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Wie kann man denn als Erwachsene ( Ü 30) Freunde und Bekannte finden?
Als Kind/Jugendlicher bekommt man durch die Schule automatisch Kontakt zu anderen Menschen.
Dadurch lernt man dann wiederum neue Leute kennen ( andere Freunde der Mitschüler) auch in Vereinen kann man leichter Kontakte knüpfen.
Erwachsene sind ja nicht immer auf der Suche nach neuen Kontakten ( oft auch aus Zeitgründen).
Ich würde mich jetzt z.B nicht mit Kollegen anfreunden wollen ( unabhängig davon, dass ich eh arbeitslos bin).
Sportkurse bieten eher wenig Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme ( jeder macht sein Ding und geht schnell wieder).
Mannschaftssport ist eigentlich ausschließlich Ballsport und scheidet damit für mich auch aus.
Kirchengemeinde kommt für mich nicht infrage ( bin auch kein Mitglied mehr).
In anderen Vereinen z.B DRK oder Tafel sind ausschließlich Rentner aktiv.
Internet finde ich jetzt auch nicht so toll ( viel Belästigungen und schlechter Umgangston).
Dazu kommt eben auch, dass ich eine Sozialphobie habe und deswegen nicht so leicht Kontakte knüpfen kann ( also nicht mal eben in der Umkleidekabine nach dem Sportkurs).
Selbsthilfegruppe fand ich aber auch nicht hilfreich ( hat mich nur noch mehr runtergezogen).
Stand jemand schon mal vor dem gleichen Problem und hat eine Lösung gefunden?
oder habe ich zu hohe Erwartungen?

12.07.2023 19:09 • 04.11.2023 #1


113 Antworten ↓


Ich hab gute Erfahrungen mit Plattformen wie spontacts oder meet up gemacht. Kommt aber glaub ich auch ein wenig darauf an, ob man ländlich oder in der Stadt wohnt, wieviel Angebot es da gibt. Und ich hatte keine Sozialphobie, was es natürlich einfacher machte.

A


Als Erwachsene Person Freunde / Bekannte finden

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Hallo Verry,

in der Tat schließt du schon viele Möglichkeiten aus. Ich überlege gerade, wie ich (35) Leute kennengelernt habe Ü30.
Meist in der Arbeit oder Freunde von Freunden, mit denen man dann plötzlich auch befreundet war.

Gibt es in deiner Stadt sowas wie einen Literaturkreis? Da könnte man ein bisschen diskutieren und schauen, wer auf derselben Wellenlänge ist. Oder - das mache ich gern mal - in eine Keramikwerkstatt gehen. Da kann man Keramik bemalen. Man könnte sich zu einer sympathischen Person setzen und über die Keramik sprechen.
Ansonsten vielleicht ein Gitarrenkurs oder so? Ein leicht zu erlernendes Instrument in der Gruppe.

Die Sozialphobie schränkt natürlich ein. Aber wenn du z.B. sowas wie töpfern oder Keramik machst, kannst du dich einfach zu jemandem setzen und dann überlegen, ob du was sagst oder nicht.

LG
Lacrimola

Zitat von Verry:
oder habe ich zu hohe Erwartungen?

Ohne es böse zu meinen, ja, das hast du meiner Meinung nach. Du hast ja schon so gut wie alle Dinge aufgezählt, bei denen es in unserem Alter möglich ist. Heute läuft man eben nicht mehr im Supermarkt vorbei und hat einen neuen besten Freund. Das braucht ja auch alles seine Zeit.. krampfhaft nach Freundschaften zu suchen, geht meistens leider auch nach hinten los.. auch wenn man es sich sehr wünscht. Ich würde trotzdem eine Gruppe vorschlagen, wo es gemeinsame Interessen gibt. Ob es Sport ist, Kreativität, Vereine, die Kirche oder was auch immer. Dann mit einer positiveren Einstellung daran gehen und ohne zu große Erwartungen. Ich denke nur so wird das wirklich klappen

Ist bei mir ein ähnliches Thema. Ich habe Angst vor der Einsamkeit nach dem Job.
Hier hat es viele gute Vorschläge gegeben.
Ich habe jetzt vor einem Monat einen Näh und Stricktreff mit gegründet. Habe die Idee mal in einem Forum erwähnt und Glück, dass eine Lehrerin die Idee toll fand gleich Räumlichkeiten an der Hand hatte. Es ist ein offener Treffpunkt und mal sind wir 7, mal nur 3 Leute. Aber wir sind zuversichtlich, dass es nach den Ferien voller wird. Wir wollen dann die Werbetrommel rühren. Und es macht Spaß, auch wenn ich mich überwinden musste. Bin nämlich auch eine Sozialphobikerin.
Was will ich damit sagen? Überlege mal, was dich interessieren würde, welche Hobbys du gerne machen möchtest und dann geh auf die Suche nach Gleichgesinnten.

