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Hallo,
habe schon sehr lange mit Panikattacken zu tun und auch Therapie gemacht. Im September letzten Jahres habe ich mich zu einer Weiterbildungsystemische Beratung angemeldet und mache die auch. In dieser Weiterbildung komme ich ständig an meine Grenzen, da mein Selbstwertgefühl durch die jahrelangen Ängste ziemlich im Keller ist. Pausenloses Vergleichen mit anderen, jeder kann mehr als ich, völliger Tunnelblick, meistens mit den Gedanken bei der Angst und wie ich sie wohl überwinden kann.Zwischenzeitlich habe ich den Mut, die Dinge zu verändern und dann holt mich die Angst wieder ein und ich fühle mich, wie hinter Mauern eingesperrt.Eingesperrt in diesen ewigen Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen und ich weiß, dass ich genau hier ansetzten muss, um etwas zu verändern. Versuche es auch, etwas entgegenzusetzten, aber das kostet mich wahnsinnig viel Kraft.
Und dann sehe ich nur Menschen um mich herum(Tunnelblick), denen scheinbar all die Dinge, die mir so schwer fallen ein Leichtes ist.
Fühle mich dann in deren Gegenwart so klein und hilflos.
Und merke, dass ich mir einen wahnsinnigen Druck mache, mithalten zu müssen.
Es fühlt sich manchmal an, als wenn ich gerade anfangen würde laufen zu lernen und alle anderen können schon schwimmen.
Und mich dann für meine Erfolge zu loben erscheint mir dann fast lächerlich. Obwohl ich weiß, wie wichtig das ist, um gesund zu werden.
Letztendlich ist die Angst ja mein Warnsignal, das mir zeigt, hey, an der Stelle gehst Du mit Dir nicht gut um.
Weiß dann vor lauter defizitären Gefühlen oft gar nicht mehr, wo ich eigentlich anfangen soll und dann verläßt mich der Mut weiterzumachen und ich gleite in Depris ab.
Wünschte mir manchmal einfach jemanden an meiner Hand, der mit mir durchs Leben geht und mir mal zeigt, wie es eigentlich geht.
Aber diesen Jemand muss ich wohl selbst in mir groß werden lassen, um mich in mir sicher und geborgen zu fühlen.
Ein Jemand der mir ein guter Freund ist, der mich nicht pausenlos kritisiert und vergleicht, sondern der mich liebevoll unterstütz und die kleinen Schritte zu wertschätzen weiß.
Ich übe mich!
Frage mich auch manchmal, ob das meine Lebensaufgabe ist, meine Ängste zu verstehen??
Musste ich einfach mal loswerden
Seid lieb gegrüßt
Sushi2

23.01.2010 23:27 • 24.02.2010 #1


3 Antworten ↓


Liebe Sushi,
dein Text hat mir die Tränen in die Augen getrieben *schnief*
ich fühle genauso..tagtäglich..vor allem in der uni. Fühle mich immer unfähig..klein und wertlos..
und ich verstehe sehr gut,dass es dir schwerfällt stolz auf dich zu sein oder dich zu loben..weil man sich ständig mit anderen vergleicht und dabei immer den kürzeren zieht

und ja genau..dadurch setzt man sich selbst unter enormen druck und entwickelt auch hohe Ansprüche an sich selbst(an die man aber auch nie herankommen kann!) und so ist der Frust immer vorprogrammiert..
du bekommst Panikattacken und ich werde sprachlos..

Man merkt aber,dass du schon therapeutische Erfahrungen hast..trotz deiner Ängste und Schwierigkeiten hast du doch einen sehr klaren Blick..weißt genau worum es geht!
der Wunsch,dass ein jemand dich an die Hand nimmt..immer für dich da ist,das kenne ich auch nur allzu gut..ich weiß oft nur nicht wie?wie werde ich mir der beste Freund?

was deine Lebensaufgabe angeht..ich denke es geht bei dir auch darum zu lernen dich selbst zu akzeptieren und anzunehmen wie du bist..ohne dich ständig zu fragen,wer oder was du sein müsstest..ohne ständig Vergleiche anzustellen..

Liebe Grüße,Mara

A


Gedankenspirale

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Hallo Liebe Mara29,
dank Dir für Deine liebe Mail. So blöd, wie es ist, aber es tut schon immer richtig gut, zu wissen, dass man nicht der einzige ist, der so fühlt. Das hilft mir oft sehr, denn durch meine leicht bis mittelschwere verzerrte Wahrnehmung denke ich immer, allen Menschen denen ich begene geht es gut, also mindestens mal besser als mir.
Und keiner hegt solche Selbstzweifel.
Ich finde es klasse, dass Du trotzdem in die Uni gehst und Deine Sache machst
Hätte damals gerne Sozialpädagogik studiert, habe es mich leider nicht getraut, aufgrund der Panikzustände.
Wenn ich mich unsicher fühle, versuche ich im Moment einfach so zu tun, als sei ich sicher, das hat mir bisher schon mal geholfen. Einfach aus dieser gefühlten Hilflosigkeit rauzukommen und die Gedanken einfach(nicht immer) zu drehen.
klar, wie soll man auch wachsen, wenn man immer nur das Unkraut gießt.
Ich habe mir das Buch so gewinnen sie mehr Selbstvertrauen von Dr. Merkle gekauft und versuche täglich ein bißchen zu üben.
Ich wünsche Dir auch, dass Du in Deinem Garten nur die schönen Blumen gießt und davon wird es sicherlich eine ganze Menge geben!
Sei ganz lieb gegrüßt
Sushi

hallo sushi,
ich finde mich in deinem Text so stark wieder ... die Zeilen könnte ich geschrieben haben.
Diese ewigen Vergleiche machen mich krank. Ich vergleiche wirklich alles, wo will ich leben, wie will ich leben, wo will ich arbeiten, wohin will ich in den Urlaub?
Ein Freund zieht ins Ausland und ich denke mir: Sollte ich das auch machen? Er ist jetzt glücklich in X und ich sitze hier und bin unglücklich ...

...es ist die ewige Suche nach Glück, Sicherheit und Geborgenheit und die negative Gedankenspirale, die alles schlecht mahct, was man selbst in Angriff nimmt.....





Dr. Reinhard Pichler
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