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Hallo ihr Lieben,
Ich wollte meine Geschichte mit euch teilen.
Es fing schon damals als ich auf der Grundschule war an.Ständige Bauchschmerzen und ständiges Weinen.Ich war total verzweifelt und ich wusste nie,was die Ursachen für mein Unwohlsein waren.Die Luft zum atmen verschwunden,ein Klos im Hals,zittern,keine Kontrolle und letztendlich sogar Würganfälle,doch nie war klar wieso.Ich wurde älter,kam auf die weiterführende Schule und es hörte nicht auf. Ich musste ständig aus dem Unterricht,weil mir schlecht war. Doch durch Ablenkung hat Es sich einigermaßen normalisiert.BIS ich im Sommer 2012 im Urlaub aufgrund einer Lebensmittelvergiftung krank geworden bin.Ich hatte leider viel zu viele Pistazien gegessen und die Folgen waren für mich der Horror.Plötzlich bekam ich höllische Bauchkrämpfe und die Übelkeit folgte auch.Mir ging es noch nie so schlecht,ich sah aus wie ein grünangelaufenes Monster...Danach musste ich mich ziemlich heftig und oft übergeben...Es war wirklich unerträglich,aber am nächsten Tag ging es mir zum Glück schon etwas besser,denn wir mussten wieder mit einem Boot rüber fahren und hatten eine dreistündige Autofahrt vor uns.Dies war alles kein Problem für mich.Als die Schule anfing,kam ein komisches Gefühl in mir hoch,ich verlor die Kontrolle und geriet in Panik.Ich hatte Angst mich zu übergeben.Diese Angst verfolgte mich in sämtlichen Situationen,wie: Autofahrten,Busfahrten,öffentlichen Veranstaltungen,Schule und auf Reisen.Um mich zu schützen,habe ich einiges gemieden und eine Tasche mit einer Kotztüte und Wasserflasche durfte nie fehlen.Meine Bekannten,denen ich mein Problem erzählte,nahmen es nie ernst,sodass ich mich alleine gefühlt habe.Eines Tages hatte ich eine Panikattake bei einem Hautarzttermin...Die Ärztin merkte sofort,dass ich Angst habe und nicht dass ich wirklich krank bin.Ihr konnte ich mein Geheimnis anvertrauen und zu dem Zeitpunkt war mir klar,dass ich mich aufgrund meiner Angst unwohl fühle und Panik bekomme.Ich fand heraus,dass es sich bei meiner Angst um eine sogenannte EMETHOPHOBIE handelt. Zuerst war ich erleichtert,dass ich endlich eine Ursache für alles gefunden hatte und dass ich nicht die einzige bin,doch andereseits hat es mich total verunsichert und traurig gemacht.Ich wusste,dass es schwer ist,eine Phobie zu überwinden und für mich schien es unmöglich.Es gab keinen Weg,DEN ALLTAG ZU MEISTERN.Die Angst bestimmte mein Leben.Doch durch eine Kotztüte und viel Händewaschen und das Meiden von Bakterien habe ich es einigermaßen in den Griff bekommen.Die Hauptsache war,dass mir kotzen nicht in den Weg kommt.Als ich einen Vortrag in der Schule hielt,fragte ich mich,was passiert jetzt,wenn ich Angst vor der ganzen Klasse kriege.Ab diesem Zeitpunkt war jeder Vortrag,sämtliche Aufmerksamkeit der absolute HORROR.Es bestand immer die Angst,vor der Klasse würgen zu müssen (ich weiß,es klingt lächerlich,aber Panik äußert sich bei mir durch würgen und es ist für mich wirklich ziemlich schwer,weil Es wirklich niemand ernst nimmt).
Dies war meine Vorgeschichte,die mich zu dem Individuum gemacht hat,das ich Heute bin.
Heute geht es mir schon etwas besser,doch ich merke,dass ich noch lange nicht geheilt bin.Vorträge und mündliche Prüfungen sind für mich der Horror,genau so wie Übelkeit und Erbrechen.Ich habe seit dem Urlaub 2012 nicht mehr gekotzt,trotzdem ist es für mich immernoch wie der Tod!Ich bin stolz,dass ich manchmal ohne Tüte raus kann,dies hängt jedoch von meinem Wohlsein ab.Es heißt ja immer,man soll sich der Angst stellen.Ich habe schon sämtliche Vorträge gehalten,doch die Angst bleibt so enorm wie vorher...Ich denke auch,dass ich mein Abitur aufgrund der mündlichen Pfrüfung nicht schaffen werde und somit auch keine erfolgreiche Zukunft haben werde.Ich fühle mich einfach zu klein/schwach den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.Durch die Emethophobie habe ich ANGST VOR DER ANGST bekommen,Angst beim Arzt,bei Vorträgen,etc.Ich bin total verzweifelt und traue mich nicht,meiner Mutter zu sagen,dass ich eine Therapie will.Der psychische Stress bringt mich noch um Gibt es hier welche unter euch,denen es ähnlich geht? Habt ihr irgendwelche Ratschläge für mich?
Ich danke euch erstmal,dass ihr euch Zeit genommen habt.
Liebe Grüße,Emma

