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Gestern im Chat, hatten wir das Thema, unter anderem Angst davor, seine Meinung zu sagen.
Was andere über mich denken, auch wenn ich etwas sage, wovor habe ich Angst, vor Konsequenzen?
Was ist richtig, was ist falsch? Meinung dem anderen sagen, oder geigen, wie man so schön sagt?


Meine Mama hat mich Früher als Kind bestraft, wenn ich etwas Falsches gemacht habe, sie hat mich dann
Ignoriert. Das tat mir mehr weh, als wenn sie mir eine Ohrfeige gegeben hätte. Ich bin dann zu ihr gegangen
und habe gesagt, Mama, ich habe es nicht böse gemeint, ich bin auch wieder lieb und möchte das Du mich
lieb hast. Dieses ist wie ein roter Faden für mich, in meinem Leben.

Ich wäge ab, bevor ich jemanden etwas sage, was ich nicht gut finde. Mit mir konnten Menschen, Jahrelang
machen was sie wollten.

Habe ich dann was gesagt, habe ich Angst vor deren Reaktionen. Ignorieren wäre das schlimmste,
aber mittlerweile habe ich daran gearbeitet und es tut nicht mehr ganz so weh.

Meiner Kollegin habe ich letztens was gesagt, ganz freundlich, aber es war in ihren Augen wohl doch nicht
so gut, denn nun ist sie sauer, wobei ich sagen muß, das sie mich auch schon Zuhause angerufen hat, um mir
zu sagen, das ich eine Scheibe Käse übersehen habe, die etwas Schimmel hatte.

Heißt also, sie kann und darf etwas sagen, ich nicht.

Manchmal habe ich das Gefühl, das es mir auf der Stirn geschrieben steht, das sie es mit mir machen können.
Ich werde bald 60 Jahre und denke mir, wann sich das wohl ändern wird?

Bei der Kollegin werde ich weiter dran arbeiten, das ich keine Angst mehr haben muß, auch ich darf meine
Meinung vertreten. Wie jeder andere auch. Nur weil ich nett und freundlich bin, heißt es ja nicht, das jeder
aif mir herumtrampeln kann, wie es ihm gefällt.

Gibt es in Eurem Leben, auch so einen roten Faden, oder rote Fäden?

Ich bin gespannt und kann so mit auch lernen.

31.01.2022 18:28 • 09.08.2022 x 12 #1


204 Antworten ↓


Wow eine wirklich gute, bewegende Frage.

Ich musste nicht lange überlegen.

Mein roter Faden:
Das Gefühl, nie gut genug oder allgemein genug zu sein.
Dank meiner Mutter habe ich das schon früh eingetrichtert bekommen. Es zieht sich bis heute in allen Bereichen durch.

Aktuell bin ich dabei es mit einem Profi aufzuarbeiten.
Aber ich werde nie selbstbewusst oä sein.
Ich kann nur meinen Kindern das Gegenteil mitgeben und Stärke sie, wo ich nur kann.

A


Der rote Faden, in Eurem Leben

x 3


Hach, erst war ich enttäuscht, das niemand oder fast niemand hier geschrieben hat, aber es ist ja mein roter Faden und nicht die der anderen. Ich nehme den roten Faden wieder auf, um hier auch später einmal lesen zu können, welche Fortschritte oder auch Rückschläge ich gemacht habe.

Manche sagen, sie werden nie Selbstbewußt sein, ich glaube dieser Denkfehler, ist ein Fehler.
Ich bin Selbstbewußt, ja das bin ich, aber dennoch habe ich diesen roten Faden, wo sich auch mehrere
Fäden entwickeln können, die nicht so sind, wie ich sie gerne hätte.

Ich arbeite dran.

