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hallo
Ich weiss nicht ob das irgend jemand kennt, aber im Internet habe ich nichts dazu gefunden. Ich stehe nicht zu mir und hasse mich und meinen Körper. Ja, dass sagen viele von sich aber momentan ist es so schlimm, dass wenn mir jemand ein Kompliment macht, ich dass Gefühl habe dass mein Gegenüber mich nur auf den Arm nehmen will und nur schlechtes von mir denkt. Es klingt komisch Komplimente sollten einen doch glücklich machen doch mich ziehen sie nur runter.

Hat das jemand von euch?
Ich würde mich gerne mit jemanden ausquatschen, da mich so gut wie niemand versteht.

31.05.2016 18:56 • 31.05.2016 #1


7 Antworten ↓


Es kommt darauf an wer die Komplimente macht. Kommen diese von fremden Personen sollte man nicht unbedingt alles glauben. Aber Komplimente von Freunden, Familie und Partner sind doch was schoenes und sicherlich auch ernst gemeint.

A


Kein Selbstbewusstsein/ "Angst" vor Komplimenten

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Hi niiinaa,
meinst du mit diesen Komplimenten jetzt eher solche die auf dein Aussehen bezogen sind?

Bei mir war/ist dies eher allgemeiner, so dass ich mit Komplimenten, Anerkennung und überhaupt positiver Rückmeldung bis heute so meine Probleme habe. und dies eher vermeide.
Vor einigen Jahren war dies aber noch viel schlimmer, weil mein Selbstbild so extrem negativ war, so dass Komplimente und Anerkennung einfach nicht mehr in mein Selbstbild passten. Am Ende war es sogar so schlimm, dass ich solche Rückmeldungen immer in etwas extrem boshaftes bzw. negatives umgedeutet habe. Ich konnte mir damals einfach nicht mehr vorstellen, dass andere Menschen mich in irgendeiner Weise noch positiv wahrnehmen konnten. Besonders mein Aussehen habe ich damals gehasst, so dass ich im Spiegel oder auf Fotos nur noch ein hässlich verzerrtes Etwas gesehen habe. Heute weiß ich, dass ich diesbezüglich eine Wahrnehmungsstörung habe, weil ich selbst schon im Spiegel beobachten konnte, wie sich die Wahrnehmung meines Aussehens unter dem Einfluss von Selbstunsicherheit verändert und verzerrt hat. Bis heute habe ich keinen Weg gefunden mein eigenes Aussehen halbwegs realistisch einschätzen zu können, weil ich ja niemanden fragen kann und gleichzeitig auch Angst davor habe, dass meine Wahrnehmung doch bestätigt werden könnte.
Ansonsten erzeugen Komplimente und Anerkennung bei mir bis heute eher befremdliche Gefühle, auch wenn ich inzwischen gelernt habe diese bewusst doch annehmen zu können. Wirklich freuen kann ich mich aber bis heute nicht, weil es mich eher runter zieht, da ich dann wieder das Gefühl bekomme dies zukünftig auch immer erfüllen zu müssen. Daher vermeide ich möglichst Anerkennung und Komplimente.

Es ist nicht nur aufs Aussehen bezogen. Auch z.B bei meiner Redeangst wenn mir Personen sagen, dass ich das schaffen werde und ich eine gute Präsentation machen werde. Aber als ich dein Text durchgelesen habe, habe ich mich wieder erkannt. Ich danke dir, so weiss ich dass mich doch noch jemand verstehen kann.

Ich denke bei Komplimenten immer, dass der andere es nur aus Mitleid oder aus Jux sagt, weil das Gesagte eben nicht zutrifft. Wenn jemand zum Beispiel sagt, ich rede gut, kann mich gut ausdrücken etc., denke ich, dass er auf mein psychogenes Stottern und meine Probleme, mit Menschen zu sprechen, anspielt.

Zitat von anjaf:
Es kommt darauf an wer die Komplimente macht. Kommen diese von fremden Personen sollte man nicht unbedingt alles glauben. Aber Komplimente von Freunden, Familie und Partner sind doch was schoenes und sicherlich auch ernst gemeint.

