kanditaten + haben uns vorgenommen nicht alt + krank zu werden .seelenverwandt ?!

Zitat von cenya:
aber eh ich draußen bin ....an der eingangstür .kommen mir die gedanken ...was will ich da draußen .ich brauche nichts .

Stimmt.

Du könntest den Jungen vom Stillstand der Zeit erzählen.

leider steht die zeit nicht still ,sie rast an mir vorbei + ab+an habe ich so lichtblicke um zu erkennen ,was für ein schei. ich mache .warum gehe ich nicht raus ?unter menschen in vorstellungen ,kabarett ,museum u.s.w. --habe doch früher alles mitgemacht + plötzlich geht nichts mehr .die zeit bleibt nicht stehen ,nur leider ich .
mein kopf realisiert alles was um mich herrum vor sich geht ,aber meine seele + körper streiken zur zeit .
ixmugl, ich wünsche dir ein schönes wochenende + jemanden der / die es mit dir teilt .
die ...cenya

Guten Tag,

leider bin auch ich betroffen und es macht mir den Alltag sehr schwer.

Früher, vor meiner Angsterkrankung, war es mir wichtig, im Mittelpunkt zu stehen. Stand ich es mal nicht, fand ich Mittel und Wege, mich so in Szene zu setzen, egal, ob mit negativem oder positiven Verhalten, dass ich die Aufmerksamkeit sofort auf mich zog.

Ich genoss es, aufzufallen.

Schon in der Schule meldete ich mich freiwillig, um vor anderen ein Gedicht aufsagen zu dürfen, eine kleine Rede zu halten und je mehr Menschen um mich herum waren, umso wohler fühlte ich mich.

Ich hatte auch nie Angst vor neuen Herausforderungen, keine Angst, mich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen.

Aber von heute auf morgen war alles vorbei. Mitten in einer Beratung bekam ich eine Angstattacke. Es gab keinen Auslöser dafür, zumindet keinen, den ich wüßte. Von jetzt auf gleich hatte ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, ich zitterte am ganzen Körper, ich konnte kein Wort mehr sagen, ich hab mich nur noch wortlos aus dem Raum geschleppt.

Von da an war sie da, die Angst vor der Angst.

Eine zeitlang hab ich mich mit Alk. beruhigt, denn Alk. war ich wie früher, bekam keine Panikattacke. Aber Alk. war keine Lösung, also hab ich es gelassen.

Kurzzeitig waren die Ängste sogar weg, es ging mir wieder richtig gut, aber sie kamen leider wieder.

Seit ein paar Wochen ist es wieder ganz extrem.

Solange ich weiß, man läßt mich in Ruhe, ist es okay, aber kaum denke ich, es beobachtet mich Jemand, werde ich unruhig. Es ist, als ob alles Blut aus meinem Kopf weicht, ich erschrecke innerlich und verkrampfe mich, ich habe Angst, ich könnte irgendwelche merkwürdigen Gesten machen, mein Kopf könnte wackeln und jeder sieht es.

Blickkontakt halten ist furchtbar und ich kann ihn nicht erwidern. Manchmal trag ich eine Sonnenbrille, da geht es viel besser, als ob ich mich hinter der Brille verstecken könnte.

Mir geht es schon furchtbar, wenn ich nur an Situationen denke, in denen ich mich mit Leuten unterhalten muß, das diese mich anschauen, mich mit ihren Blicken durchbohren und merken, welche Ängste ich gerade ausstehe.

Zum Friseur kann ich nicht gehen. Da muß ich ja still sitzen und schon alleine der Gedanke, auf so einem Friseurstuhl zu sitzen, löst wieder diese Verkrampfung in mir aus, die alles nur noch schlimmer macht, weil ich dann wirklich anfange zu zittern und keinen klaren Gedanken mehr habe. Das fühlt sich an wie Sekundenbruchteile einer Ohnmacht. Über dieses Gefühl erschreck ich innerlich immer wieder und ich muss dann aus der Situation raus. Das könnte ich beim Friseur nicht, also lass ich es ganz.

In einer Schlange an der Kasse stehen. Manchmal bin ich abgelenkt und denk nicht dran, aber dann, auf einmal, fällt es mir wieder ein, dass ich ja Angst habe, man könnte mich beobachten und dann geht es sofort wieder los. Schwindel, dieses Gefühl, nicht mehr denken, sich nicht mehr kontrollieren zu können und ich schwitze Blut und Wasser, bis ich wieder aus dem Geschäft raus bin.

Unterschreiben, wenn mir Jemand dabei zuguckt, geht nicht. Meine Hand macht dann einfach nichts mehr, weil diese Leere in den Kopf schießt, da ich so angespannt bin. Guckt beim Unterschreiben keiner zu, ist es absolut okay, da hab ich das gar nicht.

Genauso beim Essen und Trinken. Fühle ich mich dabei beobachtet, geht nichts mehr. Das Glas zittert in meiner Hand, der Löffel, die Gabel und ich fühle mich ausser Stande, das ordentlich zum Mund zu führen.

Aus diesen Gründen bin ich nicht arbeiten, sondern gebe vor, gerne Hausfrau und Mutter zu sein. Ich bin auch gerne Mutter, aber ich würde liebend gerne auch wieder arbeiten gehen, nur, ich kann nicht. Die Angst ist zu gross.

Es weiß keiner, weil ich es immer überspiele. Nicht mal meine Familie weiß das, weil ich es zu Hause eigentlich nie habe, es sei denn, wir haben Besuch. Aber dann finde ich immer MIttel und Wege, wie ich mich aus bestimmten Situationen heraushalte.

Im Kindergarten meiner Kinder gelte ich als abweisend, weil ich mich nie an Veranstaltungen beteilige, mit den Erzieherinnen nie locker plaudere, sondern immer alles nur kurz und knapp halte. Zu den Elternabenden muß mein Mann gehen. Dabei würde ich doch gerne wieder anders sein, weil ich dazu auch Lust habe, aber die Symptome, die ich bekomme, sind so stark, dass ich es einfach nicht mehr kann.

