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und da ist es wieder Das was kaum in Worte zu fassen ist.
Mein Blick ist starr, ich fühle keine Angst. Ich fühle etwas viel, viel Schlimmeres.
Denn ich habe wieder den Gedanken bis auf den Kern vertieft
nach dem was denn bleibt, wenn ich nicht bin.
Wenn dies hier was ich Wahrnehme und fühle nicht wäre.
Aber was ist das was ich wahrnehme und fühle? Und was sind Gedanken?
Was bedeutet es zu sein? Zu existieren? Warum macht es so Angst dies nicht zu wissen?
Aber was ist Angst? Und was wenn es diese unbegreifliche Existenz / das Ich /
das Dasein nicht geben würde?

Das existenzbedrohendste Gefühl oder was auch immer vergeht wieder und ich denke nach
Ich denke nach über die Vergangenheit. Mir fallen die wenigen schönen Dinge nicht ein.
Ich denke nur an all das Negative, an alle folgenschweren Fehler die ich beging.
Und ich spüre einen abgrundtiefen Hass gegen mich selbst und einen tiefen, tiefen Schmerz.
Wenn ich gleich ins Bad gehe, werde ich den Blick in den Spiegel wie gewohnt meiden.
Denn ich verachte mich.

Ich gehe hinaus und wünschte, wenigstens die Sonne würde scheinen. Der Himmel wirft sein ekelhaft
Graues Licht auf die Umgebung, aus der alle Farben verblasst sind.
Ich sehe andere Menschen und eine Mischung aus Neid und Hass steigt in mir hoch.
Meine Beine, meinen Oberkörper und mein Ich spüre ich nach wie vor so gut wie gar nicht, wenigstens meinen Kopf nun für den Moment ein wenig mehr.
Die wie in einen angst-einflößenden Nebel getauchte Umgebung wirkt mit jedem Schritt immer unwirklicher und fremder. Mir ist schwindelig und ich gehe schneller bevor sich der Schwindel
In meinem ganzen Körper ausbreitet.
Ich denke daran, dass ich jetzt gerade auf dem Weg zum Supermarkt bin, um mir dort wie so oft meinen Alk. zu holen. Zwar mit einem beschissenen Gefühl darüber und dass ich den Kassiererinnen gar nicht mehr in die Augen kucken will aber wenn ich wieder zu Hause bin bzw. auf dem Weg nach Hause, wird der Alk. wie gewohnt wenigstens ein wenig all den Schmerz betäuben.
Vor allem den Schmerz über den Verlust meiner Seelenverwandten und auch wenn es nun gefühlt keine Hoffnung mehr auf Besserung, gar Heilung oder eine Zukunft gibt
dies wird durch den Alk. fürs Erste ein klein wenig erträglicher
Also habe ich die Flasche und ignoriere, wie so oft, was ich mir damit meinem Körper, den ich kaum spüren kann, wieder antue.
Ich ignoriere auch, wie ich morgen aufwachen könnte
Mit Panikattacken, wegen sich plötzlich knallhart verschlimmernden Entfremdungsgefühlen zum Beispiel.
Der Schmerz ist HEUTE zu schlimm um ihn so ertragen zu können! Was morgen ist
Es ist egal, schließlich sehe ich ja eh keine Zukunft mehr

Es ist abends und ich denke mir: Es kann so nicht weitergehen, Ich kann nicht mehr
Will ich überhaupt noch?, Es ist mir jetzt im Grunde auch egal ob ich sterbe oder nicht, denn ich will nur das es aufhört jetzt!
Und ich denke daran, was mir am meisten fehlt diese beiden großen Dinge,
die ich bereits besaß und wieder verlor

Da liegt ein Messer aber ich weiß das ich es niemals könnte, weil ich weiß:
Ich habe eine sehr große Angst vor dem Leben ABER vor dem Tod noch eine viel Größere
Auch meine Willenskraft, es doch noch in diesem Leben zu schaffen und
Ich will nicht einsam sterben!

Aber aus eigener Kraft werde ich es niemals schaffen...

28.01.2019 23:33 • 23.02.2019 #1


9 Antworten ↓


Du kommst noch aus der wohnung, gehe schnell in einer therapie ich würde gerne aber hänge fest in der wohnung.

A


Entfremdungsgefühl - Ich hasse mich selbst

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Was machst du denn beruflich wenn ich fragen darf? Achso und die Sache mit dem Alk. da ist dir hoffentlich bewusst das du damit alles noch schlimmer machst. Das Problem damit hatte ich nämlich auch...

ja das ist mir durchaus bewusst... aber... ich halt´s einfach nicht mehr aus ohne...

beruflich würde ich sehr gerne was machen, aber man lässt mich ja nicht...

Hast du nicht 1:1 den gleichen Beitrag vor ein paar Tagen schonmal verfasst?

