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Hallo,

mir ist bei meiner Freundin schon öfters aufgefallen, dass sie bei Kontakt mit anderen den Gegenüber nicht anschaut bzw. nur flüchtig. Wenn wir zu dritt sind, schaut sie mich bspw an und redet aber auch mit der anderen Person noch.

Auch fehlen ihr manchmal die Worte, sie spricht dann weniger in Sätzen, sondern eher so komisch-in Wortfetzen.

Ich habe sie auch schonmal darauf angesprochen, aber ihr ist es noch nicht aufgefallen....

Sie hatte keine gute Kindheit, die Eltern waren nicht für sie da.

Wie kann ich sie unterstützen? Sie ist halt auch gerade auf Arbeitssuche und die Bewerbungsgespäche machen ihr sehr zu schaffen.

06.11.2016 09:47 • 09.11.2016 #1


11 Antworten ↓


Hallo Marie 1981,

Zitat:
mir ist bei meiner Freundin schon öfters aufgefallen, dass sie bei Kontakt mit anderen den Gegenüber nicht
anschaut bzw. nur flüchtig. Wenn wir zu dritt sind, schaut sie mich bspw an und redet aber auch mit der
anderen Person noch.

dieses Verhalten haben sehr viele Menschen. Es zeigt meistens, dass jemand sehr wenig Selbstbewusstsein hat.
Gut, wenn Du Deine Freundin darauf aufmerksam machst.
Schließlich zeigt sie damit jedem Fremden, der so etwas lesen kann offen, welches Problem sie hat.
Es wäre schön, wenn sie lernt dies abzustellen und dem Blick von anderen stand zu halten.
Zitat:
Sie hatte keine gute Kindheit, die Eltern waren nicht für sie da.


Das spielt nicht unbedingt eine entscheidende Rolle.

Zitat:
Wie kann ich sie unterstützen?


Indem Du ihr einigermaßen ehrlich sagst, wie Du ihr Verhalten siehst.
Du bist wie ein Spiegel für Deine Freundin und sie ist hoffentlich wie ein Spiegel für Dich.
Das macht eine echte Freundschaft aus.

Schön wäre es, wenn Du in Deinem Profil erwähnst, wie alt Du bist und
ob Du ein Mann oder eine Frau bist. Das ist für mich angenehmer, wenn
ich weiß, mit wem ich in etwa rede.

Viele Grüße

Bernhard

A


Freundin schaut immer weg, wenn sie mit anderen redet

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Da hat Hotin recht. Mein Schulfreund hat auch immer zur Seite geblickt wenn wir redeten. Blickkontakt symbolisiert Präsenz. Man stellt sich dem anderen sozusagen. Da hilft nur das bemerken und üben den Blick standzuhalten.

schönen Sonntag noch.

Hallo Marie1981!
Ich sehe das komplett anders als meine beiden Vorredner.Es gibt keine Norm für den Blickkontakt,auch wenn Generationen von Personal Coaches und Motivationsratgeber das gerne so hätten.
Auch sehe ich persönliche Begegnungen und Gespräche nicht als Anstarr-Duelle beim derjenige verloren hat,der zuerst wegguckt.
Zudem ist der Augenkontakt auch kulturell sehr unterschiedlich angelegt.In den USA glotzt man sich gerne aus aufgerissenen Augen an,in anderen Kuturen ist man da defensiver und fühlt sich leicht provoziert´(Was guckst Du?)

Zum Thema Bewerbungsgepräche:Vielleicht hilft es, sich mal eine der wenigen sehenswerten deutschen Komödien anzuschauen:Sommer vorm Balkon.
Die Heldin dieses Filmes ist arbeitslos und macht eine Coaching für erfolgreiche Bewerbungegespräche mit.Unter anderem wird ihr dabei der bedingungslose Blickkontakt eingetrichtert.
Als sie dann wirklich bei ihrem ersten potentiellen Arbeitgeber zum Gespräch geladen wird,schaut der sie kaum an,ißt während des Gespräches und stört sich am permaneneten Angestarrt-Werden durch seiner Bewerberin.......................

Entscheidend ist,wie Deine Freundin sich bei den Gesprächen fühlt.Fühlt sie sich unwohl, wirst Du mit einer Problematisierung ihres Blickverhaltens alles nur noch schlimmer machen.
Sie wird dann noch mehr auf sich achten,sich unter Druck gesetzt fühlen und insgesamt unfreier werden.