Ich weiß nicht, was vorgefallen ist in meinem Leben, dass ich reagiere, wie ich es heutzutage tue.

Kennt das in der Art Jemand? Ich möchte gerne wieder ein Leben führen können, wo mich meine eigene bescheuerte Angst nicht aus so vielen Dingen ausklammert.

Viele Grüße
Sandra

hi sandra,
ich erkenne mich hier teilweise wieder. z.b friseur oder schlange beim einkaufen
kann dir zwar nicht helfen, weis aber wie .... das ganze ist

Zitat:
Früher, vor meiner Angsterkrankung, war es mir wichtig, im Mittelpunkt zu stehen. Stand ich es mal nicht, fand ich Mittel und Wege, mich so in Szene zu setzen, egal, ob mit negativem oder positiven Verhalten, dass ich die Aufmerksamkeit sofort auf mich zog.

Ich genoss es, aufzufallen.


Hallo,

gut möglich, dass das nur der Selbstvergewisserung diente und damit eine Reaktion auf eine schon bestehende Angst war, die sich nur noch nicht offen gezeigt hat. So interpretiere ich das jedenfalls bei mir, kenne das sehr gut. Andererseits ist es ja im Prinzip normal, wahrgenommen werden zu wollen, solange es nicht den Grad einer Persönlichkeitsstörung erreicht.

Vielleicht kannst Du genau das trotzdem für Dich nutzen. Ich meine, es ist leichter, wieder angstfrei mit Menschen umgehen zu können, wenn man es (zumindest äußerlich) schon mal konnte, als für Leute, die Zeit ihres Lebens ausschließlich schüchtern und introvertiert waren.

Viele Grüße

pc

Guten Morgen,

danke euch.

Wißt ihr konkret, was euch ängstigt an so einigen Situationen?

Ich kann von mir nicht sagen, dass ich Angst vor Menschen allgemein habe, denn die habe ich nicht, sondern ich habe rein die Angst, dass ich die Kontrolle über mich verliere (zittere, ohnmächtig werde, ruckhafte Bewegungen mache, meine Stimme versagt usw.) und somit jeder merkt, mit der stimmt was nicht.

Das Verrückte an der Sache ist ja, dass ich es selbst bin, die diese Angst auslöst. Nicht die Menschen, die mich umgeben, denken für mich, ich könnte die Kontrolle verlieren, sonder ich bin es selbst, die das denkt und damit eine innerliche Panik auslöst.

In Situationen, wo ich abgelenkt bin und deshalb auch nicht an die Angst denke, habe ich auch keine. Ich bin schon, weil es schnell gehen mußte, in Situationen rein, völlig angstfrei und mir fiel erst in der Situation ein, dass ich diese ja eigentlich vermeide, weil sonst.... und schon kam ein nächster Angstschub.

Also produziere ich meine Ängste ja selbst und das ist etwas, was ich nicht verstehe. Ich leide unter diesen Ängsten, weil sie mein Leben stark einschränken und ich viele Dinge, die ich gerne machen wöllte, einfach deswegen nicht mehr machen kann, aber ich schaff es nicht, diese Angst aus meinen Gedanken zu werfen.

Angst vorm Autofahren hatte ich früher auch und wie (diese Angst kam gleichzeitig mit der ersten Panikattacke). Da hatte ich ähnliche Symptome. Da wir jedoch aufs Land gezogen sind, hatte ich keine Wahl, ich mußte wieder hinter das Steuer.

Blut und Wasser hab ich geschwitzt, ich hatte Angst, ich lenk das Auto völlig woanders hin usw., aber ich bin immer wieder eingestiegen und gefahren. Ich hatte schon vorm Einsteigen ins Auto große Panik, konnte die Nächte nicht mehr richtig schlafen, wenn ich wußte, ich muß wieder Auto fahren. Hatte ich einen Beifahrer, hab ich mich abgelenkt, in dem ich mich mit dem unterhalten habe, war ich allein, hab ich mit mir selbst geredet, Musik gehört. Es hat geholfen.

Zuerst fuhr ich nur Stadt und Überland, aber dann auch Autobahn und das Autofahren hat heute - Gott sei Dank - seinen Schrecken für mich verloren und ich fahre wieder gerne Auto.

Viele Grüße

Sandra

Hallo Sandra

Also ich bewundere dich. Du scheinst wirklich eine sehr starke Person zu sein. Du hast die Angst vorm Autofahren selbst in die Hand genommen und hast es mit viel Willen geschafft diese zu besiegen. Daran solltest du dich immer wieder erinnern und dich auch dafür loben. Das ist wirklich ein tolles Ergebnis vor dem ich meinen Hut ziehe (-;

Ich bin mir mir auch sehr sicher, dass du die anderen Ängste auch in den Griff bekommst. Ich kann dich verstehen, aber ich kenne das selber nicht. Ich leide unter anderen Ängsten. Ich hoffe, dass ich dir trotzdem ein paar Tipps geben kann:

Also für mich sieht es aus als hättest du die Situation für dich schon ganz gut analysiert. Auch wenn du noch nicht weiß woher deine Ängste kommen.
Ich denke aber, dass genau das sehr wichtig ist. Forsche doch nochmal in deiner frühen Kindheit nach. Ist da irgendwas passiert das dich geprägt hat?
Wie sie es mit einer psychologischen Beratung aus? Käme das für dich in Frage?