Als Beispiel, nehme ich mal meine neue Kollegin. Sie spricht ja nicht mehr mit mir, weil ich ihr auch mal gesagt habe, was mir nicht gefällt. Wenn sie jetzt aus dem Urlaub wieder kommt und wieder Rauchen geht, denn auch darum ging es ja, dann soll sie gehen. Sie kann von mir aus auch ihre Gummipaussen machen, ich bin nicht dafür da, um ihr etwas zu verbieten. Soll sie machen, sie muß mit den Konsequenzen leben, nicht ich. Ich für mich, ich wäge ab, was ich kann und was ich darf. Dafür bin ich der Mensch, der ich bin.

Mein Glauben ist geprägt, von Liebe, diese möchte ich nicht nur auf mich und meine Familie, sondern auch auf die Menschheit legen. Nur, wer mir ans Bein pinkelt, da werde ich meinen Mund aufmachen, direkt ansprechen.

Ja und so lerne ich jeden Tag dazu. Wer meint mich Ignorieren zu müssen, der soll und darf das tun.
Das Schöne ist nur, das diese Menschen etwas ganz anderes Ignorieren, nämlich sich selbst. ;

Ich höre das immer wieder, sie beklagen sich, das niemand etwas mit ihnen zu tun haben will, aber was tun sie? Ach was, ich versuche bei mir zu bleiben, es ist mein Leben und ich will mich nicht mehr über die Anderen muckieren, oder Gedanken machen. Es ist ihr Leben, nicht meins. Ja die Gedanken, immer wieder Gedanken....

Ich schreibe bald wieder über meinen roten Faden und irgendwann wird er weg sein, darauf freue ich mich schon, Heute.....

Durch das was ich schreibe, komme ich mir immer näher.

Mein roter Faden ist: Ich bin zu langsam.
Ich brauche für so vieles einfach lange, so zumindest immer mein Eindruck. Aber aufgrund dessen, wie ich mich momentan entscheide zu leben ist dies nicht mehr so relevant. Im Berufsleben war das allerdings eine große Belastung.
Auch jetzt bemerke ich es dennoch, denn wenn ich lese, was andere alles an einem Tag leisten (können), da kommt bei mir oft ein ungutes Gefühl auf. Aber ich kriege das relativ schnell in den Griff, weil ich mir zum einen sage: Ich muss es ihnen nicht gleich tun, also ich muss mich nicht vergleichen und zum anderen denke ich mir: Die Menge sagt nichts über die Qualität aus. Und auch wenn ich inzwischen nicht mehr so perfekt sein muss, wie früher, ist mir die Qualität wichtiger als die Quantität.


Zitat von Abendschein:
Hach, erst war ich enttäuscht, das niemand oder fast niemand hier geschrieben hat, aber es ist ja mein roter Faden und nicht die der anderen. Ich nehme den roten Faden wieder auf, um hier auch später einmal lesen zu können, welche Fortschritte oder auch Rückschläge ich gemacht habe.

Wie immer kann man hier viel über sich lernen und letztendlich dann entscheiden, wie man damit umgeht. Ich finde es toll, dass du über die Verletztheit gesprungen bist und es nun für dich weiter ausgeführt hast.

@hereingeschneit ich habe schon lange den Eindruck, dass du sehr gründlich und sehr genau bist und die Dinge sehr gut verarbeitest, das bedingt eine gewisse Langsamkeit, ich bin sehr schnell, übersehe aber auch einiges, Korrektur zu lesen ist für mich fürchterlich anstrengend.

@Abendschein ich glaube, du hast Sinn für Humor, der rote Faden in meinem Leben ärgert mich total, ihn gibt es ganz konkret, wenn ich etwas vom Boden aufhebe, wundere ich mich über den Widerstand, dann entdecke ich ihn und schneide ihn durch, aber er taucht immer wieder auf, die Quelle, den Ursprung habe ich immer noch nicht gefunden.

Mein roter Faden seit frühester Kindheit ist der ständige Kampf um mein Gewicht und ums Essen.

Mein roter Faden ist nun ganz neu, ich werde mich nicht so viel um mich kümmern und mehr auf Andere achten und hören was sie sagen.