Aber du schreibst ja selbst, dass du merkst, dass es so nicht weitergehen kann.
Das würde ich als Anlass nehmen mir professionelle Hilfe zu suchen, alleine kommt man da i.d.R. nicht mehr raus.

ja hab ich aber ich wollte den eig in einer anderen bzw. in mehreren Kategorien haben...

und wegen der professionellen Hilfe ...Ich war mein halbes Leben lang in Therapie, mittlerweile bin ich sowas wie mein eigener Therapeut...

Wow, du hast eine sehr ausdrucksstarke Art deinen Schmerz in Worte zu fassen. Die Fragen die du dir stellst, kenne ich auch. Ich glaube nicht, dass es darauf eine Antwort gibt

Du machst mir einen sehr reflektierten und gefühlfvollen Eindruck - ich finde das ist etwas sehr Besonderes und Wertvolles. Dass du so einen Verlust erleben musstest und in so ein schreckliches Tief geraten bist, tut mir sehr leid. Ich weiß, dass Worte da nicht weiter helfen können.

Ich hätte jetzt noch geschrieben, dass mir eine stationäre Therapie geholfen hatte wieder etwas Struktur in mein Leben und Boden unter die Füße zu bekommen, als ich einmal dachte dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Und dass, wenn alles egal ist, es sich lohnt jede noch so kleine Chance auf Veränderung zu ergreifen und so fest zu halten, wie man nur kann. Aber wenn du schon so viel Therapieerfahrung hast, bringen dich auch diese Worte wahrscheinlich nich weiter.

Ich wünsche dir die Kraft und das nötige Glück, dich doch wieder aus diesem Abgrund heraus kämpfen zu können - trotz der Tatsache, dass der Alk. das noch viel schwieriger macht.

danke dir...

Eine Betäubung ist anfänglich ein kurzfristig sehr wirksames Mittel Schmerz zu lindern.
Aber es ist eben nur eine Betäubung. Die eigentliche Belastung wird damit nicht ausgeräumt.
Man vertagt sie nur.
Und holt sich mit der Zeit zusätzliche Probleme ein.
Denn die Betäubung funktioniert immer schlechter. Die Dosis muss immer höher werden für den gleichen Effekt. Die Nebeneffekte in vielerlei Hinsicht werden schlimmer.
Und auch geistig entstehen neue Belastungen. Denn die Betäubung hält nur so lange, und dann macht man sich darüber auch noch Vorwürfe.

Es ist schwierig dir angemessene Vorschläge zu machen.

Akzeptanz ist das Einzige was wirklich Besserung bringt, in vielerlei Hinsicht. Diese zu erreichen ist aber schwierig.
Akzeptanz der Vergangenheit als das was sie ist - geschehen, ein Teil von uns, bestehende Einflüsse auf uns.
Akzeptanz der eigenen Schwäche und Unvollkommenheit. Wir versuchen unser bestes. Und auch was wir wissen was nicht gut für uns ist und es trotzdem tun, tun wir aus guten Gründen.
Du schilderst dass du dir über die Probleme die es mit sich bringt bewusst bist, aber zumindest für den Moment eben keinen anderen Ausweg siehst, keine andere Möglichkeit siehst.
Und dann darf man sich durchaus verzeihen, dass man eben diesen einen Weg einschlägt.
Akzeptanz der negativen Gefühle. Gerade in einer negativ Spirale ist es schwierig noch positives zu sehen. Aber auch für Trauer und andere negative Gefühle kann man sich bewusst (limitierte) Zeit nehmen, um diese auszuleben und zu verarbeiten. Um sich anschließend wieder auf andere Dinge konzentrieren zu können.
Solche Gefühle sind natürlich nicht angenehm. Sie schmerzen. Aber letztlich werden sie dich nicht umbringen. Alk. vielleicht schon.

Angst wird gerade auch durch Vermeidung stärker.
Insofern wäre es vielleicht sogar ratsam die Interaktion mit den Kassierern bewusst auszuüben, bewusst freundlich und interaktiv. Begrüßung und Verabschiedung, letztlich nicht viel, aber wäre für dich glaube ich sehr wichtig in deiner Situation.
Nur mit bewusstem Entgegenwirken gegen deine intuitiv naheliegende Selbstzerstörung in Negativität kann es dir erlauben auszubrechen.
Dadurch dass du trotzdem oder gerade wegen deinen schlechten Gefühlen dir selbst gegenüber bewusst entgegengesetzt handelst gibst du dir auch einen Wert, und ein Indiz einer Gegenposition/-interpretation.

Hast du andere Dinge dich dich ablenken, deinen Verstand beanspruchen/fokusieren können?
Vielleicht kannst du dir solche Dinge suchen?

In den schlimmeren Anspannungsleveln ist ein rationales Behandeln und Entgegenwirken nicht mehr möglich.
Dann wäre es wichtig Werkzeuge an der Hand zu haben die einen in dieser Phase durchhalten lassen, bis es wieder besser wird.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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