02.01.2017 22:49 • 09.01.2017 x 1 #1


16 Antworten ↓


Hallo Emma,

herzlich willkommen hier bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst dich bei uns wohlfühlen.

Du bist nicht allein mit dem Problem, bei uns sind einige User denen es ähnlich geht. Vielen hilft es, wenn man merkt dass da noch andere sind, die die Angst kennen und verstehen. Scheinbar machst du das Ganze ja weitgehend mit dir selbst aus, aber wenn du dieses Jahr Abitur machen willst und Angst davor hast, wäre doch eine Therapie sicher hilfreich. Vielleicht könnten dir Medikamente über die Zeit helfen.

Du hast ja selbst schon erkannt, dass es eine Krankheit ist, die man behandeln kann. Wäre es für dich möglich, selbst einen Termin bei einem Arzt zu machen? Du bist ja volljährig und könntest das mit Therapie erstmal selbst in die Hand nehmen. Es gibt leider meistens Wartelisten bei den Therapeuten, von daher besser früher als später beginnen. Wenn du einen Hausarzt hast, dem du vertraust kann er der erste Ansprechpartner sein, er wird dich vermutlich zu einem Psychiater überweisen zur Diagnosestellung und dem Antrag für eine Therapie.

Erstmal Kopf hoch, du bist nicht die erste mit dem Problem und es gibt immer Lösungen.

LG Luna

A


Ein Leben von der Angst bestimmt -Emethophobie

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Erstmal danke für deine Antwort!
Das gibt mir Kraft,zu wissen,dass ich nicht alleine bin..
Ich habe schon überlegt einfach selbst loszugehen,aber irgendwas hindert mich davon ab.Ich weiß nicht was,aber es ist mir sehr unangenehm offen darüber zu sprechen.Die Angst nimmt mir mein ganzes Selbstbewusstsein.Es ist halt auch eine seltene Art einer Phobie,die meiner Meinung nach nicht sehr ernst genommen wird.Aber vielen Dank für deine Antwort.Es gibt denke ich auch keinen anderen Weg,denn jede weitere Panikattake festigt die Angst und alleine schaffe ich das nicht mehr lange.

Für viele ist es unangenehm, sich einem Arzt anzuvertrauen, aber leider wirst du daran nicht wirklich vorbei kommen. Oder du sagst es deiner Mutter und bittest sie, dich zu begleiten und die ersten Sätze mit dem Arzt zu sprechen. Du versuchst seit 4 Jahre alleine weiter zu kommen, aber deine Krankheit schränkt dich weiter ein. Also bleibt doch nur der eine Weg, sich an einen Profi zu wenden. Du machst Abitur, willst vielleicht studieren, mal Karriere machen. Du wirst immer mal vor Gruppen sprechen müssen, in Meetings sitzen, überhaupt Situationen haben wo du nicht einfach rausgehen kannst.