Ebenso meiner neuen Lebensgefährtin mer Luft lassen und sie nicht erdrücken.

Seiddem ich dieses thema hier gelesen habe und die frage im kopf habe, ueberlege ich die ganze zeit was genau mein roter faden ist und wie er sich zusammensetzt. Was fuer material es braucht, dass er nicht reisst. Und die frage: ist es eigentlich mein faden?

Ich denke mein roter faden ist der drang nach harmonie. Bestehend aus unsicherheit, bloß nicht anecken, totale hingabe

Wenn ich versuche mehr einzusteigen in das thema kommt mir der gedanke, dass ich den roten faden gern aus meiner hand gebe. Ich gebe ihn sehr schnell in andere haende, weil ich leicht zu beeindrucken bin, wenn man mir aufmerksamkeit und das gefuehl von wertschaetzung schenkt. Das gibt mir kraft und Leichtigkeit, wenn ich mich verbunden fuehle..

Ueberlege ich weiter, stelle ich mir vor wie der faden sich teilt. Berufliches und privates.
Die enden jeweils in fremde haende. Man koennt meinen, es bildete sich ueber die jahre ein netz mit 100 Knoten und Verstrickungen.
Laesst auch nur einer los... Verliere ich den halt.. Ich wickel mich ein und es kommt mir vor, dass ich mich entwirren muss.
Angenommen es kommt in diesen moment jemand in mein leben und ist mir sehr vertraut... Denn druecke ich der-/diejenige irgendein freies ende in die hand. So haeng ich zwar in der luft aber kann nicht wieder fallen.


Fuehl mich grad wie so eine gefangene fliege im spinnennetz wow... Das muss sich aendern

danke dafuer!

Mein roter Faden, ist der Mangel an Liebe bzw. das Bedürfnis nach Liebe.

Ich frage mich:
Warum bin ich so, wie ich bin?
Woher kam die Soziale Phobie?
Warum habe ich nie gelernt zu mir selbst zu stehen?

Ich beschäftige mich gerade mit dem Inneren Kind und ich denke, vielen anderen geht es genauso. Die ersten Lebensmonate, die ersten Lebensjahre haben einen prägenden Charakter auf die Persönlichkeit (genetische Veranlagung spielt auch eine Rolle).
Es gibt unzählige Variationen (z.B. Gewalt, Vernachlässigung, äußere Umstände) die einen Einfluss auf unsere Psyche haben.
Nach der Geburt war ich ein paar Wochen im Krankenhaus, zu klein war ich.
In diesen ersten Wochen, wo ich Liebe und Geborgenheit am dringensten benötigte, konnte mir das keiner (oder unzureichend) geben. Ich denke, dass hier der Grundstein gelegt wurde für meine emotionale Bedürftigkeit und für mein Verhalten im Laufe der Zeit.
Ich habe praktisch, seit immer, eine Abneigung gegen Obst und als Säugling oder Kleinkind, hatten es meine Eltern schwer, mich überhaupt normal zu ernähren.
Ein Säugling oder Kleinkind, kann nicht einfach sagen Mama, ich brauche Liebe und will in den Arm genommen werden.
Ich denke, dass meine Psyche einen Weg gefunden hatte um dies zum Ausdruck zu bringen.
Um mehr Aufmerksamkeit, mehr Zuwendung zu erzielen, wollte ich nichts essen.
Meine Mutter erzählte mir, was sie alles veranstaltet haben, nur damit ich esse, auf jeden Fall mussten Sie sehr viel Zeit investieren.
Der nächste entscheidene Schritt, war die Pubertät, der Wechsel aufs Gymnasium und der emotionale Rückzug zu meinen Eltern (die haben sich damals scheiden lassen).
Meine Freunde waren plötzlich nicht mehr da.
Ich allein, Niemand, der mich in den Arm nimmt, Niemand, der mich liebt
Ich denke, dass hier der Grundstein für meine soziale Phobie entstanden ist.
Minderwertigkeitsgefühle hauptsächlich.
Mit dem ersten Sex-Erlebnis, wo ich versagt habe, ist die soziale Phobie erblüht, wodurch ich den kompletten Rückzug, die Flucht vor weiteren Sex-Erlebnissen, die Vermeidungsstrategie angewendet habe.
Ich bin immer nett und freundlich, doch in meiner Vergangenheit konnte ich nie zu mir selbst stehen, mangelndes Selbstbewusstsein, niedriges Selbstwertgefühl.
Im Hintergrund stand die Angst vor Ablehnung sowie der Mangel an Liebe.
(Ich will geliebt werden, ich will akzeptiert werden; also war ich klein und schwach, damit ich mit allen ein gutes Verhältnis habe)