Ansonsten scheinst du einfach deine Gedanken umprogramieren zu müssen. So einfach ist das nicht, ich weiß. Aber ich weiß, dass du das schaffen kannst, weil du es schon einmal geschafft hast. Es braucht Zeit und viel Übung.
Fange doch mal dmait an dir vorzustellen, du stehst in einem großen Supermarkt an einem Samstagmorgen an der Kasse. Es ist Wochenende und alle erledigen noch schnell die letzten Einkäufe. Dementsprechend voll ist es im Supermarkt und dementsprechen lang ist Schlange an der Kasse. Es sind viele Leute um dich herum. Einige sind außerordentlich fröhlich und ausgelassen, die andere scheinen traurig und betrübt zu sein, wieder andere scheinen völlig in Eile zu sein und wieder andere scheinen die Ruhe in Person zu sein. Alle Menschen tragen eine Geschichte mit sich. Aber keiner kennt sie. Und so ist es auch bei dir. Du trägst auch eine Geschichte mit dir und keiner kennt sie. Der Supermarkt besuch endet damit, dass du einen kurzen Smalltalk mit einer netten Frau geführt hast, die dich gefragt hat wo du denn die leckeren Äpfel gefunden hast. Die kassiererin lächelt dir zum Abschied zu und wünscht dir ein schönes Wochenende. Du erwiederst den freundlich Gruß und gehst verlässt den Supermarkt glücklich.
Die Kunst ist es, dass du lernst dir nicht das schlimmste auszumalen. Versuche das eben schon zu Hause mit Gedankenexperimenten zu lernen. Du begibst dich in Gedanken in genau diese Situationen die du zu vermeiden suchst. Aber sie gehen immer positiv aus und die gehst jedes Mal mit einen glücklichen Gefühl nach Hause. Trainiere das mal, vielleicht hilft es.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du ein Selbstprotokoll erstellst. Du hast dich ja schon intensiv beobachtet, schreibe das mal protokollartig auf. Schildere kurz die Situation, dann wie du dich verhälst und wie du dich fühlst (Gedanken). Was löst das für ein Verhalten bei dir aus?
Unter jedes Protokoll schreibst du dir (am besten in einer auffälligen Farbe) die Berichtigung deiner Gedanken. Also du formulierst deine Gedanken um so dass sie positiv werden (Auch wenn fremde Menschen mich beobachten, das schadet mir nichts, sie wollen nichts böses Fremde Menschen sehen genauso wneig was in mir vorgeht, wie ich sehe was in ihnen vorgeht)
So sollst du lernen deine Gedanken bewusst selber zu steuern.

Letzten Endes, wie bei der Bewältigung deiner Angst vorm Autofahren, bleibt dirnichts anderes übrig als dich wirklich in die Situationen zu begeben. Versuche dich doch jemanden der dir sehr nahe steht anzuvertrauen. Deinem Mann vielleicht? Ich bin sicher er würde dich unterstützen. Du gehst mit ihm zusammen einkaufen oder zum Friseur. So hast du etwas zum Ablenken. Unterhalte dich mit Ihm. Beim einkaufen doch einfach darüber was ich einkauft, wenn du in der Schlange stehst fallen dir sicher auch genug Themen ein über die du mit ihm reden kannst.
Wenn du das dann erfolgreich geschafft hast, lobst du dich wenn du aus der Situation raus gehst. Verdeutliche dir nochmal, dass du es geschafft hast!

Ich hoffe, dass dir irgend etwas davon behilflich sein kann.

Ich bin sicher du schaffst das!

Liebe Grüße
Lila

Hallo Lila:)

danke für Deine ausführliche Antwort.

Das mit dem Protokoll führen ist eine gute Idee. Das werde ich in jedem Fall probieren.

Du hast auch Recht, ich sollte mich für überstandene Situationen und über bewältigte Angstabschnitte loben und stolz auf mich sein. Irgendwie, wo ich das so lese, stelle ich fest, ich lobe mich eigentlich nie (immer nur die anderen), zolle mir keine Anerkennung und denke bald, ich akzeptiere mich selbst nicht, wie ich bin. Nur, wie bin ich? Was stört mich an mir? Irgendwo hab ich wohl ein riesiges Problem mit mir selbst, ohne, dass ich dieses Problem benennen kann.

Klar, mich stört diese Angst, sie stinkt mir gewaltig und ich möchte sie los sein, aber als sie anfing, da kannte ich diese Angst noch nicht, also muß das Problem, was ich wohl mit mir selbst habe, schon früher dagewesen sein.

Mit dem Autofahren, da fühl ich mich mittlererweile absolut sicher. Hier konnte ich erfolgreich umprogrammieren von Angst auf Freude und positive Empfindungen. Kein Grübeln mehr, steig ich ins Auto oder lass ich es lieber, keine Angst vor fremden Strecken, keine Angst mehr auf der Autobahn, egal, wie voll die ist. Das ist ein superschönes und angenehmes Gefühl, wenn man etwas wieder machen kann, was einem vorher wie ein unbezwingbarer Berg vorgekommen ist.

Komischerweise konnte ich über die Angst vorm Autofahren mit Jedem reden und das hat ein Stück weit geholfen. Die anderen wußten Bescheid, warum ich total verkrampft, zitternd, schwitzend und frierend zugleich am Lenkrad saß und ich brauchte keine aufgesetzte Maske tragen. Ich konnte die Empfindungen, die mir die Angst einflösste, zeigen, ausführlich darüber reden und das hat mir unheimlich viel inneren Druck genommen.

Über diese Angst, beobachtet zu werden, die Kontrolle über mich zu verlieren, kann ich nicht reden. Das geht einfach nicht. Ich weiß nicht warum, aber mir kommt das einfach nicht über die Lippen. Schon alleine bei dem Gedanken, das Jemanden zu sagen, blockiere ich total. Da geht mir dann schon wieder durch den Kopf, was man dann über mich denken würde oder ob ich dann anderen eine Last bin.

Merkwürdigerweise, wenn ich in einem Geschäft bin und die Angst überkommt mich, reicht schon alleine der Gedanke, man könnte mich beobachten. Es ist dann gar nicht nötig, dass ich mir ausmale, was die Leute über mich denken, es reicht schon, dass ich weiß, ich könnte für einen oder mehrere Leute das Zentrum der Aufmerksamkeit sein.

Und dann eben beim Bezahlen. Da bin ich das Zentrum der Aufmerksamkeit der Kassiererin. Klar, ich muß ja meine Waren bezahlen. Ein eigentlich völlig normaler Vorgang. Ich kaufe etwas ein, sie kassiert das Geld, ist ihre Aufgabe, ihr Job und sie macht es mit zig 1000 anderen Leuten genauso.

