meine Redeangst bereitet mir zunehmend Sorge, so dass ich da nun gerne mal gegensteuern würde.
Zu meiner konkreten Situation:
Mir fällt es unheimlich schwer, vor den Klassenkameraden frei zu sprechen. Dieses führt dazu, dass Wortbeiträge meinerseits immer äußerst kurz und knapp ausfallen, meistens wenige Wörter, max. 2-3 Sätze. Wenn ich vorher weiß, dass bei einem Redebeitrag mehrere Sätze bzw. womöglich noch einer weitergehende Erklärung notwendig ist, melde ich mich gar nicht erst, weil ich Angst habe, mich zu verhaspeln.
Als noch bedrückender empfinde ich allerdings die Situation etwas vor der Klasse stehend in freier Rede zu formulieren und sei es dabei nur Begriffe kurz näher zu erläutern, die an der Tafel stehen. Mein Herz läuft schon vorher, sobald der Lehrer die Worte Gruppenarbeit und anschließende Präsentation in den Mund nimmt auf Hochtouren und beruhigt sich auch nicht mehr. Ich konnte mich schon oft vor der Präsentation drücken, hat aber nicht immer geklappt. Wenn ich dann mal dran war, hat mir mein Unwohlsein den Hals abgeschnürt und ich konnte eigentlich nur das ablesen, was da schon stand und war nicht imstande, weitere Ausführungen zu machen. Mein Körper ist dann in einer Art Alarmzustand und will nur weg aus der Situation. Ich empfinde diese Situationen als derart befremdlich, dass ich dann auch kaum noch an etwas anderes denken kann.
Ich muss dazu sagen, dass ich vor kurzem schon ein Referat gemeistert habe, dass auch den Stimmen nach zu urteilen, sehr gut war. Die Krux dabei ist aber, dass ich mich darauf intensiv vorbereiten konnte und mein Text quasi in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das hat mir die nötige Sicherheit verliehen.
Bei diesen Aus-dem-Stand-Präsentationen habe ich zur Vorbereitung keine Chance und stecke dann in einem Dilemma.
Ich habe vor ein paar Wochen mit der Klopftechnik angefangen, um meiner Angst Herr zu werden und mein Selbstbewusstsein (gepaart mit einer sozialen Angst gegenüber fremden Menschen), mit dem ich auch nicht üppig ausgestattet bin, aufzubauen.
Ich glaube, dass es auch schon was gebracht hat, aber es ist eben ein langer Prozess, da man menschliche Verhaltensweisen, die man seit Jahren an den Tag legt, nicht ohne weiteres umpolen kann.
Meine Fragen jetzt:
Habt ihr noch Ideen, wie ich meiner Angst besser Herr werden kann? Welche Möglichkeiten es (möglichst in Eigentherapie) noch gibt?
Ich weiß, dass Medikamente der letzte Ausweg sind, aber gibt es welche, die mir womöglich vorübergehend weiterhelfen könnten? Würde man die verschrieben kriegen, wenn man zum Hausarzt geht oder macht das nur der Spezialist nach genauerem Check?
Würde mich über Antworten sehr freuen.
Viele Grüße
Jord
04.01.2012 21:38 • • 20.01.2012 #1