Es steht für mich alles im Zusammenhang.
Die Ängste sind aus einem Mangel an Liebe enstanden, dass Bedürfnis nach Liebe nicht erfüllt, also bin ich minderwertig.
Um von anderen geliebt, akzeptiert zu werden, musste ich nett und freundlich sein.

Die Ängste der sozialen Phobie habe ich akzeptiert und sie belasten mich auch nicht mehr so stark.
Meine emotionale Bedürftigkeit akzeptiere ich jetzt und ich ziehe viel Positivität aus meiner weiblichen Seite, welche ich jahrelang unterdrücken musste.
Ich war heute bei einer Tanzveranstaltung und ich war der einzigste Mann unter 9 Frauen.
Bei meinem Qi Gong Kurs ist das Verhältnis 6 Frauen / 2 Männer.

Ich frage mich heutzutage,
Warum verleugnen wir Männer die weibliche Seite in uns?
Warum spricht man nicht über Gefühle?

Zitat von IchWillLeben:
Um von anderen geliebt, akzeptiert zu werden, musste ich nett und freundlich sein.

Genau, das ist der springende Punkt. Mußte ich, Früher, aber Heute bin ich Erwachsen und muß gar nichts mehr, daran arbeite ich, das ist unter anderem auch mein roter Faden. Ich möchte mich nicht mehr abhängig davon machen, das andere Nett zu mir sind! Ich möchte mich nicht immer verbiegen müssen, für Andere.
Wenn mich jemand mag, wie ich bin, ist gut, wenn nicht, ist auch gut. Ich kann alles erlernen. Ich bin wie ich bin. Manchmal gelingt es, manchmal bin ich Empfindlich, dann gelingt es nicht.

Ich nage auch immer wieder an einem Thema herum, suche nach Auswegen, wo andere wahrscheinlich gar nicht mehr drüber nachdenken, da hadere ich noch, manchmal tagelang und auch wochenlang. Mache ich mir das Leben dadurch nicht unnötig schwer? Es ist schwer aus sseiner eigenen Haut zu fahren. Das Erlebt von Früher, wie man sich gefühlt hat, wie ich mich gefühlt habe, wenn ich bloß gestellt wurde, dieses Gefühl, der Erniedrigung. Wo andere schon längst weiter gegangen sind, da bleibe ich fest kleben und denke darüber nach., wie der andere das gemeint hat, aber sie sagen etwas und sind schon weiter mit ihrem Reden und ich denke darüber nach. Ich will nicht mehr darüber denken, ich will nicht mehr daran kleben, wie andere Menschen etwas zu mir sagen, ist es nicht egal, wie sie es gemeint haben?

Meine Mama hat Früher immer zu mir gesagt, ich soll das oder das sein lassen, weil ich es eh nicht kann.
Das Selbstbewußtsein, habe ich mir angeeignet, im Laufe der Jahre, im Laufe des Lebens. Eine große Klappe nicht, aber ich lasse mir längst nicht mehr alles gefallen. Gott sei Dank.

Wenn mir danach Zumute ist, dann spreche ich über meine Gefühle, ich muß nicht immer auf den anderen warten, ich bin für mich Erwachsen.

