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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und wollte kurz mal mein Problem schildern. Ich bin 17 Jahre alt und habe wie man es bereits im Betreff lesen kann ein ziemliches
Problem mit der Angst. Angefangen hat es vor ein paar Jahren. Ich fing an Angst zu bekommen wenn ich alleine Irgendwo hin gehen musste wie zum Beispiel alleine mit dem Bus zur Schule fahren oder Einkaufen usw. Ich habe auch schon eine Therapie wegen Depressionen hinter mir die aber leider nicht so gut geholfen hat. Mittlerweile ist es so schlimm das ich kaum noch aus dem Haus gehe. Ich fühle mich zwar alleine, aber wenn eine Freundin mich fragt ob ich Lust habe etwas zu unternehmen sage ich immer sofort ab auch wenn ich eigentlich Zeit hätte.

Ich bin einfach nicht so gerne unter fremden Leuten, meide den Augenkontakt und bin seit ein paar Monaten unglaublich empfindlich. Wenn irgendein Thema kommt, das mir leicht unangenehm oder peinlich ist weine ich sofort drauf los. Das ist mir natürlich sehr unangenehm, denn meinen Tränendrüsen ist es natürlich egal ob ich mitten im Gespräch bin oder nicht. Dazu kommen auch die Schlafprobleme die mich schon immer ein bisschen quälen. Ich weiß nicht warum aber ich verfalle immer in leichte Panik wenn ich merke ich kann nicht einschlafen. Obwohl ich zugeben muss das ich dieses Problem nur habe wenn am nächsten Tag etwas wichtiges ist. Meine Eltern helfen mir immer sehr aber können leider nicht verstehen warum ich Angst habe. Sie versuchen mir Druck zu machen und mich zu motivieren wofür ich auch sehr dankbar bin aber es hilft mir nicht wirklich. Meine Schwester ist aber dafür sehr verständnissvoll. Sie versucht mir auch zu helfen aber dadurch, dass sie jetzt eine eigene Familie hat kann sie das auch nur begrenzt.

Ich habe sehr mit mir gerungen ob ich mich in diesem Forum anmelde oder nicht. Das hat auch einen Grund. Ich bin mir in vielen Sachen sehr unsicher und weiß nicht ob es das richtige ist. Aber es gibt auch etwas das mich stärkt und das sind meine Hunde. Meine Mutter arbeitet mit ihnen und wir besitzen insgesamt 7 Hunde. Zwei davon gehören mir und ich betreibe mit ihnen Hundesport. Ich fahre auch mit ihnen zu Turnieren obwohl ich große Angst davor habe schlecht bewertet zu werden. Es ist so als könnte ich es ausschalten. Das ist aber auch das einzige was mich im Moment stärkt.

Jetzt zu meinem Problem. Ich habe Aufgrund der Angst nach der elften Klasse die Schule beendet und muss jetzt ab dem nächsten Freitag die Berufsschule besuchen. Das bereitet mir sehr große Angst denn als ich zum Gespräch dort war fühlte ich mich sehr unwohl. Und das nächste Problem folgt. Ich habe am Montag ein Vorstellungsgespräch und habe große Angst davor. Ich fühle mich sehr unwohl wenn es um mich geht um habe das Gefühl keine Luft zu bekommen. Dadurch verhaspel ich mich im Gespräch sehr oft und komme sehr unsicher rüber. Selbst für die Bewerbungen für die Ausbildung habe ich ewig gebraucht weil ich mich nicht getraut habe sie zu versenden wenn sie für mich nicht perfekt erscheinen. Mein Vater verlangt dann an einem Tag mehr Bewerbungen zu schreiben aber wenn ich ehrlich bin ich das Telefonat um nach dem Ausbildungsplatz zu fragen schon großer Stress für mich.

Tja mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen

25.10.2015 01:47 • 26.10.2015 #1


9 Antworten ↓


Hallo Linn123,

Erst mal willkommen hier. Angst haben ist etwas ganz normales. Dies wundert Dich vermutlich, weil Du
Deine Ängste ein halbes Leben verdrängt hast.

Zitat:
Ich bin mir in vielen Sachen sehr unsicher und weiß nicht ob es das richtige ist.


Das scheint mir der Hauptgrund Deines Angstproblemes zu sein. Warum entscheidest Du nicht, was für
Dich falsch oder richtig ist, gut oder schlecht ist?
Das muss ja Angst machen!