Ein Therapeut wird dich auf jeden Fall ernst nehmen, denen ist das egal ob du eine seltene Angst hast oder eine häufige. Du wirst Strategien lernen, wie du den Alltag bewältigen kannst und darauf kommt es doch an. Du kannst auch notfalls, wenn du gar nicht drüber reden kannst deinen Arzt vorher eine Mail schreiben und dein Problem schildern, dann weiß der schon mal worum es geht. Psychische Krankheiten sind keine Seltenheit und einem guten Hausarzt wird das nicht fremd sein und er wird dich an die richtigen Stellen leiten.

Huhu emma

Kann super mitfühlen mit dir.. hab die gleiche angst und stecke grad jetzt in einer panikattacke ausgelöst du ein übelkeitsgefphl (( ich kann nicht ohne meine 'antibrechmittel' aus dem haus.. manchmal nehm ichs sogar provilaktisch. Ist sicher nicht gut aber anders gehts gar nicht.. kann dir leider keinen tipp geben. Kann dir nur sagen, dass damit nicht alleine bist. Wünsch dir viel erfolg zuversicht. Lg

Ja das stimmt.Es gibt immer Situationen in denen ich mich der Angst stellen muss.Ich muss mir das wirklich klar machen,sonst ist es irgendwann zu spät.Es geht ja um meine Zukunft.Ich mache mir das Leben selbst so schwer,obwohl es nicht sein muss.Ich denke mir auch immer,dass es Menschen gibt,denen es viel schlimmer geht als mir,aber trotzdem ist die Lust am Leben nur beschränkt.Leben bedeutet für mich ein Hindernis nach dem anderen. Und ich denke mir man hat nur ein Leben und ich will von der Angst loskommen,weil ich wirklich leben möchte und das Leben nicht als überleben sehen möchte.

Lebensqualität ist bei mir gleich null.. vorallem in so akuten angstsituationen. Da fällts mir persönlich extrem schwer noch iwie positiv zu bleiben. Hoffnung seh ich für mich keine :/

Hallo Vanessa,
Danke für deine Antwort.
Es ist schön zu wissen,dass ich nicht alleine bin.Sonst war ich immer die einzige,ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis.Wie lange hast du die Phobie denn schon? Ich kann die nur sagen,dass du die immer Sicherheit verschaffen sollst durch Dinge die die in Paniksituationen helfen.. Mir helfen wie gedacht eine Tüte und Wasser.Durch Diese Sicherheit kommt bei mir das Panikgefühl nicht hoch. In Situationen in denen du merkst,dass du wieder Angst bekommst,versuch dich abzulenken..durch Musik Oder ähnliches.Ich habe immer an die guten Dinge im Leben gedacht und wenn die Panik hochkommt,denk einfach daran,dass du Abends heile und sicher in deinem Bett schlafen wirst,weil dir nichts passiert...das hat mir geholfen.Vielleicht machst du dir einfach mal einen Tee und versuchst dich zu entspannen und dich abzulenken..Und nimm lieber Bachblüten,die helfen dir,dich wohler zu fühlen.Mach dir klar,dass es nur die Angst ist,du bist gesund und du wirst dich nicht übergeben müssen.Ich habe es so einigermaßen in den Griff bekommen.Ich hoffe ich konnte dir helfen,du schaffst das! Ich wünsche dir alles Gute

Ich kenne auch keinen göeichgesinnten.. ich bewundere die leute die anderen vor die füsse kotzen können und null scham empfinden.. manchmal bin ich sogar eifersüchtig auf die bulimiekranken weil die sich ohne probleme übergeben können ich weiss das liest sich ziemlich blöd aber ich möchte offen sagen was in meinem kopf los ist das mit dem ablenken ist immernoch die beste methode. Geht aber auch immer nur bedingt. Ich kann mich kaum ablenken wenn die angst auf dem weg nach oben ist. Das geht meistens erst dann wenn ich eine leichte verbesserung spüre...lebst du alleine oder in einer beziehung?