Muß ich diesen roten Faden in meinem Leben nochmal oder wieder mal aufnehmen.

Grade Gestern in einem Thread habe ich es wieder gemerkt und auch schon vorher, der Thread war dann das
I- Tüpfelchen.

Ja, ich bin Dünnhäutig, ja ich bin verletzbar, ja ich bin empfindlich, ja ich nehme alles in mir auf,
ja, ich kann Ignoration nicht gut haben.

Vorher hatte ich probleme in der Beziehung auf der neuen Arbeitsstelle, in der ich Aushelfe. Es wurden mit Dinge
gesagt, die ich dort nicht machen darf. Es ist zwar das gleiche Unternehmen, aber alles ist dort anders.

Ich habe das wieder einmal persönlich genommen und so kamen die Probleme zustande, Gedanken, in mir.
Gedanken......Ja wann hört dieser rote Faden in meinem Leben auf? Wann?

Wie kann ich ihn durchtrennen? Zerschneiden? Wo gibt es diese Lösung?

Deswegen bin ich hier, um das aufzulösen. Jeder hat seine Ängste woanders liegen.

Zitat von Abendschein:
Ich habe das wieder einmal persönlich genommen und so kamen die Probleme zustande,

Hier hast du doch selbst deinen Grund angegeben, warum das so ist. Du nimmst es persönlich.
Frage dich mal, wie man dir etwas mitteilen kann, irgendwelche Regeln, die du einhalten sollst, weil es da halt so üblich ist, ohne dass du es persönlich empfindest.
Ist das überhaupt möglich? Welche Formulierungen bräuchtest du?

Stellst du dir vor, dass du einfach so machen kannst wie du möchtest? Willst du der Chef sein, der die Regeln festsetzt? Fühlen sich die Mitteilungen an, dass du dich unterordnen sollst, aber du möchtest nicht? Oder mehr so, als ob du alles falsch machst und niemand mit dir zufrieden ist.?

Zitat von hereingeschneit:
Hier hast du doch selbst deinen Grund angegeben, warum das so ist. Du nimmst es persönlich. Frage dich mal, wie man dir etwas mitteilen kann, irgendwelche Regeln, die du einhalten sollst, weil es da halt so üblich ist, ohne dass du es persönlich empfindest. Ist das überhaupt möglich? Welche Formulierungen ...

Deine Fragen muß ich erst verinnerlichen. Das ist ja das Problem in mir, wahrscheinlich würde ich alles persönlich nehmen, egal wie es formuliert wird. Das ist ja dieser schei ß rote Faden in meinem Leben.

Wie kann ich ihn zerschneiden? Wie?

Der mir von meiner Mama eingeprägt wurde, weil sie mich bestraft hat, wenn ich Fehler gemacht habe.
Ich frage mich, wie ich es machen kann, nicht alles persönlich zu nehmen? Vielleicht sollte ich mir eine Wand vorstellen, zwischen den Menschen?

Ich fühle es so, das ich alles falsch mache und keiner mit mir zufrieden ist.

@Abendschein
Zunächst mal darf man sich selbst lieben, egal, was man über sich denkt, welche Fehler man hat usw.

Ich denke, dass der oder diejenige, die dich ignoriert eben ein Problem hat, nicht du. Jeder entscheidet, wie er mit was umgehen will, ob das immer der richtige Weg ist, spürt eben nur der oder diejenige selbst.

Was ist richtig, was ist falsch? Die Frage habe ich vorhin auch jemand in einem anderen Thread gestellt? Nur du selbst spürst, was für dich richtig ist und was nicht. Wenn jemand anders meint, dass etwas falsch ist, was du getan, nicht getan, gesagt oder nicht gesagt hast, ist das seine/ihre Grenze, nicht deine.

Wenn man Fehler macht, darf man sich entschuldigen, wenn der oder diejenige die Entschuldigung nicht annimmt, ist das auch nicht mehr deine Sache.