Im Moment ist es wieder ganz schlimm. Kürzlich hab ich am Postschalter Geld abgeholt und da überkam mich eine ganz furchtbare Attacke. Ich konnte nicht mehr normal atmen, mir war kalt, heiß und ich hatte das Gefühl, ich kann meine Bewegungen nicht mehr koordinieren. Kaum war ich wieder draußen, konnte ich mich entspannen. Es war, als würde eine Last von mir fallen. Dabei waren draußen auch Leute, die mich hätten anschauen können, aber da ich daran nicht gedacht habe, ging es mir schlagartig besser, als ich aus der Post wieder raus war.


Und nun hat mich diese Attacke schon wieder geprägt. Jetzt hat sich das ausgeweitet auf andere Geschäfte und ich bekomme genau die gleiche Angst, wie in der Post. Dabei ging es mit dem Einkaufen - auch alleine - schon sehr gut. Ich war zwar in der Schlange recht angespannt, aber so, wie es jetzt ist, war es schon lange nicht mehr.

In der Dro. heute mußte ich mich beherrschen , nicht alles an der Kasse stehen und liegen zu lassen. Mein ganzer Körper war nur noch auf Alarm.

Anschließend mußte ich noch zum Supermarkt. Mein großer Sohn wollte eigentlich mit, aber er mußte beim Friseur länger warten, also sollte ich schon mal zum Supermarkt fahren. Und da kam sie wieder, die Angst vor der Angst, weil es mir ja in der Dro. so schlecht gegangen war.

Also bin ich bereits mit gemischten Gefühlen in den Supermarkt und ich mußte noch Pfandflaschen in einen Automaten stecken. Vor mir schon zwei Leute mit vielen Flaschen, das ging ja noch, aber dann standen sie auch hinter mir und ich wurde auch immer nervöser. Als ich dann dran war, war wieder alles zu spät. Ich hab nur noch irgendwie funktioniert. Arm heben, Flasche rein, nächste Flasche …., es war eine Anstrengung wie sonstwas. Dann bin ich mit dem Einkaufswagen erst mal nur rumgelaufen, um wieder runterzukommen. Aus dem Laden raus wollte ich nicht, weil, ich mußte ja einkaufen. Es ging dann auch wieder besser, bis ich dann an der Kasse stand. Lange, lange Schlangen an drei Kassen. Da ging es wieder los. Mein Sohn kam dann und ich hab ihm gesagt, ich muß mal raus, telefonieren, er soll das mit der Kasse machen. Draußen angekommen, ging es mir schon wieder viel besser.

Zu Hause hab ich mich geärgert. Ich habe wieder etwas vermieden. Ich weiß ja, dass jede Vermeidung einen Schritt zurück bedeutet. Den bin ich heute wieder gegangen diesen Schritt zurück. Zu dem kam es mir, nachdem ich zu Hause vor, alles lächerlich vor. Was ist denn an einem Einkauf schlimm? Gar nichts. Im Geiste ging ich die Situation durch, es war nichts bedrohliches an der Sache, aber im Geschäft empfand ich das ganz anders*seufz*. Da hat mein Körper komplett verrückt gespielt und die Angst übernahm die Kontrolle über mich.

Zu Hause konnte ich aber auch wieder realistisch denken. Realistisch und vernünftig zu denken geht aber nicht, wenn ich diese Attacken habe. Alle meine kleinen gedanklichen Hilfsmittel, die funktionieren dann nicht mehr, wenn es so schlimm ist, wie heute. Da kreisen die Gedanken nur um die Angst und für nichts anderes ist in dem Moment Platz.

Am Montag hab ich ein Gespräch mit dem Logopäden meiner kleinen Tochter. Mir graust es. Ich muß ihm gegenüber sitzen, Fragen beantworten und mich dabei anschauen lassen, ich muß ein paar Fragebögen ausfüllen, während er wohl auch zuschaut und es ist der Horror schlechthin, wenn ich an Montag denke.

Ich steigere mich schon so hinein in diese Angst vor Montag, dass ich es, ich kenn das ja, heraus provoziere, dass ich eine Panikattacke haben werde. Und diese Gedanken lassen sich nicht abstellen. Sie kreisen nur um den Montag und am liebsten würde ich absagen, aber wenn ich das tue, dann weiß ich, ich hab erneut verloren und genau das will ich nicht.

Ich will mich nicht von einer Angst, die ich mir selbst großgezüchtet habe, einschüchtern lassen. Ich habe diese Angst produziert und sie mit Vermeidung übermächtig werden lassen und genauso kann ich sie auch wieder klein werden lassen. Ich muß nur wissen, wie.

Am liebsten wäre mir, sie würde so einfach verschwinden, wie sie gekommen ist.

Welche Ängste hast Du?

Liebe Grüße
Sandra

Hallo Sandra

Also wenn ich jetzt meine Ängste beschreiben würde, würde ich wohl etwas länger brauchen und müsste viel über mich nachdenken, das schaffe ich zur Zeit nicht. Ich bin auch erst seit kurzem hier in diesem Forum, vorher wusste ich noch viel weniger über mich und meine Ängste. Ich leide wohl unter anderem an einer leichten sozialen Phobie, wie ich hier herrausgefunden habe, daher kann ich dich in einigen Punkten glaube ich gut verstehen.

Ich schaffe es auch nicht über meine Ängste zu reden. Dabei habe ich wirklich gute Freunde, bei denen meine Ängste auch nur sehr schwach auftreten, mit denen ich darüber reden könnte. Ich wollte mich mal dazu zwingen ihnen von meinem Problem zu erzählen, weil sie ja merken, dass es es mir in manchen Situationen nicht gut geht. Also hab ich sie angerufen und gesagt ich müsste mit ihnen reden. Sie kamen dann auch. Aber ich hab es nicht geschafft von meinen Ängsten zu berrichten. Warum weiß ich nicht? Ich habe es nicht geschafft.
Es gibt auch andere Menschen die mir helfen wollen und die nachfragen und bei denen ich weiß ich könnte dort Hilfe bekommen. Aber ich bringe das nicht über die Lippen.
Auch wenn ich weiiß, dass es mir helfen würde.