Zitat:
Ich fühle mich sehr unwohl wenn es um mich geht


Das folgt aus der Tatsache, das Du für Dich nichts entscheidest.

Zitat:
Tja mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen


Das war auch genug. Erkennst Du selbst wo Deine Sorgen liegen?

Viele Grüße

Hotin

A


Das Problem mit der Angst

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Hey,

Erst einmal Danke für die schnelle Antwort. Ich glaube ich kann vielleicht verstehen was du mir sagen möchtest. Ich sollte anfangen Sachen für mich selbst zu entscheiden aber irgendwie ist das leichter gesagt als getan...

Ich bin gerade dabei noch ein wenig Fragen bzw. Antworten für mein Vorstellungsgespräch vorzubereiten und bin ein bisschen am Verzweifeln. Ich habe mir fast alle möglichen Antworten zusammen gestellt und auch Fragen für den Betrieb vorbereitet aber habe trotzdem große Angst. Normalerweise bin ich sehr nervös und fange wie gesagt an zu weinen aber seit heute morgen rebelliert mein Magen :/

Meine Mutter hat sich bereit erklärt mich zu dem Gespräch zu bringen aber wenn ich ehrlich bin habe ich schon Angst davor jemanden auf das Vorstellungsgespräch anzusprechen wenn ich die Filiale betrete. Ich habe immer das Gefühl ich wirke unglaublich dumm und fühle mich unwohl in meiner Haut.

Deswegen habe ich mal eine Frage an euch
Hat vielleicht irgendjemand eine Idee wie ich mich vor dem Gespräch ein wenig beruhigen kann? Hat vielleicht irgendjemand einen Trick ?

Hallo.
Das mit dem entscheiden und Unsicherheit zu meiner Person kenne ich zur genüge.
das ist auch heute noch so. Seit meiner Kindheit war ich mehr alleine. So War für mich schon immer alles ein Wurf ins kalte wasser. Ob Schule oder bewerbunggespräche musste ich irgendwie überstehen. Ich hatte mir eingeredet alles wird gut. Was im Endeffekt nie war. Erst jetzt im laden wo ich seit 4 Jahren arbeite ist es besser. Noch immer bin ich unsicher wenn ich sie Ware bestelle oder Bestellungen annehmen muss. So manches ist somit auch daneben gegangen. Aber meine Chefin hat es gerade gebogen. Sehr schlimm Ist es wenn meine Chefin im Urlaub ist. Dann bin ich ganz allein für alles verantwortlich. Wirklich alles. Da werde ich jedes mal unsicher. Da wir nur zu zweit sind im laden war es von Anfang an auch wieder ein Wurf ins kalte wasser. Zum Glück habe ich so eine tolle chefin die mir immer hilft und zu mir steht. Eigtl ist sie sozusagen meine Mutter geworden.

Sorry bin etwas abgeschweift.
Versuche dir in Gedanken immer positives einzureden oder eher positiv zu denken. An etwas schönes für dich denken und weniger darüber nach grübeln.
Ich weiss selbst das es schwer ist aber vllt hilft es etwas.

Das hätte von mir in deinem Alter sein können.

Auch wenn es dir jetzt grad nicht hilft, die größte Unsicherheit legt sich mit der Zeit.
Du wachst an deinen Aufgaben und erfolgen.

Ich hatte früher auch enormes Problem Menschen in die Augen zu schauen.
Sagte mir damals das tat albern, Schluss damit und habe mich zusammen gerissen. Einfach auf der Straße willkürlich Augen ausgesucht (zuerst Leute die mich nicht direkt angesehen haben) und sie quasi angestarrt.
Ich hab schnell gemerkt, dass die meisten Menschen blicken ausweichen.
Mitlerweile mache ich da fast einen Blickkampf drauß und freue mich regelrecht wenn wieder jemand den Blick verlässt. (Auch irgendwie strainge oder?^^)

Das hat mir in Vorstellungsgesprächen dann zB auch sehr geholfen.
Ich war auch Ultra nervös und angespannt, wär am liebsten gar nicht hin gegangen. (Geht glaube ich fast allen jungen Menschen so)
Aber im Gespräch konnte ich mein Blickkampf Wiede führen und war dadurch von der Anspannung total abgelenkt.

Danke für die Antwort

Es ist irgendwie schön zu hören das man mit den Ängsten nicht alleine ist.
Aber es freut mich, dass dir deine Chefin so gut zur Seite steht.