Manchmal ist es wichtig, seine eigene Selbstliebe, seinen Selbstwert wieder zurück in die Erinnerung zu holen und sie zu pflegen.

Du hast doch schon einiges geschafft und ich denke, dass es immer wieder wichtig ist, dass, was man geschafft hat, besonders in den Fokus zu rücken. Und das, was man denkt, was man nicht geschafft hat, entsteht meistens aus den eigenen Erwartungen, Ansprüchen, Anforderungen. Wenn man keine hat, passiert das auch nicht. Eine gewisse Gelassenheit kann einiges erleichtern. Auch das muss trainiert werden.

Ich habe schon viel daran gearbeitet und spüre, dass ich tatsächlich gelassener geworden bin. Das Beispiel von gestern, ich wartete etwa 2 Stunden, bis mein Vater fertig war bei der Sprechstunde der Hautärztin, das hätte mich früher total nervös und unruhig gemacht. Aber, ich war ganz ruhig und habe Musik gehört und war dankbar, dass ich meinen Papa begleiten durfte. Das nur mal als Beispiel.

Mein roter Faden ist immer noch die Grundangst, aber ich kann sie mittlerweile akzeptieren, immer mehr und mehr.

Zitat von Abendschein:
Wie kann ich ihn zerschneiden? Wie?

Vielleicht versuchst du mal in deiner Gedankenwelt ein Chef zu sein. Stell dir vor, du würdest ein Geschäft aufbauen und hast Ideen und Vorstellungen und diese teilst du dann deinen Angestellten mit.
Denk dich da wirklich rein und stelle fest, warum du was sagst. Wann willst du nur mitteilen, wie du es haben möchtest, wie es laufen soll und wann ist es ein Hinweis darauf, dass die Person schlechte Arbeit leistet?
Sei mal Chef und überlege dir, mit wem du wie sprichst. Mit jemanden mit dessen Arbeit du zufrieden bist, aber du ihm sagen willst, dass es ab jetzt anders gemacht wird oder mit jemanden, wo du eben nicht so zufrieden bist.
Und dann überprüfe für dich, ob es einen Unterschied gibt, ob man irgendwie erkennen kann, ob es nur eine Arbeitsanweisung ist oder ob es Tadel ist.

@Abendschein du solltest dir vor Augen führen, dass kein Mensch Fehlerlos ist. Gar keiner! Sowohl in Beziehungs- als auch Sachebene.

Du darfst Fehler machen und nur, wenn man es dir sagt, kannst du es ggf. besser machen (Sachebene).

Du agierst aber leider fast zu 100% auf in der Beziehungsebene. Das heißt, dass du alles persönlich nimmst. Zudem glaubst du vermutlich, dass alle auf der Beziehungsebene mit dir kommunizieren. Dem ist nicht (immer) so. Das führt bei dir leider dazu, dass du alles hinterfragst und du Dinge hinein interpretierst, die nie so gemeint waren.

Versuche nach und nach immer mehr auf der Sachebene zu bleiben und nur auf das Gesagte einzugehen.

Es ist nämlich ein großer Unterschied, wenn jemand zu dir sagt: Ich finde es doof, wenn du nicht richtig auf den Käse achtest (Sachebene).
Oder: ich finde dich doof (Beziehungsebene).

Vielleicht hilft es dir, dich mit Kommunikationsmodelle auseinanderzusetzen.


