Zuerst ein paar Beispiele:
- Ich muss zum Friseur. Fünf Sekunden vor dem Betreten des entsprechenden Gebäudes merkt mein Gehirn, dass darin Menschen sind, mit denen ich reden müsste. Also geht der Autopilot an und ich laufe am Eingang vorbei. Danach komme ich wieder zu Bewusstsein und kann einen neuen - peinlichen - Anlauf beginnen. Normalerweise brauchte ich fünf Anläufe bis zum Erfolg, inzwischen rasiere ich mir die Haare aber einfach selbst ab.
- Letztes Jahr wurde ich tatsächlich zu einem sozialen Ereignis in einem Restaurant eingeladen. (Alter Schulkamerad, der nicht ahnte, worauf er sich einliess. ;) ) Der reservierte Tisch hatte noch drei freie Plätze, damit war mein Gehirn überfordert und der Autopilot navigierte mich zu dem leeren Nachbartisch. Da wurde ich wieder wach. Auf sehr lieb vorgetragene Aufforderungen den Tisch zu wechseln reagierte ich wie immer in solchen Situationen mit unfreundlichem und ablehnendem Verhalten. Es war kein schöner Abend.
- Als abzusehen war, dass ich zeitgleich mit einer Kollegin am Eingang meines Arbeitgebers eintreffen würde, lief ich wie in Trance zurück zu meinem Fahrrad und schloss es mehrmals sinnlos auf und ab, bis die Gefahr vorüber war.
- Seit einem halben Jahr versuche ich eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie aufzusuchen. Einmal bin ich bis zur Tür des Raums gekommen, meistens drehe ich deutlich früher am Haupteingang oder der Straßenkreuzung ab.
Diese Liste liesse sich natürlich endlos fortsetzen, aber die Beispiele sollten einen repräsentativen Überblick geben.
Ich bin (technisch gesehen) männlich und knapp über 30. Der Zustand besteht seit ca. 15 Jahren. Wenn ich nicht regelmäßig meine Eltern besuchen und den Kollegen einen guten Morgen wünschen würde, müsste man von kompletter sozialer Isolation sprechen.
Zu meiner eigentlichen Frage: Macht es bei diesen Symptomen Sinn von einer sozialen Phobie auszugehen? Die folgenden, oft in Beschreibungen zu lesenden Symptome treffen nicht zu:
- Mit beruflichen, geplanten Reden vor größeren Gruppen (15-60 Personen) habe ich komischerweise weniger Probleme als gesunde Menschen.
- Außerdem habe ich keinerlei Interesse an Dro.. Weder Zig., noch Alk., nicht einmal Kaffee habe ich auch nur ausprobiert. Von härteren Sachen ganz zu schweigen. Trinke fast nur Leitungswasser.
Das Buch Das Buch für {Schüchterne} von Bandelow habe ich gelesen und es erhält erschreckend viele meiner täglichen Gedankengänge.
Disclaimer: Mir ist natürlich bewusst, dass ich ganz allein für dieses Verhalten verantwortlich bin und nicht irgendein Gehirn oder Autopilot. Schreibt sich so nur einfacher.
- Ich muss zum Friseur. Fünf Sekunden vor dem Betreten des entsprechenden Gebäudes merkt mein Gehirn, dass darin Menschen sind, mit denen ich reden müsste. Also geht der Autopilot an und ich laufe am Eingang vorbei. Danach komme ich wieder zu Bewusstsein und kann einen neuen - peinlichen - Anlauf beginnen. Normalerweise brauchte ich fünf Anläufe bis zum Erfolg, inzwischen rasiere ich mir die Haare aber einfach selbst ab.
- Letztes Jahr wurde ich tatsächlich zu einem sozialen Ereignis in einem Restaurant eingeladen. (Alter Schulkamerad, der nicht ahnte, worauf er sich einliess. ;) ) Der reservierte Tisch hatte noch drei freie Plätze, damit war mein Gehirn überfordert und der Autopilot navigierte mich zu dem leeren Nachbartisch. Da wurde ich wieder wach. Auf sehr lieb vorgetragene Aufforderungen den Tisch zu wechseln reagierte ich wie immer in solchen Situationen mit unfreundlichem und ablehnendem Verhalten. Es war kein schöner Abend.
- Als abzusehen war, dass ich zeitgleich mit einer Kollegin am Eingang meines Arbeitgebers eintreffen würde, lief ich wie in Trance zurück zu meinem Fahrrad und schloss es mehrmals sinnlos auf und ab, bis die Gefahr vorüber war.
- Seit einem halben Jahr versuche ich eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie aufzusuchen. Einmal bin ich bis zur Tür des Raums gekommen, meistens drehe ich deutlich früher am Haupteingang oder der Straßenkreuzung ab.
Diese Liste liesse sich natürlich endlos fortsetzen, aber die Beispiele sollten einen repräsentativen Überblick geben.
Ich bin (technisch gesehen) männlich und knapp über 30. Der Zustand besteht seit ca. 15 Jahren. Wenn ich nicht regelmäßig meine Eltern besuchen und den Kollegen einen guten Morgen wünschen würde, müsste man von kompletter sozialer Isolation sprechen.
Zu meiner eigentlichen Frage: Macht es bei diesen Symptomen Sinn von einer sozialen Phobie auszugehen? Die folgenden, oft in Beschreibungen zu lesenden Symptome treffen nicht zu:
- Mit beruflichen, geplanten Reden vor größeren Gruppen (15-60 Personen) habe ich komischerweise weniger Probleme als gesunde Menschen.
- Außerdem habe ich keinerlei Interesse an Dro.. Weder Zig., noch Alk., nicht einmal Kaffee habe ich auch nur ausprobiert. Von härteren Sachen ganz zu schweigen. Trinke fast nur Leitungswasser.
Das Buch Das Buch für {Schüchterne} von Bandelow habe ich gelesen und es erhält erschreckend viele meiner täglichen Gedankengänge.
Disclaimer: Mir ist natürlich bewusst, dass ich ganz allein für dieses Verhalten verantwortlich bin und nicht irgendein Gehirn oder Autopilot. Schreibt sich so nur einfacher.
04.12.2013 00:23 • • 10.12.2013 #1
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