Hallo,
ich kann Din in fast allem zustimmen: ich war auch 35 als ich meine erste Attacke bekam. Und auch wenn ich in der Zwischenzeit, ich bin nun fast 47, oft beschwerdefrei, auch mla für 5 Jahre, war, so habe ich doch bei jeder Attacke den Gedanken: Und was ist, wenn es diesmal doch das Herz ist....
Meine Ursachen der Attacken liegen tatsächlich in meiner Kindheit: die Schwangerschaft meiner Mutter, die chronisch krank war, war sehr schwer. Immer bestand die Gefahr, mcih zu verlieren. DAnn war meine Geburt ebenso schwierig, ich bekam noch im Kreißsaal die Nottaufe... einige Wochen daheim, musste ich wieder ins Krankenhaus. Das hieß damals KEIn Besuch von den Eltern, nur einmal die Woche durch eine Scheibe wurden die Säuglinge den Eltern gezeigt, dann durften die wieder heimfahren...
In der ersten Therapie habe ich gemeinsam mit meinem Therapeuten herausgefunden, dass da die Ursachen - Verlustangst - begründet liegen. Meine Mutter starb plötzlich, als ich 18 Jahre alt war an Herzversagen aufgrund ihrer chronischen Erkrankung. Als meine Kinder anfingen,ihren Radius ausser Haus langsam zu vergrößer, also so mit 8 Jahren, da bemerkte ich´, dass ich sehr ängstlich auf jede Verspätung und auf viele Aktivitäten reagierte. Habe ich aber nicht als überdurchschnittlich eingestuft. Vllt. hätte ich damals noch etwas abwehren können.
Meine erste Attacke kam im urlaub. Dann wurden die Abstände kleiner und die Attacken heftiger und mehr. Gott sei Dank erkannte mein Hausarzt schnell meine Situation und ich konnte eine Therapie beginnen. Half sehr gut.
Vor 4 Jahren verstarb unser Hund, eine schlimme Zeit für mich. Bis dahin war ich nach der Therapie beschwerdefrei und konnte wieder alles unbeschwert ohne Angst machen. 6 Wochen nach dem tod des Hundes fingen die Attacken wieder mit voller Wucht an. Schnell bekam ich wieder ein Therapie nachdem klar wurde, dass ich allein da nicht rauskomme.
Es ging aufwärts, dauerte aber länger bis sich erste Erfolge zeigten. Dann hatte ich eine sehr sehr heftige Attacke während einer Autofahrt im Stau auf der Autobahn. Es war die Hölle und ich konnte danach sehr lange nicht mehr Autofahren, weder als Bei, noch als Selbstfahrerin. Leider bewilligte die Krankenkasse keine Therapestunden mehr und so musste ich versuchen, alleine weiterzumachen. Endlich kam ich voran, doch der nächste Verlust ereilte mich im letzten Jahr: kurz hintereinander verstarben meine Tante und mein Onkel (Ehepaar), die die engsten Verwandten waren. Die immer für mich, meine Schwester und meinen Vater da waren. gut die anderen auch,, aber mein Onkel ist der jüngste Bruder meiner Mutter gewesen und meine Eltern hatten einen ganz besonderen Draht zu ihm und seiner Frau. Batsch, wieder ein Schlag ins Genick. Ich habe sofort meinen Therapeuten angerufen und bekam schnell einen Termin. Erst mal ohne therapieantrag, aber ich fiel wieder in ein extremes Loch mit fortwährenden Attacken, so dass wir doch eine erneute Therapie beantragten. Die neigt sich nun dem Ende zu, 5 Stunden habe ich noch. Nachdem es mir seit Januar ziemlich konstant recht gut ging, bis auf kleinere Angstanflüge keine Attacken mehr, habe ich in den letzten 2 Wochen wieder vermehrt damit zu tun. Nicht sooo extrem, aber ich merke,d Ar. meine Seele sich mit was beschäftigt. Ich denke auch, ich weiß dass es mit unserer Tochter, die nun ihr Abi gemacht hat, zusammenhängt. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, nicht nur für sie, auch für mich. Sie bleibt zwar bei uns wohnen während ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, aber es ist ein Umbruch im festen Gefüge. Im November Dezember 2011 ist unser Sohn ausgezogen zu seiner Freundin, daran hatte ich auch zu knacken. Mir zeigen es oft Träume auf. Ich träume wirres Zeugs, aber nie direkt im Zusammenhang, zumindest kann ich es nicht mehr fassen, wenn ich wach werde. Aber sie drehen sich immer um die Person, z Zt um unsere Tochter....
Ach Mensch, meine Vernunft lässt los, aber meine Seele tut sich schwer damit. Nun habe ich echt Angst vor Samstag, der Tag der Abientlassung und abends Abiball. Mit Kirchenbesuchen tu ich mich auch sehr schwer, denn ich hatte auch des öfteren in der Kirche Panikattacken. Irrgendwie sind die sooo in meinem Kopf eingebrannt, dass ich die nicht rausbekomme oder wenigstens überschrieben bekomm.
Ich finde auch, dass man nach jeder beschwerdefreien Zeit das Gefühl hat (oder es ist wirklich so), dass die Panikattacken noch heftiger zurück kommen....
Sorry dass ich jetzt so lang geschrieben habe, aber ich hoffe, es ist wirklich nur ein kurzes Intermezzo, das Du und ich nun wieder durchmachen. Vllt. magst Du Dich öfter austauschen, dann schreib mir ne Postnachricht!
LG - Wir schaffen das...