Mein roter Faden ist ein zu hohes Verantwortungsbewusstsein. Ich musste von klein auf die Mutterrolle übernehmen. Für meine Geschwister da sein und sie erziehen.
Bis heute kann ich nicht aus meiner Haut. Sobald es irgendwo brennt, springe ich rein und übernehme die Führung. Dies führt dazu, dass ich mich oft am Rande eines Burnouts befinde, da ich es beruflich genauso mache. Vor meiner Tochter war ich jahrelang in einer Führungsposition tätig. Seit sie da ist, wurde ich nun schon 6x gefragt, diese wieder aufzunehmen, da ich es kann. Ich möchte es aber nicht, weil es viel Zeit in Anspruch nimmt und ich Prioritäten setzen muss (natürlich steht meine Tochter an erster Stelle).
Viele sehen es als Stärke an. Es ist aber meine Schwäche, da mein Verhalten mir zeigt, dass ich mich schlecht unterordnen kann (insbesondere im Moment) und ich ein Problem habe anderen zu vertrauen. Das wirkt sich auch auf mein Privatleben aus. Nie, würde ich mich von meinem Mann abhängig machen. Ich sehe schon mein ganzes Leben lang zu, dass ich auch ohne Partner zurecht kommen würde. Ansonsten hätte ich Angst vor einem Scherbenhaufen zu sitzen oder Verlustängste.

Ich habe mir hier eben alles aufmerksam von Anfang an durchgelesen und erkenne
mich in einigen Dingen und Reaktionen wieder, die hier im persönlichen roten Faden
aufgezählt wurden.
Mir fiel aber auch auf, wie viele wertvolle Denkanstöße hier in diesem Thread zu finden
sind, auch gleich für mich mit. Danke dafür

Zu meinem roten Faden kann ich auch nur wieder mein Streben nach Harmonie aufführen,
auch wenn es indessen nicht mehr ganz so präsent ist, wie es mal war.
Ehrlich gesagt, habe ich wirklich in der noch nicht so langen Zeit, in der ich hier bin
unheimlich viel gelernt. Und werde echt gelassener und kann über manches was mir früher
tagelang Grübelstoff und Selbstzweifel beschert hätte, nur noch lachen.
Vor einiger Zeit bin ich hier im Forum son bissel schräg aus der Hüfte, in Bezug auf ein State
von mir angemacht worden. Mir wurde da etwas unterstellt, dass ich überhaupt nicht
nachvollziehen konnte. Ich habe gelassen darauf reagiert und nachgefragt, wie man darauf
komme, dass ich das möchte…
Naja, die Tatsache, dass meine Frage ignoriert wurde, sagte mir, aha damit wurde jetzt nicht
gerechnet.
Ich hatte das Gefühl, dass man in dem Moment gemerkt hat, dass harmoniebedürftig
sein, nicht bedeuten muss, sich nicht bei Angriffen wehren zu können und auch mal Kontra zu
geben.
Daher glaube ich manchmal, dass sensible Menschen sich keinen großen Gefallen tun, ihre
Sensibilität groß publik zu machen. Es ist leichter auf schwache Menschen herumzuhacken.
Mein Beispiel war für mich wirklich PillePalle, es hat mich zwar kurz beschäftigt aber mich
dann dazu bewogen keine Energie mehr in dieser Hinsicht zu verschwenden, aber es quälte
mich wirklich nicht so, wie es noch früher der Fall gewesen wäre.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Abendschein:
Ich frage mich, wie ich es machen kann, nicht alles persönlich zu nehmen


Nicht persönlich nehmen heißt, dass es nicht um Abendschein’s Charakter geht sondern um die SITUATION, die gerade entstanden ist und um die wir diskutieren/streiten.

Sprich, wenn jemand sagt (in dem Fall Nieaufgeben Stichwort unter aller Sau)
dass nicht DEIN Charakter gemeint bist, sondern der Ausdruck.

Du denkst immer, wenn man Dich kritisierst, dass man die ganze Person Abendschein kritisiert, es ist doch aber nur das, was vorgefallen ist.

Und mit Freunden im echten Leben streitet man sich auch mal oder sagt, das finde ich jetzt echt nicht gut von Dir.

Gerade in einer Freundschaft sollte man doch ehrlich sein können und sich nicht verstellen müssen, nur weil der andere super sensibel ist.

Kann man mal machen aber auf Dauer nicht.

Hoffe, ich habe es verständlich ausgedrückt.

Ich melde mich noch. Muß das noch wirken lassen.