Meine Probleme und Ängste gehen aber doch in eine andere Richtung als deine. Aber wenn ich mir so deinen Text durchlese, schaffe ich es glaube ich ganz gut mich in deine Situation hineinzuversetzen. Trotzdem kann ich nur erahnen wie du dich wirklich fühlst. Ich kann dir auch nur Tips geben, die mir einfallen beziehungsweise die ich bekommen habe. Ob sie dir helfen kann ich nicht immer einschätzen, weil Tips so dahin zusagen ist einfach, das in die Tat umzusetzen ist schwer. Das weiß ich.
Ich hoffe trotzdem, dass ich dir weiterhelfen kann.

Erstmal freut es mich, dass das Selbstprotokoll für dich scheinbar eine erste Hilfe ist. Konsequent durchgeführt, lernt man dabei wirklich einiges über sich und sein verhalten. Ich glaube dadurch fängt man an sich bewusster wahrzunehmen. Anfangs ist es vielleicht schwer wirklich mal öfter auf sich zu achten. Aber wenn du dich einmal für dich sensibilisiert hast, fällt es dir leichter dich selber zu beobachten und somit vielleicht auch, deine Gedanken umzuprogramieren, die du dir ja auch mit ins Protokoll schreibst.

Gut ist auch, dass du erkannt hast, dass dud ich zu wenig lobst. Meiner Meinung nach ist das ein Punkt, den man lernen muss um Schritte vorwärts und nicht zurück zu machen. Durch das Lobst steigerst du dein Selbstvertrauen. Das kannst du auch in kleinen Situationen machen.

Natürlich kann ich verstehen, dass du enttäuscht warst als du deinen Sohn das bezahlen im Supermarkt überlassen hast.
Aber du hast doch nicht die komplette Supermarktsituation vermieden, oder? Das ist doch etwas wo für man sich auch loben kann!
Der Bersuch im Dro.. Er war schrecklich für dich, ich weiß. Aber du hast es geschafft, oder nicht? Du hast die Waren nicht liegen gelassen und bist raus gerannt. Du hast bezahlt und bist dann so schnell wie möglich raus. Es war schwer. Aber du hast es gecshffat.
Das ist wieder eine schöne Situation die zeigt wie Willensstark du bist! Du kannst das!

Die Angst vor der Angst. Ein teufelskreis.
Ich habe mich damit noch nicht viel auseinander gesetzt und kann auch hier nur erahnen wie es dir geht... hier ist Autogenes Training stark gefragt. Ich denke da schaffst du es nur raus zukommen, wenn du deine Gedanken komplett umprogrammierst.
Denke positiver über den Besuch beim Logopäden: Ich gehe dahin. Beantworte ganz ruhig die Fragen, fülle in aller Ruhe den Fragebogen aus. Der Logopäde ist nett und freundlich. Erwill nur das beste für mich und meine Tochter
Sowas in die Richtung.
Mhm... leider kann ich dir da nicht so wirklich weiterhelfen =( vielleicht schaut ja mal jemand aus dem Forum vorbei, der selber betroffen ist. Oder stöber du doch mal ein bisschen herum und lies wie es den anderen ergeht und welche tricks sie parat haben.

Wie geht es dir denn wenn du das erlebte hier aufschreibst?
Also ich kann aus meiner Erfahrung sagen dass ich immer ein bisschen erleichtert bin. Mich stört es oft, dass ich nicht aussprechen kann was mich bedrückt. Auch als ich Angefangen habe, hier ins Forum zu schreiben, ist mir das Anfangs schwer gefallen. Jetzt tut mir das gut.

Ja die Ängste einfach verschwinden zu lassen, wollen wir glaube ich alle.
Leider geht das nur in kleinen schritten und dauert oft recht lange.
Helfen würde es dir sicher wenn du professionelle Hilfe beanspruchst. Ob das aber der richtige Weg für dich ist, musst du wissen. So würdest du auch erfahren woher die Ängste kommen.
Ich kann nur immer wieder betonen, dass du mir sehr sehr Willensstark vorkommst und ich mir sicher bin dass du das schaffen kannst.

Erinnere dich immer wieder an dein Erfolgserlebnis beim Autofahren. Und lobe dich auch für kleine Situationen.
Am Montag stehst du auf und fährst mit deiner Tochter zum Logopäden. Dort angekommen lobst du dich dass du deinen vorabschlechten Gedanken nicht nachgegangen bist, sondern du dich aufgerafft hast und dort hingefahren bist. Du meldest dich da an und wartest bist ihr dran seid. Dann setzt du dich dem Arzt gegenüber und das erste was du machst, ist ein Lob an dich das du jetzt hier sitzt. Du unterhälst dich mit dem Arzt und nach jeder beantworteten Frage sagst du dir Ich kann das!.
Erwarte auch nicht zu viel von dir. Schraube deine Ansprüche etwas zurück. Du kannst deine Ängste nicht von heute auf morgen besiegen. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt näher zum Erfolg. Niederlagen werden oft genug kommen aber betrachte sie nicht als Schritt zurück, betrachte sie als auf der Stelle stehen bleiben, dann gehst du halt morgen wieder einen Schritt nach vorne.

Und forsche nochmal ein bisschen in deinem Gedächnis.
Hast du je schonmal die Kontrolle über dich verloren? Oder woher kommt die Angst? Ich glaube das wäre einw ichtiger Punkt für dich.

Liebe Grüße
Lila


Zitat von Icecold:
Hallo,ich bin mir eigentlich ziemlich sicher,dass ich eine soziale Phobie habe.Das ist uach der Grund,warum ich zum Therapeuten gegangen bin.Ich habe nur irgendwo mal gelesen,dass Leute mit einer sozialen Phobie nicht freiwillig zum Therapeuten gehen würden.Aus eigener Erfahrung würde ich sagen,dass das falsch ist,oder was würdet ihr sagen?