Wahrscheinlich ist es auch besonders schwierig, wenn man überhaupt nicht in einem sozialen Umfeld drinnen ist ( so in meinem Fall).

Wofür interessierst du dich denn?

Mir fällt da jetzt spontan: Wandern, Fitness oder andere Aktivitäten mit Bewegung ein.
Die Wandervereine sind hier allerdings auch ausschließlich in Rentnerhand.
Ich könnte es höchstens noch mal mit einem Lauftreff versuchen.
oder dann eben auch wechselnde Aktivitäten z.B Kino, Bowling, Grillabend, etc.
Solche Gruppen gibt es aber ausschließlich für Jugendliche z.B Jugendtreff.
Eventuell noch für Senioren.
Basteln, Töpfern, handwerkliche Arbeiten sind eher nicht so mein Ding.
ich weiß selber, dass es schwierig ist.

Hallo guten Abend
Mir geht es ähnlich. Ich suche auch schon ewig nach einem neuen Bekannten-oder Freundeskreis.
Ich war immer sehr aktiv, in verschiedenen Vereinen, Sportschulen, VHS, Ehrenamt, Hundesport, usw. tätig. Ich habe bald alles durch. Bekannte für die Zeit in der man z.B. in der Sportschule aktiv, gab es schon. Aber eben nur für den Zeitraum. Eine Freundin hatte ich gefunden. Als sie geheiratet hatte, ward sie nicht mehr gesehen. Einfach verschwunden.
Mit der Suche geht das jetzt schon zig Jahre. Mit den Arbeitskollegen arbeitet man ja nur zusammen, da ergibt sich meist auch nichts.

Ich denke, mehr als das Übliche unternehmen um Kontakte zu bekommen, geht nicht.
Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass „ältere“ gar nicht mehr auf der Suche nach neuen Bekannten sind.
Ich tue mich allerdings auch etwas schwer, locker auf andere zuzugehen. Tja, und wenn man dann auf Leute trifft, denen es auch nicht so leicht gelingt, dann warten alle immer noch, lach.

Im Rentenalter wird es wahrscheinliche wieder ein bisschen einfacher.
Dann kann man in die Wander und Gymnastikgruppen oder zum Seniorentreff gehen.
oder ein Ehrenamt ausüben.

Moin,

Sozialphobie ? Ich wusste gar nicht das es sowas gibt . . . . gibt es den Begriff wirklich oder ist das eine Forum-Erfindung? Ich habe das Wort noch nie gehört !

Letztendlich betrifft mich das auch mit dem Freunde und Bekannte finden. Ich bin jetzt in den 40igern und seit einiger Zeit gehe ich kaum noch raus. Es ist eben schwierig und ich denke, das viele Projekte in der Richtung nur oberflächlich und Schein sind - zumindest fühlt es sich so an in meiner Region. Es macht mich extrem traurig, das für ukrainische Flüchtlinge und Urlauber hier mehr getan wird als für die eigene Bevölkerung.
Ich persönlich bin nicht so der Mensch für Vereine oder große Menschenmassen . . . und ich glaube auch, das Neulinge in Vereinen usw., es auch nicht einfach haben werden, da man in eine feste Gemeinschaft kommen würde, welche seit Jahren fest verbunden ist und da würden Neulinge nur stören !
Auch glaube ich, wenn man im Kindergarten oder in der Schule es versäumt hat Kontakte zu knüpfen und Freunde und Kumpels sowie Kumpellinen zu finden ist es Jahre später schwierig bis unmöglich, zumal in meinem Fall noch das Aussehen hinderlich ist ! Ich habe mal 2 Jahre im Callcenter gearbeitet . . . aber nach der Arbeit hat sich Niemand von den Mitarbeitern mit mir privat abgegeben und wenn doch dann war nie wirklich was dauerhaftes , nur für einen kurzen zweckgebundenen Moment - darum habe ich die Firmen- und Weihnachtsfeiern immer gemieden - das war mir immer so scheinheilig und oberflächlich !
Irgendwann scheint man sich daran zu gewöhnen, das es ist wie es ist und dann als schüchterner und ängstlicher Mensch in feste Strukturen reinzuplatzen ist bestimmt nicht gewollt !