Danke an Euch.

Zitat von hereingeschneit:
Vielleicht versuchst du mal in deiner Gedankenwelt ein Chef zu sein

Hatte ich letztens noch gesagt, wenn ich Chef wäre, würde ich jedem der mit mir so umspringt, es heim zahlen.


Zitat von hereingeschneit:
Denk dich da wirklich rein und stelle fest, warum du was sagst. Wann willst du nur mitteilen, wie du es haben möchtest, wie es laufen soll und wann ist es ein Hinweis darauf, dass die Person schlechte Arbeit leistet?
Sei mal Chef und überlege dir, mit wem du wie sprichst. Mit jemanden mit dessen Arbeit du zufrieden bist, aber du ihm sagen willst,

Wenn ich etwas sage und eine Mitarbeiterin ist zickig, würde ich sie mir zur Seite nehmen.


Zitat von hereingeschneit:
Und dann überprüfe für dich, ob es einen Unterschied gibt, ob man irgendwie erkennen kann, ob es nur eine Arbeitsanweisung ist oder ob es Tadel ist.

Naja, zwischen einer Arbeitsanweisung und einen Tadel gibt es einen Unterschied.

Das was ich erlebe, sind meist Anweisungen, einen Tadel habe ich in der Form, noch nicht erlebt, oder ganz ganz selten. Da hinein zu fühlen, war schon interessant.


Zitat von DieSonne:
Sowohl in Beziehungs- als auch Sachebene.

Auch interessant. Das was meine Mutter mir als Kind beigebracht hat, ist ja immer die Beziehungsebene.

Neulich sagte mir der Metzger noch, ich würde alles immer so Persönlich nehmen, ich hätte gar keinen Abstand und das müßte ich lernen. Ja, aber wie? Ich kenne ja nichts anderes. Aber Heute bin ich eben kein Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau. Es fällt mir so schwer, das zu trennen, was Sachlich ist und Beziehungseben ist.

Fast alles geschieht auf der Sachebene. Daran werde ich arbeiten. Ich habe z.B. bald eine Coaching Runde, die Dame geht mit mir in die Meditation, vielleicht ist es auch eine Art Familienaufstellung, wie ich Heute als Kind reagiert habe, wie sich das anfühlt.

Das was @NIEaufgeben gesagt hat, das es grade aus meinem Mund unter aller Sau ist, was ich gesagt habe, hat mich nämlich in den Zustand versetzt, das meine Mutter zu mir gesagt hat, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Nämlich das sie mich nicht mehr lieb hat, sie hat mich Ignoriert und das habe ich in der Situation verknüpft. Der Andere kann es ja gar nicht wissen, was ich für Probleme habe und es war bestimmt auf der Sachebene, meine Gedanken waren aber sofort, jetzt kündigt sie mir bestimmt die Freundschaft.

(Könnte ich schon heulen) weil es nämlich genau die Situation entsprach, die ich als Kind immer erlebt habe, meine Mutter hat es ja nicht nur angedeutet, sie hat mich wirklich Ignoriert. Danke @portugal das Du das Beispiel genannt hast. Ich kann es nicht trennen, weil ich es nicht gelernt habe.

Und dann habe ich gemerkt, das ist mir jetzt aber grade bei dem Beispiel von @NIEaufgeben klar geworden, das ich dann die Neigung habe, in die Opferrolle hineinzugehen (bin ich nicht), weil ich es gemerkt habe.

Als @NIEaufgeben gesagt hat, das mein Reden unter aller Sau ist, wollte ich mich verteidigen, weil es mir nicht gut geht. Hatte ich glaube ich, doch geschrieben.,

Ich denke, das ich es erkannt habe, hoffe ich, das mal ganz abzulegen. Ich hoffe es echt, denn das macht mir das Leben schwer und dem anderen auch, auch in der Situation im Geschäft. Ich möchte nicht aus dem Grunde wie ein rohes Ei behandelt werden.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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