Ich mache mir andauernd Sorgen über irgendwelche völlig bescheurten Sachen(auch über Sachen,die nichts mit anderen Menschen zu tun haben) und habe manchmal sogar Angst verrückt zu werden und z.B. Geister zu sehen.Sind so welche Sorgen normal bei einer sozialen Phobie oder haben die garnichts mit der Phobie zu tun?Macht man sich so welche Sorgen nur,wenn man ein geringes Selbstbewusstsein hat?

Danke im Vorraus


Hallo Icecold,

ich kenne sehr viele Sozialphobiker, die auch freiwillig zum Therapeuten gegangen sind, befinde mich auch schon seit längerer Zeit in einer SHG. Ich selbst bin auch freiwillig zum Therapeuten gegangen und auch freiwillig der SHG beigetreten. Ich kann mir gut vorstellen, dass man auch durch starke soziale Ängste, Ängste entwickeln kann, verrückt zu werden. Ängste habe meiner Meinung nach meist immer mit einem geringen Selbstbewusstsein zu tun.

Ich finde es gut, dass Du den ersten Schritt unternommen hast zum Therapeuten zu gehen. Wünsche Dir viel Erfolg!

Lg krit

Geringes Selbstbewusstsein ist der Anfang, um Selbstwertgefühl zu bekommen ist eine Thera ja auch so wichtig, viel Erfolg
liebe Grüße Nicole

Bei mir ist das nicht so klar mit der Diagnose, geht aber in die Richtung Sozialphobie, Sorgen mache ich mir auch manchmal übermäßig. Was den Therapiebeginn betrifft, fand ich dann die Situation, zum ersten Mal bei einer Psychiaterin zu sein (schon über 10 Jahre her), erstmal komisch .

Ich würde diese Sorgen jetzt auch nicht nur mit geringem Selbstbewusstsein oder
-vertrauen in Verbindung bringen. Jedenfalls wenn es sich auf Dinge bezieht, die man nicht selbst beeinflussen kann. Die mit dem Verrücktwerden hatte ich zu Beginn meiner Angstkarriere auch. Vielleicht sind das einfach nur erlernte, ängstlichen Denkeweisen, die sich gerne mal auf alle Bereiche ausweiten.

Grüße pc

Hätte ich ein anderes Selbstwertgefühl und würde mehr drauf achten, was ich möchte , was mir gut tut, würde es mir nicht so ... gehen. Das ist ja mal ne Erkenntnis!! Sorry, heut ist nicht mein Tag...................
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Hallo mein Name ist na ja sagen wir mal Einsame Seele ich bin 32 Jahre alt und habe von meinem 14 Lebensjahr bis vor 4 Jahren getrunken da habe ich einen Entzug gemacht seit dem bin ich trocken. Na ich will sagen im Betrunkenen zustand war ich immer mutiger als nücchtern. Seit ich nicht mehr trinke nehme ich Antidepressiva, Angstlösende Medikamente mache eine Gesprächstherapie und und ich bin aber trotzdem froh das ich nicht mehr trinke.

Ich bin soeben durch Zufall auf diese Seite gestoßen und möchte hier die Chance nutzen, erstmalig das loszuwerden, was mir seit Monaten im Kopf rumgeht, worüber ich aber mit niemandem sprechen kann.

Ich bin weiblich, 24 Jahre alt und leide seit einer Weile extrem unter meiner Einsamkeit.
Ich war soweit ich mich erinnern kann mein ganzes Leben lang schon schüchtern, jedoch gab es dadurch zunächst keinerlei Probleme. Kindheit und Schulzeit habe ich meiner Erachtens nach gut überstanden, hatte eigentlich immer gute Freunde und war soweit glücklich.
Nach der Schulzeit haben sich die meisten meiner Freundinnen dann für ein Studium etc. entschieden, ich begann stattdessen eine Ausbildung. Da fing es dann an, das meine sozialen Kontakten sich so langsam im Luft auflösten. Meine 3 besten Freundinnen aus Schulzeiten sind weggezogen. Mittlerweile sehen wir uns vielleicht noch 1 – 2 mal im Jahr, wenn sie mal bei Eltern zu Besuch sind aber ansonsten ist der Kontakt bis auf gelegentliche Telefonate und Emails sehr gering. Man ist sich ja auch irgendwann nicht mehr so vertraut…wenn man sich dann mal sieht, hat man sich dann auch irgendwie nicht mehr viel zu sagen außer Small Talk. Nun ja, die anderen Freunde, die hier wohnen geblieben sind, lernten im Studium neue Leute kennen, mit denen sie viel unternahmen, somit wurde unser Kontakt auch immer weniger. Ich hingegen hatte auf der Arbeit kaum Leute in meinem Alter und leider eine Berufsschulklasse erwischt, in der ich mich irgendwie mit niemandem so wirklich verstanden habe. Klar, man hat den Unterricht und die Pausen zusammenverbacht aber das war’s auch schon.