Ja Sozialphobie ist eine offizielle Diagnose.
Während der Schulzeit kann man ja auch noch gemeinsam mit Mitschülern in einen Verein gehen oder man kennt im Verein schon andere Leute.
Das fällt später weg.
Man wird zwar nicht zwangsläufig abgelehnt.
Aber man müsste eben sehr kontaktfreudig sein um wirkliche Kontakte zu knüpfen.
Als Sozialphobiker ist das fast unmöglich.

ob es auf der Welt jemand gibt, vorallem untern den Mädels, der mit mir befreundet sein möchte ? Nicht nur zum Schein oder als Lückenfüller !? Bisher war ich immer nur Zeitvertreib und Lückenfüller . . . .

Zitat von Stadthoschi:
Sozialphobie ? Ich wusste gar nicht das es sowas gibt . . . . gibt es den Begriff wirklich oder ist das eine Forum-Erfindung? Ich habe das Wort noch nie gehört !

Und ob es das gibt ist sogar ziemlich verbreitet. Dazu zählt z.B. die Angst vor Publikum zu reden. Die Steigerung davon ist eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Ich habe beide Diagnosen.

Ich habe früher Freunde gehabt, aber die gibt es nicht mehr. Teils verstorben, teils nach der Heirat unterschiedlich entwickelt, teils durch die Scheidung verloren und das Ende kam mit jahrelangen Depressionen. Und Sozialphobie. Oberflächliche Freundschaften konnte ich aufbauen, aber die sind Hobbybezogen, z.B. Fußball Fans. Aber eine gute, echte Freundin habe ich nicht mehr.

@Karimma

Ja genauso ist es.
In der Kindheit und Jugend war das alles viel einfacher.
Freunde, Bekannte, und irgendwann ist alles weg oder eben anders, weil sich alle auseinandergelebt und unterschiedliche Entwicklungen gemacht haben.
Und wenn ich dann mal Leute kennengelernt habe, stellte sich heraus, dass wir eigentlich total unterschiedliche Interessen hatten.
Z.B. Habe ich keine Kinder, wollte nie welche. Alle Bekannte von früher ( und auch alle neuen Bekannten ) haben Kinder. Da fällt schon mal ein Gesprächsstoff weg.

Ich habe eine chinesische Freundin. Sie, ihr Mann und wir, also mein Mann und ich, wir kennen uns schon seit den 80er Jahren. Viele gemeinsame Erlebnisse von damals haben uns zusammengeschweißt. Allerdings wohnen sie nicht mehr in der Nähe. So sehen wir uns kaum. Hin und wieder Kontakt über WhatsApp. Sie haben uns aber auch schon ein paar Mal im Urlaub besucht. Also die Verbundenheit ist da, auch wenn wir nur selten zusammen reden.
Die Suche nach einer Freundin, wie ich sie früher in der Schule oder damals beim Sport hatte, war bisher weitestgehend erfolglos.
Nun bin ich Anfang 60 und denke manchmal, dann ist es so.

Viele Erwachsene sind natürlich durch Arbeit und Familie sehr beschäftigt.
Wer dann schon Freunde und Bekannte hat ist nicht mehr auf der Suche nach neuen Leuten.
Zum Sport geht man dann auch nicht mit der Absicht oder dem Interesse neue Leute kennenzulernen.
Im sozialen Vereinen wie z.B DRK sind dann oft nur Rentner aktiv.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Mondkatze:
@Karimma Ja genauso ist es. In der Kindheit und Jugend war das alles viel einfacher. Freunde, Bekannte, und irgendwann ist alles weg oder eben ...
bei mir ist es auch so. Keine Kinder, keine Enkel damit auch. Und die in meinem Alter im Job, die ganz nett sind haben ihren Freundeskreis bzw sind neben dem Job voll bei den Enkeln eingespannt.

Zitat von Verry:
Viele Erwachsene sind natürlich durch Arbeit und Familie sehr beschäftigt. Wer dann schon Freunde und Bekannte hat ist nicht mehr auf der Suche ...

Im Bereich des Ehrenamtes gibt es auch junge Menschen die sich engagieren. On unserer Stadt gibt es eine Stelle wo das ganze Ehrenamt der Stadt organisiert ist. Da kann man sagen welche Zeiten günstig sind und was man möchte. Dann suchen sie.

Ich habe auch immer weniger Motivation und sehe das Leben immer mehr als sinnlos an.

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Dr. Reinhard Pichler
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