Ich werde versuchen Positiv zu denken auch wenn es mir schwer fällt. Dadurch, dass von allen Seiten ein wenig Druck bekommt muss ich mich sehr schnell Bewerben. Die Filiale in der ich morgen früh das Gespräch habe ist ein riesen Betrieb. Ich glaube das macht mir am meisten Angst. Aber leider hat es bei den kleineren Geschäften nicht geklappt.

Danke Röschen90 für den Tipp:)
Also als Strange würde ich es nicht bezeichnen ^^ Ich weiß zwar nicht ob ich das morgen unbedingt ausprobieren möchte aber wenn ich irgendwann mal wieder unter Leute komme werde ich es bestimmt mal ausprobieren:)

Liebe Lin, du sagst, dass du Hundesport betreibst. Das bedeutet doch, dass du mit Tieren sehr gut umgehen kannst. Wer das mit den Tieren kann, kann das auch mit dem Menschen.

Wenn du ins Vorstellungsgespräch gehst, stell dir doch vor, du hättest da ein paar Hunde vor dir sitzen. Und davor hast du ja keine Angst. Mit dieser Gewissheit, Hunde auszubilden, kannst du auch den Glauben an dich haben, mit Menschen umgehen zu können.

Wer soviel Kraft und Ruhe besitzt, ein Tier zu führen, der darf ruhig an sich glauben.

Es ist diese innere Kraft, die du da einsetzt. Das kannst du auch auf die Menschen übertragen. Deine Tiere reagieren ehrlich auf dich, da bist du authentisch.

Musst das nur übertragen.

Und Dreh mal den Spieß um. Wieviel Menschen sind nicht dazu in der Lage, Hunde zu führen. Da kannst du doch nur lachen. Ist das gleiche. Denke mal um.

Eigentlich hast du Recht Icefalki

Vielleicht sollte ich den Spieß mal umdrehen. Ich glaube zwar das ich mir die Leute nicht als Hunde vorstellen kann aber vielleicht sollte ich mit dem Gefühl der Sicherheit in das Gespräch gehen, welches ich auch mit den Hunden verspüre. Ich glaube wirklich das mir das mit den Hunden einfach leichter fällt weil ich mir keine Sorgen darum mache was er über mich denkt oder das er mich lächerlich finden könnte.

Ich werde es mal versuchen. Danke für den Tipp

Ich hatte auch viel mit Tieren zu tun. Darum kam ich drauf. Die sind da noch viel schwieriger, als die Menschen. Die machen dann nämlich, was sie wollen, das geht bis zur Blamage der Besitzer, das weißt du auch.

Behalte das wirklich im Kopf, diese Kraft, denn die hast du wirklich. Brauchst dich nie mehr zu verstecken. Denk immer an deine Hunde und du hast es im Griff..

Viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch. Und bin gespannt ob du mit einem Rottweiler oder mit einem Pinscher, Schäferhund wäre gut, vielleicht sitzen da ja lauter gemütliche Bernersenner oder Dackel (war jetzt witzig, ich mag Dackel), drin.

Und wenn du jetzt schmunzeln musst, nimm das mit rein.

Danke für deine Lieben Worte Icefalki

Ich habe zwar heute morgen noch daran gedacht mir die Leute als Hunde vorzustellen aber als das Gespräch war habe ich vor lauter Aufregung nicht mehr daran gedacht. Die schlimmste Zeit war eigentlich vor dem Gespräch. Ich glaube jeder kennt dieses Gefühl wenn sich alles in der Brust zusammenzieht sodass man kaum noch Luft bekommt. Ich wollte mich wirklich zusammen reißen aber als meine Mutter auf dem Parkplatz gehalten hat hab ich einfach angefangen zu weinen. Zum Glück hatte ich noch zehn Minuten um mich zu beruhigen. Ich hab meine Mutter dann auch gebeten einfach nichts zu sagen, denn wenn sie nur einmal gesagt hätte das ich das schon schaffe, hätte ich nicht mehr aufhören können zu weinen. Im Gespräch musste ich dann zwar immer den dicken Kloß im Hals runterschlucken aber ich denke nach Außen habe ich einen guten Eindruck hinterlassen.

Danke noch mal für die Tipps
Liebe Grüße

A


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Dr. Reinhard Pichler
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