Durch die oben beschriebene Situation wurde mein Freundeskreis im Laufe der Jahre halt immer geringer. Ich habe eine Weile noch probiert, neue Leute kennenzulernen und Anschluss zu finden, nachdem das aber alles nicht so klappte, wurde meine Schüchternheit immer größer. Noch vor einigen Jahren habe ich mich über Einladungen zu Geburtstagen, auf denen ich außer dem Gastgeber niemand kannte, gefreut, weil ich es als Chance sah, neue Menschen kennen zu lernen. Mittlerweile nehme ich Einladungen (wenn dann mal eine kommt) gar nicht mehr an, weil ich mich nicht traue hinzugehen. Hab einfach zu viel negative Erfahrung gemacht. Um ein Beispiel zu nennen: Ich war letztes Jahr im Sommer mal auf einem Geburtstag. Es war eine größere Feier mit etwa 30 – 40 Personen, ich kannte nur den Gastgeber. Saß an einem Tisch mit Leuten, die ich zuvor alle noch nie gesehen hatte, aber irgendwie waren sie mir auf Anhieb sympathisch und alle echt lustig drauf. Schüchtern wie ich bin habe ich an dem Abend in 5 Stunden vielleicht 3 Wörter geredet. Von mir aus habe ich sowieso gar nichts gesagt und wenn mich jemand was fragte, hab ich halt mit ja oder nein geantwortet, das war’s. Tja…irgendwann wurde ich dann verständlicherweise ignoriert weil ich ja eh nichts gesagt habe bzw. einfach nichts sagen konnte. Das Ende des Abends war dann, das halt keiner mehr mit mir gesprochen hat und wie ich im Nachhinein erfahren habe, dann sogar gelästert wurde, das ich total arrogant sei.
Ich weiß nicht, ob der ein oder andere das kennt, aber Schüchternheit scheint bei vielen Menschen als Arroganz und Überheblichkeit anzukommen. Alle Leute, die mich nicht kennen, stempeln mich immer direkt als „total arrogant“, „mega hochnäsig“ etc. ab. Ich hasse diese Vorurteile… Es checkt einfach keiner, dass ich mich doch gern unterhalten würde aber halt einfach nicht kann. Mein Gott, ich hab schon genug damit zu kämpfen, wenn ich mir dann auch noch so etwas zu Ohren kommt… Das macht das Ganze irgendwie noch schlimmer. Dann denke ich die ganze Zeit „Reiß dich zusammen, versuche NICHT arrogant zu wirken, sag irgendwas“ aber letztendlich setze ich mich dann so unter Druck, dass ich gar kein Wort mehr rauskriege. Das ich mich so unter Druck setze, liegt wohl auch an meinem mangelnden Selbstbewusstsein. Ich möchte immer allen Menschen gefallen, möchte das alles mich mögen. Das ist total krank…denn dadurch erreiche ich dann ja leider immer das genaue Gegenteil

So viel zu der Vorgeschichte. Im Moment ist es eigentlich so, dass ich abgesehen von meiner Familie keine richtigen sozialen Kontakte habe. Telefoniere ab und zu mit ehemaligen Freundinnen von früher, manchmal (selten) sieht man sich dann auch mal aber das war‘s. Auf der Arbeit rede ich ein bisschen mit meiner Kollegin, mit der ich mir das Büro teile. Aber halt auch nur über allgemeine Dinge, die die Arbeit betreffen. Ansonsten hab ich in der Firma nicht wirklich Kontakt zu Kollegen. Die Pausen verbringe ich mittlerweile auch allein an meinem Arbeitsplatz weil ich mich nicht mehr zu den anderen in den Aufenthaltsraum traue. Ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis meine Vorgesetzten mich mal darauf ansprechen und wer weiß, vielleicht kostet mich meine Schüchternheit dann sogar eines Tages meinen Job?

Nur wenn ich bei meiner Familie bin, blühe ich auf. Dann muss erst mal alles Angestaute raus, weil ich ja sonst mit niemandem reden kann und meine Mutter muss teilweise einen 4-Stunden-Monolog ertragen. Das tut gut, ich bin wirklich dankbar, so eine tolle Familie zu haben. Aber das ersetzt natürlich auch keinen Freundeskreis.

Zur Zeit leide ich extrem unter meiner Situation. Innerhalb der Woche geht es noch einigermaßen, bin tagsüber einigermaßen abgelenkt durch meine Arbeit und abends dann kaputt, so dass ich sowieso früh schlafen gehe. Aber an den Wochenenden könnte ich durchdrehen. Ich weine extrem viel weil ich einfach nicht weiter weiß. Ich habe das Gefühl, ich verpasse meine ganze „Jugend“. Ich bin „früher“ immer soooo gern in die Disco gegangen. Ich liebe Party’s. Alleine natürlich nicht. Also hänge ich zu Hause vorm TV ab während alle anderen in meinem Alter sich in der Disco amüsieren.

Ich kann so einfach nicht mehr weiterleben. Mein größter Wunsch ist es, endlich neue Freunde zu finden. Ich will Dinge unternehmen, die mir Spaß machen…feiern gehen, mal wieder in Urlaub fliegen, Shopping-Touren, Städte-Trips, Cocktails-Abende usw.
Habe auch schon stundenlang das Internet nach Tipps abgesucht, wie man neue Freunde finden kann. Ohne es jetzt böse zu meinen, aber so Tipps wie „Sportverein“, „Kurse an der Volkshochschule“ etc. bringen mich kein Stück weiter. Ich denke, hier sind sicher Leute, die das verstehen… Es ist ja nicht so, als wenn ich sowas noch nie probiert hätte aber wenn man den Mund nicht aufkriegt, kommt man durch solche Unternehmungen auch nicht in Kontakt mit anderen

Ich habe letzte Woche endlich meinen Mut zusammen gefasst und mich auf die Suche nach einem Therapeuten gemacht. Leider sind die Wartezeiten extrem, 6 Monate werde ich mindestens warten müssen. Ohne jetzt hier rumheulen zu wollen, aber so lange halte ich das echt nicht mehr aus…ich pack das einfach nicht mehr. Es muss sich was ändern, so schnell wie möglich. Rumsitzen und warten bis ich endlich meine Therapie beginnen kann, geht nicht. Ich merke, wie ich langsam durch die ganze Situation leich depressiv werde und das möchte ich mit allen Mitteln verhindern.

Tja und nun bin ich hier gelandet. Der Beitrag ist um einiges länger geworden als geplant, sorry Aber es tat ehrlich gut, endlich mal das aufzuschreiben, worüber ich mit niemandem sprechen kann. Ich hoffe einfach, hier auf Menschen zu treffen, die mich vielleicht ein bisschen verstehen. Was würdet ihr mir raten? Habt ihr Erfahrungen mit einer Therapie? Meint ihr, das bringt überhaupt was? Was kann man sonst tun? Hypnose oder sowas? Keine Ahnung… Ist es überhaupt schon eine Sozial-Phobie? Oder bin ich einfach nur extrem schüchtern? Hab mich ein bisschen schlau gemacht über das Thema Soziale Phobien. Es ist nicht so, dass ich allgemein ungern unter Menschen bin, sondern eher ungern allein unter fremden Menschen. Mit Freunden in die Disco zugehen, war z. B. nie ein Problem. Das alles verwirrt mich…weil es irgendwie auch alles nicht zusammen passt…
Wenn ich mir das alles noch mal durchlese, schäme ich mich doch ein wenig. Schick es trotzdem mal ab, in der Hoffnung, vielleicht doch den ein oder anderen Tipp zu erhalten. Wie gesagt, ich bin sehr verzweifelt und es muss sich so schnell wie möglich was ändern. Nur wie…?