* ich hab die angst seit 9 jahren. Da hatte ich einen schweren eiterabszess im unterleid der nicht erkannt wurde.. da musste ich mich eine nacht lang übergeben. Bin dann immer zum arzt aber es ging fast einen monat so weiter bis die mich dann mal operiert haben. Ich muss sagen dass ich auch viel zu wenig erfahrung mit erbrechen habe. Kann mich an 3 mal erinnern seit ich etwa 5 jahre alt war. Das machts umso schwerer für mich

Das kenne ich.Für mich unvorstellbar sich freiwillig zu übergeben,für diejenigen jedoch die einzige Lösung...Nein ich bin in keiner Beziehung..Und du?Ich lege viel Wert auf einen Partner,der einen versteht und bei dem man sich wohlfühlen kann..Ihm muss ich meine angst anvertrauen können.

Hab oben meinen letzten beitrag editiert.

Ich kebe in einer beziehung und es ist ziemlich anstrengend. Er gibt mir mittlerweile freiraum wenn er merkt dass ich angst hab aber glücklich macht mich das nicht. In so situationen wär ich viel lieber alleine.. und fals dann ein wirklicher notfall auftreten würde, könnte ich den krankenwagen bestellen aber das geht ja nicht wenn der freund zu hause ist und einem mit seinem auto in kh fahren könnte :/

Wenn ich mich stark genug fühlen würde, würde ich die beziehung wahrscheinlich beenden.. mir wenigstens eine eigene wohnung suchen Dann wär ne menge druck weg

@Vanessa_29
hallo!
ich habe bulimie und trotzdem eine leichte form von emetophobie.
wenn ich das erbrechen selbst herbeiführe ist es kein problem für mich, aber sobald ich kotzen muss, weil mir schlecht ist, bekomme ich die krise. ich kann auch keine menschen mit magen darm grippe in meiner nähe aushalten, die angst vor ansteckung ist extrem groß.
also ist bulimie leider kein heklmittel für emetophobie.....
liebe grüße

Danke nektarine für deine antwort. Ich wusste gar nicht dass es da auch noch Unterschiede gibt. Find das sehr interessant und lehrreich. Dachte man gewöhnt sich iwann daran und dann lässt man das halt nur noch so raus wies halt kommt

bei mir ist die angst vor dieser lähmenden übelkeit viel viel schlimmer, als die vor dem eigentlichen erbrechen. außerdem habe ich bei der bulimie keinen brechreiz, den habe ich nur, wenn mir wegen einer magen darm grippe übel ist. ich denke es liegt auch an dem kontrollverlust in dieser situation. bulimie kann ich steuern, erbrechen wegen einer krankheit nicht.
so erkläre ich mir das zumindest.

Macht sinn. Tut mir leid dass ich das so verglichen hab, wusste es aber einfach nicht besser jetzt aber schon

der vergleich ist überhaupt kein problem für mich!

Ich kann dich gut verstehen. Ich kämpfe auch schon seit Jahren mit der Angst. Seltsamerweise ist es bei mir immer wenn ich wirklich einen Virus hatte und mich übergeben musste eine ganze Zeit besser. Ich weiß nicht warum. Ich glaube ich kann nicht damit umgehen eine Situation nicht kontrollieren zu können. Wenn man sich wirklich übergeben muss kann man es ja nicht verhindern. Ich kann mich nicht an ein bestimmtes dramatisches Erlebnis dazu in meiner Kindheit erinnern. Ich weiß nur es geht so nicht weiter. Mir ist sehr oft schlecht einfach nur aus Angst. Doch durch die Übelkeit wird die Angst natürlich noch größer. Ich versuch den Kreislauf zu durchbrechen. Aber sich übergeben zu müssen kann ja theoretisch immer mal passieren. Zu Hause ist die Angst bei mir am größten. Ich weiß nicht warum. Wenn ich dann aus der Wohnung gehe wird es besser. Drinnen habe ich dann sehr oft Würgereiz. Ich wollte schon meinen Magen untersuchen lassen doch es sind wohl nur Angstsymptome. Ich bin immer noch dabei rauszufinden wie ich am besten damit umgehen und leben kann. Doch es geht weiter und gibt auch zum Glück schöne Momente im Leben auch wenn man die leider zu oft während der Panik vergisst.

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Dr. Reinhard Pichler
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