Unterstütze sie einfach in ihrem Anliegen,zeig ihr Deine Wertschätzung,sei auf ihrer Seite und erwähne immer wieder beiläufig ihre Stärken und Vorzüge.

Kurz:stärke ihr Selbstvertrauen und nähre nicht ihre Selbstzweifel!

Im Idealfall kommt der Blickkontakt von ganz alleine.Denn der Blick kommt aus dem Geist und nur da kann man hebeln.

hallo Marie

ich kenne das, ich mache es nämlich selbst. Das Gefühl, von anderen fixiert zu werden, ist höchst unangenehm und löst irgendwie das GEfühl von Flucht aus.
Mir ist das selbst peinlich, dass ich im Gespräch durch die Gegend gucke.
Und es liegt genau am fehlenden Selbstbewußtsein, genau wie Hotin das schon geschrieben hat.
Ich kann Deiner Freundin nur raten, es langsam zu üben, den Blicken anderer Stand zu halten. Sie soll sich dabei bewußt machen, dass sie nicht schwächer oder schlechter ist als andere.

LG Mondkatze

Ich mach das auch, und weiß das auch, kommt auch auf die Situation an.
Ich sag mir dann immer schon selbst guckt die Leute an, wenn du mit ihnen redest.
Bei Männern fällt mir das meistens am schwersten

Ein Trick ist die Augen auf Unscharf zu stellen oder die Nasenspitze des anderen zu fixieren. So als Krücke...

Oder auf die Nasenwurzel, also direkt zwischen die Augen.
Selbstbewusstsein und Augen-Blick müssen nicht unbedingt zusammenhängen. Ich z.B. habe null Selbstbewusstsein, habe aber angeblich einen starren Blick, schaue den Leuten zu fest in die Augen und schweife zuwenig ab (sagten mal meine Psychoreha-Betreuerin und mein Psychotherapeut). Es ist schon besser geworden, weil ich mir das Starren bewusst mache. Aber wegschauen, während ich mit jemandem rede, kommt mir immer noch komisch vor. Weiß dann oft nicht, was ich statt des Gegenübers fixieren soll.

Zitat von juwi:
Selbstbewusstsein und Augen-Blick müssen nicht unbedingt zusammenhängen.


So ist es.
Und selbst wenn man mangelndes Selbstbewußtsein hat,na und?

Ist das neuerdings illegal?

Danke für Eure Antworten.

Es kommt halt manchmal auch wie Desinteresse rüber. Da waren wir shoppen und die Verkäuferin berät uns, da habe ich gemerkt wie sie ganz woanders hinschaut und dachte sie hört nicht zu... Die Verkäuferin erzählte dann mit mir.

Sicherer wird sie, wenn sie raucht, also was nebenbei tut...

Nach außen, rein optisch wirkt sie sehr selbstbewusst, aber das Reden, die Verständigung fällt ihr schwer.

Naja ich habe meine Ängste und Panikattacken und sie hat das Nobody is perfect...

Bei meinem Schulfreund war das ganz extrem, schwupp waren die Augen links, wie auf Befehl, also nicht so verschämt...

Gelegentliches Wegschauen, um im Redefluss nachzudenken ist okay. Wenn man permanent wegschaut wirkt es allerdings wirklich unhöflich.

Zitat von Chingachgook:
Es gibt keine Norm für den Blickkontakt,auch wenn Generationen von Personal Coaches und Motivationsratgeber das gerne so hätten.
Auch sehe ich persönliche Begegnungen und Gespräche nicht als Anstarr-Duelle beim derjenige verloren hat,der zuerst wegguckt.

So sehe ich das auch. Unreflektiertes Starren und Beobachten, wird bei Kennern der Mimik übrigens mit einem listigen (negativ) Gesprächspartner assoziiert, der schauen muss, ob seine möglichen Lügen vom Gegenüber geschluckt werden.

Ich finde ein Gespräch angenehm, bei dem ich nicht erwartungsvoll gestalkt werde und mein Gegenüber auch den Eindruck macht, zuzuhören, bzw. über seine eigenen Worte nachzudenken.

Ständig weg zu schauen wirkt aber schon sehr... dissoziativ.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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