Wirklich sicher kann man aber leider nicht sein, weil man diese Menschen ja eher nicht fragen kann, da sie es wohl eher selten zugeben würden wenn sie es nicht ernst meinen oder auch beleidigt wären, weil sie es doch ernst gemeint haben.
Und gerade bei nahestehenden Personen kann man sich erst recht nicht sicher sein, weil diese Menschen es vielleicht nur gut meinen, aber dann doch nicht ehrlich sind. Denkbar ist auch, dass diese Menschen einen auch nur auf diese Weise manipulieren wollen, weil sie sich davon irgendwelche Vorteile versprechen - worüber sie sich vielleicht selbst nicht einmal so bewusst sind.
Bei fremden Personen ist es je nach Situation für mich zumindest teilweise glaubhafter, weil sie davon vielleicht eher keinen persönlichen Nutzen haben könnten.
Letztlich kann man aber leider keinem Menschen in den Kopf schauen, so dass man darüber keine Sicherheit erlangen kann, was ein echtes Problem ist wenn man extrem selbstunsicher ist und an Minderwertigkeitsgefühlen bzw. Angst vor Ablehnung usw. leidet, und dann noch das Vertrauen in Menschen durch verschiedene Erlebnisse erschüttert wurde.
Am Ende muss man immer wieder entscheiden, ob man jemanden glauben kann oder nur glauben möchte. Was auch wieder nicht leicht ist, wenn das eigene Selbstbild extrem negativ ist, da man dann vielleicht unbewusst eigene negative Überzeugungen auf andere projiziert.
Leider alles sehr kompliziert

Zitat von Avalon:
Zitat von anjaf:
Es kommt darauf an wer die Komplimente macht. Kommen diese von fremden Personen sollte man nicht unbedingt alles glauben. Aber Komplimente von Freunden, Familie und Partner sind doch was schoenes und sicherlich auch ernst gemeint.

Wirklich sicher kann man aber leider nicht sein, weil man diese Menschen ja eher nicht fragen kann, da sie es wohl eher selten zugeben würden wenn sie es nicht ernst meinen oder auch beleidigt wären, weil sie es doch ernst gemeint haben.
Und gerade bei nahestehenden Personen kann man sich erst recht nicht sicher sein, weil diese Menschen es vielleicht nur gut meinen, aber dann doch nicht ehrlich sind. Denkbar ist auch, dass diese Menschen einen auch nur auf diese Weise manipulieren wollen, weil sie sich davon irgendwelche Vorteile versprechen - worüber sie sich vielleicht selbst nicht einmal so bewusst sind.
Bei fremden Personen ist es je nach Situation für mich zumindest teilweise glaubhafter, weil sie davon vielleicht eher keinen persönlichen Nutzen haben könnten.
Letztlich kann man aber leider keinem Menschen in den Kopf schauen, so dass man darüber keine Sicherheit erlangen kann, was ein echtes Problem ist wenn man extrem selbstunsicher ist und an Minderwertigkeitsgefühlen bzw. Angst vor Ablehnung usw. leidet, und dann noch das Vertrauen in Menschen durch verschiedene Erlebnisse erschüttert wurde.
Am Ende muss man immer wieder entscheiden, ob man jemanden glauben kann oder nur glauben möchte. Was auch wieder nicht leicht ist, wenn das eigene Selbstbild extrem negativ ist, da man dann vielleicht unbewusst eigene negative Überzeugungen auf andere projiziert.
Leider alles sehr kompliziert



Ja da hast du auch wieder Recht mit allem was du schreibst. Es ist schwer abzuwaegen was Ernst gemeint ist und was nicht. Ich hingegen bin bei meinem langjaehrigen Ex sehr ehrlich in bezug auf das liegen der Frisur oder Kleidung. Er mir gegenueber auch was Haus betrifft. Wit beide sind wirklch ehrlich zueinander. Sicher selten heutzutage...

Zitat von niiinaa:
... z.B bei meiner Redeangst wenn mir Personen sagen, dass ich das schaffen werde und ich eine gute Präsentation machen werde.

Solche Art Situationen sind meiner Erfahrung nach leider gefühlsmäßig recht ambivalent, weil es zum einen eigentlich ein gutes Gefühl vermitteln sollte, wenn man von Anderen auf diese Weise bestärkt und ermutigt wird.
Gleichzeitig schämt man sich aber für die eigene Redeangst, weil man dies als persönliche Schwäche bewertet. Dies führt dann zu unangenehmen Gefühlen, weil man mit dieser Schwäche nun in der Aufmerksamkeit anderer Menschen, vielleicht sogar sehr vertrauter Menschen, steht, vor denen man ja eigentlich diese Schwäche am liebsten verbergen möchte.
Durch diese unangenehme Scham wird dann leider auch die gut gemeinte Unterstützung durch diese anderen Menschen mit einem unangenehmen Gefühl belegt, so dass man diese positiv gemeinte Hilfe nicht mehr als positiv empfinden kann.
Dies kann dann noch durch Versagensängste verstärkt werden, wenn man trotz dieser Ermutigung der Anderen wegen der Redeangst scheitert, so dass man diese Anderen womöglich enttäuscht.





Dr. Reinhard Pichler
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