Hi Cathy!

Jetzt bekommst du von mir auf deinen langen Eintrag ne lange Antwort.

Erstmal: Ich find’s gut, dass du hier deine Situation beschrieben hast und schämen brauchst du dich überhaupt nicht. Wenn du das Gefühl hast, du wirst allein oder unter den bisher gewohnten Umständen nicht damit fertig, dann ist es doch das Beste, sich Rat oder Hilfe von anderen zu holen.
Und das ist auch legitim, wenn du dir nicht sicher bist, ob sich deine Situation „korrekt“ in irgendein Krankheitsbild oder eine Definition einordnen lässt – das ist sowieso immer individuell verschieden. Entscheidend ist ja, dass es dir damit nicht gut geht und sie dein Leben beeinträchtigt.

Dass sich nach der Schule die alten Freundeskreise größtenteils auflösen ist leider normal, das passiert sogar, wenn alle in derselben Stadt wohnen bleiben. Das solltest du nicht als etwas einordnen, das mit dir persönlich zu tun hat. Und auch, dass man bei der Arbeit nicht zufällig mit den Freunden fürs Leben zusammensitzt ist ja leider nicht selten. Wenn die Leute dort einfach nicht dein Ding sind, ist das doch völlig in Ordnung.
Neue Freunde zu finden ist natürlich schwierig, wenn man nicht gut kommunizieren kann. Wie ist es denn, wenn du Leuten nicht persönlich gegenüber stehst, sondern sie z.B. im Internet kennenlernst? Wenn es dir da leichter fiele, dich mitzuteilen, könntest du ja, falls du ein bestimmtes Interesse oder Hobby hast, zu dem es Foren gibt, erstmal Schreib-Kontakte knüpfen, die sich dann ausbauen lassen?

Für mich klingt es ein bisschen so, als wärst du auch mit deinem bisherigen Werdegang unzufrieden oder unterfordert, als kämest du dir vielleicht von deinen alten Freundinnen „auf der Strecke gelassen“ vor? Bist du denn in deinem Job zufrieden? Mit 24 kannst du noch viele Weichen stellen (auch lange danach noch! )…vielleicht täte dir generell ein Tapetenwechsel gut: ein Auslandspraktikum, eine neue Sprache lernen - und das ist ganz bewusst zweideutig gemeint! Ich kenne viele Leute, die eine Zeit im Ausland verbracht haben und dadurch wurde plötzlich etwas aufgebrochen und ein Potential frei, dass man nie zu besitzen glaubte. Übrigens auch meine persönliche Erfahrung. Aber natürlich kein leichter Schritt.

Kannst du vielleicht versuchen, zu analysieren, was bei dir abläuft, wenn du, wie in der von dir beschriebenen Situation in einer Runde von Leuten bist, die dich interessieren und als potentielle Freunde in Frage kämen? Hast du Angst falsch rüberzukommen? Hältst du dich für nicht interessant genug? Hast du Angst, Fehler zu machen und machst deshalb lieber gar nichts?
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass du vor allem ziemlich hohe Ansprüche an dich selbst stellst. Du willst einen möglichst guten Eindruck machen, du willst allen gefallen, etc. Damit setzt du dich selbst unglaublich unter Druck und letztlich kannst du dein eigenes Ideal nicht erreichen.

Was mich ziemlich erstaunt ist, dass du offenbar schon mehrfach von Leuten durch dein Verhalten als „arrogant“ wahrgenommen wurdest. Wenn ich auf einer Party bin, in einer Runde mit Bekannten und dabei ist eine Person, die ich nicht kenne und die nichts sagt, aber auch nicht weggeht, dann würde ich immer davon ausgehen, dass die Person schüchtern ist oder vielleicht einfach keinen Anschluss im Gespräch findet. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, dass die Person arrogant ist, denn das hieße ja, dass die Person sich selbst für was Besseres hält und sich nicht auf das Gespräch „herablassen“ will.
Arroganz ist leider für viele ein Begriff, der mangels passenderer Worte benutzt wird um Leute zu beschreiben, die entweder sehr selbstsicher auftreten oder unnahbar erscheinen, was mit Arroganz eigentlich erstmal nichts zu tun hat. Wenn dieser Eindruck von dir wirklich oft bei Leuten entsteht, dann solltest du dich vielleicht versuchen selbst zu beobachten und mal schauen, ob es etwas gibt, z.B. die Art wie du sprichst oder deine Körperhaltung oder ähnliches, das auf andere Leute anders wirkt als du es selbst meinst/wahrnimmst... Andererseits kommt es ja leider auch ziemlich häufig vor, dass speziell hübsche und intelligente Frauen speziell von anderen Frauen sofort als arrogant eingestuft werden, wenn sie sich nicht selbst kleiner machen, als sie eigentlich sind. Dann steckt meist Neid dahinter…wäre ja möglich, dass das in deinem Umfeld auch eine Rolle spielt.

Was die Therapie angeht: Therapie hilft immer in irgendeiner Form! Bedingung ist nur, dass du die Therapie machen WILLST und dass du einen Therapeuten hast, bei dem du dich wohl fühlst (bei langen Wartezeiten und wenig Plätzen in deiner Umgebung vielleicht schwer, aber ganz wichtig!).
Ich denke, wenn du versuchst dich selbst zu beobachten und zu verstehen, was bei dir innerlich passiert und dich mit anderen austauschst sind das die ersten Schritte, um etwas zu verändern und auch eine gute Vorbereitung für die Therapie.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft!
Liebe Grüße vom Blatt.im.Wind

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Dr. Reinhard Pichler
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