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Hallo,

ich bin da noch ganz am Anfang und habe von allem noch nicht so wirklich Ahnung.

Als erstes habe ich mich bei der psychosozialen Beratungsstelle meiner Uni gemeldet. Passend zu meinem Glück bei solchen Sachen, ist mein gewünschter Ansprechpartner einen Tag vorher pensioniert worden, Ersatz kommt erst im Januar und bei einem der anderen Ansprechpartner konnte ich wenigstens mal meine Nummer mit der Aussicht auf einen Termin im Dezember dalassen.
Zusätzlich habe ich auch schon mal angefangen, ein paar Praxen durchzutelefonieren, aber leider fast immer nur Bänder dran gehabt. Ist das normal? Ich bin z.Z. nämlich äußerst telefonunwillig, weil selbiges vor einer Woche den Geist aufgegeben hat und sich gerade im Umtausch befindet (und mit dem Handy ist es offensichtlich teuer ).
Zumindest bei einer Praxisgemeinschaft in der Nähe bin ich dann mal zur Empfangsdame durchgedrungen und die hat mich gleich abgewimmelt, ich solle mir bei meiner KK eine Therapeutenliste besorgen und die durchtelefonieren.
Also bei der TK angerufen, die mich aber auch nur auf ein paar Webseiten verwiesen hat, die alles andere als detailliert sind. Da findet man nicht mehr als Name und Tel.-Nr. der Praxis, noch nicht mal welche Therapieform oder Spezialgebiete, wenn die Praxis selbst nicht eine eigene Webpräsens hat.

Richtig doof ist nämlich auch, dass ich in ein paar Monaten mit meinem Studium fertig bin und es gut möglich ist, dass ich zwecks Job ganz woanders hin umziehen muss, auch wenn ich vorrangig in nächster Nähe umsehen wollte. Lohnt es sich also überhaupt, eine Therapie anzufangen? Eigentlich würde ich gerne auch nur mal zu einem allerersten Beratungsgespräch gehen, um mich da einordnen zu lassen, ob und welche Therapieform ich überhaupt brauche usw. Ich habe gehofft, das bekommt man wenigstens etwas zeitnaher, als dann die eigentliche Therapie, aber dem ist wohl nicht so.

Hat da jemand ein paar Tipps auf Lager, wie man die Sache noch beschleunigen kann?

Was mich auch interessieren würde, ist, ob man dann den erstbesten freien Platz nehmen muss, wenn man sich auf so einer Warteliste eintragen lässt. Ich frage deshalb, weil ich mich im Rahmen meiner sozialen Ängste schon sehr viel schwerer tun würde, wenn ich das alles dann z.B. einer ganz jungen Therapeutin erzählen müsste.

06.12.2012 17:10 • 07.12.2012 #1


3 Antworten ↓


Du könntest noch zur Diakonie od. Caritas, die machen professionelle Gespräche, auch über längere Zeit hinweg. Insbes. die Diakonie kann ich nur sehr weiterempfehlen. Kommt aber, wie überall, auf den Berater/Therapeuten an.
Das mit der Suche, wie Du´s beschreibst, ist leider normal, nee, normal is das nich, sondern ´skandal´. Die Krönung ist, wenn man in einer Klinik aufgenommen werden will. Fehlt nur noch eine Geheimnummer....
Ich habe selbst immer wieder eine Abkürzung gesucht und nur wenige gefunden. Dazu gehört eindeutig die Überbrückung der Wartezeit auf einen Therapieplatz mit Gesprächen bei der Diakonie. Moment, das muss nicht eine Überbrückung sein, vielleicht ist es ja eine Therapie für Dich.
Ob es sich lohnt, noch eine Therapie anzufangen, wenn Du evtl. wegziehst? Wenn Du das nicht genau weißt, und Du findest einen guten Therapeuten, würde ich anfangen und das alles auch dort besprechen.
Noch zu dem Thema Alter des Behandlers: Ich persönlich würde auch nicht den/die Erstbeste/n, junge/n, unerfahrene/n nehmen. Nur kann man sich beim ersten Gespräch meistens noch kein endgültiges Bild machen. Also: 2-3 Sitzungen und danach entscheiden. Und vorher unbedingt klären, welche Therapieform die geeignetste für DICH ist.

A


Die Suche nach einem Therapieplatz

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Danke schon mal für die schnelle Antwort!
Ich hab mich mal durch die entsprechenden Webseiten meiner Stadt durchgeklickt und von Beratung bei sozialen Problemen steht da nur sehr indirekt was. Aber wenn ich sonst keinen Erfolg hab und es mich nur ein paar Anrufe kostet, versuche ich es da gerne auch. Ist aber auch nicht so, dass mich ein paar Monate Wartezeit umbringen, sofern es halbwegs im Rahmen bleibt.
Ansonsten ist es halt sehr schwierig, so schnell festzustellen, ob der Therapeut gut ist oder nicht, zumal ich überhaupt keine Erfahrung darin habe.
Das mit der passenden Therapieform ist natürlich das Erste, was ich in Erfahrung bringen will. Deshalb will ich ja auch erst mal ein Beratungsgespräch ohne zwangsläufige Therapie im Anschluss. Denn so muss ich mich ja schon bei einer Praxis melden, die sich dann vielleicht schon auf eine unpassende Therapieform spezialisiert hat oder die für mich passende gar nicht anbietet.

Silky, mir ist noch etwas eingefallen. Und zwar eine richtig gute ´Abkürzung´ -allerdings gilt diese nur für Angsterkrankungen-. Ich habe eine Konfrontationstherapie gemacht, das ist eine verschärfte Verhaltenstherapie. Mein Therapeut ging dabei nach dem Buch Panik von Jürgen Margraf u. Silvia Schneider vor. Margraf ist einer der TOP-Angstspezialisten überhaupt. Z. Zt. als Prof. in Lehre und Forschung an der Uni Basel. Dort wird gerade wieder etwas Neues (jedenfalls für europäische Verhältnisse) erprobt, nämlich Konfro-Therapie am Computer, mit Reizüberflutung. Konfrontation ist übrigens hier anerkannt und hat die allerhöchsten Erfolgsquoten.
Also wenn Du das Buch noch irgendwoher bekommen kannst, würde ich es durchlesen und dann einen Therapeuten suchen, dem das alles geläufig ist. Das Entscheidende war für mich die Darstellung des Teufelskreises der Angst und zu begreifen, wie ich da wieder raus komme.





Dr. Reinhard Pichler
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