Zitat von Hotin: Kann es sein, dass Du deine Mutter auch nicht verstanden hast, weil es ging auch da ja nur um Dich.
Oder sehe ich das falsch?
Das siehst Du falsch. ich mußte meine Mutter nicht verstehen, weil ich ein Kind war. Das was meine Mutter mir beigebracht hat, oder gelehrt hat, fand ich als Kind richtig.
Zitat von Hotin: Ist das wirklich Deine Meinung, was Du hier schreibst?
Wenn es ein Patient-Therapeuten Gespräch ist, dann ja, dann meine ich es Ernst.
Ich muß als Patientin meinen Therapeuten nicht verstehen.
Zitat von Hotin: Dann wird dies einer der ersten Fäden sein, den Du durchtrennen solltest.
Bei mir geht es nicht um Fäden, es geht nur um diesen einen roten Faden, in meinem Leben,
über den ich hier schreibe. Die anderen Fäden mache ich mit mir alleine aus.
Zitat von Hotin: Wenn Du nicht versuchst, mich und andere zu verstehen, weil es ja um Dich geht.
Wie willst Du dann in Deiner Situation etwas verbessern?
Wieso sollte ich Dich verstehen, Du schreibst doch zu mir und gibst von Dir doch nichts Preis.
Zitat von Hotin: Und wenn Du da heute klar erkennst, welche Folgen könnte das für das Bild haben, was Du von
dem Verhalten Deiner Mutter haben.
Ich bin grade erst dabei, das aufzuarbeiten. Das geht alles nicht so schnell, bist Du ein wenig Ungeduldig?
Zitat von Hotin: Ich habe die Befürchtung, unser Gespräch fährt so langsam wieder vor die Wand.
Naja das könnte aber auch an Dir liegen, weil Du so Ungeduldig bist.
Meinen roten Faden, habe ich ja vor noch gar nicht so langer Zeit erst erkannt, durch verschiedene Situationen in meinem Leben.
Zitat von Hotin: Vor allem auch nicht, weil ich Dich nicht anschuldige.
Das sehe ich auch so.
Zitat von Hotin: Willst Du in Gedanken etwas verändern und dadurch verbessern? Oder eher nicht.
Wenn ja, dann frage ich wann und an welcher Stelle.
Natürlich will ich etwas verändern und das Bild von meiner Mutter schwindet dahin.
Ja ich will etwas verbessern, hätte ich es denn sonst hier hereingestellt?
Ich brauche Zeit, um das Weltbild, was ich auch von meiner Mutter habe,
zu verändern. ich kann das nicht so schnell, wie es vielleicht erwartet wird.
Aber der Grundstein ist da. Heute bin ich Erwachsen.
Ein Beispiel, wie sehr Traumen verankert sein können. Meine Mutter war immer sauer, wenn ich abends
spät heim kam. Ich war schon über 20 Jahre alt und kam um Mitternacht nach Hause, da stand sie schon und wartete. Sie hätte auch sagen können, das sie sich Sorgen gemacht hat, aber es hagelte Vorwürfe.
Als ich später verheiratet war, bin ich mit Freunden alleine raus gegangen, mein Mann war krank und konnte nicht mit. Es wurde spät und ich hatte Angst nach Hause zu kommen, weil ich immer meine keifende Mutter vor Augen hatte. Als ich die Tür aufschloß, hörte ich meinen Mann seelen ruhig schnarchen. Das war eine gute und schöne Erfahrung.